Wann ist bei der Einnahme von Ryeqo Vorsicht geboten?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Ryeqo einnehmen.
Sie sollten wissen, dass es bei den meisten Frauen während der Behandlung, sowie einige Wochen danach, zu einer schwächeren oder ausbleibenden Menstruationsblutung (Periode) kommt.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihre persönliche Anamnese und Ihre Familienanamnese mit Ihnen besprechen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird ausserdem Ihren Blutdruck messen und sich vergewissern, dass Sie nicht schwanger sind. Möglicherweise sind auch eine körperliche Untersuchung und weitere Untersuchungen, beispielsweise eine Untersuchung der Brust und ein Scan zur Bestimmung der Knochendichte, erforderlich; dies hängt von der individuellen medizinischen Notwendigkeit und/oder Situation ab.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen sagen, wie oft Sie unter Berücksichtigung Ihres allgemeinen Gesundheitszustands zu den regelmässigen Kontrolluntersuchungen gehen sollten.
Beenden Sie die Einnahme von Ryeqo und begeben Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung, wenn Sie Folgendes bemerken:
−einen der im Abschnitt «Wann darf Ryeqo nicht eingenommen werden?» genannten Punkte
−Anzeichen einer Lebererkrankung:
−Gelbfärbung der Haut oder des weissen Bereichs der Augen (Gelbsucht),
−Übelkeit oder Erbrechen, Fieber, starke Müdigkeit,
−dunkler Urin, Juckreiz oder Schmerzen im Oberbauch;
−Anzeichen einer Erkrankung der Gallenblase (Gallensteine oder Entzündung der Gallenblase):
−starke Schmerzen unterhalb des Brustkorbs oder im Oberbauch;
−Anzeichen einer Nierenerkrankung:
−Abnahme der Urinausscheidung,
−Flüssigkeitsansammlung in den Beinen, Knöcheln oder Füssen;
−starker Anstieg des Blutdrucks (zu den Symptomen gehören u.a. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel);
−Migräne, die zum ersten Mal auftritt, oder ungewöhnlich starke Kopfschmerzen, die häufiger auftreten als zuvor;
−wenn Sie mögliche Anzeichen eines Blutgerinnsels bemerken, die darauf hinweisen, dass ein Gerinnsel im Bein (d.h. tiefe Venenthrombose) oder in der Lunge (d.h. Lungenembolie), ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall vorliegen könnten. Eine Beschreibung der Symptome dieser schwerwiegenden Erkrankungen finden Sie unter „Ryeqo und das Risiko von Blutgerinnseln“;
−wenn Sie schwanger geworden sind.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:
−wenn Sie Osteoporose haben,
−wenn bei Ihnen einer oder mehrere der unten aufgeführten Risikofaktoren für das Auftreten eines Blutgerinnsels vorliegt/vorliegen,
−wenn Sie hohen Blutdruck haben,
−wenn Sie unter Migräne leiden,
−wenn Sie glauben, Sie könnten schwanger sein. Durch die Behandlung mit Ryeqo kommt es normalerweise zu einer sehr viel schwächeren Menstruationsblutung (der «Periode») oder gar zu deren Ausbleiben, wodurch es erschwert wird, eine Schwangerschaft zu bemerken,
−wenn Sie gegenwärtig eine Depression haben oder jemals in der Vergangenheit hatten,
−wenn Sie eine Nierenerkrankung haben.
Ryeqo und das Risiko von Blutgerinnseln
Die Anwendung anderer Arzneimittel, die ein Estrogen und ein Gestagen enthalten, erhöht das Risiko von Blutgerinnseln. Das Risiko für das Auftreten von Blutgerinnseln während der Einnahme von Ryeqo wurde nicht ermittelt. Ryeqo reduziert das Estrogen auf ein Niveau ähnlich dem zu Beginn Ihres normalen Menstruationszyklus.
Faktoren, die Ihr Risiko für das Auftreten eines Blutgerinnsels in einer Vene und/oder Arterie erhöhen:
−wenn Sie rauchen;
−mit zunehmendem Alter (insbesondere ab ca. 35 Jahren);
−wenn Sie übergewichtig sind (Body-Mass-Index > 30 kg/m2);
−wenn Sie eine hohen Blutfettwert haben (Cholesterin oder Triglyceride);
−wenn Sie einen unkontrollierten Bluthochdruck haben;
−wenn Sie bereits bestehende Gefässkrankheiten haben;
−wenn Sie einen grösseren chirurgischen Eingriff hatten oder längere Zeit bewegungseingeschränkt waren (z.B. weil Sie eine Gipsschiene am Bein tragen mussten).
Das Risiko für das Auftreten eines Blutgerinnsels ist umso höher, je mehr Risikofaktoren vorliegen.
Welche Symptome bei einem Blutgerinnsel auftreten, hängt davon ab, wo das Blutgerinnsel auftritt.
Symptome eines Blutgerinnsels im Bein (tiefe Beinvenenthrombose, TVT)
Zu den Symptomen eines Blutgerinnsels im Bein, das als tiefe Beinvenenthrombose (TVT) bezeichnet wird, gehören u. a.:
−Schwellung des Beins und/oder Fusses oder entlang einer Vene im Bein,
−Schmerzen oder Empfindlichkeit im Bein, die sich beim Aufstehen oder Gehen schlimmer anfühlen,
−Erwärmung im betroffenen Bein mit Rötung oder Verfärbung der Haut.
Symptome eines Blutgerinnsels in der Lunge (Lungenembolie, LE)
Zu den Symptomen eines Blutgerinnsels in der Lunge, das als Lungenembolie (LE) bezeichnet wird, gehören u. a.:
−plötzlich auftretende unerklärliche Kurzatmigkeit oder beschleunigte Atmung,
−plötzlich auftretender Husten, der mit einem stechenden Schmerz in der Brust einhergehen kann,
−blutiger Auswurf,
−starker Schwindel oder starke Benommenheit,
−schneller oder unregelmässiger Herzschlag.
Symptome eines Herzinfarkts
Die Symptome eines Herzinfarkts, auch bekannt als Myokardinfarkt, können vorübergehend sein und können umfassen:
−Schmerzen, Unwohlsein, Druck-, Schwere-, Enge- oder Völlegefühl in Brustkorb, Arm oder unterhalb des Brustbeins,
−Beschwerden, die in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm oder Bauch ausstrahlen,
−Völlegefühl, Gefühl von Verdauungsbeschwerden oder Erstickung,
−Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel,
−extreme Schwäche, Angst oder Atemnot,
−schneller oder unregelmässiger Herzschlag.
Symptome eines Schlaganfalls
Die Symptome eines Schlaganfalls können sein:
−plötzliches Taubheits- oder Schwächegefühl im Gesicht, im Arm oder Bein, insbesondere auf einer Seite des Körpers,
−plötzliche Schwierigkeiten beim Gehen, Schwindel, Verlust von Gleichgewicht oder Koordination,
−plötzliche Verwirrtheit, Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen,
−plötzliche Sehstörungen auf einem oder beiden Augen,
−plötzliche starke oder langanhaltende Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache,
−Bewusstlosigkeit oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.
Operationen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie operiert werden müssen, wenn Sie wegen einer Verletzung oder Krankheit längere Zeit nicht auf den Beinen sind oder wenn Ihr Bein ein Gips hat, weil Sie möglicherweise die Einnahme von Ryeqo unterbrechen müssen.
Veränderungen im Menstruationsmuster («Periode»)
Die Behandlung mit Ryeqo führt in der Regel innerhalb der ersten 30 Tage der Behandlung zu einer deutlichen Verringerung oder sogar zum Ausbleiben Ihrer Regelblutung (Ihrer «Periode»). Wenn es bei Ihnen jedoch weiterhin zu übermässig starken Blutungen kommt, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Heraustreten und Ausstossung eines Gebärmuttermyoms
Gebärmuttermyome können sich an jeder Stelle in der Muskelwand der Gebärmutter bilden, einschliesslich der Submukosa, einer dünnen Gewebeschicht innerhalb der Gebärmutter. Bei manchen Frauen kommt es zu einem Heraustreten oder Herausrutschen eines Myoms durch den Gebärmutterhals in die Vagina und infolgedessen zu erheblich stärkeren Gebärmutterblutungen oder Schmerzen. Wenn bei Ihnen erneut starke Gebärmutterblutungen auftreten, nachdem sich Ihre Beschwerden unter der Behandlung mit Ryeqo verbessert haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um medizinischen Rat einzuholen.
Kinder und Jugendliche
Ryeqo sollte nicht von Kindern unter 18 Jahren eingenommen werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit von Ryeqo in dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen wurde.
Einnahme von Ryeqo zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eines der unten aufgeführten Arzneimittel einnehmen, da diese Arzneimittel Ryeqo beeinflussen können oder von Ryeqo beeinflusst werden können:
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z.B. Barbiturate, Carbamazepin, Topiramat, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Felbamat),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus/des erworbenen Immunmangelsyndroms (HIV/AIDS) (z.B. Ritonavir, Efavirenz, Nevirapin, Nelfinavir),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung des Hepatitis-C-Virus (HCV) (z.B. Boceprevir, Sofosbuvir, Velpatasvir, Voxilaprevir, Telaprevir, Glecaprevir),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z.B. Itraconazol, Fluconazol, Griseofulvin),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (z.B. Rifampicin, Rifabutin, Clarithromycin, Erythromycin, Gentamicin, Penicilline, Tetracyclin, Azithromycin, Griseofulvin),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck in den Lungenarterien (z. B. Bosentan),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (z.B. Carvedilol, Verapamil),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z.B. Amiodaron, Dronedaron, Propafenon, Chinidin, Verapamil),
−bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Angina pectoris (z.B. Ranolazin),
−bestimmte Arzneimittel zur Verhinderung einer Organabstossung nach einer Transplantation (z.B. Ciclosporin),
−pflanzliche Heilmittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten,
−bestimmte Arzneimittel, die in der Leber abgebaut werden (z.B. Dabigatranetexilat, Fexofenadin).
Beginnen Sie nicht mit der Einnahme eines neuen Arzneimittels, auch nicht von rezeptfreien Arzneimitteln, pflanzlichen Arzneimitteln oder anderen Naturprodukten, ohne Ihren Arzt/Ihre Ärztin zu informieren. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen sagen, ob die Einnahme eines anderen Arzneimittels, das Sie benötigen, geändert werden muss.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ryeqo hat keinen bekannten Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Labortests
Wenn bei Ihnen eine Blut- oder Urinuntersuchung durchgeführt wird, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder das Laborpersonal darüber, dass Sie Ryeqo einnehmen, da dieses Arzneimittel die Ergebnisse einiger Tests beeinflussen kann.
Ryeqo enthält Lactose und Natrium
Bitte nehmen Sie Ryeqo erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist praktisch «natriumfrei».
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
▪an anderen Krankheiten leiden,
▪Allergien haben oder
▪andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.
Darf Ryeqo während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Nehmen Sie Ryeqo nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat. Wenn Sie schwanger geworden sind, setzen Sie Ryeqo ab und wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Ryeqo hemmt den Eisprung. Nach dem Absetzen von Ryeqo kommt es rasch wieder zum Eisprung und zu einer Menstruationsblutung.
Während der Therapie sowie für mindestens 1 Monat nach Absetzten von Ryeqo sollten nicht-hormonale Verhütungsmethoden angewendet werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber, welche Verhütungsmethode für Sie geeignet ist.