Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml darf nicht angewendet werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Heparin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
-
wenn Sie aktive Blutungen haben (z. B. aus offenen Wunden).
-
wenn sich bei Ihnen wahrscheinlich eine besondere Art der Verringerung der Blutplättchenzahl entwickelt (Thrombozytopenie Typ II) oder schon einmal in der Vergangenheit aufgetreten ist.
-
wenn Sie Krankheiten und Organschäden haben, die mit einer erhöhten Blutungsneigung einhergehen können, wie z. B. eine niedrige Anzahl der Blutplättchen, Gerinnungsstörungen, schwere Erkrankungen der Leber oder der Bauchspeicheldrüse.
-
im Fall von Erkrankungen, bei denen eine Schädigung der Blutgefäße vermutet wird, z. B.: O Blutungen im Magen oder Darm
O nicht eingestellter und schwerer Bluthochdruck
O Hirnblutung
01266.0BN0220K13
O Augenoperation oder -verletzung
O schwere Erkrankung der Netzhaut
O Blutungen des Glaskörpers des Auges
O Ausstülpung einer Arterie des Gehirns
O offene Tuberkulose
O Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard)
im Falle einer spontanen Fehlgeburt
bei Neugeborenen, vor allem, wenn sie zu früh geboren sind, da es Benzylalkohol enthält
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml anwenden. Wenn Sie die folgenden Erkrankungen/Beschwerden haben, wird Ihnen Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml nur verabreicht, wenn Ihr Arzt der Ansicht ist, dass es absolut notwendig ist:
-
Risiko von Blutungen (Verdacht auf bösartigen Tumor, größere Operationen, Steine in den Nieren oder im Harnleiter)
-
chronischer Alkoholmissbrauch
Die ärztliche Überwachung muss besonders sorgfältig sein:
-
während der Schwangerschaft, insbesondere bei einer Langzeitanwendung
-
bei älteren Patienten, insbesondere älteren Frauen
-
während der Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln, die sich auf die Blutgerinnung oder das Gerinnungssystem auswirken (siehe Abschnitt „Anwendung von Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml zusammen mit anderen Arzneimitteln“ unten).
Wenn Sie hohen Blutdruck haben, wird Ihr Arzt besonders auf Ihren Zustand achten.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel sind wegen des Risikos von Blutergüssen (Hämatomen) Injektionen in den Muskel zu vermeiden. Darüber hinaus sollten Sie jegliches Risiko einer Verletzung vermeiden.
Heparin kann zu einer Zunahme des Kaliums im Blut führen. Daher sollte der Kaliumspiegel überwacht werden, wenn das Risiko besteht, dass sich bei Ihnen ein hoher Kaliumgehalt im Blut entwickelt. Dies kann der Fall sein, wenn Sie z. B. Diabetes oder eine Nierenfunktionsstörung haben oder wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen (siehe Abschnitt „Anwendung von Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml zusammen mit anderen Arzneimitteln" unten).
Wenn Ihr Arzt eine spezielle Art der Narkose durchführen will, bei der Sie eine Injektion des Narkosemittels in das Fettgewebe erhalten, das die Nervenwurzeln umgibt (rückenmarksnahe Anästhesie), kann das Risiko bestehen, dass am Rückenmark Blutungen und Blutergüsse auftreten. Ist dies der Fall, könnten Sie eine langfristige oder sogar bleibende Lähmung bekommen. Daher wird Ihr Arzt eine rückenmarksnahe Anästhesie während der Behandlung mit Heparin nur mit besonderer Vorsicht durchführen.
Wenn während der Behandlung mit diesem Arzneimittel Blutgefäße durch Blutgerinnsel blockiert werden, wird Ihr Arzt in Betracht ziehen, dass Sie an einer speziellen Erkrankung mit niedrigen Blutzellzahlen mit dem Namen heparininduzierte Thrombozytopenie vom Typ II leiden könnten. Daraufhin wird Ihr Arzt eine Zählung der Blutplättchen veranlassen.
Nach längerer Anwendung von Heparin könnte sich bei Ihnen ein Knochenschwund (Osteoporose) entwickeln. Dieser tritt eher bei älteren Menschen (vor allem Frauen), schwangeren oder stillenden Frauen oder Kindern auf.
Dieses Arzneimittel kann die Menstruationsblutung verstärken und verlängern. Wenn die Blutung ungewöhnlich stark und unregelmäßig ist, sollten Sie sich einer gynäkologischen Untersuchung unterziehen, um organische Ursachen auszuschließen.
01266.0BN0220K13
Vor Beginn und während der Behandlung werden in bestimmten Zeitabständen Blutproben entnommen, um Ihre Blutgerinnungswerte und die Blutplättchenzahl zu bestimmen.
Ihr Arzt wird besonders vorsichtig sein, wenn Sie allergisch auf andere Heparine sind, z. B. auf so genanntes niedermolekulares Heparin.
Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen
Ihr Arzt wird Sie sorgfältig begleiten und während der Therapie mit diesem Arzneimittel Ihre Blutgerinnungswerte überwachen, wenn Sie Erkrankungen der Nieren oder der Leber haben. Dies gilt auch, wenn Sie dieses Arzneimittel vorbeugend erhalten.
Anwendung bei Kindern
Das in diesem Arzneimittel enthaltene Konservierungsmittel Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und schwere allergische Reaktionen verursachen.
Wird dieses Arzneimittel Ihrem Säugling oder Kind verabreicht, wird der Arzt dieses genau überwachen und gegebenenfalls die Blutgerinnungswerte überprüfen. Dies gilt auch, wenn Ihr Säugling oder Kind dieses Arzneimittel vorbeugend erhält.
Anwendung von Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
Ihr Arzt wird auf die möglichen Wechselwirkungen der folgenden Wirkstoffe oder Arzneimittelgruppen mit Heparin achten.
Arzneimittel, die die Blutgerinnung beeinflussen und das Risiko von Blutungen erhöhen, z. B.:
Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen, wie
O
|
Acetylsalicylsäure (Aspirin)
|
O
|
Ticlopidin
|
O
|
Clopidogrel
|
O
|
Tiorfiban
|
O
|
Dipyridamol
|
O
|
Arzneimittel zur Auflösung bestehender Blutgerinnsel (Fibrinolytika)
|
-
Gerinnungshemmer zum Einnehmen wie Phenprocoumon (Cumarin-Derivate), Dabigatran, Fondaparinux, andere Heparine oder heparinartige Substanzen
O nichtsteroidale Entzündungshemmer (Ketorolac, intravenöses Diclofenac)
Penicillin in hohen Dosen
dextranhaltige Arzneimittel, um einen Blutverlust auszugleichen
Arzneimittel gegen Krebs (Zytostatika), außer Doxorubicin
Die Wirkung dieser Arzneimittel ist verstärkt, was mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden sein kann.
Arzneimittel, die die Wirkung von Heparin abschwächen:
-
Doxorubicin
-
Arzneimittel, die bei einer Minderdurchblutung des Herzens verabreicht werden, um die Sauerstoffversorgung des Herzens wieder herzustellen (intravenöse Glyceryltrinitrat-Infusionen)
Einfluss von Heparin auf die Wirkung von anderen Arzneimitteln:
-
Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen (z. B. Aliskiren, ACE-Antagonisten)
-
Nikotinmissbrauch (Raucher): Nikotin kann die Ausscheidung von Heparin aus Ihrem Körper erhöhen und die Wirkung der Blutverdünnung durch Heparin kann schwächer als beabsichtigt sein.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Schwangerschaft
Es gibt Berichte, die zeigen, dass die Anwendung von reinem Heparin während der Schwangerschaft sicher ist. Da dieses Arzneimittel jedoch Benzylalkohol enthält, wird Ihr Arzt sehr sorgfältig
01266.0BN0220K13
entscheiden, ob Sie in dieser Situation Heparin erhalten sollten oder nicht. Bitte beachten Sie auch den Abschnitt „Was Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml enthält…“.
Die langfristige Verabreichung von Heparin kann das Risiko von Knochenschwund (Osteoporose) bei schwangeren Frauen erhöhen.
Wenn Sie mit Heparin behandelt werden, sollten Sie während der Geburt nicht direkt eine Periduralanästhesie erhalten. Ihr Arzt muss in diesem Fall besondere Vorkehrungen treffen.
Im Falle einer spontanen Fehlgeburt darf Heparin aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos nicht verabreicht werden. Siehe auch Abschnitt „Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml“ darf nicht angewendet werden“.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Heparin und seine Abbauprodukte (Metaboliten) in die Muttermilch ausgeschieden werden, es werden jedoch keine Auswirkungen erwartet. Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml kann während der Stillzeit wie angegeben angewendet werden.
Die langfristige Verabreichung von Heparin kann das Risiko von Knochenschwund (Osteoporose) bei stillenden Frauen erhöhen.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Es liegen keine Berichte vor, dass Heparin die Zeugungs-/Gebärfähigkeit verringern würde.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Was Heparin-Natrium Braun 25.000 I.E./5 ml enthält Benzylalkohol
Benzylalkohol ist ein in diesem Arzneimittel enthaltenes Konservierungsmittel. Es kann einem Neugeborenen schaden. Es darf nicht bei Frühgeborenen oder Säuglingen unter einem Monat angewendet werden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie Heparin erhalten sollten, wenn Sie schwanger sind. Es ist möglich, dass Ihr Arzt einen anderen Typ Heparin anwendet, der nicht diesen Hilfsstoff enthält.
Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Benzylalkohol bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und allergische Reaktionen verursachen kann.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, bedeutet dies, dass die in diesem Arzneimittel enthaltene Menge Natrium für Sie vernachlässigbar ist.