Intrafusin 10 % ist eine Aminosäurenlösung für Erwachsene, die Ihnen über eine Vene injiziert wird, um den Körper mit Nährstoffen zu versorgen.
Dieses Arzneimittel dient zur Versorgung mit Aminosäuren wenn Sie nicht normal essen können oder dürfen und wenn eine Ernährung über eine Magensonde ebenfalls unmöglich, unzureichend oder nicht erlaubt ist.
Aminosäuren sind Bausteine, aus denen der Körper Eiweiße bildet.
Ihr Arzt wird sicherstellen, dass Ihr Körper alle für Ihre Gesundheit notwendigen Nährstoffe erhält. Bei Bedarf erhalten Sie zusammen mit Intrafusin 10 % auch Vitamine (wie z. B. Folsäure), Mineralstoffe, Fettsäuren (Bausteine von Fetten), Elektrolyte (Salze) und Zuckerlösungen (wie z. B. Glucose).
Was sollten Sie beachten, bevor Intrafusin 10 % bei Ihnen angewendet wird?
Intrafusin 10 % darf bei Ihnen nicht angewendet werden, wenn:
Sie allergisch gegen einen der Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- Ihr Körper bestimmte Aminosäuren nicht verwerten kann (Aminosäurenstoffwechselstörungen).
- Ihr Blut übersäuert ist (Azidose).
- Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist (schwere Leberinsuffizienz).
- Ihre Nierenfunktion sehr eingeschränkt ist (schwere Niereninsuffizienz ohne die Möglichkeit einer Behandlung durch Nierenersatztherapie).
- Sie an Störungen des Elektrolyt- (Salz-) und Flüssigkeitshaushalts im Körper leiden (Hyperhydratationszustände, hypotone Dehydratation, Hyponatriämie, Hypokaliämie)
- Ihre Kreislaufverhältnisse nicht stabil sind und dies lebensbedrohlich ist (Schock).
- Sie Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge haben (akutes Lungenödem).
- Sie an einer schweren Herzschwäche mit Beeinträchtigung des Blutkreislaufs leiden (dekompensierte Herzinsuffizienz)
- Wenn Ihre Zellen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind (zelluläre Hypoxie)
Intrafusin 10 % darf nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern im Alter bis zwei Jahren angewendet werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Intrafusin 10 % bei Ihnen angewendet wird.
Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn es bei Ihnen zu Anzeichen oder Beschwerden einer Überempfindlichkeitsreaktion (allergischen Reaktion) wie Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlägen oder Atembeschwerden, übermäßigem Schwitzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen kommt. Die Infusion wird in diesem Fall sofort abgebrochen.
Bei der Anwendung von Intrafusin 10 % kann es zur Bildung kleiner Partikel im Blut kommen. Wenn Sie Schwierigkeiten beim Atmen oder Atemnot haben, informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Die Infusion wird in diesem Fall sofort abgebrochen, und Sie müssen unter Umständen behandelt werden.
Bestimmte Arzneimittel und Erkrankungen können das Risiko für eine Infektion oder Blutvergiftung (Sepsis) erhöhen. Das Risiko für eine Infektion oder Blutvergiftung besteht insbesondere dann, wenn Ihnen ein Schlauch (intravenöser Katheter) in eine Vene gelegt wird. Ihr Arzt wird Sie sorgfältig auf Anzeichen einer Infektion überwachen. Mithilfe keimfreier (aseptischer)Techniken beim Legen und bei der Pflege des Katheters sowie bei der Zubereitung der Ernährungslösung lässt sich das Infektionsrisiko verringern.
Wenn bei Ihnen eine schwere Mangelernährung vorliegt, die eine Nahrungszufuhr über eine Vene notwendig macht, wird empfohlen, vorsichtig und langsam mit der Nahrungszufuhr zu beginnen.
Intrafusin 10 % kann an der Stelle, an der es in die Armvene eingebracht wird, einen stechenden Schmerz und Rötung verursachen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden oder in Vergangenheit gelitten haben:
- Lebererkrankung
- Erkrankung der Nieren
- Herzerkrankung
- Lungenerkrankung
- Stoffwechselstörung
Ihr Arzt wird Ihren Zustand zu Beginn der Infusion kontrollieren, vor allem wenn Sie zurzeit Leber-, Nieren-, Herz- oder Kreislaufbeschwerden haben.
Aminosäurelösungen können den Ammoniak- oder Stickstoffanteil im Blut erhöhen. Ihr Arzt wird bei Blutuntersuchungen auf diese Werte achten.
Ihr Arzt sollte auch auf Störungen achten, die den Umgang Ihres Körpers mit Flüssigkeit, Zuckern, Fetten, Eiweißen und Salzen stark beeinträchtigen (Stoffwechselstörungen). Diese Störungen werden korrigiert, bevor Sie Intrafusin 10 % erhalten.
Wenn Sie diese Infusion erhalten, werden bei Ihnen Blut- und Urinproben genommen, um folgende Punkte zu überwachen:
- die Flüssigkeitsmenge im Körper,
- die Menge an chemischen Stoffen in Blut und Urin (Plasma- und Harnelektrolyte),
- den Säure-Basen-Haushalt (der Säuregehalt in Blut und Urin),
- den Blutzuckerspiegel,
- die Leber- und Nierenfunktion,
- großes Blutbild und Gerinnungsfaktoren, wenn Sie über längere Zeit (mehrere Wochen) behandelt werden.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund seiner Zusammensetzung darf Intrafusin 10 % nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern im Alter bis zwei Jahren angewendet werden.
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern im Alter über zwei Jahren und bei Jugendlichen wurde nicht untersucht und ist nicht etabliert. Es liegen keine Daten vor.
Es wird empfohlen, eine Aminosäurenlösung anzuwenden, die in ihrer Zusammensetzung dem besonderen Bedarf dieser Patientengruppen angepasst ist.
Anwendung von Intrafusin 10 % zusammen mit anderen Arzneimitteln
Intrafusin 10 % kann Wechselwirkungen mit einigen anderen Arzneimitteln haben.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Schwangerschaft / Stillzeit
Es liegen keine Daten zur Anwendung von Intrafusin 10 % bei Schwangeren oder Stillenden vor. Ihr Arzt wird die möglichen Risiken und den Nutzen sorgfältig abwägen bevor er Ihnen Intrafusin 10 % verschreibt.
Es wird nicht empfohlen, dass Sie ihr Baby stillen, wenn Sie eine parenterale Ernährung bekommen.
Wenn Ihrer Infusionslösung andere Medikamente zugesetzt werden, wird Ihr Arzt die Anwendung von diesen Arzneimitteln während der Schwangerschaft separat berücksichtigen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Informationen über den Einfluss von Intrafusin 10 % auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.