Bei Einnahme von Aretensin mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung von Aretensin, ACE-Hemmern oder Piretanid und den nachfolgend genannten Arzneimitteln bzw. Substanzen auftreten:
Nicht empfohlene Arzneimittelkombinationen
Kaliumsalze, kaliumsparende Diuretika (z. B. Amilorid, Triamteren, Spironolacton): verstärkter Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut. Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit diesen Arzneimitteln angezeigt ist, erfordert dies eine engmaschige Überwachung des Kaliumblutspiegels.
Gehörschädigende Arzneimittel (z. B. Aminoglykosidantibiotika, Cisplatin): mögliche Verstärkung der gehörschädigenden Wirkung dieser Substanzen durch Piretanid. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die vorgenannten Arzneimittel sollten daher nur gleichzeitig angewendet werden, wenn dafür zwingende medizinische Gründe vorliegen.
Vorsicht bei der Anwendung
Blutdrucksenkende Arzneimittel (z. B. andere harntreibende Mittel, Betarezeptorenblocker) und andere Arzneimittel mit blutdrucksenkendem Potenzial (z. B. Nitrate, Vasodilatatoren, Schlafmittel, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, Narkotika, Anästhetika): Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung von Aretensin. Gegebenenfalls Information des Narkosearztes über die Therapie mit Aretensin.
Bestimmte blutdruckerhöhende Arzneimittel (Sympathomimetika, z. B. Epinephrin): mögliche Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Aretensin (engmaschige Blutdruckkontrollen empfohlen). Außerdem kann Piretanid die Wirkung dieser Arzneimittel abschwächen.
Allopurinol, Procainamid oder Arzneimittel, die die Abwehrreaktionen unterdrücken (Zytostatika, Immunsuppressiva, systemische Kortikoide), sowie andere Arzneimittel, die das Blutbild verändern können: erhöhte Wahrscheinlichkeit von Blutbildveränderungen, insbesondere Abnahme der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).
Lithium: Erhöhung der Lithiumkonzentration im Blut und dadurch Verstärkung der herz- und nervenschädigenden Wirkung von Lithium (regelmäßige Kontrolle des Blutspiegels von Lithium erforderlich!).
Blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen (z. B. Sulfonylharnstoffe, Biguanide), Insulin: ACE-Hemmer können die Insulinresistenz vermindern. In Einzelfällen kann dies bei Patienten, die gleichzeitig mit Antidiabetika (blutzuckersenkende Arzneimittel) behandelt werden, zu einer zu starken Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Piretanid kann die Wirkung von Antidiabetika abschwächen. Eine Dosisanpassung von oralen Antidiabetika oder Insulin kann erforderlich sein; zu Behandlungsbeginn wird eine besonders sorgfältige Kontrolle des Blutzuckers empfohlen.
Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (nicht steroidale Antiphlogistika, Analgetika, z. B. Indometacin, Acetylsalicylsäure): mögliche Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Aretensin und Entwicklung eines akuten Nierenversagens oder Anstieg des Kaliumblutspiegels.
Heparin: möglicher Anstieg des Kaliumblutspiegels.
Probenecid: mögliche Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Piretanid.
Salicylate: mögliche Verstärkung der Wirksamkeit und der das zentrale Nervensystem schädigenden Wirkung von Salicylaten durch Piretanid.
Corticosteroide, ACTH, Amphotericin B, Carbenoxolon, größere Mengen Lakritze, Laxanzien (bei Daueranwendung) und andere kaliumausscheidende harntreibende Arzneimittel oder andere kaliumsenkende Arzneimittel: erhöhtes Risiko eines Kaliummangels im Blut.
Digitalisglykoside: mögliche Verstärkung schädlicher Nebenwirkungen bestimmter Herzmittel (Digitalisglykoside) durch Veränderung von Elektrolytkonzentrationen (z. B. Kalium- oder Magnesiummangel im Blut).
Muskelrelaxanzien vom Curaretyp: mögliche Verstärkung und Verlängerung der Wirkung von bestimmten Arzneimitteln, die eine Muskelentspannung herbeiführen (Information des Narkosearztes über die Therapie mit Aretensin!).
Nierenschädigende Arzneimittel: mögliche Verstärkung der nierenschädigenden Wirkung durch Piretanid.
Bei Einnahme von Aretensin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Aufnahme von Ramipril wird durch Nahrungsaufnahme nicht signifikant beeinträchtigt.
Kochsalz: mögliche Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Aretensin bei erhöhter Kochsalzzufuhr.
Alkohol: Ramipril kann zu verstärkter Erweiterung der Blutgefäße führen und dadurch die Alkoholwirkung verstärken.
Größere Mengen von Lakritze: erhöhte Kaliumverluste.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Aretensin Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen. Nebenwirkungen, die von Aretensin, anderen ACE-Hemmern oder Piretanid bekannt sind und daher auftreten können, werden im Folgenden beschrieben.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie Aretensin nicht weiter ein, und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Aretensin bemerken. Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. übermäßiger Blutdruckabfall, Angioödem) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Darum informieren Sie bitte umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter ein.
Bei durch ACE-Hemmer ausgelösten Gewebeschwellungen (Angioödemen) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge ist die Behandlung sofort abzubrechen. Auch andere ACE-Hemmer oder entsprechende Kombinationspräparate dürfen in solchen Fällen nicht angewendet werden. Es müssen sofort 0,3 mg bis 0,5 mg Epinephrin subkutan bzw. 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungsanweisung beachten!) langsam intravenös unter EKG- und Blutdruckkontrolle gegeben werden, im Anschluss daran Glukokortikoidgabe.
Ferner wird die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H2-Rezeptorantagonisten empfohlen. Zusätzlich zur Epinephrin-Anwendung kann bei bekanntem C1-Inaktivator-Mangel die Gabe von C1-Inaktivator erwogen werden.
Der Patient sollte ins Krankenhaus eingewiesen und mindestens 12 bis 24 Stunden lang überwacht werden. Er sollte erst entlassen werden, wenn die Symptome sich vollständig zurückgebildet haben.
Beim Auftreten von Gelbsucht oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die Therapie mit Aretensin abzubrechen und der Patient ärztlich zu überwachen.
Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muss sofort der behandelnde Arzt aufgesucht und ggf. die Therapie mit Aretensin abgebrochen werden.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Herz
Gelegentlich: Mangelnde Durchblutung der Herzmuskulatur inkl. Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb (Angina Pectoris) oder Herzinfarkt, erhöhte Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen, Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (z. B. in Armen und Beinen).
Blut
Gelegentlich: Erhöhte Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
Selten: Erniedrigte Anzahl weißer Blutkörperchen (inkl. Neutropenie, Agranulozytose), roter Blutkörperchen oder Blutplättchen, erniedrigte Hämoglobin-Konzentration.
Sehr selten: Krankhafte Erhöhung der Anzahl weißer Blutkörperchen, erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit.
Häufigkeit nicht bekannt: Herabgesetzte Funktion des Knochenmarks, starke Verminderung aller Blutkörperchen (Panzytopenie), ?Blutarmut? (hämolytische Anämie), erniedrigter Anteil der Blutkörperchen am gesamten Blutvolumen, Bluteindickung (Hämokonzentration).
Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl (Benommenheit).
Gelegentlich: Schwindel (Vertigo), Taubheits- und Kältegefühl an den Gliedmaßen (Parästhesien), Geschmacksverlust, Geschmacksstörungen.
Selten: Zittern, Gleichgewichtsstörungen.
Häufigkeit nicht bekannt: Mangelnde Durchblutung des Gehirns inkl. ischämischen Schlaganfalls und kurzfristiger symptomatischer Mangeldurchblutung des Gehirns (TIA), Beeinträchtigung psychomotorischer Fähigkeiten (beeinträchtigte Reaktionen), brennendes Gefühl, Geruchsstörungen.
Augen
Gelegentlich: Sehstörungen inkl. verschwommenen Sehens.
Selten: Bindehautentzündung.
Ohr
Selten: Hörstörungen, Ohrgeräusche (Tinnitus).
Atemwege
Häufig: Trockener Reizhusten, Bronchitis, Entzündung der Nasennebenhöhlen, Kurzatmigkeit (Dyspnoe).
Gelegentlich: Krampfartige Verengung der Bronchien inkl. Verschlimmerung von Asthma, Schnupfen, Nasenschleimhautschwellung.
Magen-Darm-Trakt
Häufig: Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, funktionelle Störungen im Oberbauch, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.
Gelegentlich: Bauchspeicheldrüsenentzündung (in Ausnahmefällen mit Todesfolge), erhöhte Blutwerte der Bauchspeicheldrüsenenzyme, Gewebeschwellung (Angioödem) im Bereich des Darms, Schmerzen im Oberbauch inkl. Entzündung der Magenschleimhaut, Verstopfung, Mundtrockenheit.
Selten: Zungenentzündung.
Häufigkeit nicht bekannt: Entzündliche Reaktionen der Mundhöhle.
Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Eingeschränkte Nierenfunktion inkl. akuten Nierenversagens, vermehrte Urinausscheidung, Verschlechterung einer bestehenden vermehrten Eiweißausscheidung im Urin, Erhöhung der Harnstoff- und der Kreatininkonzentration im Blut.
Häufigkeit nicht bekannt: Symptome einer Harnabflussbehinderung bei Patienten mit gestörter Blasenentleerung oder Prostatavergrößerung, Entwicklung eines Flüssigkeitsmangels.
Haut
Häufig: Hautausschlag, insbesondere mit erhabenen, roten Flecken.
Gelegentlich: Gewebeschwellung (Angioödem; häufiger bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe; kann lebensbedrohlich werden, selten kann ein ernsthafter Verlauf zu einer tödlichen Verengung der Atemwege führen), Juckreiz, vermehrtes Schwitzen.
Selten: Entzündliche Hauterkrankung mit Rötung und Schuppung (exfoliative Dermatitis), Nesselsucht, Nagelablösung.
Sehr selten: Lichtempfindlichkeit der Haut.
Häufigkeit nicht bekannt: Schwerwiegende Hautreaktionen (toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme), schwere blasenbildende Hauterkrankung (Pemphigus), Verschlimmerung einer Schuppenflechte, schuppige oder blasige Haut- und Schleimhautveränderungen (psoriasiforme Dermatitis, pemphigoides oder lichenoides Exanthem oder Enanthem), Haarausfall.
Sklelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen
Häufig: Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen.
Gelegentlich: Gelenkschmerzen.
Sehr selten: Gelenkentzündung.
Häufigkeit nicht bekannt: Muskelschwäche, neuromuskuläre Übererregbarkeit (Tetanie).
Stoffwechsel und Ernährung
Häufig: Erhöhte Kaliumkonzentration im Blut.
Gelegentlich: Appetitlosigkeit, verminderter Appetit.
Häufigkeit nicht bekannt: Abnahme des Körperwassers, Verminderung der zirkulierenden Blutmenge, erniedrigte Natriumkonzentration im Blut, erniedrigte Kalium-, Chlorid-, Magnesium- und Kalziumwerte im Blut, Erhöhung der Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride), Entwicklung oder Verschlimmerung einer stoffwechselbedingten Alkalose (Anstieg des pH-Wertes im Blut), Zunahme der Harnsäurekonzentration im Blut, Auslösung von Gichtanfällen, Blutzuckererhöhung. Der Blutzuckerhaushalt kann verändert werden (Verschlechterung der Glukosetoleranz). Eine Zuckerkrankheit im Vorstadium (latenter Diabetes mellitus) kann in Erscheinung treten, eine bestehende Zuckerkrankheit kann sich verschlechtern. Erhöhte Ausscheidung von Glukose im Harn, Durst.
Gefäße
Häufig: Übermäßige Blutdrucksenkung, erniedrigter Blutdruck beim Übergang vom Liegen oder aus der Hocke zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen), kurze Bewusstlosigkeit.
Gelegentlich: Erröten.
Selten: Gefäßverengung, Minderdurchblutung (Verschlimmerung von Durchblutungsstörungen), Gefäßentzündung.
Sehr selten: Schock.
Häufigkeit nicht bekannt: Erhöhte Thromboseneigung, Durchblutungsstörungen der Hände oder Füße infolge von Gefäßkrämpfen (Raynaud-Syndrom).
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Schmerzen im Brustkorb, Müdigkeit.
Gelegentlich: Fieber.
Selten: Schwäche.
Immunsystem
Häufigkeit nicht bekannt: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen; Überempfindlichkeitsreaktionen auf Insektenstiche werden unter ACE-Hemmung verstärkt), erhöhte Konzentration sogenannter antinukleärer Antikörper im Blut.
Leber und Galle
Gelegentlich: Erhöhte Leberenzyme und/oder Erhöhung der Konzentration von Bilirubin im Blut.
Selten: Gelbsucht aufgrund einer Gallenstauung, Leberzellschädigung.
Sehr selten: Entzündung der Gallengänge, Darmverschluss.
Häufigkeit nicht bekannt: Akutes Leberversagen, Leberentzündung (in Ausnahmefällen mit Todesfolge).
Geschlechtsorgane und Brustdrüse
Gelegentlich: Vorübergehende Erektionsstörungen, vermindertes sexuelles Verlangen (bei Männern und Frauen).
Häufigkeit nicht bekannt: Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie).
Psyche
Gelegentlich: Depressive Verstimmungen, Angst, Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen inkl. übermächtiger Schläfrigkeit.
Selten: Verwirrtheit, Teilnahmslosigkeit.
Häufigkeit nicht bekannt: Aufmerksamkeitsstörungen.
Hinweis
Die o. g. Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Aretensin kontrolliert werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.