Fentarichtex darf NICHT angewendet werden
- wenn Sie allergisch gegen Fentanyl oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie nur kurzzeitige Schmerzen haben (z. B. nach einem operativen Eingriff)
- wenn Ihr zentrales Nervensystem schwer beeinträchtigt ist, z. B. bei Gehirnverletzung
- wenn Sie unter großen Schwierigkeiten beim Atmen leiden
- bei Kindern unter 2 Jahren mit Schmerzen
- bei Kindern, die zuvor nicht mit starken Schmerzmitteln wie Morphin behandelt wurden
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Warnhinweis
Fentarichtex ist ein Arzneimittel, das für Kinder lebensbedrohlich sein kann. Das trifft auch auf benutzte Transdermalpflaster zu. Bedenken Sie bitte, dass das Arzneimittel durch sein Aussehen für Kinder verlockend wirken kann, was in manchen Fällen tödliche Folgen haben kann.
Fentarichtex kann bei Personen, die rezeptpflichtige opioidhaltige Arzneimittel nicht regelmäßig anwenden, lebensbedrohliche Nebenwirkungen haben.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Fentarichtex bei Ihnen angewendet wird, wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden, da das Risiko von Nebenwirkungen erhöht ist und/oder Ihr Arzt Ihnen möglicherweise eine geringere Dosis Fentarichtex verschreiben muss:
- Asthma, Atemprobleme oder eine Lungenerkrankung
- niedriger Blutdruck oder vermindertes Blutvolumen
- beeinträchtigte Leberfunktion
- beeinträchtigte Nierenfunktion
- wenn Sie eine Kopfverletzung, einen Gehirntumor, Anzeichen eines erhöhten intrakraniellen Druckes (z. B. Kopfschmerzen, Sehstörungen), Bewusstseinseinschränkungen hatten oder Sie im Koma lagen
- langsamer unregelmäßiger Herzschlag
- wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die zu Ermüdung und Schwäche der Muskeln führt (Myasthenia gravis)
- chronische Verstopfung
Eine erhöhte Körpertemperatur kann dazu führen, dass zu viel Wirkstoff durch die Haut gelangt. Deshalb
- informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie während der Behandlung Fieber bekommen
- vermeiden Sie, das Pflaster auf der Haut direkter Hitze, wie Heizkissen, elektrischen Wärmedecken, Wärmflaschen, geheizten Wasserbetten, Wärme- oder Bräunungsstrahlern, intensiven Sonnenbädern, ausgedehnten langen Bädern, Sauna oder heißen Whirlpool- Bädern auszusetzen
Wenn Sie schon älter oder in einer sehr schlechten körperlichen Verfassung (Kachexie) sind, wird Ihr Arzt Sie besonders sorgfältig überwachen, weil es notwendig sein kann, Ihnen eine niedrigere Dosis zu verschreiben.
Fentarichtex kann Verstopfung verursachen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wie Sie eine Verstopfung vermeiden können.
Wenn Sie Fentarichtex längere Zeit anwenden, kann sich nachlassende Schmerzlinderung (Gewöhnung), physische oder psychische Abhängigkeit entwickeln. Dies wird jedoch während einer Behandlung von Schmerzen selten beobachtet.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Alkohol, verschreibungspflichtige Medikamente oder illegale Drogen missbraucht haben oder davon abhängig waren.
Die Pflaster sollen nicht in kleinere Stücke zerschnitten werden, weil Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit solcher zerteilter Pflaster nicht nachgewiesen sind.
Übertragung des Pflasters auf andere Personen
Fentanyl Sandoz Pflaster sind ausschließlich auf der Haut derjenigen Person anzuwenden, für die es vom Arzt verschrieben wurde. Es wurden Fälle von versehentlichem Kleben eines Pflasters auf einem Familienmitglied bei engem körperlichem Kontakt oder beim Teilen eines Bettes berichtet. Ein Pflaster, welches auf anderen Personen (insbesondere Kindern) klebt, kann zu einer Überdosis führen. Wenn ein Pflaster auf der Haut einer anderen Person klebt, entfernen Sie das Pflaster sofort und suchen Sie medizinische Hilfe auf.
Kinder
Bei Kindern unter 2 Jahren wird die Anwendung von Fentarichtex nicht empfohlen. Wenden Sie Fentarichtex nicht bei Kindern an, die nicht zuvor mit starken Schmerzmitteln wie Morphin behandelt wurden.
Die Anwendung des Arzneimittels Fentarichtex kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Fentarichtex zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel anwenden, die sich auf die Funktion des Gehirns auswirken, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten, insbesondere Probleme beim Atmen. Dies gilt beispielsweise für:
- Arzneimittel zur Behandlung von Angst (Beruhigungsmittel) und Unruhe (Tranquilizer)
- Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Störungen (Neuroleptika, Antipsychotika)
- Anästhetika: Wenn bei Ihnen ein ärztlicher oder zahnärztlicher Eingriff mit Betäubung/Narkose durchgeführt werden soll, informieren Sie den Arzt oder Zahnarzt, dass Sie Fentarichtex anwenden.
- Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen (Schlafmittel, Beruhigungsmittel)
- Arzneimittel zur Behandlung von Allergien oder Reisekrankheit (sedierende Antihistaminika/Antiemetika)
- sonstige starke Schmerzmittel (Opioide)
- Arzneimittel zur Muskelentspannung, z.B. zur Behandlung von Rückenschmerzen (Mittel zur Muskelerschlaffung)
- Alkohol
Sie dürfen die im Folgenden aufgelisteten Arzneimittel nur unter engmaschiger ärztlicher Überwachung zusammen mit Fentarichtex anwenden.
Diese Arzneimittel sind Hemmer des Enzyms CYP3A4 in der Leber und können die Wirkungen und Nebenwirkungen von Fentarichtex verstärken. Dies gilt beispielsweise für:
- Ritonavir und Nelfinavir (zur Behandlung einer HIV-Infektion)
- Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol und Voriconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen)
- Verapamil, Diltiazem und Amiodaron (zur Behandlung von Herzkrankheiten)
- bestimmte Makrolidantibiotika (zur Behandlung von Infektionen; z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Troleandomycin)
- Nephazadone (zur Behandlung einer Depression)
Eine gleichzeitige Anwendung bestimmter Substanzen (CYP3A4-Induktoren) kann zu einer Verminderung der Wirkung führen. Dies trifft z.B. zu auf
- Rifampicin (Antibiotikum)
- Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie) Wenn die oben angeführten Substanzen wieder abgesetzt werden, wird Sie Ihr Arzt sorfgältig überwachen, da sich die Nebenwirkungen von Fentarichtex verstärken können.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, bekannt als
- Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI),
- Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)
- Monoaminooxidasehemmer (MAOH)
(wie z.B. Citalopram, Duloxetin, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Venlafaxin, Tranylcypromin) einnehmen.
Ihr Arzt muss jegliche Anwendung dieser Arzneimittel wissen, da ihre Kombination Fentarichtex das Risiko eines Serotonin-Syndroms, eines poteniell lebensbedrohenden Zustands, erhöhen kann.
Sie sollten Fentarichtex nicht anwenden, wenn Sie gerade MAO-Hemmer (zur Behandlung von Depressionen oder der Parkinson-Krankheit) einnehmen oder in den letzten 14 Tagen eingenommen haben.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie bestimmte andere Schmerzmittel wie Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin (oder andere starke Schmerzmittel) anwenden. Es wird nicht empfohlen, diese zusammen mit Fentarichtex zu verwenden.
Anwendung von Fentarichtex zusammen mit Alkohol
Sie dürfen während der Behandlung mit Fentarichtex keinen Alkohol zu sich nehmen. Alkohol verstärkt das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen von Fentarichtex.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Wenden Sie Fentarichtex nicht während der Wehen oder der Geburt (einschließlich eines Kaiserschnitts) an, da Fentanyl möglicherweise zu Atemproblemen beim Neugeborenen führen kann.
- Wenn Sie während der Behandlung mit Fentarichtex schwanger werden, informieren Sie Ihren Arzt. Sie dürfen Fentarichtex nicht anwenden wenn Sie schwanger sind, es sei denn, Ihr Arzt hält die Behandlung für unbedingt erforderlich. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat. Die sichere Anwendung während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen.
- Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Müdigkeit und eine Einschränkung der Atemfunktion verursachen. Verwerfen Sie die Milch, die während der Behandlung oder innerhalb von 72 Stunden nach dem Entfernen des letzten Pflasters produziert wurde.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Fentarichtex hat einen großen Einfluss auf die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken oder eine Maschine zu bedienen. Besonders zu Beginn der Behandlung, bei jeder Dosisänderung sowie in Verbindung mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln (Tranquilizern) ist mit derartigen Beeinträchtigungen zu rechnen. Wenn Sie Fentarichtex über einen längeren Zeitraum in unveränderter Dosierung angewendet haben, liegt es im Ermessen Ihres Arztes, ob er Ihnen das Lenken von Fahrzeugen und das Bedienen gefährlicher Maschinen erlaubt. Während der Anwendung von Fentarichtex dürfen Sie kein Fahrzeug lenken und keine gefährlichen Maschinen bedienen, wenn es Ihnen Ihr Arzt nicht ausdrücklich erlaubt hat.