Wann darf Atomoxetin Xiromed nicht eingenommen werden?
Atomoxetin Xiromed darf nicht angewendet werden:
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Atomoxetin oder einem der Hilfsstoffe;
- bei gleichzeitig vorhandenen schweren Depressionen und/oder ausgeprägten Angstzuständen, wenn ein Risiko für suizidales Verhalten vorhanden ist;
- wenn in den letzten 2 Wochen bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen, so genannte Monoaminoxidase-Hemmer (MAO‑Hemmer, wie z.B. Tranylcypromin), eingenommen wurden, weil bei der gleichzeitigen Einnahme von Atomoxetin Xiromed und MAO-Hemmern schwerwiegende, möglicherweise lebensgefährliche Komplikationen auftreten können (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Atomoxetin Xiromed Vorsicht geboten?»);
- wenn ein Engwinkelglaukom (eine Augenerkrankung: «Grüner Star») vorliegt;
- wenn Sie unter einem Phäochromozytom (seltene Tumorerkrankung der Nebenniere) leiden oder gelitten haben;
- wenn Sie an einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung (z.B. schwerwiegender Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, arterielle Verschlusskrankheit, Angina Pectoris [Brustenge, Schmerz in der Herzgegend], angeborener Herzfehler, Erkrankung des Herzmuskels, Herzinfarkt, lebensbedrohliche Arrhythmien) leiden;
- wenn Sie an einer schweren Hirnblutgefäss-Erkrankung (z.B. Aneurysma oder Schlaganfall) leiden;
- bei Kindern unter 6 Jahren, da die Sicherheit und Wirksamkeit für diese Altersgruppe nicht nachgewiesen wurde.
Welche Nebenwirkungen kann Atomoxetin Xiromed haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Atomoxetin Xiromed auftreten:
Am häufigsten wurden bei Kindern unter der Behandlung mit Atomoxetin Xiromed Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, wie verminderter Appetit beobachtet. In klinischen Studien zeigten Kinder eine Gewichtsabnahme und ein vermindertes Längenwachstum, welche sich unter der Langzeittherapie normalisieren können. Aus diesem Grund wird der Arzt bzw. die Ärztin die Entwicklung von Körpergrösse und Körpergewicht Ihres Kindes überwachen (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Atomoxetin Xiromed Vorsicht geboten?»). Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen sowie Puls- und Blutdruckanstieg wurden auch sehr häufig beobachtet.
Häufig wurden Appetitlosigkeit, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit einschliesslich Einschlafstörung, Durchschlafstörung und frühmorgendliches Erwachen, Aufgeregtheit, Angst, Depression und depressive Stimmung, Tics, Schwindel, grosse Pupillen, Müdigkeit, Lethargie, Hautentzündung, Hautausschlag, Juckreiz, Gewichtsverlust berichtet.
Gelegentlich wurden kurzzeitiger Bewusstseinsverlust, Kribbeln, Taubheitsgefühl, Krampfanfällen, Migräne, Zittern, Kraftlosigkeit, Bindehautentzündung, Herzklopfen, Herzrasen, Veränderungen im EKG (Elektrokardiogramm), Schwitzen, allergische Reaktionen, Aggression, Feindseligkeit und emotionale Labilität, Psychose einschliesslich Halluzinationen, Auftreten von Suizidgedanken, Selbstverstümmelung und in Einzelfällen vollendetem Suizid (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Atomoxetin Xiromed Vorsicht geboten?») berichtet.
Ausserdem wurde selten über das Auftreten von Blutdruckabfall beim Aufstehen mit Ohnmacht, der Raynaud-Krankheit (eine Gefässstörung, die blasse und taube Finger und Zehen bewirkt), schmerzhafter Dauererektion des Penis, Genitalschmerzen bei Männern, Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen sowie Harnverhalten berichtet.
In seltenen Fällen kann Atomoxetin Xiromed schwerwiegende allergische Reaktionen (Schwellungen, Hautreaktionen, Husten oder Juckreiz) evtl. mit Schock auslösen. In diesen Fällen ist die Einnahme von Atomoxetin Xiromed sofort abzubrechen und der Arzt bzw. die Ärztin zu kontaktieren.
Es wurden auch seltene Fälle von Leberschädigung berichtet. Beim Auftreten von dunklem Urin, gelber Haut bzw. gelben Augen, Empfindlichkeit im rechten oberen Bauchraum, unerklärbarer Übelkeit, Müdigkeit, Juckreiz oder grippeähnlichen Symptomen ist Atomoxetin Xiromed unverzüglich abzusetzen und der Arzt bzw. die Ärztin zu informieren.
Erwachsene
Alle oben erwähnten Nebenwirkungen werden auch bei Erwachsenen beobachtet.
Bei Erwachsenen wurden am häufigsten über verminderten Appetit, Schlaflosigkeit (einschliesslich Einschlafstörung, Durchschlafstörung und frühmorgendliches Erwachen), Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Übelkeit berichtet.
Folgende Nebenwirkungen wurden bei Erwachsenen zusätzlich zu den unter Kindern genannten Nebenwirkungen oder mit unterschiedlicher Häufigkeit als bei Kindern berichtet:
Häufig: verminderte Libido, Schlafstörungen, Geschmacksstörungen, Zittern, Flush (Errötung), Hitzewallung, Blähungen, Schwitzen, häufiger Harndrang, Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen, Harnverzögerung, Harnverhalten, Menstruationsstörungen, Ejakulationsstörungen, erektile Dysfunktion, Prostatitis, Genitalschmerzen bei Männern, Kraftlosigkeit, Schüttelfrost, Gefühl der inneren Unruhe, Durst.
Gelegentlich: Unruhe, Tics, verschwommenes Sehen, Herzklopfen, verstärkter Harndrang, Kältegefühl in den Extremitäten, Nesselausschlag, Muskelkrämpfe, Kältegefühl.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.