Einnahme von Prednisolon "Nycomed" 5 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden oder kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um Arzneimittel handelt, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind.
Folgende Arzneimittel können bei gleichzeitiger Verabreichung mit Prednisolon Wechselwirkungen auslösen:
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Arzneimittel wie Rifampicin (Behandlung von Tuberkulose und Vorbeugung von bestimmten Hirnhautentzündungen), Phenytoin oder Fosphenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen), Primidon, Carbamazepin (zur Behandlung von Epilepsie), Barbiturate (beruhigende Arzneimittel), Aminoglutethimid (Stoffe mit Hemmwirkung gegenüber den weiblichen Hormonen - Östrogenen) vermindern die Wirkung von Prednisolon.
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Arzneimittel wie östrogenhaltige Empfängnisverhütungsmittel, Ketoconazol (zur Behandlung von Pilzerkrankungen), bestimmte Antibiotika wie Erythromycin und Troleandomycin oder Ritonavir (zur HIV-Behandlung) verstärken die Wirkung von Prednisolon.
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Blutzucker-senkende Arzneimittel
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Entwässernde Arzneimittel (sogenannte Diuretika wie Thiazide, Furosemid usw.)
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Herzglykoside (z.B. Digitalis)
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ACE-Hemmer (bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel)
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Protirelin (Mittel, das zur Untersuchung der Schilddrüsenfunktion und der Hirnanhangdrüse verwendet wird)
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Wachstumshormon (Somatropin)
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Amphotericin B (zur Behandlung schwerer Pilzerkrankungen)
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Aspirin (Acetylsalicylsäure) und ähnliche schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel („Antirheumatika“). Diese sind als magenbelastend bekannt, und Prednisolon kann diese unerwünschten Wirkungen verdecken.
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Bupropion (zur Raucherentwöhnung)
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Methotrexat (zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen und Krebserkrankungen)
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Ciclosporin (wird v.a. bei Transplantationen eingesetzt)
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Bestimmte Impfstoffe (bakterielle oder virale Lebendimpfstoffe)
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Gerinnungshemmer und Cumarin-Abkömmlinge (zur „Blutverdünnung“)
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Theophyllin (zur Asthma-Behandlung)
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Cyclophosphamid (zur Behandlung von Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems und bei Krebserkrankungen)
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Thalidomid (v.a. bei bestimmten Bluterkrankungen)
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Praziquantel (gegen Wurmbefall)
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Atropin (z.B. zur Pupillenerweiterung)
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Lakritze (Süßholz)
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Arzneimittel zur Muskelerschlaffung (im Rahmen einer Narkose)
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Cholinesterasehemmer (bei Alzheimer-Demenz)
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Blutdrucksenkende Arzneimittel
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Fluorchinolone (Antibiotika): Risiko von Sehnenerkrankungen ist erhöht.
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Quetiapin (zur Behandlung von Schizophrenie)
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Ephedrin (Wirkstoff zur Behandlung von Asthma und Kreislaufschwäche)
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Abführmittel
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β-Sympathomimetika
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Malariamittel wie Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Erkrankungen des Herzmuskels und anderen schweren entzündlichen oder degenerativen (Skelett-)Muskelerkrankungen (Myopathien, Kardiomyopathien).
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Einfluss auf Untersuchungsmethoden: Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
Einnahme von Prednisolon "Nycomed" 5 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Prednisolon "Nycomed" – Tabletten sollen nach dem Essen eingenommen werden.
Die Ernährung sollte kalium-, eiweiß- und vitaminreich, dabei fett-, kohlenhydrat- und kochsalzarm sein.
Lakritze: Es besteht ein vergrößertes Risiko für Corticoidnebenwirkungen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen von Prednisolon ist abhängig von der Höhe der Dosis und der Behandlungsdauer. Nebenwirkungen können durch Verabreichung der niedrigsten wirksamen Dosis über einen kürzest möglichen Zeitraum verringert werden.
Die Häufigkeiten der möglichen Nebenwirkungen werden wie folgt angegeben:
Sehr häufig kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen.
Häufig kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen.
Gelegentlich kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen.
Selten kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen.
Sehr selten kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen.
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Sehr häufig: Erhöhtes Infektionsrisiko (aufgrund der die Abwehr unterdrückenden und
entzündungshemmenden Wirkung von Prednisolon), Verschlechterung einer bestehenden Infektion, von latenten Infektionen, Maskierung von Infektionssymptomen, verringerte Anzahl weißer
Blutzellen, Verdeckung oder Verschlimmerung von bestehenden Erkrankungen, Unterfunktion der Nebennierenrinde bei längerer Anwendung von Prednisolon, Steroid-Entzugserscheinungen aufgrund von Nebennierenrindenunterfunktion (Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Appetitlosigkeit, Schwäche, Stimmungsschwankungen, Teilnahmslosigkeit), erhöhter Blutzucker bei Patienten mit
bestehender Zuckerkrankheit, Wachstumsverzögerung bei Kindern, erhöhter Augeninnendruck (bei bis zu 40 % der behandelten Patienten), Katarakte (Grauer Star) bei 30 % der mit Prednisolon-
Tabletten über lange Zeit behandelten Patienten, Lungenabszess bei Lungenkrebspatienten (12 %), Pilzerkrankung im Mund (Candida-Pilz), speziell bei Krebspatienten (33 % der Behandelten), Pilzinfektionen der Schleimhäute (30 %), Osteoporose (Knochenschwund) verbunden mit Rückenschmerzen, eingeschränkter Mobilität, akuten Schmerzen, Wirbeleinbrüchen und Verringerung der Körpergröße, Oberschenkelhalsbrüche (25 % der Behandelten mit Langzeiteinnahme), Muskelerkrankungen (10 % der Behandelten) nach hoch dosierter Behandlung.
Häufig: Erhöhte Anzahl von weißen Blutzellen und Blutplättchen, Vermännlichung des Körpers (Cushing-Syndrom) bei längerer Einnahme von sehr hohen Dosen (gewöhnlich mehr als 50 mg täglich), zu niedriger Kaliumblutspiegel, Ausbleiben der Regelblutung, erhöhte Blutfett-Werte bei
hoch dosierter Einnahme, Appetitsteigerung und Gewichtszunahme, Hochstimmung, Depression, Steroid-Psychose (seelische Erkrankung, bei 5 % der Behandelten), Bluthochdruck, Verschlechterung
bestehender Herzerkrankungen, erhöhtes Tuberkuloserisiko (Infektion mit Tuberkelbakterien), vermehrte Symptome und Risiko von gastrointestinalen Durchbrüchen bei Entzündungen Verschlechterung entzündlicher Darmerkrankungen bei gleichzeitiger Einnahme von
Acetylsalicylsäure oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Risse im Unterhautgewebe (Striae), Akne, Auftreten blauer Flecken, Entzündungen und Ausschläge, vermehrte Körperbehaarung,
beeinträchtigte Wundheilung, vermehrtes Schwitzen, Bildung von sichtbaren Äderchen und Verdünnung der Haut, Verdeckung oder Verschlechterung bestehender Hauterkrankungen, vermehrtes nächtliches Harnlassen.
Gelegentlich: Überempfindlichkeit, Zuckerkrankheit (weniger als 1 % der Behandelten) bei niedrig
dosierter Einnahme, erhöhte Blutfett-Werte bei niedrig dosierter Einnahme, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsveränderungen, Manie (krankhafte Veränderung der
Stimmungslage mit Erregung, Enthemmung, Bewegungs- und Rededrang), Wahrnehmungsstörungen, Erkrankung der Atemmuskulatur, Magen-/Darmgeschwüre bei Patienten, die mit Aspirin (Acetylsalicylsäure) oder ähnlichen schmerz- und entzündungshemmenden Arzneimitteln
(„Antirheumatika“; siehe Abschnitt „Bei Einnahme von Prednisolon mit anderen Arzneimitteln“) behandelt werden, Magen-/Darmblutungen (0,5 % der Behandelten), Durchbrüche von Geschwüren,
Zerstörungen der Knochenstruktur, Bildung von Harnsteinen), Stoffwechselerkrankungen z.B. durch Arzneimittel hervorgerufene Porphyrie: Bauchschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Krämpfe).
Selten: Erhöhung des Risikos für Gefäßverschlüsse aufgrund von Verklebung der Blutplättchen,
Störungen der Schilddrüsenfunktion, bei Malaria des Gehirns (Infektionskrankheit, Tropenreisen!) kann ein Koma verlängert sein, Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit (Demenz), Beeinträchtigung
des Gedächtnisses, epidorale Lipomatose (Fettablagerungen um das Rückenmark), bei Behandlung mit Prednisolon besteht bei gleichzeitiger Herpesinfektionen der Augen ein vergrößertes Risiko für Hornhautzerstörungen, da die Infektion dadurch verdeckt sein kann, Grüner Star (Glaukom) bei langer Einnahme.
Sehr selten: Stoffwechselerkrankungen (wie hyperosmolares Koma, Porphyrie, Ketoazidose, Tumorlysesyndrom (Stoffwechselveränderungen nach Chemotherapie), eine leichte Überfunktion der
Nebenschilddrüsen kann zu Beschwerden führen, Störungen der Sexualhormonsekretion, Krampfanfälle, Pseudotumor cerebri (gutartiger Anstieg des Schädelinnendrucks mit Kopfschmerzen und Sehstörungen), Hervortreten der Augen (nach Langzeitbehandlung), Entzündungen der Ader- und
Netzhaut des Auges, Erkrankung des Herzmuskels mit dem Risiko einer verminderten Herzleistung, Herzrhythmusstörungen, Entzündung der Bauchspeicheldrüse nach hoch dosierter
Langzeitbehandlung, die Haut zerstörende Erkrankungen wie Toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Kreislaufkollaps, Irritationen der Sehnen u. Sehnenansätze (Tendinopathie, v.a. der Achilles- oder Patellarsehne).
Nicht bekannt: Gefäßentzündungen (diese können auch nach Langzeitbehandlung auftreten), Störungen der Sexualhormonsekretion [Menstruationsstörungen, Hirsutismus (männlicher
Behaarungstyp bei Frauen), Impotenz], Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Geschwüre der Speiseröhre, Pilzerkrankung in der Speiseröhre, Verminderung der
Skelettmuskelmasse, Sehnenerkrankungen, Sehnenentzündungen, Sehnenrisse, Appetitstörung, Verschwommenes Sehen, Herzinfarkt, langsamer Herzschlag, Verdauungsstörungen,
Sklerodermiebedingte renale Krise bei Patienten, die bereits an Sklerodermie (einer Autoimmunerkrankung) leiden. Zu den Anzeichen einer sklerodermiebedingten renalen Krise zählen erhöhter Blutdruck und verringerte Harnbildung.
Hinweis:
Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber, Nasenschleimhautentzündung, Entzündung der Bindehaut und
Gewichtsverlust kommen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
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