Eine Hormonersatzbehandlung kann mit einer Zunahme von Risiken wie zum Beispiel Brust- oder Gebärmutterkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Venenthrombose oder Lungenembolie (Blutgerinnsel) verbunden sein. Bei Langzeitbehandlung hat man in seltenen Fällen eine Abnahme der intellektuellen Fähigkeiten und des Gedächtnisses beobachtet. Ihr Arzt wird dies mit Ihnen besprechen sowie Risiken und erwarteten Nutzen abwägen.
Körperliche Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind sinnvolle ergänzende Massnahmen, die während der Wechseljahre für die Aufrechterhaltung eines guten Allgemeinzustands sorgen und im Fall der Behandlung mit Estreva die Wirksamkeit dieses Arzneimittels unterstützen.
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn folgende Störungen bestehen oder in der Vergangenheit aufgetreten sind: durch ein Blutgerinnsel verursachte Erkrankungen (Venenentzündung, Thrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt, Schlaganfall); bösartige Tumoren der Brust oder Gebärmutter; gutartige Tumoren der Gebärmutter (Fibrome) oder eine zu starke Entwicklung (Hyperplasie) der Gebärmutterschleimhaut; Vorliegen von Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter (Endometriose); Scheidenblutungen unklarer Ursache; Überempfindlichkeit gegenüber weiblichen Hormonen; schwere Lebererkrankungen (Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom, Gelbsucht); schlecht eingestellter Bluthochdruck; eine bestimmte Veränderung der roten Blutkörperchen (Sichelzellenanämie); eine bestimmte erbliche Stoffwechselstörung (Porphyrie); schwere Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit Veränderungen der Blutgefässe. Dies gilt auch im Fall von angeborenen Störungen des Fettstoffwechsels oder wenn es bei Ihnen während einer vorangegangenen Schwangerschaft zu Gelbsucht, anhaltendem Pruritus (Jucken am ganzen Körper) oder zunehmender Schwerhörigkeit infolge der Verschlimmerung einer Erkrankung des Mittelohrs (Otosklerose) gekommen ist.
Estreva Gel darf nicht während einer (vermuteten oder bestätigten) Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden.
Dieses Arzneimittel darf im Allgemeinen nicht in folgenden Fällen angewendet werden, es sei denn auf ausdrückliche Verschreibung Ihres Arztes/Ihrer Ärztin: bestimmte Herzkrankheiten.
Ihr Arzt weiss, was in den oben aufgezählten Situationen zu tun ist.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Estreva Gel ist nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren indiziert, weil die Anwendung und die Sicherheit bis heute nicht geprüft worden sind.
Wenn die Symptome trotz der Behandlung anhalten, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin mit, der/die die Behandlung Ihrem Fall anpassen wird.
Eine ärztliche Untersuchung ist vor Beginn und in regelmässigen Abständen während der Behandlung erforderlich. Teilen Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin jede Krankheit mit, die Sie durchgemacht haben oder die im Verlauf der Behandlung auftritt. Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Arztes/Ihrer Ärztin und insbesondere die Behandlung mit einem weiteren Hormon (Gestagen), das dieses Arzneimittel ergänzt. Frauen mit intakter Gebärmutter müssen dieses an 10?12 Tagen pro Monat anwenden. Diese Massnahme ist sehr wichtig, um eine zu starke Wucherung der Gebärmutterschleimhaut zu vermeiden.
Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird eine regelmässige Untersuchung der Brüste vornehmen, insbesondere wenn es in Ihrer Familie Fälle von Brustkrebs gegeben hat oder wenn Sie Zysten oder Knötchen in der Brust aufweisen. Erforderlichenfalls kann Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihnen auch eine Mammographie verschreiben. Unterrichten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn Sie während der Behandlung eine Veränderung an Ihren Brüste feststellen. In mehreren wissenschaftlichen Studien ist berichtet worden, dass das Brustkrebsrisiko bei Frauen, die mehr als 5 Jahre lang eine Hormonersatzbehandlung erhalten, leicht erhöht ist. Dieses erhöhte Risiko nimmt in den fünf Jahren nach Absetzen der Behandlung langsam ab und ist dann wieder mit dem von Frauen vergleichbar, die keine Hormonersatztherapie erhalten haben. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Nutzen und Risiken einer Hormonersatzbehandlung mit Ihnen besprechen und die notwendigen Kontrolluntersuchungen vor sowie regelmässig während der Behandlung vornehmen.
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin darüber informieren, wenn sie vermehrt zu Thrombosen neigen, d.h. zur Bildung von Gerinnseln in den Blutgefässen. Eine Thrombose kann ernste Folgen haben und dieses Risiko steigt mit zunehmendem Alter, aber auch
? wenn Sie zu bestimmten Blutgerinnungsstörungen neigen;
? wenn Sie Krampfadern haben;
? wenn bei Ihnen selbst bzw. bei einem nahen Verwandten bereits im jugendlichen Alter eine Venenthrombose in den Beine oder der Lunge aufgetreten ist;
? wenn Sie über längere Zeit immobilisiert sind, z.B. infolge einer Operation oder einer schweren Verletzung;
? wenn Sie übergewichtig sind;
? wenn Sie stark rauchen.
Wenn Sie Zweifel haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin darüber.
Informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden: arterieller Bluthochdruck, schwere Herz-, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Epilepsie, Migräne, Asthma, Zuckerkrankheit (Diabetes), Schwerhörigkeit infolge einer Erkrankung des Mittelohrs, Porphyrie (eine erbliche Stoffwechselkrankheit). In allen Fällen ist eine ärztliche Überwachung erforderlich.
Gründe, die ein sofortiges Absetzen der Medikation erfordern
Kopfschmerzen, die zum ersten Mal migräneartig bzw. wiederholt mit ungewöhnlicher Intensität auftreten, plötzliche Wahrnehmungsstörungen (z.B. Sehstörungen, Hörstörungen), erste Anzeichen einer Venenentzündung mit Bildung eines Blutgerinnsels oder von Erkrankungen, die durch ein Blutgerinnsel verursacht werden (z.B. ungewohnte Schmerzen in den Beinen, Schwellung der Beine, durch Atmen ausgelöste stechende Schmerzen oder Husten unklarer Ursache, Schmerz- oder Druckgefühl im Brustkorb), geplante Operationen (1 Monat zuvor) und längerfristige Bettlägerigkeit (z.B. infolge eines Unfalls), Auftreten einer Gelbsucht (Hepatitis), Jucken am ganzen Körper, Überempfindlichkeitsreaktion (Allergie), Zunahme der Häufigkeit von epileptischen Anfällen, starke Erhöhung des arteriellen Blutdrucks, Auftreten einer schweren Depression.
Manche Arzneimittel können die Wirkung von Estreva Gel vermindern (z.B. Arzneimittel gegen Epilepsie, gegen Tuberkulose oder pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut enthalten).
Eine Behandlung mit Estreva kann den Arzt/die Ärztin veranlassen, die Behandlung von zuckerkranken Patientinnen anzupassen.
Eine Behandlung mit Estreva kann bei Patientinnen problematisch sein, die sich einer Organtransplantation unterzogen haben und gegen die Abstossung Ciclosporin einnehmen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Estreva Transdermales Gel darf nicht während Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Während dieser Zeit wäre dieses Arzneimittel sowieso ohne jeden Nutzen. Sollten Sie während der Behandlung mit Estreva schwanger werden, brechen Sie die Behandlung sofort ab und suchen Ihren Arzt/Ihre Ärztin auf.