Was ist Heparin-Natrium Braun ?Multi und wofür wird es angewendet?
Heparin-Natrium Braun ?Multi ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulans)
Heparin-Natrium Braun ?Multi wird angewendet
zur Vorbeugung von thromboembolischen Erkrankungen (Erkrankungen durch Bildung oder Verschleppung von Blutgerinnseln im Blutgefäßsystem)
im Rahmen der Behandlung von venösen und arteriellen thromboembolischen Erkrankungen (einschließlich der Frühbehandlung des Herzinfarktes sowie der instabilen Angina pectoris)
zur Gerinnungshemmung bei Blutwäsche oder Operation mit Herz-Lungen-Maschine.
Heparin-Natrium Braun ?Multi sollte nicht angewendet werden bei
Verdacht auf eine bösartige Erkrankung (Tumorerkrankung) mit erhöhtem Blutungsrisiko
Nieren- und Harnleitersteinen
chronischem Alkoholismus.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich:
während der Schwangerschaft, insbesondere bei längerer Anwendung
bei gleichzeitiger Behandlung mit Fibringerinnsel auflösenden Arzneimitteln (Fibrinolytika) oder einzunehmenden blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (orale Antikoagulanzien), mit Arzneimitteln, die eine Beeinträchtigung der Thrombozytenfunktion bewirken (wie z.B. Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel, Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten)
bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen. Die Kaliumkonzentration im Blut sollte bei entsprechenden Risikopatienten, z.B. Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei der Einnahme von Arzneimitteln, die die Kaliumkonzentration im Blut erhöhen, kontrolliert werden.
Während der Behandlung mit Heparin-Natrium Braun ?Multi sind Spritzen in den Muskel wegen der Gefahr von Blutergüssen (Hämatomen) zu vermeiden.
Treten unter der Behandlung mit Heparin-Natrium Braun ?Multi thromboembolische Komplikationen auf, muss die Thrombozytenzahl kontrolliert werden.
Während der Behandlung mit Heparin-Natrium Braun ?Multi (über 22.500 I.E. Heparin-Natrium pro Tag) sollten Sie jede Verletzungsgefahr vermeiden.
Heparin-Natrium Braun ?Multi kann die Menstruationsblutung verstärken und verlängern. Bei ungewöhnlich starken und unregelmäßigen Blutungen sollten Sie sich, um organische Ursachen auszuschließen, gynäkologisch untersuchen lassen.
Bei einer längerfristigen Anwendung (mehr als ein Monat) steigt das Risiko der Entwicklung oder Verschlimmerung einer Knochenbrüchigkeit (Osteoporose).
Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen:
Bei der Anwendung von Heparin-Natrium Braun ?Multi ist bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen eine sorgfältige Überwachung und Kontrolle der Gerinnungswerte erforderlich; dies gilt auch für die Vorbeugung einer Embolie durch Verschleppung eines Blutgerinnsels mit dem Blutstrom (?low-dose?-Behandlung).
Ältere Patienten, insbesondere Frauen:
Bei älteren Patienten, insbesondere bei Frauen ist eine besonders sorgfältige Überwachung bei der Anwendung von Heparin-Natrium Braun ?Multi erforderlich.
Säuglinge und Kinder:
Bei der Anwendung von Heparin-Natrium Braun ?Multi ist bei Säuglingen und Kindern eine sorgfältige Überwachung und Kontrolle der Gerinnungswerte erforderlich; dies gilt auch für die Vorbeugung einer Embolie durch Verschleppung eines Blutgerinnsels mit dem Blutstrom (?low-dose?-Behandlung).
Bei Anwendung von Heparin-Natrium Braun ?Multi mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden bzw. vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Wirkstoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Heparin-Natrium Braun ?Multi beeinflusst werden.
Wirkstoffe, die die Blutgerinnung beeinflussen (z.B. Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel; Dipyridamol in hohen Dosen, Fibrinolytika, Glykoprotein-llb/llla-Rezeptorantagonisten, Cumarin-Derivate, Penicillin in hohen Dosen, Dextrane); nicht-steroidale, entzündungshemmende Arzneimittel (Phenylbutazon, Indometacin, Sulfinpyrazon):
Klinisch bedeutsame Wirkungsverstärkung und erhöhte Blutungsgefahr.
Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Tumore (Zytostatika):
Können die Heparinwirkung verstärken, Doxorubicin schwächt sie wahrscheinlich ab.
Nitroglycerin (bei Infusion):
Klinisch bedeutsame Wirkungsabschwächung; nach Absetzen von Nitroglycerin kann es zu einem sprunghaften Anstieg der aPTT (sog. aktivierte partielle Thromboplastinzeit, ein Messwert bei Gerinnungsuntersuchungen) kommen. Engmaschige Kontrollen dieses Wertes und eine Dosisanpassung von Heparin sind bei gleichzeitiger Infusion von Nitroglycerin notwendig.
Ascorbinsäure, Antihistamine, Digitalis, Tetracycline, Nikotinmissbrauch:
Hemmung der Heparinwirkung möglich.
Ebenfalls an Plasmaproteine gebundene Arzneimittel (z.B. Propranolol):
Durch die Verdrängung aus der Plasma-Eiweißbindung kann eine Wirkungsverstärkung auftreten.
Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen:
Dürfen nur unter besonders sorgfältiger medizinischer Überwachung gleichzeitig mit Heparin-Natrium Braun ?Multi angewendet werden.
Basische Arzneimittel (z.B. bestimmte Mittel gegen seelische Erkrankungen (trizyklische Psychopharmaka), Antihistamine und Chinin):
Gegenseitige Wirkungsabschwächung durch Salzbildung mit Heparin-Natrium Braun ?Multi .