Bei Einnahme von Doxycyclin PB 100 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichige Arzneimittel handelt.
Arznei- oder Nahrungsmittel mit den folgenden Bestandteilen sollten in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden, da die Aufnahme von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt vermindert sein kann durch:
- Aluminium und Magnesium (enthalten z. B. in Mitteln zur Bindung von Magensäure)
- Calcium (auch enthalten in Milch und Milchprodukten)
- Eisenpräparate
- medizinische Kohle
- Colestyramin (Mittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte).
Folgende Arzneistoffe können die Wirkung von Doxycyclin vermindern:
- Rifampicin (Antibiotikum)
- Stoffe aus der Klasse der Barbiturate (z. B. auch in Beruhigungs- und Schlafmitteln enthalten)
- andere Mittel gegen Anfallsleiden (Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon).
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Doxycyclin PB 100 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Folgende Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe unten) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Doxycyclin PB 100 mg in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/ Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie)
Hier muss die Behandlung mit Doxycyclin PB 100 mg sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympatikomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
sehr häufig | mehr als 1 Behandelter von 10 Behandelten |
häufig | 1 bis 10 Behandelte von 100Behandelten |
gelegentlich | 1 bis 10 Behandelte von 1000Behandelten |
selten | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 Behandelter von 10.000 Behandelten |
Nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit, Magendruck, Sodbrennen,
Brechreiz, Erbrechen, Blähungen, Fettstühlen und Durchfälle.
Die Einnahme des Arzneimittels nach oder mit den Mahlzeiten kann diese
unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad reduzieren; die
Resorptionsquote wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt.
Gelegentlich: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit,
Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge.
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere,
anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu
denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile).
Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung
kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und
angemessene Behandlung (siehe: Bedeutsame Nebenwirkungen oder
Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen
sind).
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Drucksteigerung in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri), die
sich nach Beendigung der Behandlung wieder zurückbildet. Sie äußert
sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise eine
Sehstörung durch Papillenödem (Schwellung der Sehnervenpapille
infolge verstärkter Flüssigkeitsansammlung).
Erkrankung der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen auf Doxycyclin treten (siehe:
Überempfindlichkeitserscheinungen). Unter Sonneneinstrahlung kann es
durch Lichtsensibilisierung zu phototoxischen Reaktionen der belichteten
Hautareale kommen (mit Symptomen wie bei einem starken
Sonnenbrand, z. B. Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Verfärbung),
selten auch mit Beteiligung der Nägel (Nagelablösung und verfärbung).
Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während einer
Behandlung mit Doxycyclin PB 100 mg vermieden werden.
Erkrankung des Blutes und des Lymphsystems
Selten: folgende Veränderungen im Blut, die sich nach Beendigung der
Behandlung von selbst wieder normalisieren:
- Verminderung der Zahl der Blutplättchen und der roten Blutkörperchen (Thrombozytopenie, Anämie)
- Verminderung oder Erhöhung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenien, Lymphozytopenien, Leukozytosen)
- Veränderungen an einigen Blutzelltypen (atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten)
- Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie).
Augenerkrankungen
Vereinzelt ist über eine in der Regel vorübergehende Kurzsichtigkeit
(Myopie) unter Einnahme von Teracyclinen berichtet worden.
Leber- und Gallenerkrankungen
Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden oder einer
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhte Gefahr von
Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme.
Erkrankung der Nieren und Harnwege
Tetracycline können eine Nierenschädigung (Nephrotoxizität) verursachen
oder eine schon vorher bestehende Nierenfunktionseinschränkung
(erkennbar an einem Kreatinin- und Harnstoffanstieg im Serum)
verschlimmern. Auch im Zusammenhang mit Doxycyclingabe wurde
selten über Nierenschädigungen, z. B. interstitielle Nephritis, akutes
Nierenversagen und fehlende Harnausscheidung (Anurie) berichtet.
Erkrankung des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitserscheinungen (z.B. allergische
Reaktionen), dazu gehören Hautreaktionen mit und ohne Juckreiz, z.B.
- örtlich begrenzte oder auch großflächige (generalisierte) Hautausschläge (Exantheme)
- Hautrötungen (Erytheme)
- Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (Urticaria)
- Scheibenrose (Erythema exsudativum multiforme)
- vorübergehende örtliche Schwellung der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödem)
- Asthma
- Hautausschläge an den Genitalien und an anderen Körperregionen
- Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.
Selten: schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemein-
reaktionen (wie z. B. exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom).
Wenn Sie auf Doxycyclin PB 100 mg überempfindlich reagieren, dürfen
Sie grundsätzlich nicht mit Tetracyclinen behandelt werden (komplette
Kreuzallergie).
Selten sind schwere plötzlich auftretende Überempfindlichkeits-
erscheinungen möglich, die sich äußern können als:
- Gesichtsschwellung (Gesichtsödem)
- Zungenschwellung
- innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot)
- Blutdruckabfall bis hin zum bedrohlichen Kreislaufzusammenbruch und Herzstillstand.
Beim Auftreten dieser Erscheinungen, die lebensbedrohlich sein können,
ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich (siehe:: Bedeutsame
Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und
Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind).
Sonstige Nebenwirkungen:
Unter einer Behandlung mit Doxycyclin PB 100 mg kann es durch
Selektion zu einer Pilz-Besiedelung (Candida) der Haut oder
Schleimhäute (vor allem des Genitaltraktes und der Mund- und
Darmschleimhäute) kommen mit Symptomen wie Mund- und
Rachenschleimhautentzündung (Glossitis, Stomatitis), akute Ent
zündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau
(Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend.
Bei der Behandlung von Kindern unter 8 Jahren ist gelegentlich eine bleibende Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine vorübergehende Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden.
Gelegentlich sind auch Blutgerinnungsstörungen und Blut im Urin (Hämaturie) beobachtet worden.
Selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Gabe über Missempfindungen (Paraesthesien), Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardien), Muskelschmerzen (Myalgien), Gelenkschmerzen (Arthralgien), Unruhe und Angstzustände berichtet worden.
Krampfanfälle nach Gabe von Doxycyclin sind sehr selten möglich.
(Nach oraler Einnahme von Doxycyclin wurde ein Fall eines epileptischen Anfalls berichtet. Nach intravenöser Gabe ist diese Nebenwirkung in mehreren Fällen beschrieben worden.)
Selten wurden eine Störung bzw. der Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung beschrieben, welche nur in einigen Fällen und auch nur teilweise rückbildungsfähig waren.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwitrkungen Sie erhablich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirtkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Doxycyclin PB 100 mg bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.