Wie ist Tradolan einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Zum Einnehmen.
Tradolan ist mit etwas Flüssigkeit oder auf Würfelzucker, unabhängig von den Mahlzeiten einzunehmen.
Die Dosierung von Tradolan ist abhängig vom Schweregrad Ihrer Erkrankung und hat auf die Intensität Ihrer Schmerzen und auf Ihr individuelles Schmerzempfinden abgestimmt zu werden. Im Allgemeinen ist die kleinstmögliche Dosis, mit der Schmerzfreiheit erreicht wird, einzunehmen. Ihr Arzt wird die Dosis Ihren Bedürfnissen entsprechend anpassen.
Wenn Sie der Meinung sind, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre
Die übliche Anfangsdosis ist 12 Tropfen bzw. 4 Hübe (50 mg Tramadolhydrochlorid).
Tritt innerhalb von 30 bis 60 Minuten keine ausreichende Schmerzbefreiung ein, können noch einmal 12 Tropfen bzw. 4 Hübe (50 mg Tramadolhydrochlorid) eingenommen werden. Bei schweren Schmerzzuständen können auch 24 Tropfen bzw. 8 Hübe (100 mg Tramadolhydrochlorid) auf einmal eingenommen werden.
Üblicherweise ist eine 3- bis 4-malige Einnahme von 12 bis 24 Tropfen bzw. 4 bis 8 Hübe (50 mg bis 100 mg Tramadolhydrochlorid) pro Tag ausreichend.
Die maximal empfohlene Tagesdosis von 96 Tropfen bzw. 32 Hübe (400 mg Tramadolhydrochlorid) darf nicht überschritten werden.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der Arzt.
Kleinkinder und Kinder von 1 bis 12 Jahre
Tradolan-Tropfen sind nicht geeignet für Kinder unter 1 Jahr.
Tradolan-Tropfen können bei Kindern ab 1 Jahr mit 3 bis 4 Tropfen (entsprechend 1-2 mg/kg Körpergewicht) eingesetzt werden. Über die genaue Dosierung entscheidet der Arzt. Generell ist die niedrigste effektive Dosis zur Erreichung der Schmerzfreiheit zu wählen. Tagesdosen von 8 mg Tramadolhydrochlorid pro kg Körpergewicht bzw. 400 mg Tramadolhydrochlorid (je nachdem welche Dosis geringer ist) sollen nicht überschritten werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten (über 75 Jahre) kann die Ausscheidung von Tramadol verzögert sein. Wenn das auf Sie zutrifft, wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweise eine Verlängerung der Abstände zwischen den Einnahmen empfehlen.
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion/Dialyse
Tradolan ist für Patienten mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz nicht geeignet. Wenn in Ihrem Fall eine leichte oder mäßige Insuffizienz besteht, wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweise empfehlen, die Abstände zwischen den Einnahmen zu verlängern.
Hinweise zur Handhabung
Die 10 ml-Flasche besitzt einen kindersicheren Schraubverschluss. Zum Öffnen muss der Verschluss mit kräftigem Druck nach unten aufgeschraubt werden. Zur Entnahme Flasche senkrecht nach unten halten. Nach Gebrauch die Flasche mit dem Schraubverschluss wieder fest verschließen.
Die 30, 50 und 96 ml-Flaschen sind mit einer Dosierpumpe ausgestattet, die nur eine Dosierung in Hüben (1 Hub = 3 Tropfen = 12,5 mg Tramadolhydrochlorid) zulässt.
Hinweis zur Bedienung der Dosierpumpe:
Um den Pumpmechanismus zu füllen, Pumpe vor dem ersten Gebrauch mehrmals bis zum ersten Austritt der Tradolan-Tropfen betätigen.
Darreichungsbehältnis (Löffel, Becher o.ä.) unter die Öffnung der Dosierpumpe halten und Pumpe entsprechend der Dosierungsanweisung betätigen (1 Hub = 3 Tropfen).
Wie lange sollten Sie Tradolan Tropfen einnehmen?
Sie sollten Tradolan Tropfen nicht länger als unbedingt notwendig einnehmen. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung erforderlich erscheint, wird Ihr Arzt in kurzen Abständen regelmäßig überprüfen (unter Umständen durch Einlegen von Einnahmepausen), ob Sie Tradolan Tropfen weiter anwenden sollen und gegebenenfalls in welcher Dosis.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Tradolan Tropfen zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Tradolan eingenommen haben, als Sie sollten
Anzeichen einer Überdosierung sind enge Pupillen, Erbrechen, Kreislaufzusammenbruch, Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle und Beschwerden beim Atmen bis hin zur Atemlähmung.
Beim Auftreten eines dieser Anzeichen ist sofort ärztliche Hilfe erforderlich.
Hinweis für den Arzt:
Maßnahmen bei Überdosierung sind am Ende dieser Gebrauchsinformation angeführt.
Wenn Sie die Einnahmen von Tradolan vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, nehmen Sie diese ein, sobald Sie das bemerken. Wenn der nächste Einnahmezeitpunkt schon beinahe erreicht ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und nehmen Sie die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
Wenn Sie die Einnahme von Tradolan abbrechen
Brechen Sie die Behandlung niemals eigenmächtig ab, da sich dadurch Ihre Erkrankung wieder verschlechtern kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Behandlung mit Tradolan abbrechen möchten.
Sie sollten dieses Arzneimittel nur dann abrupt absetzen, wenn Ihr Arzt Sie dazu anweist. Wenn Sie Ihr Arzneimittel absetzen möchten, besprechen Sie dies zuerst mit Ihrem Arzt; dies gilt insbesondere, wenn Sie es seit einer längeren Zeit einnehmen. Ihr Arzt wird Sie beraten, wann und wie Sie das Arzneimittel absetzen sollten; dies kann unter Umständen durch eine allmähliche Verringerung der Dosis erfolgen, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass unnötige Nebenwirkungen (Entzugsbeschwerden) auftreten. Patienten, die mit Tradolan Tropfen über längere Zeit behandelt wurden, können sich unwohl fühlen, wenn die Behandlung abrupt beendet wird. Sie können sich unruhig, ängstlich, nervös oder zittrig fühlen. Sie könnten hyperaktiv sein, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden haben. Sehr wenige Personen könnten Panikanfälle, Wahrnehmungsstörungen, Fehlempfindungen wie Jucken, Kribbeln und Taubheitsgefühle und Ohrgeräusche (Tinnitus) bekommen. Weitere ungewöhnliche Beschwerden das Zentralnervensystem betreffend wie z.B. Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Störung des Ich-Erlebens (Depersonalisation), Störung in der Wahrnehmung der Realität (Derealisation) und Verfolgungswahn (Paranoia) wurden sehr selten beobachtet. Wenn eine dieser Beschwerden nach Abbruch der Behandlung bei Ihnen auftritt, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.