Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Art der Anwendung
Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® ist sowohl als Ampulle als auch als Fertigspritze erhältlich.
Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® Ampullen
Zum Einspritzen unter die Haut, in die Vene, oder in einer Infusion.
Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® Fertigspritzen
Zum Einspritzen unter die Haut.
Handhabung der Ampullen
- Vor der Entnahme, die Ampulle mindestens 1 Minute stehen lassen, damit sich die Lösung am Boden sammelt.
- Ampullen-Hals an Sollbruchstelle durch Druck mit Daumen auf OPC-Punkt (One Point Cut-Punkt) abbrechen.
- Für die Entnahme, eine totraumfreie, sehr fein graduierte Einmalspritze mit Kanüle in ausreichender Länge verwenden.
- Während der Entnahme, die Ampulle schräg halten und die Neigung stetig anpassen, um die
Lösung aufzuziehen und die Ampulle vollständig zu entleeren.
Vor der Injektion immer Spritzenvolumen kontrollieren und gegebenenfalls auf das gewünschte Volumen abspritzen.
Nach Aufziehen des Ampulleninhaltes in eine Spritze wird eine frische, feine Injektionsnadel auf die Spritze aufgesetzt und die subkutane Injektion der Lösung erfolgt wie unten unter „Verabreichung der subkutanen Injektion“ beschrieben.
Handhabung der Fertigspritzen
Schutzkappe von der Fertigspritze parallel zur Spritzenachse entfernen. Luftblase nicht entfernen (sie sorgt für eine vollständige Entleerung der Fertigspritze).
Verabreichung der subkutanen Injektion
Dosierung:
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Heparin-Natrium-5000- ratiopharm® sonst nicht richtig wirken kann.
Der Einstich soll mit einer feinen Injektionsnadel senkrecht zur Körperachse in eine abgehobene Bauchfalte oder an der Vorderseite des Oberschenkels erfolgen, die Injektion ist
streng subkutan vorzunehmen. Ein an der Injektionsnadel haftender Tropfen ist vor der Injektion zu entfernen, da ein
Einbringen von Heparin in den Stichkanal zu einem oberflächlichen Bluterguss bzw. in seltenen Fällen zu einer
lokalen allergischen Reizung führen kann.
Für die Entnahme, eine totraumfreie, sehr fein graduierte Einmalspritze mit Kanüle in ausreichender Länge
verwenden.
Vor der Entnahme, die Ampulle mindestens 1 Minute stehen lassen, damit sich die Lösung am Boden sammelt.
Ampullen-Hals an Sollbruchstelle durch Druck mit Daumen auf OPC-Punkt (One Point Cut-Punkt) abbrechen.
Während der Entnahme, die Ampulle schräg halten und die Neigung stetig anpassen, um die Lösung aufzuziehen und die Ampulle vollständig zu entleeren.
Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® muss individuell dosiert werden!
Die Dosierung ist abhängig von den Gerinnungswerten, Art und Verlauf der Erkrankung, Ansprechen des Patienten, Nebenwirkungen, Gewicht und Alter des Patienten. Zu berücksichtigen sind die unterschiedliche Heparin-Empfindlichkeit und eine mögliche Änderung des Ansprechens auf Heparin im Behandlungsverlauf.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Thromboembolieprophylaxe („low-dose“-Behandlung)
Zur Thromboembolieprophylaxe empfiehlt sich die subkutane Injektion.
Die Fertigspritze Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® enthält 5.000 I.E. Heparin-Natrium und ist daher nur für die subkutane Gabe dieser Einzeldosis geeignet. Für höhere oder niedrigere Dosierungen stehen auch andere Darreichungsformen zur Verfügung.
Thromboembolieprophylaxe vor und nach chirurgischen Eingriffen
Circa 2 Stunden vor der Operation 0,2-0,3 ml Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® (entsprechend 5.000-
7.500 I.E. Heparin-Natrium) subkutan.
Nach der Operation in Abhängigkeit vom Thromboserisiko in der Regel 0,2 ml Heparin-Natrium-5000- ratiopharm® (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 8 bis 12 Stunden oder 0,3 ml Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® (entsprechend 7.500 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 12
Stunden bis zur Mobilisierung der Patienten oder bis zur ausreichenden Wirkung von Vitamin-KAntagonisten. Laborkontrollen (Gerinnungswerte) zur Dosisanpassung können in Einzelfällen erforderlich sein.
Vorbeugende Maßnahmen in der nicht operativen Medizin (z. B. bei längerer Bettlägerigkeit, erhöhter Thromboseneigung der Patienten, Erkrankungen mit erhöhtem Thromboserisiko).
In Abhängigkeit vom Thromboserisiko in der Regel 0,2 ml Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 8 bis 12 Stunden oder 0,3 ml Heparin-Natrium- 5000-ratiopharm® (entsprechend 7.500 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 12 Stunden.
Die Dosierung muss dem Thromboserisiko und dem Aktivitätsgrad des Gerinnungssystems angepasst werden und lässt sich durch Gerinnungskontrollen festlegen.
Im Rahmen der Behandlung von venösen und arteriellen thromboembolischen Erkrankungen
Bei bestehenden Gerinnseln in Blutgefäßen empfiehlt sich die kontinuierliche intravenöse Verabreichung.
Dosierung bei Erwachsenen
Im Allgemeinen einleitend 0,2 ml Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® (entsprechend 5.000 I.E. Heparin- Natrium) als Bolus intravenös, gefolgt von einer fortlaufenden Infusion mit 1.000 I.E. Heparin-Natrium pro Stunde mittels Perfusor.
Dosierung bei Kindern
Initial 50 I.E. Heparin-Natrium pro kg Körpergewicht, anschließend 20 I.E. Heparin-Natrium pro kg Körpergewicht pro Stunde.
Ist eine intravenöse Dauerinfusion nicht möglich, kann alternativ auf eine subkutane Therapie (verteilt auf 2-3 Einzeldosen) unter engmaschiger Therapiekontrolle ausgewichen werden (z. B. 10.000-12.500 I.E. Heparin-Natrium alle 12 Stunden).
Eine engmaschige Therapiekontrolle unter Bestimmung der Gerinnungswerte ist in jedem Fall unbedingt erforderlich. Therapieüberwachung und Dosisanpassung erfolgen im Allgemeinen anhand der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT), die um das 1,5- bis 2,5fache der Norm erhöht sein soll. Empfohlen werden Kontrollen der aPTT bei kontinuierlicher intravenöser Heparin-Gabe 1-2 Stunden, 6 Stunden, 12 Stunden und 24 Stunden nach Therapiebeginn und bei subkutaner Applikation 6 Stunden nach Verabreichung der 2. Dosis.
Behandlung von venösen Thromboembolien
Einleitend sollten 0,2 ml Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) intravenös als Bolus appliziert werden, gefolgt von einer intravenösen Infusion von in der Regel 1.000 I.E. Heparin-Natrium pro Stunde. Die Dosierung sollte entsprechend der aPTT-Werte adjustiert werden, wobei eine Verlängerung der aPTT auf das 1,5- bis 2,5fache des Ausgangswertes erreicht werden sollte (möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden).
Die Behandlung sollte über mindestens 4 Tage erfolgen bzw. sollte so lange fortgesetzt werden bis eine ausreichende orale Antikoagulation erreicht worden ist.
Im Rahmen der Behandlung der instabilen Angina pectoris oder des Non-Q-wave-Infarkts
Im Allgemeinen 0,2 ml Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) intravenös als Bolus, gefolgt von einer kontinuierlichen Infusion mit 1.000 I.E. Heparin-Natrium pro Stunde. Die Dosis richtet sich nach der aPTT, die auf das 1,5- bis 2,5fache des Normalwertes verlängert sein sollte.
Heparin-Natrium sollte über mindestens 48 Stunden gegeben werden.
Als Begleitbehandlung bei Thrombolyse mit fibrinspezifischen Thrombolytika (z. B. r-tPA) zur Behandlung des akuten Herzinfarkts
Initial 0,2 ml Heparin-Natrium-5000-ratiopharm® (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) intravenös als Bolus, gefolgt von einer intravenösen Infusion von 1.000 I.E. Heparin-Natrium pro Stunde.
Die Infusion sollte gemäß den aPTT-Werten auf eine Verlängerung des Ausgangswertes um das 1,5- bis 2,5fache eingestellt werden. Heparin-Natrium sollte über 48 Stunden gegeben werden.
Bei Thrombolyse mit nicht fibrinspezifischen Thrombolytika (z. B. Streptokinase) können auch subkutan 12.500 I.E. Heparin-Natrium alle 12 Stunden gegeben werden, beginnend 4 Stunden nach Thrombolyse.
Die genaue Dosierung der Heparin-Begleittherapie richtet sich nach der Art des Thrombolytikums und ist entsprechend den Angaben zu den einzelnen Thrombolytika vorzunehmen.
Auf eine genaue Kontrolle des Gerinnungsstatus ist in jedem Fall zu achten! Gerinnungshemmung bei Blutwäsche oder Operation mit Herz-Lungen-Maschine
- Blutwäsche
Individuelle Dosierung je nach Ausfall der Gerinnungsbestimmungen und dem Maschinentyp.
- Herz-Lungen-Maschine
Die Dosierung ist abhängig vom Typ der Herz-Lungen-Maschine und der Dauer der Operation und ist individuell zu handhaben.
Hinweise:
Da Heparin durch Blutplättchenbestandteile (PF4) gebunden und die Heparin-Wirkung neutralisiert wird, sollte das entnommene und ungerinnbar gemachte Blut möglichst bald nach der Blutabnahme für die Gerinnungsuntersuchung aufbereitet werden.
Zur Verminderung von Lymphabflussstörungen sollte Heparin-Natrium-ratiopharm® bei Patienten mit operativer Ausräumung von Lymphknoten im Abdominalbereich/Urogenitalbereich am Oberarm appliziert werden.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelte Arzt. Regelmäßige Kontrollen der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) sowie der Thrombozytenwerte sind bei der Heparin-Therapie erforderlich.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Heparin- Natrium-ratiopharm® zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Heparin-Natrium-ratiopharm® angewendet haben, als Sie sollten
Eine Überdosierung mit Heparin-Natrium-ratiopharm® kann sich in Blutungen äußern, zumeist aus Haut und Schleimhäuten, aus Wunden, dem Magen-Darm-Trakt und Urogenitaltrakt (z. B. Nasenbluten, Blut im Urin, Teerstuhl, Blutergüsse, flohstichartige Blutungen unter der Haut).
Blutdruckabfall, Abfall des Hämatokrits oder andere Symptome können Zeichen einer verborgenen Blutung sein.
In diesem Fall ist sofort ein Arzt/Notarzt zu benachrichtigen, der die erforderlichen Maßnahmen einleitet.
Wenn Sie die Anwendung von Heparin-Natrium-ratiopharm® vergessen haben
Wenn Sie die Anwendung von Heparin-Natrium-ratiopharm® vergessen haben, verdoppeln Sie die Menge nicht, sondern fahren Sie beim nächsten Anwendungszeitpunkt mit der normalen, Ihnen verordneten Dosis fort.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.