Wann darf Lecigon nicht angewendet werden?
Verwenden Sie Lecigon nicht, wenn:
- Sie allergisch gegen Levodopa, Carbidopa, Entacapon oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind (siehe «Was ist in Lecigon enthalten»).
- Sie eine Augenerkrankung haben, die sich «Engwinkelglaukom» nennt (ein akutes Glaukom, auch «Grüner Star» genannt).
- Sie eine schwere Herzinsuffizienz haben.
- Sie schwere Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) haben.
- Sie vor kurzer Zeit einen Schlaganfall hatten.
- Sie eine schwere Lebererkrankung haben.
- Sie Arzneimittel gegen Depressionen, sogenannte selektive Monoaminoxidase (MAO)-A-Hemmer (z.B. wie Moclobemid) und nicht selektive MAO-Hemmer (wie z.B. Phenelzin) einnehmen. Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln muss mindestens zwei Wochen vor Beginn der Behandlung mit Lecigon abgesetzt werden. Siehe auch Abschnitt «Andere Arzneimittel und Lecigon».
- Sie einen Tumor der Nebenniere haben, der eine Überproduktion von Adrenalin und Noradrenalin verursacht (Phäochromozytom).
- Ihr Körper zu viel Cortisol produziert (Cushing-Syndrom).
- Ihr Schilddrüsenhormonspiegel zu hoch ist (Hyperthyreose).
- Sie schon einmal ein malignes neuroleptisches Syndrom hatten (eine schwerwiegende seltene Reaktion, die auftreten kann, wenn Sie mit bestimmten Arzneimitteln behandelt werden oder diese absetzen).
- Sie jemals eine Rhabdomyolyse hatten (eine schwere, seltene Muskelerkrankung, die die Nieren beeinträchtigt).
- Sie jemals Hautkrebs hatten oder ungewöhnliche Muttermale oder Flecken auf der Haut haben, die noch nicht von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin untersucht wurden.
Wann ist bei der Anwendung von Lecigon Vorsicht geboten?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, bevor Sie Lecigon anwenden, wenn Sie folgende Erkrankungen oder Beschwerden haben bzw. früher einmal hatten:
- einen Herzinfarkt oder eine andere Herz-Kreislauf-Erkrankung, dazu gehören auch Angina pectoris und unregelmässiger Herzschlag (Herzrhythmusstörungen),
- Asthma oder eine andere Lungenkrankheit,
- eine Nieren- oder Lebererkrankung,
- hormonelle Beschwerden,
- ein Magengeschwür,
- Krampfanfälle,
- ein schwerwiegendes psychologisches Problem wie beispielsweise eine Psychose,
- ein Weitwinkelglaukom (Augenkrankheit),
- einen früheren chirurgischen Eingriff im oberen Teil des Magens.
Wenden Sie sich sofort an einen Arzt bzw. eine Ärztin, wenn während der Behandlung mit Lecigon eines der folgenden Symptome auftritt:
- Malignes neuroleptisches Syndrom: Eine schwerwiegende Erkrankung mit einer Kombination aus Muskelsteifheit, Krämpfen, Zittern, Schweissausbrüchen, Fieber, schnellem Puls, starken Blutdruckschwankungen, verändertem Verhalten, Verwirrung und Bewusstseinsverlust.
- Rhabdomyolyse: Eine schwerwiegende Erkrankung mit Muskelschmerzen, Muskelkrämpfen oder Muskelschwäche unklarer Ursache. Die Rhabdomyolyse kann durch ein malignes neuroleptisches Syndrom verursacht werden.
→ Weitere Informationen zum malignen neuroleptischen Syndrom und zur Rhabdomyolyse finden Sie in Abschnitt «Wenn Sie Ihre Lecigon-Dosis absetzen oder senken» und in Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kann Lecigon haben».
Probleme im Zusammenhang mit der Sonde oder dem chirurgischen Eingriff: Magenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen. Dies kann auf ernsthafte Probleme zurückzuführen sein, die durch den Schlauch oder den chirurgischen Eingriff verursacht wurden, z.B. Verschluss, Verletzung oder Schädigung des Darms.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn während der Behandlung mit Lecigon eines der folgenden Symptome auftritt:
- Sie fühlen sich niedergeschlagen (deprimiert), haben Suizidgedanken oder andere Personen bemerken bei Ihnen psychische Veränderungen.
- Sie bemerken ungewöhnliche Muttermale oder Leberflecke auf Ihrer Haut, die plötzlich aufgetreten sind oder sich verschlechtert haben.
- Es treten bei Ihnen unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesie) auf. Wenn Sie bisher noch nicht mit Entacapon (einem der Wirkstoffe in Lecigon) behandelt wurden, können die Symptome darauf zurückzuführen sein, dass Entacapon die Wirkung von Levodopa und Carbidopa (andere Wirkstoffe in Lecigon) verstärkt. Ihr Arzt muss möglicherweise die Dosis reduzieren.
- Sie haben das Gefühl, dass sich die Wirkung der Behandlung plötzlich oder allmählich verschlechtert, z.B. dass bei ihnen verlangsamte Bewegungsabläufe/Unbeweglichkeit auftreten (Bradykinesie). Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Sonde im Dünndarm aus ihrer Position gerutscht oder verstopft ist. Es könnte auch daran liegen, dass die Pumpe nicht richtig funktioniert.
- Sie haben Durchfall. Es kann notwendig sein, Ihr Körpergewicht zu überwachen, um einen erheblichen Gewichtsverlust zu vermeiden, oder die Behandlung abzubrechen. Längerer oder anhaltender Durchfall kann ein Zeichen für eine Entzündung im Darm sein. In einem solchen Fall muss Ihr Arzt Ihre Behandlung mit Lecigon überprüfen.
- Bei Ihnen treten innerhalb kurzer Zeit eine sich mit der Zeit verschlimmernde Appetitlosigkeit, ein Schwächegefühl und einer Gewichtsabnahme auf. Eine allgemeinmedizinische Untersuchung, einschliesslich einer Überprüfung Ihrer Leberwerte, kann erforderlich sein.
Wenn Sie nicht in der Lage sind, die Pumpe und die Sonde zu handhaben, müssen Sie sich von einer Pflegeperson (z.B. medizinisches Fachpersonal, Pfleger/in oder naher Angehöriger) helfen lassen, um Komplikationen (Probleme) zu vermeiden.
Impulskontrollstörungen - Veränderungen in Ihrem Verhalten
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie, Ihre Familie oder Ihre Pflegeperson bemerken, dass Sie ein für Sie unübliches drang- oder triebhaftes Verhalten zeigen, oder Sie dem Impuls, Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen, bestimmte Dinge zu tun, die Ihnen oder anderen schaden könnten. Dieses Verhalten wird auch «Impulskontrollstörung» genannt und kann mit Spielsucht, übermässigem Essen oder Geldausgeben, anormal starkem Sexualtrieb oder einer Zunahme von sexuellen Gedanken oder Gefühlen einhergehen. Möglicherweise muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Dosis anpassen oder die Behandlung abbrechen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kann Lecigon haben».
Dopamin-Dysregulations-Syndrom
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie oder Ihre Familie/Betreuungsperson bemerken, dass Sie suchtähnliche Symptome entwickeln, die zu einem heftigen Verlangen nach immer höheren Dosen von Lecigon und anderen Arzneimitteln, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden.
Regelmässige Kontrolluntersuchungen
Bei einer Langzeitbehandlung mit Lecigon muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin möglicherweise regelmässige Kontrollen Ihrer Leber- und Nierenfunktion, des Blutbildes, des Herzens und der Blutgefässe durchführen und Ihre Haut untersuchen, um Hautveränderungen festzustellen.
Lecigon und Krebs
Lecigon enthält Hydrazin, das entsteht, wenn Carbidopa (ein Wirkstoff von Lecigon) abgebaut wird. Hydrazin könnte Ihre Gene schädigen und so möglicherweise zu Krebs führen. Jedoch ist nicht bekannt, ob die Menge Hydrazin, die bei üblicher Dosierung von Lecigon entsteht, Schädigungen oder Erkrankungen hervorrufen kann.
Operationen/chirurgische Eingriffe
Sagen Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt bzw. Ihre Ärztin oder Zahnärztin, dass Sie Lecigon anwenden, bevor Sie sich einer Operation, einschliesslich einer zahnärztlichen Operation, unterziehen.
Urinuntersuchung
Die Wirkstoffe Levodopa und Carbidopa können die Ergebnisse von Urinuntersuchungen verfälschen. Sagen Sie dem medizinischen Fachpersonal, dass Sie Lecigon anwenden, wenn Sie gebeten werden, eine Urinprobe abzugeben.
Kinder und Jugendliche
Lecigon ist nicht für die Anwendung bei Kindern oder Jugendlichen unter 18 Jahren geeignet.
Anwendung von Lecigon zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel verwenden, kürzlich verwendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
Wenden Sie Lecigon nicht an, wenn Sie:
Arzneimittel gegen Depression, sogenannte «selektive MAO-A»-Hemmer (wie Moclobemid) oder nichtselektive MAO-Hemmer (wie Phenelzin), einnehmen. Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln muss mindestens zwei Wochen vor Beginn der Behandlung mit Lecigon abgesetzt werden.
Lecigon kann die Wirkung und die Nebenwirkungen anderer Arzneimittel verstärken, und andere Arzneimittel können die Wirkung und die Nebenwirkungen von Lecigon verstärken. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
- Arzneimittel gegen Depressionen, sogenannte trizyklische Arzneimittel (wie Clomipramin, Amitriptylin und Nortriptylin). Auch andere Arten von Antidepressiva können Lecigon beeinflussen oder von Lecigon beeinflusst werden.
- Arzneimittel gegen die Parkinson-Krankheit, die als selektive MAO-B-Hemmer (wie Selegilin), Amantadin- und Dopaminagonisten (wie Piribedil) und Anticholinergika (wie Biperid) bezeichnet werden.
- Arzneimittel zur Behandlung von Harninkontinenz (wie Oxybutynin), Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, COPD (wie Ipratropium und Tiotropium). Diese Arzneimittel werden Anticholinergika genannt.
- Einige Arzneimittel gegen Asthma und Allergien (wie Salbutamol und Terbutalin) und Adrenalin. Diese Arzneimittel werden als Sympathomimetika bezeichnet.
- Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks (sogenannte Antihypertensiva). Die gleichzeitige Anwendung von diesen Arzneimitteln und Lecigon könnte zu einem plötzlichen Blutdruckabfall führen, wenn Sie aus dem Sitzen oder Liegen aufstehen. Möglicherweise muss die Dosis Ihres blutdrucksenkenden Arzneimittels angepasst werden.
- Warfarin (ein Arzneimittel zur Verhinderung von Blutgerinnseln). Wenn Sie mit Lecigon behandelt werden, oder Ihre Behandlung mit Lecigon beginnen, beenden oder ändern, sollte die Wirkung von Warfarin überprüft werden.
Einige Arzneimittel können die Wirkung von Lecigon vermindern. Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie die folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Jedes Eisenpräparat, das das über den Mund eingenommen wird (Tabletten, Kapseln, Lösung). Eisen kann die Aufnahme von Levodopa aus dem Gastrointestinaltrakt beeinträchtigen (und umgekehrt). Sie sollten daher Lecigon und Ihr Eisenpräparat mindestens mit einem Abstand von 2–3 Stunden nehmen. Wenn Sie Ihre Pumpe nachts nicht benutzen, können Sie das Eisenpräparat vor dem Schlafengehen einnehmen.
- Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen (wie Phenothiazine, Butyrophenone (z.B. Haloperidol) und Risperidon).
- Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit (wie Metoclopramid).
- Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (wie Clonazepam und Phenytoin).
- Arzneimittel zur Behandlung von Angststörungen und Schlaftabletten, die Benzodiazepine genannt werden (wie Diazepam, Oxazepam und Nitrazepam).
- Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Isoniazid).
- Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Krämpfen (Papaverin).
Anwendung von Lecigon mit Nahrungsmitteln und Getränken
Lecigon wird nicht gut vom Darm aufgenommen, wenn es unmittelbar nach dem Verzehr eiweissreicher Nahrungsmittel (z.B. Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Nüsse und Körner) angewendet wird. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich eiweissreich (proteinreich) ernähren.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen!
Lecigon kann einen grossen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Nehmen Sie weder am Strassenverkehr teil noch bedienen Sie Maschinen, bis Sie sicher sind, welche Auswirkungen Lecigon auf Sie hat.
- Lecigon kann sehr schläfrig machen, oder manchmal können Sie plötzlich einschlafen (Schlafattacken).
- Lecigon kann zu niedrigem Blutdruck führen, z.B. wenn Sie aus dem Sitzen oder Liegen aufstehen, und Ihnen könnte schwindlig werden.
Warten Sie, bis Sie sich wieder völlig wach und nicht länger benommen oder schwindelig fühlen, bevor Sie Auto fahren, Werkzeuge oder Maschinen benutzen oder Tätigkeiten ausüben, bei denen mangelnde Konzentration Sie oder andere gefährden könnte.
Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält 152.3 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro 47 ml Patrone.Dies entspricht 16.2% der für eine oder einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie über einen längeren Zeitraum Lecigon täglich benötigen, insbesondere wenn Sie eine kochsalzarme (natriumarme) Diät einhalten sollten.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.
Darf Lecigon während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin um Rat.
Die Anwendung von Lecigon während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen, es sei denn der Arzt entscheidet, dass der potenzielle Nutzen für die Mutter das potenzielle Risiko für den Fötus rechtfertigt.
Stillzeit
Während der Behandlung mit Lecigon sollten Sie nicht stillen.