Was Heparin PANPHARMA enthält
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Der Wirkstoff ist Heparin-Natrium.
Jeder ml Injektionslösung enthält:
Heparin-Natrium (aus Schweinedarmmucosa) 5000 I.E. Jede 1 ml Ampulle enthält Heparin-Natrium 5000 I.E.
Jede 5 ml Durchstechflasche enthält Heparin-Natrium 25000 I.E.
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Die sonstigen Bestandteile sind:
Benzylalkohol (Konservierungsmittel), Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.
1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Benzylalkohol.
Wie Heparin PANPHARMA aussieht und Inhalt der Packung
Heparin PANPHARMA ist eine Injektionslösung (eine Lösung zur Verabreichung mittels einer Spritze).
Es ist eine klare, farblose bis schwach gelbliche wässrige Lösung.
Heparin PANPHARMA Injektionslösung ist wie folgt erhältlich:
Packung mit 10 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung.
Packung mit 5 Durchstechflaschen zu 5 ml Injektionslösung.
Packung mit 25 Durchstechflaschen zu 5 ml Injektionslösung.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
PANPHARMA GmbH Bunsenstraße 4
22946 Trittau
Deutschland
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im: Juni 2020
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Hinweise zu labordiagnostischen Untersuchungen:
Regelmäßige Kontrollen der Gerinnungswerte (aPTT) sowie der Thrombozytenwerte sind bei der Heparin-Gabe erforderlich.
Regelmäßige Kontrollen der Thrombozytenzahl sollen erfolgen, um frühzeitig eine durch Heparin hervorgerufene Verminderung der Thrombozytenzahl zu erkennen:
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vor Beginn der Heparin-Gabe
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am 1. Tag nach Beginn der Heparin-Gabe
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anschließend während der ersten 3 Wochen regelmäßig alle 3-4 Tage
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am Ende der Heparin-Behandlung.
Beeinflussung von Laboruntersuchungen
Heparin PANPHARMA kann die Ergebnisse zahlreicher Laboruntersuchungen verfälschen, z.B. die von Blutsenkungsgeschwindigkeit, Erythrozyten-Resistenz und Komplementbindungstests.
Heparin PANPHARMA kann die Prothrombinzeit beeinflussen; dies ist bei der Einstellung auf Cumarinderivate zu beachten.
Unter Heparin-Behandlung können die Ergebnisse von Schilddrüsenfunktionsuntersuchungen verfälscht werden (z.B. fälschlich hohe T3- und T4-Spiegelmessungen).
Hinweis zur Anwendung
Dosierung
Heparin PANPHARMA muss individuell dosiert werden!
Die Dosierung ist abhängig von den Gerinnungswerten, Art und Verlauf der Erkrankung, Ansprechen des Patienten, Nebenwirkungen, Gewicht und Alter des Patienten. Zu berücksichtigen sind die unterschiedliche Heparin-Empfindlichkeit und eine mögliche Änderung des Ansprechens auf Heparin im Behandlungsverlauf.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gelten folgenden Dosierungsrichtlinien:
Thromboembolieprophylaxe („low-dose“-Behandlung)
Zur Thromboembolieprophylaxe empfiehlt sich die subkutane Injektion.
Thromboembolieprophylaxe vor und nach chirurgischen Eingriffen
Ca. 2 Stunden vor der Operation 1 – 1,5 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 5.000-7.500 I.E. Heparin-Natrium) subkutan.
Nach der Operation in Abhängigkeit vom Thromboserisiko in der Regel 1 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 8 bis 12 Stunden oder 1,5 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 7.500 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 12 Stunden bis zur Mobilisierung der Patienten oder bis zur ausreichenden Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten. Laborkontrollen (Gerinnungswerte) zur Dosisanpassung können in Einzelfällen erforderlich sein.
Vorbeugende Maßnahmen in der nicht operativen Medizin
(z.B. bei längerer Bettlägerigkeit, erhöhter Thromboseneigung der Patienten, Erkrankungen mit erhöhtem Thromboserisiko)
In Abhängigkeit vom Thromboserisiko in der Regel 1 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 8 bis 12 Stunden oder 1,5 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 7.500 I.E. Heparin-Natrium) subkutan alle 12 Stunden.
Die Dosierung muss dem Thromboserisiko und dem Aktivitätsgrad des Gerinnungssystems angepasst werden und lässt sich durch Gerinnungskontrollen festlegen.
Im Rahmen der Behandlung von venösen und arteriellen thromboembolischen Erkrankungen
Bei bestehenden Gerinnseln in Blutgefäßen empfiehlt sich die kontinuierliche intravenöse Verabreichung.
Dosierung bei Erwachsenen:
Im Allgemeinen einleitend 1 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) als Bolus intravenös, gefolgt von einer fortlaufenden Infusion mit 0,2 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 1.000 I.E. Heparin-Natrium) pro Stunde mittels Perfusor.
Dosierung bei Kindern:
Initial 0,01 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 50 I.E. Heparin-Natrium pro kg Körpergewicht), anschließend 0,004 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 20 I.E. Heparin- Natrium) pro kg Körpergewicht pro Stunde.
Ist eine intravenöse Dauerinfusion nicht möglich, kann alternativ auf eine subkutane Therapie (verteilt auf 2-3 Einzeldosen) unter engmaschiger Therapiekontrolle ausgewichen werden (z.B. 10.000 – 12.500 I.E. Heparin-Natrium alle 12 Stunden).
Therapieüberwachung und Dosisanpassung erfolgen im Allgemeinen anhand der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT), die um das 1,5- bis 2,5fache der Norm erhöht sein soll. Empfohlen werden Kontrollen der aPTT bei kontinuierlicher intravenöser Heparingabe 1-2 Stunden, 6 Stunden, 12 Stunden und 24 Stunden nach Therapiebeginn und bei subkutaner Applikation 6 Stunden nach Verabreichung der 2. Dosis.
Behandlung von venösen Thromboembolien
Einleitend sollten 1 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) intravenös als Bolus appliziert werden, gefolgt von einer intravenösen Infusion von in der Regel 0,2 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 1.000 I.E. Heparin-Natrium) pro Stunde. Die Dosierung sollte entsprechend der aPTT-Werte adjustiert werden, wobei eine Verlängerung der aPTT auf das 1,5- bis 2,5fache des Ausgangswertes erreicht werden sollte (möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden).
Die Behandlung sollte über mindestens 4 Tage erfolgen bzw. sollte solange fortgesetzt werden bis eine ausreichende orale Antikoagulation erreicht worden ist.
Im Rahmen der instabilen Angina pectoris oder des Non-Q-wave-Infarkts:
Im Allgemeinen 1 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) intravenös als Bolus, gefolgt von einer kontinuierlichen Infusion mit 0,2 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 1.000 I.E. Heparin-Natrium) pro Stunde. Die Dosis richtet sich nach der aPTT, die auf das 1,5- bis 2,5fache des Normalwertes verlängert sein sollte.
Heparin-Natrium sollte über mindestens 48 Stunden gegeben werden.
Als Begleittherapie bei Thrombolyse mit fibrinspezifischen Thrombolytika (z.B. r-tPA) zur Behandlung des akuten Myokardinfarkts:
Initial 1 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 5.000 I.E. Heparin-Natrium) intravenös als Bolus, gefolgt von einer intravenösen Infusion von 0,2 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 1.000 I.E. Heparin-Natrium) pro Stunde.
Die Infusion sollte gemäß den aPTT-Werten auf eine Verlängerung des Ausgangswertes um das 1,5- bis 2,5fache eingestellt werden. Heparin-Natrium sollte über 48 Stunden gegeben werden.
Bei Thrombolyse mit nicht fibrinspezifischen Thrombolytika (z.B. Streptokinase) können auch subkutan 2,5 ml Heparin PANPHARMA (entsprechend 12.500 I.E. Heparin-Natrium) alle 12 Stunden gegeben werden, beginnend 4 Stunden nach Thrombolyse.
Die genaue Dosierung der Heparin-Begleittherapie richtet sich nach der Art des Thrombolytikums und ist entsprechend den Angaben zu den einzelnen Thrombolytika vorzunehmen.
Auf eine genaue Kontrolle des Gerinnungswertes ist in jedem Fall zu achten!
Gerinnungshemmung bei Hämodialyse oder Operation mit Herz-Lungen-Maschine
Hämodialyse:
Individuelle Dosierung je nach Ausfall der Gerinnungsbestimmungen und dem Maschinentyp.
Herz-Lungen-Maschine:
Die Dosierung ist abhängig vom Typ der Herz-Lungen-Maschine und der Dauer der Operation und ist individuell zu handhaben.
Art der Anwendung
Subkutane Injektion:
Der Einstich soll mit einer feinen Injektionsnadel senkrecht zur Körperachse in eine abgehobene Bauchfalte oder an der Vorderseite des Oberschenkels erfolgen, die Injektion ist streng subkutan vorzunehmen. Ein an der Injektionsnadel haftender Tropfen ist vor der Injektion zu entfernen, da ein Einbringen von Heparin-Natrium in den Stichkanal zu einem oberflächlichen Bluterguss bzw. in seltenen Fällen zu einer lokalen allergischen Reizung führen kann.
Infusion:
Heparin PANPHARMA kann zur intravenösen Infusion mit folgenden Lösungen verdünnt werden:
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Natriumchlorid 0,9 %
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Glucose 5 % oder Glucose 10 %
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Ringerlösung.
Diese Mischungen sind bei Raumtemperatur während 48 Stunden stabil.
Zur Verminderung von Lymphabflussstörungen sollte Heparin PANPHARMA bei Patienten mit operativer Ausräumung von Lymphknoten im Abdominalbereich/Urogenitalbereich am Oberarm appliziert werden.
Heparin PANPHARMA sollte nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze aufgezogen oder in einer Infusion angewendet werden.
Hinweis zur Untersuchung der Blutgerinnung:
Da Heparin durch Blutplättchenbestandteile (F) neutralisiert wird, sollte das entnommene und ungerinnbar gemachte Blut möglichst bald nach der Blutabnahme für die Gerinnungsuntersuchung aufbereitet werden.