Fentanyl 1A Pharma darf nicht angewendet werden
- wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Fentanyl, einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile oder den Kleber von Fentanyl 1A Pharma - Depotpflaster sind
- wenn Sie nur kurzzeitige Schmerzen haben, z. B. nach einem operativen Eingriff
- wenn Sie zur Zeit MAO-Hemmer einnehmen oder innerhalb der letzten 14 Tagen MAO- Hemmer eingenommen haben
- wenn Ihr zentrales Nervensystem schwer beeinträchtigt ist, z. B. bei Gehirnverletzung
- wenn Sie schwere Atemprobleme (Atemdepression) haben
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Fentanyl 1A Pharma anwenden.
WARNHINWEIS:
Fentanyl 1A Pharma ist ein Arzneimittel, das für Kinder lebensbedrohlich sein kann. Das trifft auch auf benutzte Transdermalpflaster zu. Bedenken Sie bitte, dass das Arzneimittel durch sein Aussehen für Kinder verlockend wirken kann, was in manchen Fällen tödliche Folgen haben kann.
Fentanyl 1A Pharma kann bei Personen, die rezeptpflichtige opioidhältige Arzneimittel nicht regelmäßig anwenden, lebensbedrohliche Nebenwirkungen haben.
Das Depotpflaster darf nicht zerschnitten werden, da keine Informationen über Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit derartig zerteilter Pfaster vorliegen.
Ihr Arzt wird die Behandlung mit Fentanyl 1A Pharma als Teil eines Gesamtkonzepts zur Schmerzbehandlung einsetzen und Sie regelmäßig auf Ihr individuelles Ansprechen auf Fentanyl 1A Pharma überwachen.
Bevor Sie mit der Anwendung von Fentanyl 1A Pharma beginnen, müssen Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie an einer der unten angegebenen Erkrankungen leiden, denn in diesen Fällen ist das Risiko von Nebenwirkungen höher und/oder Ihr Arzt muss Ihnen möglicherweise eine niedrigere Fentanyl-Dosis verschreiben:
- Asthma, Atemdepression (Abflachen der Atemzüge bis hin zum Atemstillstand) oder eine Lungenerkrankung
- niedriger Blutdruck
- vermindertes Blutvolumen (Hypovolämie)
- beeinträchtigte Leberfunktion
- beeinträchtigte Nierenfunktion
- wenn Sie eine Kopfverletzung, einen Gehirntumor, Anzeichen eines erhöhten Hirndrucks (z. B. Kopfschmerzen, Sehstörungen), Veränderungen Ihres Bewusstseins, einen Verlust des Bewusstseins hatten oder im Koma lagen
- langsamer unregelmäßiger Herzschlag (Bradyarrhythmie)
- wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die zu Ermüdung und Schwäche der Muskeln führt (Myasthenia gravis)
Fieber:
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie während der Behandlung Fieber bekommen, da die erhöhte Körpertemperatur dazu führen kann, dass zu viel Wirkstoff durch die Haut gelangt. Aus demselben Grund sollten Sie es vermeiden, das Pflaster auf der Haut direkter Hitze, wie elektrischen Wärmedecken, Wärmflaschen, beheizten Wasserbetten, Solarium, heißen Bädern oder Saunen auszusetzen. Es ist erlaubt, sich in der Sonne aufzuhalten. Sie müssen das Pflaster jedoch an heißen Sommertagen mit Kleidung schützen.
Magen-/Darm-Trakt
Opioide bewirken eine Verlängerung der Durchgangszeit im Magen-/Darm-Trakt und können dadurch zu Verstopfung führen. Bitte fragen Sie Ihren Arzt über mögliche Maßnahmen zur Vermeidung von Verstopfung. Ihr Arzt wird Ihnen falls erforderlich Abführmittel verschreiben. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit chronischer Verstopfung geboten. Bei bestehendem Darmverschluss oder Verdacht darauf soll die Behandlung mit Fentanyl 1A Pharma abgebrochen werden.
Gewöhnungseffekte und Abhängigkeit:
Nachlassende Schmerzlinderung (Toleranz), körperliche oder seelische Abhängigkeit können sich entwickeln, wenn Sie Fentanyl 1A Pharma über längere Zeit anwenden. Dies wird jedoch während der Behandlung von Schmerzen bei Krebserkrankungen selten beobachtet.
Dopingkontrollen:
Die Anwendung des Arzneimittels Fentanyl 1A Pharma 50 Mikrogramm/h – Depotpflaster kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Aus dem Fehlgebrauch dieses Arzneimittels zu Dopingzwecken kann eine Gesundheitsgefährdung folgen.
Geschwächte Patienten und Patienten mit geringem Körpergewicht:
Wenn Sie schon älter oder in einer sehr schlechten körperlichen Verfassung (Kachexie) sind, wird Ihr Arzt Sie besonders sorgfältig überwachen, weil es notwendig sein kann, Ihnen eine niedrigere Dosis zu verschreiben.
Übertragung des Pflasters auf andere Personen:
Fentanyl 1A Pharma Depotpflaster sind ausschließlich auf der Haut derjenigen Person anzuwenden, für die es vom Arzt verschrieben wurde. Es wurden Fälle von versehentlichem Kleben eines Pflasters auf einem Familienmitglied bei engem körperlichem Kontakt oder beim Teilen eines Bettes berichtet. Ein Pflaster, welches auf anderen Personen (insbesondere Kindern) klebt, kann zu einer Überdosis führen. Wenn ein Pflaster auf der Haut einer anderen Person klebt, entfernen Sie das Pflaster sofort und suchen Sie medizinische Hilfe auf.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen:
Fentanyl 1A Pharma soll im Allgemeinen nur bei Kindern ab 2 Jahren und Jugendlichen angewendet werden, die bereits vorher mit anderen Opioiden (z. B. Morphin) behandelt wurden. Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren soll Fentanyl 1A Pharma nicht angewendet werden.
Um einer versehentlichen Einnahme des Arzneimittels durch Kinder vorzubeugen, muss die Stelle für das Aufkleben des Fentanyl 1A Pharma Pflasters sorgfältig gewählt (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Fentanyl 1A Pharma anzuwenden?“) und das feste Kleben des Pflasters häufig kontrolliert werden.
Anwendung von Fentanyl 1A Pharma zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie Barbiturate (zur Behandlung von Schlafstörungen), Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin (andere starke Schmerzmittel) verwenden. Es wird empfohlen, diese nicht gleichzeitig mit Fentanyl 1A Pharma anzuwenden.
Die gleichzeitige Verwendung von Fentanyl 1A Pharma mit bestimmten Medikamenten gegen Depressionen (z. B. Moclobemid) oder Parkinson-Krankheit (z. B. Selegilin), bekannt als selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und Serotonin-Norepinephrin- Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI) oder Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer kann das Risiko eines Serotonin-Syndroms, eines möglicherweise lebensbedrohlichen Zustandes, erhöhen. Deshalb darf Fentanyl 1A Pharma auch innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Behandlung mit MAO-Hemmern nicht verwendet werden.
Wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel anwenden, die sich auf die Funktion des Gehirns auswirken, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten, insbesondere Probleme beim Atmen. Dies gilt beispielsweise für:
- Arzneimittel zur Behandlung von Angst (Beruhigungsmittel) und Unruhe (Tranquilizer)
- Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Störungen (Neuroleptika)
- Barbitursäure-Derivate (Arzneimittel gegen Epilepsie)
- Narkotika: Wenn bei Ihnen ein ärztlicher oder zahnärztlicher Eingriff mit Betäubung/Narkose durchgeführt werden soll, informieren Sie den Arzt oder Zahnarzt, dass Sie Fentanyl 1A Pharma anwenden.
- Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen (Schlafmittel, Beruhigungsmittel)
- Arzneimittel zur Behandlung von Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika)
- sonstige starke Schmerzmittel (Opioide)
- manche Arzneimittel gegen Rückenschmerzen oder andere schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparats (Mittel zur Muskelerschlaffung)
- Alkohol
Sie dürfen die im Folgenden aufgelisteten Arzneimittel nur unter engmaschiger ärztlicher Überwachung zusammen mit Fentanyl 1A Pharma anwenden.
Diese Arzneimittel können die Wirkungen und Nebenwirkungen von Fentanyl 1A Pharma verstärken. Dies gilt beispielsweise für:
- Ritonavir, Nelfinavir (zur Behandlung von AIDS bzw. Virusinfektionen)
- Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen)
- Diltiazem, Verapamil (zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen und Bluthochdruck)
- Amiodaron (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
- bestimmte Makrolidantibiotika wie Troleandomycin, Clarithromycin (zur Behandlung von Infektionen)
- Nefazodon (Arzneimittel gegen Depressionen)
Diese Arzneimittel können die Wirkungen und Nebenwirkungen von Fentanyl 1A Pharma vermindern:
- Rifampicin (Antibiotikum gegen Tuberkulose)
- Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin (Arzneimittel zur Epilepsiebehandlung)
Obgleich Buprenorphin, Nalbuphin bzw. Pentazocin schmerzlindernde Stoffe sind, können sie teilweise einigen Wirkungen von Fentanyl (z. B. der Schmerzstillung) entgegenwirken und bei Opioid-Abhängigen Entzugserscheinungen auslösen. Die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Fentanyl 1A Pharma wird daher nicht empfohlen.
Anwendung von Fentanyl 1A Pharma zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Die Anwendung von Fentanyl 1A Pharma bei gleichzeitigem Konsum alkoholischer Getränke verstärkt das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen und kann zu Atemproblemen, Blutdruckabfall, starker Schläfrigkeit (Sedierung) und Koma führen. Trinken Sie daher während der Behandlung mit Fentanyl 1A Pharma keinen Alkohol.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Fentanyl 1A Pharma sollte während der Wehen oder der Geburt (einschließlich eines Kaiserschnitts) nicht angewendet werden, da es nicht zur Behandlung akuter oder postoperativer Schmerzen geeignet ist. Zudem kann Fentanyl möglicherweise zu Atemproblemen beim Neugeborenen führen.
Wenn Sie während der Behandlung mit Fentanyl 1A Pharma schwanger werden, informieren Sie Ihren Arzt. Fentanyl 1A Pharma sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, es sei denn, es ist unbedingt erforderlich. Die sichere Anwendung während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen.
Stillzeit:
Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann möglicherweise Nebenwirkungen wie Herabsetzung der Körperfunktionen und des Bewusstseins (Sedierung) und Verminderung der Atemfunktion beim Säugling hervorrufen. Die Milch, die während der Behandlung oder innerhalb von 72 Stunden nach dem Entfernen des letzten Pflasters produziert wurde, muss verworfen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Sie dürfen kein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen, ohne vorher Ihren Arzt um Rat zu fragen.
Während der Behandlung mit Fentanyl 1A Pharma können bestimmte Nebenwirkungen auftreten (z. B. Benommenheit, Teilnahmslosigkeit oder Übelkeit). Dies muss insbesondere bei Behandlungsbeginn, bei jeder Dosisänderung sowie in Verbindung mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln erwartet werden. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn Sie Dinge tun, die Ihre volle Aufmerksamkeit erfordern, z. B. Auto fahren. Wegen der Wirkungen oder Nebenwirkungen von Arzneimitteln, ist deren Anwendung einer der Faktoren, die Ihre Fähigkeit, sicher ein Fahrzeug zu lenken oder andere Aufgaben zu erledigen, die erhöhte Konzentration erfordern, beeinträchtigt.