WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Paracetamol Combino Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
- In seltenen Fällen (1 bis 10 Behandelte von 10.000) können folgende Symptome auftreten: Unpässlichkeit, Blutdruckabfall oder Veränderungen bei Labortestergebnissen: Erhöhte Leberenzymwerte während der Blutuntersuchungen. Treten diese Symptome auf, informieren Sie Ihren Arzt, da später regelmäßige Blutuntersuchungen notwendig sein könnten.
- In sehr seltenen Fällen (weniger als 1 Behandelter von 10.000) können schwerwiegende Hautrötzungen oder allergische Reaktionen auftreten (Hautrötung, Erröten, Brennen und beschleunigter Herzschlag). Unterbrechen Sie die Behandlung sofort und informieren Sie Ihren Arzt.
- In sehr seltenen Fällen wurden andere Veränderungen der Labortestergebnisse festgestellt, die regelmäßige Blutuntersuchungen erforderlich machen: Erhöhte Werte an bestimmten Blutkörperchen (Thrombozyten, weiße Blutkörperchen) können auftreten, die evtl. zu Nasenbluten oder Zahnfleischbluten führen. Sollte dies der Fall sein, informieren Sie Ihren Arzt.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
- Probenecid verursacht eine fast 2fache Reduktion der Clearance mit Paracetamol, da es seine Bindung an Glucuronsäure verhindert. Eine Herabsetzung der Paracetamol-Dosis sollte in Betracht gezogen werden, wenn das Produkt gleichzeitig mit Probencid angewendet wird.
- Salicylamid kann die Ausscheidung t von Paracetamol verlängern.
- Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme enzyminduzierender Substanzen (siehe Abschnitt 4.9).
- Die gleichzeitige Anwendung von Paracetamol (4 g pro Tag für mindestens 4 Tage) mit oralen Antikoagulantien kann zu einer leichten Veränderung der INR-Werte führen. In diesem Fall ist eine verstärkte Überwachung der INR-Werte während der gleichzeitigen Anwendung und für die Dauer von 1 Woche nach Beendigung der Paracetamol-Behandlung erforderlich.
Nebenwirkungen
Wie bei allen Paracetamol-Arzneimitteln sind Nebenwirkungen selten ( 0.000; <.000) oder sehr selten (<0.000). Diese sind nachfolgend beschrieben:
Organsystem | Selten | Sehr selten |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | | Thrombozytopenie Leukopenie, Neutropenie |
Gefäßerkrankungen | Niedriger Blutdruck | |
Leber- und Gallenerkrankungen | Erhöhte Lebertransaminasen-Werte | |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Unpässlichkeit | Überempfindlichkeitsreaktion |
Es wurde von sehr seltenen Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen, (angefangen von einfacher Hautrötung oder Nesselsucht bis hin zum anaphylaktischen Schock) bei denen die Behandlung abgebrochen werden musste, berichtet.
Es wurden Fälle von Erythem, Erröten, Jucken und Tachykardie gemeldet.
4.9 Überdosierung
Besonders für ältere Menschen, Kleinkinder und Patienten mit Lebererkrankungen, bei chronischem Alkoholismus, für Patienten mit chronischer Fehlernährung und Personen, die Enzyminduktoren erhalten, besteht das Risiko einer Leberschädigung (einschließlich fulminante Hepatitis, Leberversagen, cholestatische Hepatitis, zellauflösende Hepatitis). In diesen Fällen kann eine Überdosis tödlich sein.
Die Symptome treten im Allgemeinen in den ersten 24 Stunden auf und machen sich bemerkbar durch: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Bauchschmerzen.
Die einem Erwachsenen verabreichte Überdosis Paracetamol von 7,5 g oder mehr oder eine Menge von 140 mg pro kg Körpergewicht bei Kindern verursacht eine zellauflösende Hepatitis oder eine vollständige und irreversible Nekrose mit nachfolgender Leberzellinsuffizienz, metabolische Azidose und Encephalopathie, die zum Koma und zum Tod führen können. Gleichzeitig sind erhöhte Werte von Lebertransaminasen (AST, ALT), Lactatdehydrogenase und Bilirubin zusammen mit verminderten Prothrombinwerten festzustellen, die 12 bis 48 Stunden nach der Verabreichung auftreten. Klinische Symptome einer Leberschädigung sind normalerweise nach zwei Tagen evident und nach 4 bis 6 Tagen am Stärksten ausgeprägt.
Notfallmaßnahmen
Sofortige Einweisung in eine Klinik.
Nach der Überdosierung sollte so schnell wie möglich vor Behandlungsbeginn eine Blutprobe genommen werden, um einen Plasma-Paracetamoltest durchzuführen.
Zur Behandlung gehört die intravenöse oder orale Verabreichung des Gegenmittels N-Acetylcystein, das nach Möglichkeit vor der 10. Stunde gegeben werden sollte. NAC kann jedoch auch noch nach 10 Stunden einen bestimmten Schutz ausüben. In diesen Fällen muss aber eine längere Behandlung durchgeführt werden.
Symptomatische Therapie.
Vor Beginn der Therapie müssen Lebertests durchgeführt und alle 24 Stunden wiederholt werden. In den meisten Fällen erreichen die Lebertransaminasen in ein bis zwei Wochen wieder Normalwerte und die Leberfunktion normalisiert sich vollständig. In sehr schweren Fällen kann jedoch eine Lebertransplantation erforderlich werden.
5 PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: ANDERE ANALGETIKA UND ANTIPYRETIKA; Anilide
ATC-Code: N02BE01
Der genaue Mechanismus der schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften von Paracetamol muss noch nachgewiesen werden; dazu können zentrale und periphere Wirkungen gehören.
Nach Verabreichung von Paracetamol Combino tritt innerhalb von 5 bis 10 Minuten eine Schmerzlinderung ein. Die stärkste schmerzlindernde Wirkung tritt nach einer Stunde ein und dauert normalerweise 4 bis 6 Stunden.
Paracetamol Combino senkt nach Verabreichung innerhalb von 30 Minuten das Fieber. Die fiebersenkende Wirkung hält mindestens 6 Stunden an.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Erwachsene
Absorption:
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Paracetamol sind bei einer Verabreichung von bis zu 2 g linear und halten nach wiederholter Anwendung 24 Stunden an.
Die Bioverfügbarkeit von Paracetamol nach einer Infusion von 500 mg und 1 g Paracetamol ist ähnlich wie die nach einer Infusion von 1 g und 2 g Propacetamol (mit jeweils 500 mg und 1 g Paracetamol). Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) von Paracetamol, die nach Beendigung einer 15 Minuten dauernden i.v. Infusion mit 500 mg und 1 g Paracetamol festgestellt wurde, liegt bei jeweils 15g/ml und 30 g/ml.
Verteilung:
Das Verteilungsvolumen von Paracetamol beträgt ca. 1 l/kg.
Paracetamol ist nicht besonders stark an Plasmaproteine gebunden.
Nach einer Infusion mit 1 g Paracetamol wurden erhebliche Paracetamol-Konzentrationen (ca. 1.5 µg/ml) in der Zerebrospinalflüssigkeit während und nach der 20 Minuten später folgenden Infusion festgestellt.
Stoffwechsel:
Paracetamol wird hauptsächlich in der Leber über zwei Hauptwege der Leber metabolisiert: Glucuronsäure- und Schwefelsäurekonjugation. Der zweite Weg ist schnell saturierbar, wenn Dosen verabreicht werden, die die therapeutischen Dosen übersteigen. Ein kleiner Teil (weniger als 4 %) wird von Cytochrom P450 zu einem reaktiven Intermediärprodukt (N-Acetyl-benzochinonimin) metabolisiert, das unter normalen Anwendungsbedingungen durch reduziertes Glutathion umgehend entgiftet und nach Konjugation mit Cystein und Mercaptursäure über den Urin ausgeschieden wird. Bei einer starken Überdosis steigt jedoch die Menge dieses toxischen Stoffwechselproduktes.
Elimination:
Die Stoffwechselprodukte von Paracetamol gehen hauptsächlich in den Urin über. 90 % der verabreichten Dosis wird innerhalb von 24 Stunden hauptsächlich als Glucuronidkonjugat (60 – 80 %) und Sulfatkonjugat (20 - 30 %) ausgeschieden. Weniger als 5 % wird unverändert ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 2,7 Stunden und die Gesamtkörper-Clearance 18 l/h.
Neugeborene, Säuglinge und Kinder:
Die bei Säuglingen und Kindern festgestellten pharmakokinetischen Parameter von Paracetamol sind ähnlich denen von Erwachsenen, mit Ausnahme der Plasmahalbwertszeit, die etwas kürzer ist (1,5 bis 2 h) als bei Erwachsenen. Bei Neugeborenen ist die Plasmahalbwertszeit länger als bei Säuglingen, d. h. sie beträgt ca. 3,5 Stunden. Neugeborene, Säuglinge und Kinder bis zu 10 Jahren scheiden erheblich weniger Glucuronid und mehr Sulfatkonjugat aus als Erwachsene.
Tabelle – Altersbezogene pharmakokinetische Werte (standardisierte Clearance *CLstd/Foral (l.h-1 70kg-1)
Alter | Gewicht (kg) | CLstd /Foral (l.h-1 70kg-1 ) |
40 Wochen PCA | 3,3 | 5,9 |
3 Monate PNA | 6 | 8,8 |
6 Monate PNA | 7,5 | 11,1 |
1 Jahr PNA | 10 | 13,6 |
2 Jahre PNA | 12 | 15,6 |
5 Jahre PNA | 20 | 16,3 |
8 Jahre PNA | 25 | 16,3 |
*CLstd ist die Populationsschätzung für CL
Spezialpopulationen:
Niereninsuffizienz:
Bei einer schwerwiegenden Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 10 - 30 ml/min) ist die Ausscheidung von Paracetamol leicht verzögert und die Ausscheidungshalbwertszeit beträgt 2 bis 5,3 Stunden. Bei Glucuronid- und Sulfatkonjugaten ist die Ausscheidungsrate bei Personen mit schwerwiegender Niereninsuffizienz 3 x langsamer als bei gesunden Personen. Bei Verabreichung von Paracetamol an Patienten mit schwerwiegender Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30 ml/min) sollte daher der Mindestabstand zwischen den Verabreichungen auf 6 Stunden erhöht werden (siehe Abschnitt 4.2).
Ältere Menschen:
Die Pharmakokinetik und der Abbau von Paracetamol ändern sich bei älteren Personen nicht. Für diese Population ist keine Dosisanpassung erforderlich.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten ergeben keinen Hinweis auf spezielle Gefahren für Menschen, die über die Informationen in anderen Abschnitten dieser Fachinformation hinausgehen.
Untersuchungen zur lokalen Verträglichkeit mit intravenös verabreichtem Paracetamol an Ratten und Kaninchen zeigten eine gute Verträglichkeit. Beim Meerschweinchen wurde das Fehlen einer verzögerten Kontaktallergie untersucht.
6 PHARMAZEUTISCHE ANGABEN