Bei Einnahme von Enalapril Verla® plus 15 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Medikamente handelt.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Enalapril Verla® plus 15 mg wird wie folgt beeinflusst:
Verstärkung der Wirkung und möglicherweise Verstärkung der Nebenwirkungen
Die den Blutdruck senkende Wirkung von Enalapril Verla® plus 15 mg kann verstärkt werden durch:
- andere Blutdruck senkende Arzneimittel
- Arzneimittel zur Erweiterung der Herzkranzgefäße (Nitrate)
- Arzneimittel zur Epilepsiebehandlung (Barbiturate)
- Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (Phenothiazine, bestimmte Antidepressiva)
- Alkohol (mit möglicher gleichzeitiger Verstärkung der Alkoholwirkung)
Durch Enalapril Verla® plus 15 mg können in ihrer Wirkung verstärkt werden:
- bestimmte Arzneimittel zur Rheumabehandlung (Salicylate)
- Kalium und bestimmte (harntreibende) Arzneimittel, die die Kaliumausscheidung des Körpers herabsetzen
- Lithium
- Arzneimittel zur Behandlung der Herzschwäche (Digitalis)
Abschwächung der Wirkung
Eine Abschwächung der den Blutdruck senkenden Wirkung von Enalapril Verla® plus 15 mg ist möglich durch:
- Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen [z. B. Acetylsalicylsäure (ASS), Indometacin]
- Kochsalz
- Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettspiegel im Blut (Colestyramin, Colestipol) aufgrund verminderter Aufnahme von Enalapril Verla® plus 15 mg im Darm
Sonstige mögliche Wechselwirkungen
Enalapril Verla® plus 15 mg kann einen Wirkungsverlust hervorrufen bei:
- bestimmten Nebennierenhormonen, z. B. zur Behandlung von Kreislaufversagen
- Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit
Eine Abnahme der Zahl weißer Blutzellen kann auftreten bei gleichzeitiger Gabe von Enalapril Verla® plus 15 mg und:
- Arzneimitteln zur Behandlung von Gicht (Allopurinol)
- Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen des Körpers schwächen (z. B. in der Rheumatherapie, bei schweren allergischen Erkrankungen wie plötzlichem Asthmaanfall, nach Organtransplantationen oder in der Tumortherapie)
- bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Procainamid)
Zu Störungen im Mineralhaushalt (insbesondere zu Kalium- und/oder Magnesiumverlusten) kann es kommen bei gleichzeitiger Gabe von Enalapril Verla® plus 15 mg und:
- harntreibenden Arzneimitteln, die über eine Verstärkung der Salzausscheidung wirken (z. B. Furosemid)
- Nebennierenhormonen oder Arzneimitteln zur Funktionsdiagnostik der Nebennieren (ACTH)
- Arzneimitteln zur Behandlung von Magengeschwüren (Carbenoxolon)
- pilzhemmenden Arzneimitteln (Amphotericin B)
- Penicillin G
- Rheumamitteln (Salicylate)
- dem Missbrauch von Abführmitteln
Bestimmte Arzneimittel, die im Rahmen von operativen Eingriffen (insbesondere zur Narkose) eingesetzt werden müssen, können durch die gleichzeitige Einnahme von Enalapril Verla® plus 15 mg in ihrer Wirkung verstärkt werden oder zu schweren Nebenwirkungen führen. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Narkosearzt über die Behandlung mit Enalapril Verla® plus 15 mg!
Bei gleichzeitiger Anwendung des Blutdrucksenkers Methyldopa und einem Bestandteil von Enalapril Verla® plus 15 mg sind Einzelfälle von Auflösung der roten Blutkörperchen, erkennbar z. B. an einer deutlichen Dunkelfärbung des Urins, bekannt geworden. Suchen Sie in diesem Fall bitte ärztliche Hilfe!
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Enalapril Verla® plus 15 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten: 1 oder weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
Nebenwirkungen
Untersuchungen:
Nach Einnahme von Enalapril Verla® plus 15 mg kann es zu Veränderungen des Blutbildes wie einem Abfall der Konzentration an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und/oder des Anteils der zellulären Bestandteile am Blutvolumen (Hämatokrit) sowie zu einer krankhaften Verringerung oder zu sonstigen Veränderungen der Zahl der roten und weißen Blutzellen oder der Blutplättchen (Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie, häufiger zu Thrombozytopenie) kommen.
Insbesondere bei langfristiger dauerhafter Einnahme von Enalapril Verla® plus 15 mg kann Ihr Arzt Störungen im Salz- und Flüssigkeitshaushalt sowie als Folge von Salz- und Flüssigkeitsverlusten eine Vermehrung von Basen im Blut (metabolische Alkalose) feststellen.
Erhöhungen von Blutzucker, bestimmten Blutfetten (Cholesterin, Triglyceriden) und eines Bauchspeicheldrüsenfermentes (Amylase) wurden beobachtet.
Sehr häufig: Vermehrung der Harnsäure im Blut; dies kann bei bestimmten Patienten zu Gichtanfällen führen.
Häufig: bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder Zuckerkrankheit, können die Konzentrationen von harnpflichtigen Substanzen (Harnstoff, Kreatinin) und Kalium ansteigen sowie die Natrium-Konzentration im Blut abfallen;
es kann eine vermehrte Eiweißausscheidung über den Urin auftreten.
Sehr selten: völliger Verlust bestimmter oder aller Blutzellen;
Es kann zu einer Auflösung der roten Blutkörperchen kommen, erkennbar z. B. an einer Gelbsucht und/oder einer Dunkelfärbung des Harns. Dieser Effekt kann auch im Zusammenhang mit einer Stoffwechselerkrankung (Glukose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel) auftreten.
Erhöhung der Leberwerte
Herzerkrankungen:
Häufig: Insbesondere zu Beginn der Therapie sowie bei bestimmten Patienten kann eine übermäßige Blutdrucksenkung mit Symptomen wie Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, gelegentlich auch mit Bewusstseinsverlust auftreten.
Darüber hinaus kann Ihr Arzt EKG-Veränderungen sowie Herzrhythmusstörungen feststellen.
Weiterhin wurden folgende Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall beobachtet: erhöhte Herzschlagfolge, Herzklopfen, Brustschmerz, Brustenge, Herzinfarkt, Zeichen einer Mangeldurchblutung des Gehirns wie Lähmungen einer Körperhälfte oder Verlust der Seh- und/oder Sprechfähigkeit, die vorübergehend auftreten oder zu dauerhaften Nervenschäden führen können (Schlaganfall).
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwäche, Teilnahmslosigkeit und Nervosität
Gelegentlich Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Geschmacksveränderungen oder vorübergehender Geschmacksverlust.
Bei sehr starker Harnausscheidung kann es gelegentlich zu (Schüttel)-Krämpfen, Benommenheit und Verwirrtheitszuständen kommen.
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: verschwommenes Sehen; Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Ohrensausen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinum:
Häufig: trockener Reizhusten, Halsschmerzen, Heiserkeit und Entzündungen der größeren Luftwege (Bronchitis)
Gelegentlich: Atemnot, Entzündung der Nasennebenhöhlen, Schnupfen, akute Entzündungen des Lungengerüstgewebes
Sehr selten: krampfartige Verengung der Bronchien mit daraus folgender Atemnot, entzündliche Veränderung der Mund- oder Zungenschleimhaut, Mundtrockenheit und Durst, allergische Entzündung der Lungenbläschen; Ihr Arzt kann eine abnorme Anhäufung von Stoffen im Lungengewebe (pulmonale Infiltrate) feststellen;
plötzlich auftretende Flüssigkeitsansammlungen in den Lungen (Lungenödem) mit Symptomen des Kreislaufversagens wie Atemnot oder beschleunigte Herztätigkeit; eine allergische Reaktion auf Hydrochlorothiazid, einen der Bestandteile von Enalapril Verla® plus 15 mg, wird angenommen.
Enalapril Verla® plus 15 mg kann Gewebeschwellungen im Bereich der oberen Luftwege (Zunge, Rachen, Kehlkopf) auslösen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen
Gelegentlich: Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Sehr selten: (unvollständiger) Darmverschluss
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Häufig: auftretende oder sich verstärkende Nierenfunktionsstörungen,
Gelegentlich: vermehrte Eiweißausscheidung im Urin, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion, spezielle Nierenentzündung (abakterielle interstitielle Nephritis)
Sehr selten: akutes Nierenversagen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: allergische Hautreaktionen wie Hautausschlag,
Gelegentlich: Nesselsucht, Juckreiz, entzündliche Rötung der Haut und Hautblutungen sowie Gewebeschwellungen (angioneurotisches Ödem) mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/oder Extremitäten;
Sehr selten: Schuppenflechte ähnliche Hautveränderungen, Lichtempfindlichkeit, Gesichtsrötung, Schwitzen, Haarausfall, Nagelablösungen;
schwerwiegende Hautreaktionen (Pemphigus, Erythema exsudativum multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom, generalisierte exfoliative Dermatitis, und toxische epidermale Nekrolyse sowie ein kutaner Lupus erythematodes) - siehe auch unten unter Gegenmaßnahmen-.
Hautveränderungen können mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen, Gefäßentzündung und bestimmten Laborwertveränderungen einhergehen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig: Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe (z. B. Wadenkrämpfe); Muskelschwäche und unvollständige Lähmungen
Gelegentlich: Kribbeln sowie Taubheits- und Kältegefühl an den Gliedmaßen
Gefäßerkrankungen:
Gelegentlich: Blutgerinnselbildung (Thrombose) - insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen von Venenerkrankungen - und Verschleppung der Gerinnsel (Embolie)
Sehr selten: Zunahme der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig: akute Gallenblasenentzündung - insbesondere bei vorbestehendem Gallensteinleiden -
Sehr selten: Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung
Unter der Behandlung mit Enalapril Verla® plus 15 mg sind folgende Symptome möglich: zunächst Gelbsucht von Haut und/oder Schleimhäuten, später möglicherweise Zeichen von massivem Leberzellverfall wie Zittern von Händen und Armen, auffallender Mundgeruch, Benommenheit, Teilnahmslosigkeit, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust. Der Zusammenhang dieser Erkrankung ist ungeklärt. Ein tödlicher Ausgang ist möglich.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Gelegentlich: Impotenz
Gegenmaßnahmen
Falls Sie oben beschriebene Nebenwirkungen nach Einnahme von Enalapril Verla® plus 15 mg bemerken, suchen Sie bitte ärztlichen Rat. Insbesondere bei schweren Nebenwirkungen wie plötzlichen Gewebeschwellungen im Gesichts- oder Halsbereich, Gelbfärbung der Haut - ggf. in Verbindung mit Bewusstseinsstörungen und Zittern - oder schweren Hautveränderungen (wie Blasenbildung, Hautablösungen, großflächigen oder verfärbten Hautausschlägen, die mit einer deutlichen Störung des Allgemeinbefindens einhergehen) brauchen Sie dringend ärztliche Hilfe!
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.