Grundlagen
Das Restless Legs Syndrom, kurz RLS, ist eine neurologische Erkrankung und äußert sich durch einen meist nachts oder in Ruhesituationen auftretenden unbeherrschbaren Bewegungsdrang der Beine, welcher häufig mit Schmerzen oder unangenehmen Missempfindungen verbunden ist. Charakteristisch ist eine Besserung der Beschwerden durch Bewegung oder körperliche Aktivität. Die Symptome sind oftmals Ursache von Schlafstörungen und verminderter Schlafqualität.
In den westlichen Industrieländern beträgt die altersabhängige Prävalenz 7-10% und die RLS zählt somit neben der Migräne zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen.
Die genauen Ursachen der RLS sind bislang nicht ausreichend geklärt. Es wird von einer multifaktoriellen Genese ausgegangen, in der Störungen des Eisenstoffwechsels und Veränderungen von Botenstoffsysteme (Neurotransmitter) im Gehirn eine Rolle spielen. Zusätzlich besteht in vielen Fällen eine genetische Veranlagung, welche die Erkrankung begünstigt.
Laut der 2022 erschienenen Leitlinie zum Restless-Legs Syndrom entsteht das Krankheitsbild durch ein Zusammenspiel genetischer, sozioökonomischer und Umweltfaktoren sowie Komorbiditäten (Begleiterkrankungen).
Bereits im 17. Jahrhundert wurde durch Thomas Willis eine Form der Ruhelosigkeit mit Bewegungsdrang beschrieben. Die Bezeichnung „Restless Legs Syndrom“ ist seit 1945 in Gebrauch und bedeutet wörtlich übersetzt „Syndrom der unruhigen Beine“.