Wann darf Ulnor 20 mg nicht eingenommen werden?
Ulnor 20 mg darf nicht eingenommen werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Omeprazol oder gegen einen der Hilfsstoffe des Arzneimittels.
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollte auf eine Anwendung in Kombination mit Clarithromycin verzichtet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Ulnor 20 mg oder werden ihrerseits durch Ulnor 20 mg in ihrer Wirkung beeinflusst?
Da Omeprazol hauptsächlich in der Leber durch bestimmte Enzyme abgebaut wird und diese zusätzlich hemmt, kann Omeprazol den Abbau anderer Arzneimittel vermindern. Dies wurde bei Diazepam (und auch bei anderen Benzodiazepinen wie Triazolam oder Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet. Es wird empfohlen, eine regelmäßige Kontrolle der Plasmaspiegel bei Patienten/Patientinnen, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, durchzuführen. Die Verringerung der Dosis kann hierbei notwendig sein. Andere Arzneimittel, die hiervon betroffen sein könnten, sind Hexobarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin, Carbamazepin, Clozapin etc.
Ulnor 20 mg kann den Abbau von Disulfiram (einem Alkoholentwöhnungsmittel) in der Leber hemmen. Einzelfälle von Muskelsteife wurden berichtet.
Über die Wechselwirkung von Ulnor 20 mg mit Ciclosporin liegen widersprüchliche Daten vor. Daher sollten die Ciclosporin-Plasmaspiegel bei Patienten überwacht werden, die gleichzeitig mit Ulnor 20 mg behandelt werden, da ein Anstieg der Ciclosporin-Spiegel möglich ist.
Bei gleichzeitiger Gabe von Ulnor 20 mg und Clarithromycin sind die Plasmakonzentrationen beider Substanzen erhöht, ähnliches gilt vermutlich für andere Makrolidantibiotika.
Aufgrund des verringerten Säuregehaltes im Magen kann die Aufnahme von Ketoconazol und Itraconazol genauso wie während der Behandlung mit anderen Säurehemmern, erniedrigt sein.
Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin bei gesunden Personen führt zu einer 10%igen Erhöhung der Digoxinplasmaspiegel aufgrund des erhöhten Magen-pHs.
Ulnor 20 mg kann die orale Aufnahme von Vitamin B12 beeinträchtigen. Dies sollte bei Patienten mit niedrigen Ausgangswerten berücksichtigt werden, bei denen eine Langzeitbehandlung mit Ulnor 20 mg durchgeführt wird.
Auf Wechselwirkungen von Ulnor 20 mg mit Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam oder Antazida liegen keine Hinweise vor. Die Aufnahme von Ulnor 20 mg wird durch Alkohol nicht beeinträchtigt.
Aufgrund möglicher klinisch relevanter Wechselwirkungen soll Johanniskraut nicht gemeinsam mit Omeprazol verabreicht werden.
Tabellarische Übersicht über die wesentlichen Wechselwirkungen von Ulnor 20 mg:
Anderes Medikament | Ursache | Folgewirkung |
Diazepam (wahrscheinlich auch andere Benzodiazepine), R-Warfarin, Phenytoin | Interaktion an Cytochrom-P450-Isoenzymen der Gruppe 2C | Verzögerte Elimination, erhöhte Plasmaspiegel |
Ketoconazol, Itraconazol (und andere mit pH-abhängiger Resorption) | Anhebung des pH-Wertes im Magen | Verminderte Resorption |
Digoxin | Anhebung des pH-Wertes im Magen | 10 %iger Anstieg der Bioverfügbarkeit |
Clarithromycin, Roxithromycin, Erythromycin (vermutlich auch andere Makrolide) | pH-Veränderung im Magen sowie veränderter Metabolismus in der Leber | Erhöhte Plasmakonzentrationen beider Substanzen; erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte Halbwertszeit von Omeprazol |
Alkohol, Amoxicillin, Budesonid, Chinidin, Coffein, Diclofenac, Estradiol, Lidocain, Metoprolol, Metronidazol, Naproxen, Phenacetin (Acetaminophen), Piroxicam, Propranolol, S-Warfarin, Theophyllin | | Keine Veränderung der Pharmakokinetik |
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Ulnor 20 mg auftreten?
Magen-Darmtrakt
Häufig (10 % - 1 %):
Durchfall, Verstopfung, Blähungen (unter Umständen mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In den meisten Fällen bessern sich die Beschwerden unter fortgesetzter Behandlung.
Selten (0,1 % - 0,01 %): Braun-schwarze Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Verabreichung von Clarithromycin, ebenso gutartige Drüsenkörperzysten; beide Erscheinungen waren nach Absetzen der Behandlung reversibel.
Sehr selten (< 0,01 %): Mundtrockenheit, Entzündungen der Mundschleimhaut, Candidosen (Pilzinfektionen des Verdauungstraktes) oder Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse).
Leber und Galle
Gelegentlich (1 % - 0,1 %): Veränderungen der Leberenzymwerte (die sich nach Beendigung der Therapie zurückbilden).
Sehr selten: (< 0,01 %): Leberentzündung (Hepatitis) mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen sowie Enzephalopathie (Hirnschädigung) bei Patienten mit vorbestehender schwerer Lebererkrankung.
Blut und lymphatisches System
Sehr selten: (< 0,01 %): Veränderungen des Blutbildes, reversible Thrombo- bzw. Leukopenie oder Panzytopenie (Absinken der Blutplättchenzahl bzw. der weißen oder der roten und weißen Blutkörperchen) sowie Agranulozytose (mangelnde Bildung weißer Blutkörperchen).
Selten (0,1 % - 0,01 %): eine besondere Form der Blutarmut (hypochrome, mikrozytäre Anämie) bei Kindern.
Haut und Unterhautgewebe
Gelegentlich: (1 % - 0,1 %): Juckreiz, Hautausschlag, Haarausfall, Erythema multiforme oder gesteigerte Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität) sowie vermehrte Schweißneigung.
Sehr selten (< 0,01 %): Stevens-Johnson-Syndrom oder toxisch-epidermale Nekrolyse.
Bewegungsapparat
Selten: (0,1 % - 0,01 %): Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen.
Nieren
Sehr selten: (< 0,01%): Entzündung der Nieren (interstitielle Nephritis).
Zentrales und peripheres Nervensystem
Häufig: (10 % - 1 %): Benommenheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden bessern sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung.
Selten: (0,1 % - 0,01 %): Missempfindungen (Parästhesien), Verwirrtheit, Halluzinationen und leichte Benommenheit.
Sehr selten: (< 0,01 %): Erregungszustände und depressive Reaktionen bei vornehmlich schwerkranken oder älteren Patienten.
Sinnesorgane
Gelegentlich: (1 % - 0,1 %): Sehstörungen (Verschwommensehen, Sehschärfeverlust oder Gesichtsfeldeinschränkungen) und Hörstörungen (z. B. Tinnitus) oder Geschmacksveränderungen. Diese Zustände sind in der Regel reversibel.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten (< 0,01 %): Nesselsucht, Temperaturanstieg, angioneurotisches Ödem, Verengung der Atemwege oder anaphylaktischer Schock. Auch Einzelfälle einer allergischen Vaskulitis und Fieber wurden beschrieben.
Sonstige Nebenwirkungen
Gelegentlich: (1 % - 0,1 %): periphere Ödeme (Wassereinlagerungen in den Beinen), die sich nach Beendigung der Therapie zurückbildeten.
Sehr selten: (< 0,01 %): Hyponatriämie (erniedrigter Natriumspiegel), Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brustdrüse).
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.