Triam Injekt 20 mg darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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bei Frühgeborenen oder Neugeborenen.
Intraartikuläre Injektion und Infiltrationstherapie nicht bei
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Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks oder des Applikationsbereiches,
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Psoriasisherd im Applikationsbereich,
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Blutungsneigung (spontan oder durch Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung),
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Kalkeinlagerungen in der Umgebung des Gelenks (periartikuläre Kalzifikation),
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Instabilität des zu behandelnden Gelenks,
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Absterben von Knochengewebe (nicht vaskularisierte Knochennekrose),
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Sehnenriss,
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einer schmerzlosen Gelenkerkrankung (Charcot-Gelenk).
Länger dauernde Therapie nicht bei
Magen-Darm-Geschwüren, schwerem Knochenschwund (Osteoporose), psychiatrischen Krankheiten in der Vergangenheit, akuten Infektionen (z. B. Viruserkrankungen wie Gürtelrose, Herpesbläschen, Windpocken), HBsAg-positiver chronisch aktiver Leberentzündung, ca.
8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen, Pilzerkrankungen der inneren Organe (systemische Mykosen) und Parasitosen, Kinderlähmung, Lymphknotenentzündung nach BCG- Impfung, Eng- und Weitwinkelglaukom.
Kinder
Triam Injekt 20 mg nicht anwenden bei Kindern unter 12 Jahren.
Da es sich um eine Kristallsuspension handelt, darf Triam Injekt 20 mg nicht intravenös gegeben werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Die Kristallsuspension muss vor dem Aufziehen inspiziert werden, ob Klumpen oder eine Agglomeration der Kristalle zu sehen sind. Wenn die Kristallsuspension Agglomerate (möglicherweise durch unsachgemäße Lagerung bei Kühlschranktemperatur) aufweist, darf sie nicht verwendet werden. Nach Aufziehen soll sofort injiziert werden, um ein Absetzen der Kristalle in der Spritze zu vermeiden. Die Injektion muss mit größter Vorsicht erfolgen. In jedem Fall ist eine intravasale Injektion zu vermeiden bzw. es muss streng aseptisch gearbeitet werden (Infektionsgefahr).
Intraartikuläre Anwendung
Jede Gelenkpunktion kann zu Verletzungen von Gefäßen, Nerven sowie des Gelenks oder des Gewebes in der Umgebung des Gelenks führen.
Die Gabe von Glucocorticoiden in ein Gelenk erhöht die Gefahr einer Gelenkinfektion. Diese ist zu unterscheiden von einer Kristallsynovitis, die bereits nach wenigen Stunden auftritt, keine Allgemeinsymptome verursacht und in wenigen Tagen wieder abklingt. Das Auftreten einer Kristallsynovitis hängt u. a. von der Kristallgröße des Präparates ab.
Infiltrationstherapie
Jede Punktion kann zu Verletzungen von Gefäßen, Nerven sowie des Gewebes in der Umgebung des Gelenks führen. Die infiltrative Anwendung von Glucocorticoiden erhöht die Gefahr einer Infektion im Bereich der behandelten Gewebsstrukturen.
Glucocorticoide dürfen nicht in instabile Gelenke und sollten nicht in Zwischenwirbelräume injiziert werden. Wiederholte Injektionen in Gelenke, die von Osteoarthritis betroffen sind, können die Gelenkzerstörung beschleunigen.
Direkte Injektionen von Glucocorticoiden in Sehnen sind unbedingt zu vermeiden, da dies im späteren Verlauf zu Sehnenrissen führen kann.
Die längerfristige und wiederholte Anwendung von Glucocorticoiden in gewichttragenden Gelenken kann zu einer Verschlimmerung der verschleißbedingten Veränderungen im Gelenk führen. Ursache dafür ist möglicherweise eine Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rückgang der Schmerzen oder anderer Symptome.
Weitere Hinweise
Bei bestehenden Infektionen darf Triam Injekt 20 mg nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie angewendet werden, bei Tuberkulose in der Anamnese (Vorsicht: Reaktivierung!) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz.
Während der Anwendung von Triam Injekt 20 mg ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen.
Während der Behandlung mit Triam Injekt 20 mg ist bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich.
Nach der Anwendung von Corticosteroiden wurde vom Auftreten einer sogenannten Phäochromozytom-Krise berichtet (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“), die sich z. B. durch stark erhöhten Blutdruck mit Kopfschmerzen, Schwitzen, Herzklopfen und Blasswerden der Haut auszeichnen kann und möglicherweise tödlich verläuft. Bei Patienten mit einem vermuteten oder bekannten Phäochromozytom (zumeist im Nebennierenmark gelegener, hormonbildender Tumor) sollten Corticosteroide daher nur nach einer angemessenen Nutzen-Risiko- Abwägung angewendet werden.
Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
Wegen der Gefahr eines Darmwanddurchbruchs (Darmperforation) darf Triam Injekt 20 mg nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe und unter entsprechender Überwachung angewendet werden
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bei schwerer Entzündung der Dickdarmschleimhaut (Colitis ulcerosa) mit drohendem Durchbruch,
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bei entzündeten Darmwandausstülpungen (Divertikulitis),
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nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen) unmittelbar nach der Operation.
Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Eine Behandlung mit Glucocorticoiden kann eine Erkrankung der Ader- und Netzhaut des Auges (Chorioretinopathie) hervorrufen, die zu Sehstörungen einschließlich Sehverlust führen kann.
Bei einer lang dauernden Behandlung mit Triam Injekt 20 mg sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt.
Bei vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z. B. Gemüse, Bananen) und eine begrenzte Kochsalzeinnahme zu achten und der Kaliumblutspiegel zu überwachen.
Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe ist an folgende Risiken zu denken: Verschlimmerung bzw. Wiederaufflammen der Grundkrankheit, akute Unterfunktion der Nebennierenrinde (NNR-Insuffizienz, insbesondere bei Stresssituationen, z. B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), Kortison-Entzugssyndrom.
Spezielle Viruserkrankungen (z. B. Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Insbesondere gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Triam Injekt 20 mg Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.
Einfluss auf Untersuchungsmethoden
Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
Kinder und Jugendliche
Triam Injekt 20 mg nicht anwenden bei Kindern unter 12 Jahren. Generell erfordert die Anwendung von Triam Injekt 20 mg im Wachstumsalter eine sehr strenge Indikationsstellung. Zur lokalen Anwendung von Triam Injekt 20 mg bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Daten zum Beleg der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor. Daher wird die lokale Anwendung von Triam Injekt 20 mg bei Kindern nicht empfohlen.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten sollte die Anwendung nur unter besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen (Osteoporoserisiko erhöht).
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Triam Injekt 20 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Zudem kann es bei Missbrauch von Triam Injekt 20 mg als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen.
Anwendung von Triam Injekt 20 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Einige Arzneimittel können die Wirkungen von Triam Injekt 20 mg verstärken und Ihr Arzt wird Sie möglicherweise sorgfältig überwachen, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen (einschließlich einiger Arzneimittel gegen HIV: Ritonavir, Cobicistat).
Auch bei lokaler Anwendung von Triamcinolonacetonid können die folgenden den Gesamtorganismus betreffenden (systemischen) Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen werden:
Östrogene (weibliche Geschlechtshormone, z. B. Ovulationshemmer): Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.
Arzneimittel, die den Abbau in der Leber verlangsamen, wie Ketoconazol und Itraconazol: Die systemischen Glucocorticoidnebenwirkungen können verstärkt werden.
ACE-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks und der Herzmuskelschwäche): Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.
Arzneimittel zur Herzstärkung (Herzglykoside): Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.
Harntreibende Arzneimittel und Abführmittel: Die Kaliumausscheidung kann verstärkt werden.
Blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen und Insulin (Antidiabetika): Die blutzuckersenkende Wirkung kann vermindert werden.
Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarinderivate): Die gerinnungshemmende Wirkung kann abgeschwächt sein.
Arzneimittel gegen Entzündungen und Rheuma (nicht steroidale Antiphlogistika/Antirheumatika, Salicylate): Die Gefahr von Magen-Darm-Blutungen wird erhöht.
Nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien: Die muskelerschlaffende Wirkung kann länger anhalten.
Atropin, andere Anticholinergika: Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen bei gleichzeitiger Anwendung mit Triam Injekt 20 mg sind möglich.
Praziquantel (Arzneimittel gegen Wurmerkrankungen): Durch Corticosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.
Arzneimittel gegen Malaria oder rheumatische Erkrankungen (Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin): Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Muskelerkrankungen oder Herzmuskelerkrankungen.
Wachstumshormon (Somatropin): Die Wirkung von Somatropin kann vermindert werden.
Protirelin (Hormon des Zwischenhirns): Der Anstieg des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH- Anstieg) bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.
Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr): Die Blutspiegel von Ciclosporin werden erhöht. Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.
Einfluss auf Untersuchungsmethoden: Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Anwendung von Triamcinolon in den ersten 5 Monaten der Schwangerschaft sollte unterbleiben, da Tierversuche Hinweise auf Fehlbildungen (teratogene Wirkungen) ergeben haben. Bei Langzeitanwendung sind Wachstumsstörungen des Ungeborenen nicht auszuschließen.
Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für das Ungeborene sowie für das Neugeborene die Gefahr eines Gewebsschwunds der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.
Stillzeit
Glucocorticoide, hierzu gehört auch Triamcinolon, gehen in die Muttermilch über. Ist eine Behandlung mit höheren Dosen oder eine Langzeitbehandlung erforderlich, sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bisher liegen keine Hinweise vor, dass Triam Injekt 20 mg die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt, Gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.
Triam Injekt 20 mg enthält Benzylalkohol.
Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und allergische Reaktionen hervorrufen.
Bei Frühgeborenen und Neugeborenen wurde Benzylalkohol außerdem mit dem tödlich verlaufenden Gasping-Syndrom in Verbindung gebracht. Dieses Krankheitsbild ist durch plötzliches Auftreten von Schnappatmung, Blutdruckabfall, Verlangsamung des Herzschlags und Herz-Kreislauf-Kollaps gekennzeichnet.
Triam Injekt 20 mg enthält Natrium.
Triam Injekt 20 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.