Was sollte dazu beachtet werden?
Wichtig ist, dass Sie und Ihre Familienangehörigen oder Betreuungspersonen während der Saroten-Behandlung jede Veränderung der Gemütslage mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
Wann ist bei der Einnahme von Saroten Vorsicht geboten?
Herzrhythmusstörungen und niedriger Blutdruck können auftreten, wenn Sie eine hohe Dosis Amitriptylin einnehmen. Wenn Sie schon vorher eine Herzerkrankung hatten, kann dies auch bei normaler Dosierung passieren.
QT-Intervall Verlängerung
Während der Behandlung mit Saroten wurden Herzrhythmusstörungen (schneller oder unregelmässiger Herzschlag) oder ein Herzproblem, das als verlängertes QT-Intervall bezeichnet wird und im EKG sichtbar ist, berichtet. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin:
- wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag haben
- wenn Sie eine Herzschwäche haben/hatten, d.h. wenn Ihr Herz das Blut nicht kräftig genug durch den Kreislauf pumpt
- wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die Herzprobleme verursachen können oder
- wenn Sie einen niedrigen Kalium- oder Magnesiumspiegel oder einen hohen Kaliumspiegel im Blut haben
- wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist – eventuell muss die Behandlung mit Amitriptylin ausgesetzt werden, bevor Sie Narkosemittel erhalten. Wenn Sie kurzfristig operiert werden müssen, ist der Anästhesist bzw. die Anästhesistin darüber zu informieren, dass Sie Amitriptylin nehmen
- wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion haben oder Schilddrüsen-Arzneimittel einnehmen.
Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression
Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher:
- wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund, einer Freundin oder Verwandten erzählen, dass Sie depressiv sind. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
Manische Episoden
Bei manchen Menschen mit bipolarer Störung kann eine manische Phase einsetzen. Diese ist gekennzeichnet durch eine Fülle rasch wechselnder Ideen, übertriebene Heiterkeit und übermässige körperliche Aktivität. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, ist es wichtig, dass Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren; er wird dann wahrscheinlich Ihre Medikation umstellen.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie jegliche gesundheitlichen Probleme haben oder früher einmal hatten, insbesondere:
- Engwinkelglaukom (Sehverlust durch erhöhten Druck im Augapfel)
- Epilepsie, Zuckungen oder Krampfanfälle in der Vorgeschichte
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Vergrösserung der Prostata
- Erkrankung der Schilddrüse
- bipolare Störung
- Schizophrenie
- Lebererkrankung
- Herzerkrankung
- Pylorusstenose (Verengung des Magenausgangs) und paralytischer Ileus (Darmverschluss)
- Diabetes, da möglicherweise Ihre Diabetesbehandlung angepasst werden muss.
Wenn Sie Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) einnehmen, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin eventuell die Dosis Ihres Arzneimittels anpassen (siehe auch weiter unten Abschnitt “Einnahme von Saroten zusammen mit anderen Arzneimitteln“ und unter «Wie verwenden Sie Saroten?»).
Bei älteren Patientinnen und Patienten ist die Wahrscheinlichkeit bestimmter Nebenwirkungen erhöht, z.B. Schwindelgefühl beim Aufstehen wegen niedrigen Blutdrucks.
Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren an, da Sicherheit und Wirksamkeit bei dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen wurden. Bei Kindern und Jugendlichen wurde während der Behandlung mit Arzneimitteln gegen Depressionen über ein vermehrtes Auftreten von Verhaltensstörungen (inkl. erhöhtem Risiko von Suizidgedanken, Selbstverletzungen und vollendetem Suizid sowie von Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) berichtet.
Einnahme von Saroten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Manche Arzneimittel können die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen, und das kann bisweilen schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen.
Die Einnahme von Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs). Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) oder starker Schmerzmittel (Opioiden) zusammen mit Saroten kann zum Serotonin-Syndrom, einer potentiell lebensbedrohlichen Erkrankung, führen. Diese Arzneimittel können mit Saroten interagieren und es können Symptome wie unwillkürliche rhythmische Muskelkontraktionen auftreten, einschliesslich der Muskeln, die die Bewegung des Auges steuern, Unruhe, Halluzinationen, Koma, übermässiges Schwitzen, Zittern, übertriebene Reflexe, erhöhte Muskelspannung, Körpertemperatur über 38°C. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn solche Symptome auftreten.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, z. B.:
- Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) wie z.B. Phenelzin, Iproniazid, Isocarboxazid, Nialamid oder Tranylcypromin (zur Behandlung von Depressionen) oder Selegilin (zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) – diese Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig mit Saroten eingenommen werden (siehe unter «Wann darf Saroten nicht eingenommen werden?»)
- Adrenalin, Ephedrin, Isoprenalin, Noradrenalin, Phenylephrin und Phenylpropanolamin (diese Wirkstoffe können Bestandteil von Husten- oder Erkältungsmitteln und einigen Narkosemitteln sein)
- Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, z.B. aus der Gruppe der Calciumkanalblocker (Diltiazem, Verapamil) oder Guanethidin, Betanidin, Clonidin, Reserpin oder Methyldopa
- Anticholinergika wie zum Beispiel bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Parkinsonkrankheit und Magen-Darm-Störungen (z.B. Atropin, Hyoscyamin)
- Thioridazin (zur Behandlung von Schizophrenie)
- Opioide wie Tramadol und Buprenorphin
- Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z.B. Fluconazol, Terbinafin, Ketoconazol oder Itraconazol)
- Sedativa (z.B. Barbiturate)
- Antidepressiva wie SSRIs (z.B. Fluoxetin, Paroxetin, Fluvoxamin), SNRIs (z.B. Duloxetin, Venlafaxin) und Bupropion
- Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen (z.B. Betablocker und Antiarrhythmika)
- Cimetidin (zur Behandlung von Magengeschwüren)
- Methylphenidat (zur Behandlung von ADHS)
- Ritonavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen)
- Rifampicin (zur Behandlung von Infektionen)
- Phenytoin, Carbamazepin und Valproinsäure (zur Behandlung von Epilepsie)
- Johanniskraut (Hypericum perforatum) - ein pflanzliches Heilmittel zur Behandlung von Depressionen
- Schilddrüsenarzneimittel
Informieren Sie ausserdem Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, die sich auf den Herzrhythmus auswirken können, z. B.:
- Arzneimittel zur Behandlung von unregelmässigem Herzschlag (z.B. Chinidin und Sotalol)
- Astemizol und Terfenadin (zur Behandlung von Allergien und Heuschnupfen)
- Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen (z.B. Pimozid und Sertindol)
- Cisaprid (zur Behandlung bestimmter Formen von Verdauungsstörungen)
- Halofantrin (zur Behandlung von Malaria)
- Methadon (zur Schmerzbehandlung und Entgiftung)
- Diuretika (Entwässerungstabletten, z.B. Furosemid)
Wenn Sie operiert werden sollen und dafür eine örtliche Betäubung oder Vollnarkose erhalten sollen, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Auch wenn Sie beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin eine örtliche Betäubung bekommen sollen, müssen Sie diesen informieren, dass Sie dieses Arzneimittel nehmen.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen, da es Schläfrigkeit und Schwindel hervorrufen kann, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, dürfen Sie kein Fahrzeug führen und keine Werkzeuge und Maschinen bedienen.
Es ist nicht ratsam, während der Behandlung mit diesem Arzneimittel Alkohol zu trinken, da dies die dämpfende Wirkung dieses Arzneimittels verstärken kann.
Saroten enthält Lactose. Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt resp. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Saroten während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat.
Saroten wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn, Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin hält es für eindeutig erforderlich und hat Ihnen Saroten ausdrücklich verschrieben Wenn Sie dieses Arzneimittel im letzten Abschnitt der Schwangerschaft eingenommen haben, können beim Neugeborenen Entzugserscheinungen auftreten, z.B. Reizbarkeit, erhöhte Muskelspannung, Zittern, unregelmässige Atmung, ungenügendes Trinken, lautes Schreien, Harnverhalt und Verstopfung.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie beraten, ob Sie mit dem Stillen anfangen/dies fortsetzen/aufhören sollen oder die Behandlung mit diesem Arzneimittel unterbrochen werden soll. Dabei wägt sie/er den Nutzen des Stillens für das Kind gegen den Nutzen der Therapie für Sie ab.