Wirkstoff(e) Ciprofloxacin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J01MA02
Pharmakologische Gruppe Chinolone

Zulassungsinhaber

EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Wirkungsweise
Baycip wirkt schnell keimtötend (bakterizid) nicht nur in Vermehrungsphase, sondern auch in der Ruhephase der Bakterien.
Beim Wachstum eines Bakteriums muss das Chromosom, der Träger der Erbinformation, abschnittsweise entdrillt und verdrillt werden, damit die Erbinformation abgelesen werden kann. Baycip hemmt ein an diesem Vorgang maßgeblich beteiligtes Enzym, die DNA-Gyrase, so dass dem Bakterium lebenswichtige Informationen fehlen und sein Stoffwechsel zusammenbricht (Wirkprinzip: Gyrasehemmer, chemische Stoffgruppe: Chinolone).
Anwendungsgebiete
Bei Erwachsenen:
Zur Behandlung unkomplizierter und komplizierter Infektionen, die durch Ciprofloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:
Infektionen
der Atemwege. Viele sogenannte Problemkeime (z. B. Klebsiella, Enterobacter, Proteus, Pseudomonas, Legionella, Staphylococcus, Escherichia coli) reagieren sehr empfindlich auf Baycip Saft 10 %. Die meisten Fälle von Lungenentzündung (Pneumonie), die außerhalb des Krankenhauses behandelt werden, sind durch Streptococcus pneumoniae verursacht. Hier ist Baycip Saft 10 % nicht das Mittel der ersten Wahl.
des Mittelohres (Otitis media), der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), insbesondere, wenn sie durch Problemkeime wie Pseudomonas oder durch Staphylococcus verursacht sind. Bei einer akuten Mandelentzündung (Angina tonsillaris) sollte ein anderes Antibiotikum angewandt werden.
der Augen
der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege
der Geschlechtsorgane, einschließlich der Eierstock- und Eileiterentzündung (Adnexitis), Tripper (Gonorrhö) und Infektion der Vorsteherdrüse (Prostatitis).
Gegen Treponema pallidum (Erreger der Syphilis) ist Baycip Saft 10 % nicht wirksam.
des Bauchraumes z. B. des Magen-Darm-Traktes, der Gallenwege, Bauchfellentzündung (Peritonitis)
der Haut und des Weichteilgewebes
der Knochen und Gelenke
Blutvergiftung (Sepsis)
Infektionen oder drohende Infektionsgefahr (Prophylaxe) bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr, z. B. bei Behandlung mit Medikamenten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (Immunsuppressiva) bzw. bei einer verminderten Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie).
Gezielte Beseitigung von Darmbakterien (selektive Darmdekontamination) bei Behandlung mit Medikamenten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (Immunsuppressiva).
Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5-17 Jahren:
Bei akuten, durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben einer cystischen Fibrose (Mukoviszidose, erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt), sofern eine orale Therapie ausreichend erscheint oder wirksamere parenterale Behandlungsmöglichkeiten nicht anwendbar erscheinen. Bei anderen Indikationen wird Baycip Saft 10 % nicht empfohlen.
Bei Milzbrand:
- Zur Soforttherapie und zur Behandlung des Milzbrandes nach Inhalation von Milzbrandbazillen (Bacillus anthracis). Die Wirksamkeit von Baycip Saft 10 % bei Milzbrand wurde experimentell belegt.
Wann dürfen Sie Baycip Saft 10 % nicht einnehmen?
Sie dürfen Baycip Saft 10 % nicht einnehmen
- bei Überempfindlichkeit gegen Ciprofloxacin oder andere Chemotherapeutika (Medikamente, die gezielt Krankheitserreger oder Tumorzellen schädigen) vom Chinolon-Typ,
- sowie während Schwangerschaft und Stillzeit.
Wann dürfen Sie Baycip Saft 10 % erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?
Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Baycip Saft 10 % nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Anfallsleiden (Epilepsie) und andere Vorschädigung des Zentralnervensystems (z. B. erniedrigte Krampfschwelle, Krampfanfälle in der Vergangenheit, verringerte Hirndurchblutung, Veränderungen in der Gehirnstruktur oder Schlaganfall).
Unter diesen Umständen ist Baycip Saft 10 % nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden, da diese Patienten wegen möglicher zentralnervöser Nebenwirkungen gefährdet sind.
Was ist bei Kindern und Jugendlichen zu beachten?
Wie auch von anderen Gyrasehemmern bekannt, verursacht Ciprofloxacin, der Wirkstoff in Baycip, Schädigungen an den gewichttragenden Gelenken juveniler Tiere. Die Auswertung der Sicherheitsdaten von Patienten im Alter unter 18 Jahre mit überwiegend cystischer Fibrose (Mukoviszidose) zeigten keine Hinweise auf Gelenk-/Knorpelschädigungen.
Die heutigen Erkenntnisse stützen die Anwendung von Baycip für die Therapie bei akuten, durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben einer cystischen Fibrose bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 – 17 Jahren; für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen mit anderen Infektionen und bei Kindern unter 5 Jahren liegen bisher nur unzureichende Erkenntnisse vor. Daher soll Ciprofloxacin bei anderen Infektionen und generell bei Kindern unter 5 Jahren nicht angewandt werden.
Wie und wann sollten Sie Baycip Saft 10 % einnehmen?
Die Suspension vor jedem Gebrauch ca. 15 Sek. kräftig schütteln.
Bitte benutzen Sie immer den beiliegenden Messlöffel zur genauen Dosierung der Suspension.
Schlucken Sie die verordnete Menge, und zerbeißen Sie dabei keine ungelösten Granulatanteile. Anschließend kann Wasser nachgetrunken werden. Verschließen Sie bitte die Flasche stets sofort nach dem Gebrauch.
Baycip Saft 10 % kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Was ist zu tun, wenn Baycip Saft 10 % in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigt oder versehentlich?)
Bei extremen Überdosierungen sind in einigen Fällen vorübergehende (reversible) Nierenschädigungen beobachtet worden. Es empfiehlt sich daher, die Nierenfunktion vom Arzt kontrollieren zu lassen und durch Gabe von Magnesium- oder Calcium-haltigen Mitteln zur Neutralisation von Magensäure die Aufnahme von Ciprofloxacin in die Blutbahn zu vermindern.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Sie sollen Baycip während der gesamten Schwangerschaft nicht einnehmen, da keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen. Tierversuche haben zwar keine Hinweise auf Missbildungen (teratogene Wirkung) ergeben, aber Schädigungen der Gelenkknorpel sind beim noch nicht erwachsenen Organismus nicht völlig unwahrscheinlich.
Aus grundsätzlichen Erwägungen wird ebenfalls empfohlen, Baycip während der Stillzeit nicht einzunehmen.

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Wie wird es angewendet?

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Baycip Saft 10 % nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Baycip Saft 10 % sonst nicht richtig wirken kann!
Wie oft und in welcher Menge sollten Sie Baycip Saft 10 % einnehmen?
Benutzen Sie bitte zur genauen Dosierung den beiliegenden Messlöffel!
½ Messlöffel (erste Markierung) entspricht 2,5 ml gebrauchsfertigem Baycip Saft 10 % und enthält 250 mg Ciprofloxacin.
1 Messlöffel (zweite Markierung) entspricht 5,0 ml gebrauchsfertigem Baycip Saft 10 % und enthält 500 mg Ciprofloxacin.
Die erforderliche Dosis wird von Ihrem behandelnden Arzt entsprechend Ihren persönlichen Erfordernissen ermittelt, da Baycip von Fall zu Fall unterschiedlich wirkt und vertragen wird.
Sie sollten seine Anweisungen über die einzunehmende Menge und die Einnahmehäufigkeit genau beachten und die Behandlung weder ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt unterbrechen, noch die Dosierung eigenmächtig ändern.
Erwachsene:
Soweit nicht anders verordnet, werden folgende Richtdosen empfohlen (Tab. 1):

AnwendungsgebieteTagesdosen bei Erwachsenen
Menge Wirkstoff
(mg Ciprofloxacin)
Anzahl Messlöffel
Baycip Saft 10 %
1 Messl. = 500 mg
Ciprofloxacin
Atemwegsinfektionen**
je nach Schweregrad und Erreger
Harnwegsinfektionen *
akut, unkompliziert
Blasenentzündung (Zystitis) der Frau im gebärfähigen Alter(vor der Menopause)
kompliziert
Gonorrhoe
akut, unkompliziert
Durchfall (Diarrhoe)
Übrige Infektionen**
(vgl. Anwendungsgebiete)
2 x 250-5002 x 125 bis 1 – 2 x 250Einzeldosis 2502 x 250 – 500Einzeldosis 2501 – 2 x 5002 x 5002 x ½ - 1*
Einzeldosis ½ Messlöffel2 x ½ - 1Einzeldosis ½ Messlöffel1 – 2 x 12 x 1

Tab. 1: Empfohlene Tagesdosen bei Erwachsenen
* In diesem Fall ist Ciprobay Saft 5 % zu empfehlen.
** Bei besonders schweren, lebensbedrohlichen Infektionen (insbesondere bei Beteiligung von Pseudomonas, Staphylokokken oder Streptokokken), z. B.: durch Streptokokken verursachte Lungenentzündung, wiederkehrende Infektionsschübe bei Mukoviszidose-Patienten (erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt), Knochen- und Gelenkinfektionen, Blutvergiftung (Sepsis), Bauchfellentzündung (Peritonitis) wird Baycip im allgemeinen intravenös verabreicht. Alternativ ist die Behandlung auch durch Einnahme von 2 x 750 mg (entspr. 2 x 1½ Messlöffel) Baycip Saft 10 % möglich.
Bei Chlamydieninfektionen der Harnwege und bei Infektionen des Bauchraums kann die Tagesdosis, wenn nötig, auf 2 x 750 mg Ciprofloxacin (entspr. 2 x 1½ Messlöffel Baycip Saft 10 %) erhöht werden.
Unkomplizierte Harnwegs- oder Magen-Darmtrakt-Infektionen können mit einer Einzeldosis von bis zu 500 mg Ciprofloxacin (entsprechend 1 x 1 Messlöffel) behandelt werden.
Ältere Patienten:
Patienten im höheren Lebensalter sollten in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung und von der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance) eine möglichst niedrige Dosis erhalten.
Kinder und Jugendliche (5 bis 17 Jahre):
Bei akuten durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben bei Mukoviszidose-Patienten (erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt) beträgt die empfohlene Dosierung 2 x 15 (-20) mg (oral) Ciprofloxacin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 2 Einzelgaben in 12stündigem Abstand. Die Tagesdosis soll 2 x 750 mg (oral) nicht überschreiten. Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 10-14 Tage. Erfahrungen zur Dosierung bei Kindern mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion liegen nicht vor.
Bei Erwachsenen mit mäßiger bis fortgeschrittener Funktionseinschränkung der Niere werden folgende Dosen empfohlen:
Kreatinin-Clearance zwischen 31 ml/min und 60 ml/min (Serumkreatinin zwischen 1,4 mg/100 ml und 1,9 mg/100 ml):
Maximal 1000 mg Ciprofloxacin pro Tag (in 2 Einzeldosen), entspr. 10 ml (2 x 1 Messlöffel) Baycip Saft 10 %.
Kreatinin-Clearance 30 ml/min (Serumkreatinin 2 mg/100 ml): Maximal 500 mg Ciprofloxacin pro Tag (verteilt auf 2 Einzeldosen), entspr. 5 ml (2 x ½ Messlöffel) Baycip Saft 10 %.
Patienten, die einer Blutwäsche (Hämodialyse) unterzogen werden, sollten an den Dialysetagen im Anschluss an die Dialyse die gleiche Dosierung erhalten wie Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Bei fortlaufender Bauchfelldialyse (CAPD) beträgt die Tagesdosis 500 mg Ciprofloxacin entsprechend 5 ml (1 Messlöffel) Baycip Saft 10 %. Bei Patienten mit Bauchfellentzündung sind 4 x täglich 500 mg Ciprofloxacin entsprechend 5 ml (4 x 1 Messlöffel) Baycip Saft 10 % erforderlich.
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
Bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion erfolgt die Dosisanpassung wie bei eingeschränkter Nierenfunktion, eventuell mit Konzentrationsbestimmungen von Baycip im Blut.
Kinder und Jugendliche:
Zum Einfluss einer eingeschränkten Nieren- und Leberfunktion auf die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erkenntnisse vor.
Bei Milzbrand:
Erwachsene:
2mal täglich 500 mg (2mal täglich 1 Messlöffel Baycip Saft 10 %)
Kinder:
2mal täglich 15 mg/kg Körpergewicht.
Die maximale Einzeldosis bei Kindern sollte 500 mg nicht überschreiten.
Die Behandlung sollte unverzüglich nach einer vermuteten oder bestätigten Inhalation von Milzbranderregern begonnen werden.
Wie lange sollten Sie Baycip Saft 10 % einnehmen?
Erwachsene:
Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt. Sie richtet sich nach Schwere und Verlauf Ihrer Erkrankung, nach Ihrem Allgemeinzustand und nach der Empfindlichkeit des verursachenden Krankheitserregers. Grundsätzlich sollte die Behandlung wenigstens 3 Tage über die Entfieberung bzw. das Verschwinden der Krankheitserscheinungen hinaus konsequent weiter durchgeführt werden.
Durchschnittliche Behandlungsdauer:
1 Tag bei akuter unkomplizierter Gonorrhö und Blasenentzündung (Zystitis),
bis zu 7 Tagen bei Infektionen der Nieren, der Harnwege und des Bauchraums,
bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr über den gesamten Zeitraum, in dem die Zahl weißer Blutkörperchen vermindert ist,
maximal 2 Monate bei Entzündung des Knochenmarks (Osteomyelitis) und
7 – 14 Tage bei allen übrigen Infektionen.
Bei Streptokokkeninfektionen sollte die Behandlung wegen der Gefahr von Spätkomplikationen mindestens 10 Tage dauern.
Chlamydieninfektionen sollten ebenfalls mindestens 10 Tage behandelt werden.
Kinder und Jugendliche:
Für akute durch P. aeruginosa verursachte Infektionsschübe einer cystischen Fibrose bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 – 17 Jahren beträgt die Behandlungsdauer 10 – 14 Tage.
Bei Milzbrand:
- 60 Tage bei Soforttherapie und zur Behandlung von Infektionen nach Inhalation von Milzbranderregern.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Baycip Saft 10 % eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht zusätzlich mehr Baycip Saft 10 % ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?
Falls Sie die Behandlung mit Baycip Saft 10 % unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen, z. B. weil Sie sich wieder gesund fühlen oder weil bei Ihnen Nebenwirkungen aufgetreten sind, sprechen Sie bitte vorher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt. Wenn Sie Baycip Saft 10 % eigenmächtig absetzen, können die Bakterien sich wieder ungehemmt vermehren, und Ihr Zustand kann sich deutlich verschlechtern. Siehe auch ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung?.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Baycip Saft 10 % oder werden selbst in ihrer Wirkung durch Baycip Saft 10 % beeinflusst?
Die zeitgleiche Anwendung von Baycip Saft 10 % mit Eisen- oder Sucralfat-haltigen (Mittel gegen Magen-Darm-Geschwüre) Präparaten verringert die Aufnahme (Resorption) von Baycip Saft 10 % in den Blutkreislauf. Das gilt auch für Magnesium, Aluminium oder Calcium enthaltende Präparate mit hoher Pufferkapazität wie Mittel gegen Übersäuerung des Magens (Antacida), Didanosin-haltige Mittel gegen Virusvermehrung, orale Nährlösungen sowie größere Mengen an Milch-Produkten. Deshalb soll Baycip entweder 1-2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach diesen Präparaten eingenommen werden. Diese Einschränkung gilt nicht für Mittel gegen Magen-Darm-Geschwüre vom Typ der H2-Rezeptorenblocker.
Die zeitgleiche Gabe von Baycip Saft 10 % und Theophyllin (Asthmamittel) kann zu unerwünscht hohen Theo-phyllin-Konzentrationen im Blutserum und damit zu häufigeren Nebenwirkungen führen, die in Einzelfällen lebensbedrohlich oder tödlich sein können. Wenn auf eine zeitgleiche Anwendung beider Präparate nicht verzichtet werden kann, sollte die Theophyllinkonzentration im Blut kontrolliert und seine Dosierung angemessen gesenkt werden. Bei zeitgleicher Gabe von Baycip und Coffein bzw. Pentoxifyllin (durchblutungsförderndes Mittel) wurden erhöhte Konzentrationen dieser Xanthin-Derivate (Coffein, Pentoxifyllin) im Blut berichtet.
Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, dass die Kombination sehr hoher Dosen von Chinolonen (Gyrasehemmern) und einigen entzündungshemmenden Medikamenten (nichtsteroidalen Antiphlogistika), ausgenommen Acetylsalicylsäure, Krämpfe auslösen kann.
Bei der zeitgleichen Gabe von Baycip Saft 10 % und Ciclosporin (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) wurde in Einzelfällen eine vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit Anstieg der Kreatininkonzentration im Blut beobachtet. Aus diesem Grund ist bei diesen Patienten eine engmaschige Kontrolle des Kreatininwertes erforderlich (2 x wöchentlich).
Die gleichzeitige Anwendung von Baycip und Warfarin (gerinnungshemmendes Mittel) kann die Wirkung von Warfarin verstärken.
Bei der zeitgleichen Anwendung von Baycip und Glibenclamid (Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit) kann in Einzelfällen die Wirkung von Glibenclamid bis zur Unterzuckerung (Hypoglykämie) verstärkt werden.
Probenecid (Gichtmittel) beeinflusst die Ausscheidung von Ciprofloxacin im Harn (renale Sekretion). Bei gleichzeitiger Anwendung von Baycip Saft 10 % und Probenecid steigt die Konzentration von Baycip im Blut (Serumkonzentration).
Metoclopramid (Magen-Darm-Mittel) beschleunigt die Aufnahme (Resorption) von Baycip Saft 10 % in den Blutkreislauf und führt innerhalb kürzerer Zeit zu maximalen Blutspiegeln. Eine Auswirkung auf die Verfügbarkeit im menschlichen Körper (Bioverfügbarkeit) wurde nicht festgestellt.
Die gleichzeitige Gabe von Baycip und Mexiletin kann zu einer erhöhten Mexiletin-Konzentration führen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Baycip und Phenytoin wurde von verminderten bis hin zu erhöhten Phenytoin-Konzentrationen berichtet.
Da bei gleichzeitiger Gabe von Baycip und Diazepam ein verzögerter Diazepam-Abbau im Körper (verminderte Clearance, verlängerte Halbwertszeit) berichtet wurde, wird eine sorgfältige Überwachung der Diazepam-Behandlung empfohlen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Baycip Saft 10 % auftreten?
- Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Verdauungsstörungen, Durchfall.
Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollte der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende, möglicherweise lebensbedrohliche Darmerkrankung (pseudomembranöse Kolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. In solchen Fällen ist Baycip abzusetzen und eine geeignete Behandlung durch den Arzt einzuleiten. Präparate, die die Darmbewegung (Darmperistaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
- Wirkungen auf das Nervensystem
Schwindel, Kopfschmerz, Müdigkeit, Erregtheit, Zittern, sehr selten: Schlaflosigkeit, periphere Empfindungsstörungen, Schwitzen, Gangunsicherheit, Krampfanfälle, Erhöhung des Schädelinnendrucks, Angstzustände, Alpträume, Verstörtheit, Depressionen, Halluzinationen, in Einzelfällen: psychotische Reaktionen (seelische Störung mit Veränderung des Erlebens, bis hin zur Selbstgefährdung). Diese Reaktionen traten teilweise schon nach Erstanwendung auf. In diesen Fällen ist Baycip Saft 10 % sofort abzusetzen und der behandelnde Arzt zu verständigen.
- Wirkungen auf die Sinnesorgane
Sehr selten: Geschmacks- und Geruchsstörungen, sowie ein eventueller Verlust des Geruchsvermögens, der normalerweise nach Absetzen der Therapie reversibel ist, Sehstörungen, (z. B. Doppeltsehen, Farbensehen), Ohrensausen, vorübergehende Schwerhörigkeit, besonders im Hochtonbereich.
- Überempfindlichkeitsreaktionen
Die folgenden Reaktionen traten teilweise schon nach Erstanwendung auf. In diesen Fällen ist Baycip sofort abzusetzen und der behandelnde Arzt zu verständigen.
Hautreaktionen wie z. B. Hautausschläge; Juckreiz, Arzneimittelfieber.
Sehr selten:
punktförmige Hautblutungen (Petechien), Blasenbildungen mit Einblutungen (hämorrhagische Bullae) und kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis). Knotenrose (Erythema nodosum), scheibenförmige Hautrötungen (Erythema exsudativum multiforme minor) bis hin zu schweren Verlaufsformen (Stevens-Johnson-Syndrom), Lyell-Syndrom.
Nieren- und Leberschäden (interstitielle Nephritis, Hepatitis, Leberzellnekrose bis hin zum lebensbedrohlichen Leberausfall).
Serumkrankheits-ähnliche Reaktionen (mit z. B. Fieber, Lymphknotenschwellung, Hautrötung, Juckreiz, Schwellungen Ödemen); schwere allergische Sofortreaktionen mit Gesichts-, Gefäß- und Kehlkopfschwellungen (Ödem) sowie Atemnot bis hin zum bedrohlichen Schock (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen), teilweise schon nach der ersten Anwendung. In diesen Fällen muss Baycip Saft 10 % sofort abgesetzt und eine ärztliche Behandlung begonnen werden. Zeichen eines Schocks sind z. B. kalter Schweiß, hechelnde Atmung, Blutdruckabfall, Pulsjagen, Schwindel und Benommenheit.
- Wirkungen auf Herz und Kreislauf
Herzjagen, sehr selten: Schwellungen der Beine (periphere Ödeme), Hitzewallung, Migräne, Ohnmacht.
- Sonstige
Gelenkschmerzen und –schwellung, sehr selten: allgemeines Schwächegefühl, Muskelschmerzen, Sehnenscheidenentzündung, vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion bis hin zum vorübergehenden Nierenversagen, Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität). Patienten, die mit Baycip Saft 10 % behandelt werden, sollten sich daher nicht unnötig dem Sonnenlicht aussetzen und Bestrahlungen mit UV-Licht (Höhensonne, Solarium) vermeiden. Wenn Lichtempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Sonnenbrand-ähnliche Hautreaktionen) auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
In Einzelfällen kann es unter der Behandlung mit Fluorchinolonen (Stoffgruppe, zu der Baycip gehört) zu Sehnenentzündung (Tendinitis) und Rissen von Sehnen (z. B. der Achillessehne) kommen. Solche Ereignisse wurden überwiegend bei älteren Patienten beobachtet, die zuvor Kortikosteroide einnehmen mussten. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung müssen die Behandlung mit Baycip sofort beendet, körperliche Belastung vermieden und unter Umständen eine ärztliche Behandlung eingeleitet werden. In Einzelfällen können die Symptome einer Myasthenia gravis (belastungsabhängige Ermüdung der Muskulatur vor allem im Bereich der Gesichts-, Schlund- und Atmungsmuskeln) verschlimmert werden.
- Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile
Gelegentlich: Veränderungen des Blutbildes wie z. B. Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Verminderung weißer (Leukozytopenie, Granulozytopenie) bzw. roter Blutkörperchen (Anämie) oder von Blutplättchen (Thrombozytopenie), sehr selten: Vermehrung von weißen Blutzellen (Leukozytose) bzw. Blutplättchen (Thrombozytose), gesteigerter Abbau roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie), starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit den möglichen Anzeichen Schüttelfrost, Fieber, Bläschen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut (Agranulozytose), veränderte Blutgerinnungsfaktoren (Prothrombinwerte).
- Einfluss auf Laborwerte/Urinsediment
Besonders bei Patienten mit vorgeschädigter Leber kann es zu einer vorübergehenden Beeinflussung der Leberfunktion mit Anstieg von Enzymen, Harnstoff, Kreatinin, Bilirubin (Gallenfarbstoff) im Blut und evtl. Gelbsucht kommen;
in Einzelfällen wurden Anstieg des Blutzuckers (Hyperglykämie) sowie Blut oder Kristalle im Harn gefunden (Hämaturie oder Kristallurie).
- Eine langfristige und wiederholte Anwendung kann zu einer Unempfindlichkeit der Infektionserreger gegenüber Ciprofloxacin und bei noch bestehender Krankheit zu einer erneuten Infektion mit dem gleichen Krankheitserreger oder Sprosspilzen führen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Einige der oben aufgeführten Nebenwirkungen (z. B. Schwellungen der Haut und Schleimhaut im Gesichts- und Mundbereich, Schock, psychotische Reaktionen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Sie sollten deshalb umgehend einen Arzt informieren, falls derartige Ereignisse auftreten.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und den Flaschenetiketten aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Wie ist der gebrauchsfertige Baycip Saft 10 % aufzubewahren?
Bewahren Sie die gebrauchsfertige Suspension bitte bei Raumtemperatur auf (nicht im Kühlschrank und nicht über 30°C).
Stand der Information
April 2000
Achten Sie stets darauf, dass Sie Baycip Saft 10 % so aufbewahren, dass er für Kinder nicht zu erreichen ist!
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Diese Packung wurde von der Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH,
83451 Piding, importiert. Der Beipackzettel wurde ebenfalls von der
Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.
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Weitere Informationen

Zusammensetzung
Arzneilich wirksame Bestandteile:
Eine Flasche Baycip Saft 10 % enthält 15,9 g Granulat mit 10,0 g Ciprofloxacin zur Herstellung von 100 ml Suspension.
5 ml (= 1 Messlöffel) der gebrauchsfertigen Suspension enthalten 500 mg Ciprofloxacin.
Sonstige Bestandteile:
Granulat: Hypromellose, Povidon, Polysorbat 20, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Polyacrylat-Dispersion 30 %
Lösungsmittel: Sucrose (Saccharose), Erdbeer-Aroma, mittelkettige Triglyceride, Phospholipide aus Sojabohnen, gereinigtes Wasser.
Baycip Saft 10 % enthält 1,29 g Saccharose entsprechend 0,11 BE in 5 ml.
Darreichungsform und Inhalt
Import, Umpackung und Vertrieb: Hersteller
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH Quimica Farmaceutica Bayer, S.A.
Am Gänslehen 4 – 6 Barcelona
83451 Piding (Spanien)
Tel.: 086504-0
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten ohne festen Halt eingeschränkt oder sogar aufgehoben sein kann. Dies gilt im verstärkten Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

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Wirkstoff(e) Ciprofloxacin
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Hersteller EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden