Bei Einnahme von Topiramat Premier Research 200 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Topiramat kann die Wirkung anderer Arzneimittel und andere Arzneimittel können die Wirkung von Topiramat beeinflussen, wenn sie gleichzeitig angewendet werden.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere dann, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Phenytoin oder Carbamazepin (zur Behandlung der Epilepsie), weil Ihr Arzt unter Umständen die Dosis dieser Arzneimittel oder Ihre Topiramat-Dosis anpassen muss.
- Digoxin (zur Behandlung von Herzerkrankungen), weil Ihr Arzt unter Umständen Ihre Digoxin-Dosis anpassen muss.
- Diltiazem (zur Behandlung von Bluthochdruck und Brustschmerz infolge einer Angina pectoris), weil Ihr Arzt unter Umständen Ihre Topiramat-Dosis anpassen muss.
- Metformin, Glibenclamid oder Pioglitazon (zur Behandlung des Diabetes), weil Ihr Arzt Ihren Diabetes überwachen möchte.
- Hydrochlorothiazid (HCTZ) (Wassertabletten), weil Ihr Arzt unter Umständen Ihre Topiramat-Dosis anpassen muss.
- Hormonale Empfängnisverhütungsmittel (Anti-Baby-Pille): Wenn Sie estrogenhaltige Verhütungsmittel einnehmen, sollten Sie Ihrem Arzt jede Veränderung Ihrer Monatsblutung mitteilen.
Der Einfluss auf hormonale Empfängnisverhütungsmittel wurde in klinischen Studien geprüft. Hierbei ergab sich in allen geprüften Dosierungen kein Einfluss auf die Gestagenkomponente; ein Einfluss auf die Estrogenkomponente wurde in Dosierungen ab 200 mg Topiramat pro Tag in Kombination mit Valproinsäure beobachtet. Daher sollte die Möglichkeit einer verminderten empfängnisverhütenden Wirksamkeit und das Auftreten von Durchbruchblutungen beachtet werden. Die empfängnisverhütende Wirksamkeit kann auch vermindert sein, wenn keine Durchbruchblutungen auftreten.
- Lithium (zur Behandlung manischer Depressionen): Wenn Sie eine Lithiumtherapie erhalten und gleichzeitig Topiramat einnehmen, sollten die Lithiumspiegel überwacht werden.
- Glibenclamid (zur Behandlung des Diabetes): Wird Topiramat bei Patienten unter einer Glibenclamid-Therapie neu eingesetzt oder abgesetzt, sollten sorgfältige Routineuntersuchungen bei Blutzuckerkrankheit durchgeführt werden, da der Glibenclamidspiegel bei gleichzeitiger Therapie mit Topiramat vermindert sein kann, wodurch die Blutzuckerspiegel ansteigen können.
- Arzneimittel, die eine Nierensteinbildung fördern, können zu einem erhöhten Nierensteinrisiko führen. Die gleichzeitige Einnahme solcher Mittel, insbesondere von Acetazolamid, Triamteren, Zonisamid und Vitamin C in Mengen über 2 g/Tag, sollte daher vermieden werden.
- Valproinsäure (zur Behandlung der Epilepsie), weil die gleichzeitige Gabe von Topiramat und Valproinsäure mit einem bestimmten erhöhten Blutwert (Ammoniak) mit und ohne begleitende Gehirnfunktionsstörung bei Patienten in Verbindung gebracht wurde.
- Zonisamid, weil die gleichzeitige Einnahme von Carboanhydrase-Inhibitoren wie z. B. Sultiam, Zonisamid (eine bestimmte Arzneimittelgruppe u. a. zur Epilepsiebehandlung) möglicherweise Nebenwirkungen, die durch die Hemmung des Enzyms Carboanhydrase bedingt sind, verstärken kann.
- Flunarizin, Diltiazem, Amitryptilin, Haloperidol, Diltiazem, Propranolol, weil sie durch Topiramat in ihrer Wirkung beeinflussen können. Propranolol und Diltiazem erhöhen den Plasmaspiegel von Topiramat.
Bei Einnahme von Topiramat Premier Research 200 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Topiramat Premier Research 200 mg kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten mit einer ausreichenden Menge an Flüssigkeit eingenommen werden. Bei Alkoholgenuss während der Therapie mit Topiramat, kann die Wirkung von Topiramat auf Ihr Nervensystem verstärkt werden. Deshalb sollte während der Behandlung von Alkoholgenuss abgesehen werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Topiramat Premier Research 200 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Nebenwirkungen von Topiramat Premier Research 200 mg können insbesondere zu Beginn der Behandlung oder während der Anpassung der Dosis auftreten. Die Nebenwirkungen sind häufig leicht ausgeprägt und verschwinden unter fortgesetzter Therapie.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Schwindel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen, Übelkeit.
Häufig: Knochenschmerzen, allergische Reaktionen, Schlaflosigkeit (Unfähigkeit,
einzuschlafen).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Gewichtsabnahme.
Häufig: Metabolische Azidose.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Anämie (Verminderung der roten Blutkörperchen, wodurch es zu Blässe der Haut und Schwäche oder Atemlosigkeit kommen kann), Nasenbluten, Purpura (flächenhafte Hautblutungen), Leukopenie (ungewöhnlich niedrige Zahl an weißen Blutkörperchen), Thrombozytopenie (ungewöhnlich niedrige Zahl an Blutplättchen).
Selten: Neutropenie (niedrige Zahl einer bestimmten Art von weißen Blutkörperchen, die neutrophile Granulozyten genannt werden).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Gedächtnisstörungen, Anorexie (Appetitverlust), Verwirrtheit und psychomotorische Verlangsamung, Depression, Konzentrationsstörungen, Angst.
Häufig: Apathie, Asthenie (Schwäche), Euphorie, emotionale Empfindlichkeit,
Ruhelosigkeit, kognitive Probleme, vermindertes sexuelles Verlangen, aggressive
Reaktionen, Psychosen oder psychotische Symptome.
Gelegentlich: Halluzinationen, Persönlichkeitsstörungen, Suizidgedanken, Suizidversuche.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Dyspnoe (Atemprobleme).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: Verstopfung, Bauchschmerzen.
Gelegentlich: Durchfall, Erbrechen und Mundtrockenheit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Haarausfall.
Gelegentlich: Follikulitis (Infektion einer Haarwurzel) und Pruritus (Juckreiz).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Harninkontinenz, Nierensteine.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Ataxie (unsichere Bewegungen), Parästhesien (ungewöhnliche Empfindungen auf der Haut), Sprachstörungen, Aphasie (Sprachverlust).
Häufig: Tremor, Koordinationsstörungen, Gangstörungen, Nystagmus (nicht beabsichtigte Bewegungen der Augen), Geschmacksveränderung.
Gelegentlich: Hypokinesie (ungewöhnlich verminderte Muskelbewegungen), Stupor (Fälle von körperlicher Versteifung bei Bewusstsein).
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Anstieg der Leberenzyme.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Doppeltsehen, Sehstörungen.
Selten: Akute Myopie (akute Kurzsichtigkeit) aufgrund eines Glaukoms, Augen-schmerzen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Menstruationsstörungen, Impotenz.
Zu den Symptomen einer akuten Myopie und eines sekundären Engwinkelglaukoms
gehören (bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern) eine akute Verringerung der
Sehschärfe und/oder Augenschmerzen, die typischerweise innerhalb von 1 Monat nach Beginn der Topiramat-Therapie auftreten.
Es liegen einzelne Berichte über das Auftreten von Hautausschlägen und Blasen im Bereich der Haut sowie Schmerzen im Mund-/Augenbereich vor. Wenn Ihre Körpertemperatur erhöht ist und Sie sich aufgrund einer dieser Nebenwirkungen unwohl fühlen, setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Monotherapie (d. h. eine Behandlung ausschließlich mit Topiramat Premier Research 200 mg)
Die bei einer Monotherapie beobachteten Nebenwirkungen gleichen in der Regel den
Nebenwirkungen, die wie während einer Zusatztherapie beobachtet wurden. Klinisch
relevante Nebenwirkungen, die bei mit Topiramat behandelten Erwachsenen mit einer Häufigkeit von mindestens 10 % auftraten, umfassten: Parästhesien (abnorme
Empfindungen auf der Haut), Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Schläfrigkeit,
Gewichtsabnahme, Übelkeit und Appetitlosigkeit.
Kinder ab 2 Jahre
Neben den oben genannten Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien mit Kindern ab 2 Jahren die folgenden Nebenwirkungen beobachtet: ungewöhnlich gesteigerte Muskelbewegungen (Hyperkinesie), Verhaltensstörungen, vermehrte Speichelbildung.
Migräne
Dosisabhängige Nebenwirkungen sind in der Regel seltener als bei Epilepsie, da bei der Migräne niedrigere Dosen eingenommen werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten
Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.