Bei Einnahme von Topiramat real mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Weitere Wirkstoffe gegen Epilepsie (Antiepileptika):
Bislang wurden keine nennenswerten Wechselwirkungen beobachtet, wenn Topiramat real zusammen mit folgenden Wirkstoffen gegen Epilepsie verabreicht wurde: Phenobarbital, Primidon oder Lamotrigin.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Topiramat real und weiteren Arzneimitteln gegen Epilepsie wurden folgende Wechselwirkungen beobachtet:
- Phenytoin: Anstiege der Phenytoinkonzentration im Blut oder erniedrigte Konzentrationen von Topiramat im Blut wurden gelegentlich beobachtet.
- Carbamazepin: Kann die Konzentration von Topiramat im Blut erniedrigen.
- Valproinsäure war mit erhöhten Ammoniakkonzentrationen im Blut verbunden, die wiederum mit Hirnfunktionsstörungen einhergingen.
- Sultiam oder Zonisamid: können möglicherweise Nebenwirkungen verstärken.
Wenn Sie mehrere Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie einnehmen, sind Ihre Blutwerte vom Arzt regelmäßig zu kontrollieren; gegebenenfalls ist die Dosierung der Arzneimittel anzupassen.
Arzneimittel gegen Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) bzw. Herzrhythmusstörungen mit dem Wirkstoff Digoxin:
Topiramat real kann die Digoxinkonzentration im Blut vermindern.
Hormonale Verhütungsmittel (?Pille?).
In klinischen Studien wurde ab Dosierungen von 200 mg Topiramat bei Kombination mit Valproinsäure (Arzneimittel gegen Epilepsie) ein Einfluss auf die Östrogenkomponente hormonaler Verhütungsmittel beobachtet. An die Möglichkeit einer verminderten Wirksamkeit des Verhütungsmittels und/oder das Auftreten von Durchbruchblutungen ist zu denken.
Wenn Sie östrogenhaltige Verhütungsmittel einnehmen, müssen Sie Ihren Arzt über eventuelle Änderungen Ihrer Regelblutungen informieren.
Lithium (Arzneimittel gegen Depressionen):
Wenn Sie mit Lithium behandelt werden und gleichzeitig Topiramat einnehmen, muss die Lithiumkonzentration kontrolliert werden.
Harntreibende Arzneimittel mit dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid zur Behandlung des Bluthochdrucks, der Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) und von Wassereinlagerungen:
In einer Studie bewirkte Hydrochlorothiazid einen Anstieg der Topiramatkonzentration im Blutplasma. Daher kann eine Dosisreduktion ratsam sein. Ferner liegen Hinweise darauf vor, dass Hydrochlorothiazid zu einer erheblichen Erniedrigung der Kaliumkonzentrationen führen kann, wenn es zusammen mit Topiramat angewendet wird.
Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) eingesetzte Wirkstoffe wie Metformin, Pioglitazon oder Glibenclamid:
Wenn unter einer bestehenden Behandlung des Diabetes mellitus mit der Therapie mit Topiramat real neu begonnen oder diese abgesetzt wird, ist der Blutzucker sorgfältig zu überwachen.
Sonstige Wirkstoffe
Wirkstoffe, die das Risiko für Nierensteine erhöhen können
Topiramat real kann bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Substanzen, die eine Nierensteinbildung begünstigen, das Risiko für Nierensteine erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung solcher Substanzen, und zwar insbesondere von Acetazolamid (Arzneimittel gegen ?grünen Star?), Triamteren (harntreibendes Arzneimittel), Zonisamid (Arzneimittel gegen Epilepsie) und Vitamin C in Dosierungen über 2 g/Tag, ist daher zu vermeiden.
Wechselwirkungen zwischen Topiramat und folgenden Wirkstoffen können nicht ausgeschlossen werden:
- Wirkstoffe, die auf das Zentralnervensystem dämpfend wirken (z. B. Epilepsie-, Schlaf- und Beruhigungsmittel)
- Alkohol
- Flunarizin (Arzneimittel zur Vorbeugung von Migräne)
- Diltiazem (Arzneimittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
- Propranolol (Arzneimittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
- Amitryptilin (Arzneimittel gegen Depressionen)
- Haloperidol (Arzneimittel gegen psychisch-seelische Störungen).
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Topiramat real Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die Nebenwirkungen können insbesondere zu Therapiebeginn und während der Dosisfindung auftreten. Eine raschere Dosissteigerung zur Einstellung auf die Zieldosis und höhere Anfangsdosierungen gingen vermehrt mit unerwünschten Ereignissen einher, die zu Therapieabbrüchen führten.
In der Auflistung der Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben verwendet:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: 1 bis 10 von 100 Behandelten
Gelegentlich: 1 bis 10 von 1.000 Behandelten
Selten: 1 bis 10 von 10.000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Drehschwindel, Koordinationsstörungen, Sprach-/Sprechstörungen, Parästhesien (Missempfindungen, wie z. B. Kribbeln, Taubheit, Ameisenlaufen), nicht beeinflussbare schnelle Augenbewegungen (Nystagmus), Schwindel, Nervosität, verlangsamtes Denken und verlangsamte Bewegungsabläufe, Gedächtnisstörungen, Verwirrtheits-zustände, Appetitverlust, Angst, verminderte Konzentration/Aufmerksamkeit, Depression*, Übelkeit, Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Doppelbilder und andere Sehstörungen.
Häufig: Psychosen, psychotische Symptome und aggressives Verhalten, Geschmacksveränderungen, Agitiertheit/Unruhe, Stimmungs-schwankungen, emotionale Labilität, Koordinationsstörungen, Gangstörungen, Teilnahmslosigkeit, Bauchbeschwerden, Schwäche, Stimmungsprobleme, Abnahme der Zahl der weißen Blutkörperchen, Bildung von Nierensteinen*, Zittern, Menstruationsstörungen, Impotenz.
Gelegentlich: Über Suizidgedanken und Suizidversuche wurde im Rahmen klinischer Studien gelegentlich berichtet.
Selten: Erregung/Agitiertheit (Unruhe), Krampfanfälle, Haarverlust sowie insbesondere bei Kindern vermindertes Schwitzen (Oligohidrosis).
Sehr selten: Bauchspeicheldrüsenentzündung, thromboembolische Ereignisse (plötzlicher Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel). Ein Kausalzusammenhang mit Topiramat real konnte nicht nachgewiesen werden.
Abnahme der Zahl der Blutplättchen, metabolische Azidose*, erhöhter Ammoniakgehalt im Blut**, Schlaflosigkeit, psychotische Störungen, Sinnestäuschungen (Halluzinationen), Suizid*, Gedächtnisverlust (Amnesie), entzugsbedingte Krampfanfälle*, plötzlich auftretende Kurzsichtigkeit (akute Myopie) und Anstieg des Augeninnendrucks*, Augenschmerzen, Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, Hautausschlag, Fieber, Empfindungsstörungen, Geschmacksveränderungen.
Bei Patienten, die mit Topiramat real allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln behandelt wurden, wurde über erhöhte Leberfunktionswerte berichtet. Es liegen Einzelfallmeldungen über Leberversagen und Leberentzündung (Hepatitis) bei Patienten vor, die unter der Behandlung mit Topiramat real verschiedene weitere Arzneimittel erhielten.
Ferner liegen Einzelfallmeldungen über Haut- und Schleimhautreaktionen mit Blasenbildung (darunter Hauterkrankungen wie Erythema multiforme, Pemphigus, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse) vor. Die Mehrzahl dieser Meldungen stammt von Patienten, die weitere Arzneimittel einnahmen, welche ebenfalls mit blasenbildenden Haut- und Schleimhautreaktionen einhergehen können.
* (siehe Abschnitt 2, ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Topiramat real ist
erforderlich?)
** (siehe Abschnitt 2, ?Bei Einnahme von Topiramat real mit anderen Arzneimitteln?)
Kinder ab 2 Jahre
Zusätzlich zu den oben genannten Nebenwirkungen wurden bei Kindern ab 2 Jahren die folgenden Nebenwirkungen beobachtet: übermäßige Bewegungsaktivität der Muskeln (Hyperkinesien), Sinnestäuschungen (Halluzinationen), Verhaltensstörungen, übermäßige Speichelbildung.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.