Aprednislon enthält ein Glucocorticoid. Das ist eine Substanz, die in der Nebennierenrinde erzeugten Hormonen nachgebildet wurde. Sie hat eine günstige Wirkung auf entzündliche oder allergische Prozesse und greift in wesentliche Stoffwechselvorgänge ein.
Aprednislon ist in entsprechender Dosierung bei allen Krankheiten angezeigt, die auf eine Behandlung mit Glucocorticoiden ansprechen. Aprednislon ist angezeigt bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern über 6 Jahren.
Hormonersatzbehandlung (jenseits des Wachstumsalters)
- Bei verminderter oder fehlender Nebennierenrinden-Funktion (Nebennierenrinden-Insuffizienz) jeglicher Ursache (z.B. Addison-Krankheit, adrenogenitales Syndrom = Vermehrung des Nebennierenrindengewebes, Unterfunktion der Hirnanhangdrüse)
- bei Stresszuständen nach lang dauernder Behandlung mit Cortison
Rheumatische Erkrankungen
- rheumatische Gelenkentzündung (chronische Polyarthritis), Gelenkentzündung bei Jugendlichen (Juvenile idiopathische Arthritis), die ohne erkennbare Ursache entstanden ist und die inneren Organe verändert (Still-Syndrom, Felty-Syndrom)
- RS3PE – Syndrom (Remitting Seronegative Symmetrical Synovitis with Pitting Endema- Syndrom)
- andere entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen, z.B.
- im Bereich der Wirbelsäule (Spondylitis ankylosans)
- Gelenkentzündungen als Reaktion auf andere Grunderkrankungen
- Herzentzündung bei rheumatischem Fieber
-
rheumatische Erkrankungen, die den gesamten Körper betreffen, z. B.
systemischer Lupus erythematodes (Anzeichen: Schmetterlingsausschlag im Gesicht)
des Bindegewebes (Kollagenosen wie Dermatomyositis und Polymyositis)
-
aktive Phasen von Gefäßentzündungen, wie
- knotige Entzündung der Gefäßwände (Panarteriitis nodosa)
- chronisch-entzündliche Knötchenbildung (Granulomatosen), wie Wegener Granulomatose oder Churg-Strauss-Syndrom
- Riesenzellarteriitis, Polymyalgia rheumatica (Anzeichen: Muskelschmerzen und -steifheit), Entzündung der Schläfenschlagader (Arteriitis temporalis)
- Mikroskopische Polyangiitis
Bronchial- und Lungenkrankheiten
- schweres Asthma bronchiale
- Verschlechterung einer lange bestehenden Atemwegserkrankung mit einer Verengung der Atemwege (COPD)
- Lungenblähung (Emphysem)
- Erkrankungen des Lungengewebes und Sarkoidose (Knötchenbildung in der Lunge) in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte)
Erkrankungen der oberen Luftwege
schwere Verlaufsformen von Heuschnupfen und allergischem Schnupfen
Hautkrankheiten
Schwere Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die nicht ausreichend mit örtlich anwendbaren Cortison-Präparaten behandelt werden können:
- allergische und scheinbar allergische Reaktionen, allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Infektionen, z.B. Nesselsucht (akute Urtikaria), schockähnliche (anaphylaktoide) Reaktionen
- Ausschlag nach Arzneimitteleinnahme
- Hautausschlag: z.B. allergisch bedingter Hautausschlag wie atopisches Ekzem
- Hauterkrankungen mit entzündlicher Rötung und Schuppung: z.B. Erythrodermien
- blasenbildende Hauterkrankungen: z.B. Pemphigus vulgaris und andere bullöse Hauterkrankungen
- Dermatitis herpetiformis (unter der Oberhaut Blasen bildende Hauterkrankung)
- Pyoderma gangraenosum (Eiterausschlag mit druckschmerzhaften Rändern)
Blutkrankheiten / Tumorerkrankungen
- Autoimmunerkrankungen (Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems) des Blutes: Autoimmunhämolytische Anämie (Blutarmut aufgrund von Selbstauflösung roter Blutkörperchen), idiopathische thrombozytopenische Purpura (Morbus Werlhof = verkürzte Lebensdauer der Thrombozyten)
- Krebskrankheiten wie: Akute lymphoblastische Leukämie, Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin- Lymphome
- erhöhter Kalziumspiegel im Blut bei bösartigen Grunderkrankungen
- zur Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen, ausgelöst durch Chemotherapie
- zur Linderung der Beschwerden bei fortgeschrittener Krebserkrankung, z.B. bei Appetitlosigkeit, Abmagerung und allgemeiner Schwäche nach Ausschöpfung anderer Behandlungsmöglichkeiten
Infektionskrankheiten
- Vergiftungszustände im Rahmen schwerer Infektionskrankheiten, z. B. tuberkulöser Hirnhautentzündung (Meningitis) oder schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose
- schwere Staphylokokkeninfektion
- Typhus und ähnliche Krankheiten
- Lungenentzündung infolge Grippe
- schwere Verlaufsform von Tuberkulose, wenn Chemotherapeutika nicht ausreichen
Augenkrankheiten
- sympathische Ophthalmie
- Bei folgenden Erkrankungen ist die Gabe von Aprednislon – Tabletten nur nach erfolgloser örtlicher Behandlung angezeigt: Entzündungen verschiedener Augenabschnitte, wie der Lederhaut und Umgebung, der Hornhaut oder der Aderhaut, lang dauernde Entzündung des kammerwasserbildenden Augenabschnitts, Entzündung des Sehnervs, durch Herpes simplex ausgelöste Hornhautentzündung - suchen Sie regelmäßig den Augenarzt zur Kontrolle auf!
Magen-Darm Erkrankungen
- Colitis ulcerosa (Entzündung der Dickdarmschleimhaut)
- Morbus Crohn (Entzündung des Verdauungstraktes)
Nierenerkrankungen
Nephrotisches Syndrom