Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Bitte nehmen Sie Milch, Milchprodukte (z.B. Joghurt) und Fruchtsäfte, die Calcium oder Magnesium enthalten, nicht zusammen mit Ciprofloxacin Sandoz 100 mg ein. Ciprofloxacin Sandoz 100 mg sollte entweder 1 bis 2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach der Einnahme solcher Genussmittel angewendet werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ciprofloxacin Sandoz 100 mg Nebenwirkungen verursachen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten | Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten | Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten |
Sehr selten:1 Fall oder weniger von 10000 Behandelten einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen werden bei 5-14% der Patienten beobachtet, die mit Ciprofloxacin behandelt werden. Die am häufigsten vorkommenden Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem.
Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
Während der Behandlung mit Ciprofloxacin kommt es häufig zu Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Blähungen und Appetitlosigkeit.
Selten wird eine pseudomembranöse Kolitis (eine ernstzunehmende Darmerkrankung, die sofort behandelt werden muss) beobachtet. Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollte daher der Arzt befragt werden. In solchen Fällen ist Ciprofloxacin Sandoz 100 mg abzusetzen und eine geeignete Therapie ist einzuleiten.
Sehr selten wird eine Pankreatitis (eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse) beobachtet.
Wirkungen auf das Nervensystem
Häufig treten Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Müdigkeit, Erregtheit, Zittern und Verwirrtheitszustände auf.
Sehr selten kommt es zu Schlaflosigkeit, Empfindungsstörungen in Armen und Beinen, Schwitzen, Gangunsicherheit, Krampfanfällen (bei Epilepsie kann die Krampfbereitschaft erhöht sein), Erhöhung des Schädelinnendrucks, Angstzuständen, Alpträumen, Verstörtheit, Depressionen und Halluzinationen.
In Einzelfällen werden gemütskranke (psychotische) Reaktionen beobachtet, die in einigen Fällen bis hin zur Selbstgefährdung reichen.
Diese Reaktionen traten teilweise schon nach der ersten Anwendung von Ciprofloxacin auf. Sollten solche Reaktionen auftreten, ist Ciprofloxacin Sandoz 100 mg sofort abzusetzen und der behandelnde Arzt ist zu verständigen.
Wirkungen auf die Sinnesorgane
Sehr selten werden beobachtet: Geschmacks- und Geruchsstörungen, sowie ein eventueller Verlust des Geruchsvermögens, der sich normalerweise nach Absetzen der Therapie zurückbildet, Sehstörungen (z. B. Doppeltsehen, Farbensehen), Ohrensausen, vorübergehende Schwerhörigkeit, besonders im Hochtonbereich.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Die folgenden Reaktionen traten teilweise schon nach der ersten Einnahme von Ciprofloxacin auf. In diesen Fällen ist Ciprofloxacin Sandoz 100 mg sofort abzusetzen und der behandelnde Arzt ist zu verständigen.
Häufig sind Hautreaktionen wie z. B. Hautausschläge, Juckreiz oder Arzneimittelfieber zu beobachten.
Sehr selten werden beobachtet:
- punktförmige Hautblutungen (Petechien), Blasenbildungen mit Einblutungen (hämorrhagische Bullae) und kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis), Nesselsucht (Urticaria), mildere Formen von allergischen Hautreaktionen, wie Knotenrose (Erythema nodosum), scheibenförmige Hautrötungen (Erythema exsudativum multiforme minor) bis hin zu schweren Verlaufsformen (Stevens-Johnson-Syndrom), Lyell-Syndrom.
- interstitielle Nephritis (bestimmte Form der Nierenentzündung), Hepatitis (Leberentzündung), Leberzellnekrose (bestimmte Form der Leberschädigung) bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen
- anaphylaktische/anaphylaktoide (allergische) Reaktionen (die von z. B. Gesichts-, Gefäß- und Kehlkopfschwellungen über Atemnot bis hin zum Schock reichen können), teilweise schon nach der ersten Anwendung. In diesen Fällen ist Ciprofloxacin Sandoz 100 mg sofort abzusetzen und ärztliche Behandlung (z. B. Schocktherapie) ist erforderlich.
Wirkungen auf Herz und Kreislauf
Gelegentlich tritt Herzklopfen auf. Sehr selten werden periphere Ödeme (Gewebeschwellungen an Armen und Beinen), Hitzewallung, Migräne, Ohnmacht, Herzjagen, Synkope (kurzzeitiger Bewusstseinsverlust), ventrikuläre Arrythmie (eine Herzrhythmusstörung), Verlängerung des QT-Intervalls (eine im EKG erkennbare Veränderung der Erregungsleitung im Herzen), Torsades de Pointes (atypische Beschleunigung der Herzfrequenz) beobachtet.
Wirkungen auf den Bewegungsapparat
Gelegentlich treten Gelenkschmerzen und –schwellungen auf.
Sehr selten werden Muskelschmerzen und Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) beobachtet.
In Einzelfällen kann es unter der Behandlung mit Fluorchinolonen (Arzneimittel der Stoffgruppe, zu der auch Ciprofloxacin Sandoz 100 mg gehört) zu Sehnenentzündung (Tendinitis) und Rissen von Sehnen (z. B. der Achillessehne) kommen. Solche Ereignisse wurden überwiegend bei älteren Patienten beobachtet, die zuvor mit Kortikosteroiden (Arzneimittel, die z.B. bei allergischen Hautreaktionen oder bestimmten Nierenleiden eingesetzt werden) behandelt wurden. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit Ciprofloxacin Sandoz 100 mg sofort beendet, körperliche Belastung vermieden und unter Umständen eine ärztliche Behandlung eingeleitet werden.
In Einzelfällen können die Symptome einer Myasthenia gravis (eine krankhafte Form der Muskelschwäche mit Lähmungserscheinungen) verschlimmert werden.
Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile
Gelegentlich kann sich die Zahl bestimmter Blutzellen erhöhen (Eosinophilie) oder vermindern (Leukozytopenie, Granulozytopenie, Thrombozytopenie). Gelegentlich wird auch Blutarmut (Anämie) beobachtet. Sehr selten kommt es bei bestimmten Blutzellen zur Vermehrung (Leukozytose, Thrombozytose) oder Verringerung (hämolytische Anämie, Panzytopenie, Agranulozytose). Sehr selten werden auch veränderte Prothrombinwerte (Blutgerinnungsfaktor) beobachtet.
Einfluss auf Laborwerte/Urinsediment
Besonders bei Patienten mit vorgeschädigter Leber kann es zu einem vorübergehenden Anstieg bestimmter Leberenzyme (Transaminasen, alkalische Phosphatase) bis hin zu bestimmten Formen der Gelbsucht (cholestatische Gelbsucht infolge von Gallestau) kommen. Im Blut können Harnstoff und bestimmte Bluteiweiße (Kreatinin, Bilirubin) vorübergehend ansteigen.
In Einzelfällen wurde Hyperglykämie (erhöhter Blutzuckerspiegel), Kristallurie (Ausscheiden von Kristallen im Harn) oder Hämaturie (Auftreten von Blut im Harn) beobachtet.
Sonstige Nebenwirkungen
Gelegentlich treten Lungenembolie, Atemnot (Dyspnoe), Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (Lungenödeme), Nasenbluten (Epistaxis), Bluthusten (Hämoptyse) und Schluckauf auf.
Sehr selten werden beobachtet: allgemeines Schwächegefühl, vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion bis hin zum vorübergehenden Nierenversagen, Lichtempfindlichkeit.
Patienten, die mit Ciprofloxacin Sandoz 100 mg behandelt werden, sollten sich daher nicht für längere Zeit dem Sonnenlicht aussetzen und Bestrahlungen mit UV-Licht (Solarium) vermeiden. Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn Lichtempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Sonnenbrand-ähnliche Hautreaktionen) auftreten.
Eine langfristige und wiederholte Anwendung kann zu Zweitinfektionen mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen.
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.