Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und wie beeinflussen Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
Antacida, Eisen, Zink, Sucralfat, Calcium, Didanosin, orale Nährlösungen
Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten mit Eisen, Zink, Sucralfat oder Antacida oder Präparaten mit hoher Pufferkapazität, die Magnesium, Aluminium oder Calcium enthalten, verringert die Aufnahme von Ciprofloxacin. Dies gilt auch für Sucralfat und gepufferte Didanosinformulierungen (Mittel gegen Virusvermehrung) und orale Nährlösungen. Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten sollten deshalb entweder 1 – 2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach den oben genannten Produkten eingenommen werden. Diese Einschränkung gilt nicht für Antacida (Mittel gegen Übersäuerung des Magens) vom Typ der H2-Rezeptorenblocker.
Xanthin-Derivate
Die zeitgleiche Gabe von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Theophyllin (Mittel gegen Asthma) kann zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen führen. Auf diese Weise können Theophyllin-bedingte Nebenwirkungen auftreten, die in sehr seltenen Fällen lebensbedrohlich sind. Bei gleichzeitiger Anwendung von Theophyllin sollten die Plasmakonzentrationen von Theophyllin kontrolliert und die Theophyllindosis entsprechend angepasst werden. Bei zeitgleicher Gabe von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Koffein bzw. Pentoxifyllin (durchblutungsförderndes Mittel) wurde über erhöhte Serumkonzentrationen dieser Xanthin-Derivate berichtet.
Nichtsteroidale Antiphlogistika (bestimmte Rheumamittel)
Tierversuche haben gezeigt, dass die gleichzeitige Anwendung sehr hoher Dosen von Chinolonen wie Ciprofloxacin und bestimmten entzündungshemmenden Medikamenten (nicht aber Acetylsalicylsäure) Krampfanfälle auslösen kann.
Cyclosporin
Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Cyclosporin (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) kann zu einem vorübergehenden Anstieg der Kreatininkonzentrationen im Blut führen. Bei diesen Patienten sollte der Serumkreatininwert regelmäßig kontrolliert werden.
Warfarin
Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Warfarin (gerinnungshemmendes Mittel) kann die Wirkung von Warfarin verstärken.
Glibenclamid
Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Glibenclamid (Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit) kann die Wirkung von Glibenclamid verstärken.
Probenecid
Probenecid (Mittel gegen Gicht) hemmt die Ausscheidung von Ciprofloxacin im Harn. Bei gleichzeitiger Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Probenecid steigt die Konzentration von Ciprofloxacin im Blut.
Metoclopramid
Metoclopramid (Magen-Darm-Mittel) beschleunigt die Aufnahme von Ciprofloxacin in den Blutkreislauf und führt schneller zur maximalen Konzentration im Blut. Die Aufnahme von Ciprofloxacin in den Körper (Bioverfügbarkeit) bleibt gleich.
Mexiletin
Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Mexiletin (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) kann zu erhöhten Konzentrationen von Mexiletin im Blut führen.
Phenytoin
Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten und Phenytoin (Mittel gegen Epilepsie) kann zu erhöhten oder verminderten Konzentrationen von Phenytoin im Blut führen. Es wird daher empfohlen, die Konzentrationen von Phenytoin zu kontrollieren.
Ropinirol
Es besteht die Möglichkeit, dass die Konzentrationen von Ropinirol (Mittel gegen die Parkinson-Krankheit) im Blut erhöht werden und es vermehrt zu unerwünschten Wirkungen von Ropinirol kommt. Bei kombinierter Anwendung kann eine verstärkte Überwachung und eine Dosisanpassung von Ropinirol erforderlich sein.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Wenn Sie große Mengen von Milchprodukten (Milch oder Flüssigmilchprodukte wie z.B. Jogurt) zu sich nehmen, kann die Aufnahme von Ciprofloxacin verringert werden. Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten sollten deshalb entweder 1-2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach diesen Produkten eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten auftreten?
Unerwünschte Wirkungen wurden bei 5-14% der mit Ciprofloxacin behandelten Patienten berichtet. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem.
Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
Häufig: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit.
Selten: Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Kolitis).
Wirkungen auf das Nervensystem
Häufig: Schwindel, Kopfschmerz, Müdigkeit, Erregtheit, Zittern, Verwirrtheit.
Sehr selten: Schlaflosigkeit, Empfindungsstörungen (Parästhesien), Schwitzen, Gangunsicherheit (Ataxie), Krampfanfälle (die Krampfschwelle bei Epilepsie kann reduziert sein), Erhöhung des Schädelinnendrucks, Angstzustände, Alpträume, Verstörtheit, Depressionen, Halluzinationen; gemütskranke (psychotische) Reaktionen (bis hin zur Selbstgefährdung).
Diese Reaktionen traten teilweise schon nach der ersten Einnahme auf. In diesen Fällen sind Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten sofort abzusetzen und der behandelnde Arzt ist zu verständigen.
Wirkungen auf die Sinnesorgane
Sehr selten: Geschmacks- und Geruchsstörungen sowie ein eventueller Verlust des Geruchsvermögens, der normalerweise nach Ende der Behandlung reversibel ist, Sehstörungen (z.B. Doppeltsehen, Farbensehen), Ohrgeräusche (Tinnitus), vorübergehende Schwerhörigkeit (besonders im Hochtonbereich).
Überempfindlichkeitsreaktionen
Die folgenden Reaktionen traten teilweise schon nach der ersten Einnahme auf. Beim Auftreten solcher Reaktionen sind Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten sofort abzusetzen und der behandelnde Arzt ist zu informieren.
Häufig: Hautreaktionen, wie z.B. Hautausschläge, Juckreiz, Arzneimittelfieber.
Sehr selten:
- punktförmige Hautblutungen (Petechien), Blasenbildungen mit Einblutungen (hämorrhagische Bullae) und kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis), Urtikaria, Erythema nodosum, Erythema multiforme (leichte bis sehr schwere Verlaufsformen, Stevens-Johnson-Syndrom), Lyell-Syndrom.
- interstitielle Nephritis (bestimmte Form der Nierenentzündung), Hepatitis (Leberentzündung), und Leberzellnekrose (bestimmte Form der Leberschädigung) bis hin zu lebensbedrohlichem Leberversagen.
- schwere allergische Sofortreaktionen (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen) mit Gesichts-, Gefäß- und Kehlkopfschwellungen (Ödem) sowie Atemnot bis hin zum bedrohlichen Schock, teilweise schon nach der ersten Anwendung. In diesen Fällen müssen Sie Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten sofort absetzen und den behandelnden Arzt verständigen.
Wirkungen auf Herz und Kreislauf
Gelegentlich: Herzklopfen
Sehr selten: periphere Ödeme, Hitzewallung, Migräne, Ohnmacht, Herzjagen (Tachykardie).
Wirkungen auf den Bewegungsapparat
Gelegentlich: Gelenkschmerzen und Gelenkschwellung.
Sehr selten: Muskelschmerzen, Entzündung der Sehnenscheiden (Tendosynovitis); unter Behandlung mit Fluorchinolonen kann es zu Sehnenentzündungen (Tendinitis) und Sehnenrissen (z.B. der Achillessehne) kommen. Solche Ereignisse wurden überwiegend bei älteren Patienten nach systemischer Kortikoidbehandlung beobachtet. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten sofort abgesetzt, körperliche Belastung vermieden und unter Umständen eine ärztliche Behandlung eingeleitet werden.
In Einzelfällen: Verschlechterung der Symptome einer Myasthenia gravis.
Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile
Gelegentlich: Veränderungen des Blutbildes (Eosinophilie, Leukozytopenie, Granulozytopenie, Anämie, Thrombozytopenie).
Sehr selten: Leukozytose, Thrombozytose, hämolytische Anämie, Panzytopenie, Agranulozytose, veränderte Prothrombinwerte.
Einfluss auf Laborwerte/Harnsediment
Besonders bei Patienten mit vorgeschädigter Leber kann es zu einem vorübergehenden Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen und der alkalischen Phosphatase) bis hin zur cholestatischen Gelbsucht kommen; vorübergehender Anstieg von Harnstoff, Kreatinin oder Bilirubin im Serum.
Sehr selten: Hyperglykämie, Kristallurie oder Hämaturie.
Sonstige
Gelegentlich: Lungenembolie, Atemnot (Dyspnoe), Lungenödeme, Nasenbluten (Epistaxis), Bluthusten (Hämoptoe) und Schluckauf.
Sehr selten: allgemeines Schwächegefühl, vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion bis hin zu vorübergehendem Nierenversagen.
Lichtempfindlichkeit: Patienten, die mit Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten behandelt werden, sollten daher ausgedehnte UV- bzw. Sonnenbestrahlung (Solarium, Höhensonne) vermeiden. Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn Photosensitivitätsreaktionen (z.B. sonnenbrandähnliche Hautreaktionen) auftreten.
Eine langfristige oder wiederholte Anwendung von Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Einige der oben aufgeführten Nebenwirkungen (z.B. Schwellungen der Haut und Schleimhaut im Gesichts- und Mundbereich, Schock, gemütskranke (psychotische) Reaktionen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Sie sollten deshalb umgehend einen Arzt informieren, falls derartige Ereignisse auftreten.
Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollte der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Kolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. In solchen Fällen sind Ciprofloxacin TAD 500 mg Filmtabletten sofort abzusetzen und eine geeignete Behandlung durch den Arzt ist einzuleiten.
Sollten Sie Anzeichen einer weiteren schwerwiegenden Nebenwirkung (s.a. Abschnitt “Nebenwirkungen”) bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Auch bei anderen, möglicherweise auftretenden unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.