Betamethason, der Wirkstoff von Solu-Celestan, gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Corticoide (Cortisonabkömmlinge) genannt werden. Corticoide werden aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung bei vielen entzündlichen und allergischen Prozessen verwendet. Cortisone sind körpereigene Substanzen, die in der Nebennierenrinde erzeugt werden und ein wichtiger Bestandteil verschiedener Abläufe in unserem Körper sind. Dazu gehört auch die Regulation von Entzündungsvorgängen.
Solu-Celestan ist bei allen Krankheiten angezeigt, die auf eine systemische (den ganzen Körper betreffend) bzw. lokale, örtliche Corticoidtherapie ansprechen, wenn eine orale (Behandlung mit Tabletten) bzw. lokale Behandlung nicht möglich oder unzureichend ist. Falls erforderlich, kann diese Behandlung zusätzlich zur Basistherapie erfolgen.
Solu-Celestan ist angezeigt bei:
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises wie z. B. rheumatisches Fieber (vor allem bei rheumatischen Entzündungen des Herzens), chronische Entzündung von 5 oder mehreren Gelenken (chronische Polyarthritis), durch Abnützung entstandene (degenerative) und nicht infektiöse Erkrankungen der Gelenke, Schleimbeutelentzündungen, hexenschussähnliche (lumbagoartige) Beschwerden und andere.
- Allergische Erkrankungen wie Bronchialasthma, Heufieber, Heuschnupfen, Arzneimittelallergien, Kontaktallergien.
- Hauterkrankungen wie Blasensucht (Pemphigus vulgaris), schwere fettig schuppende Hautentzündung (seborrhoische Dermatitis), Neurodermitis, Ekzem am ganzen Körper, verschiedene Arten von Hautflechten, kreisrunder Haarausfall (Alopezie) und andere.
- Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie kritische Phasen von Colitis ulcerosa (Dickdarmgeschwüre) und regionaler Darmentzündung.
- Nierenkrankheiten: Nierenentzündungen ohne Harnvergiftung (ohne Urämie).
- Gefäßkrankheiten: wie z.B. eine schwere Entzündung, die alle Arterien des Körpers betreffen kann (Periarteriitis nodosa), Entzündung der Schläfenarterie (Arteriitis temporalis).
- Erkrankungen der Atmungsorgane: wie z.B. eine entzündliche Veränderung der Lungen und der Lymphknoten (Morbus Boeck), Aspirationspneumonie (eine spezielle Form der Lungenentzündung), chronisch-spastische Bronchitis (eine spezielle Form der Bronchitis) und andere.
- Respiratory Distress Syndrom (RDS): zur vorbeugenden (prophylaktischen) Behandlung des Atemnotsyndroms von Neugeborenen (RDS) vor der 32. Schwangerschaftswoche.
- Schock- und Kollapszuständen wie septischer, anaphylaktischer und Verbrennungsschock, Transfusionszwischenfälle, akuten Bronchialasthma-Anfälle.
- Hormonellen Störungen: Ersatzbehandlung bei Nebennierenrinden-Schwäche.
- Blut- und bösartigen (malignen) Systemerkrankungen: verschiedene Formen von Blutarmut (Anämie) und bösartige Erkrankungen der weißen Blutkörperchen und Lymphknoten wie Leukämie und andere.
- Augenkrankheiten: Entzündungen und durch Störungen des Immunsystems hervorgerufene Erkrankungen des vorderen und hinteren Augenabschnittes wie Sehnerventzündung, Regenbogenhaut-, Ziliarkörper- und Netzhautentzündung. Augenherpes.
- Hirnödem (Flüssigkeitseinlagerung ins Gehirn): zur Verminderung oder Verhinderung von Hirnödemen, vor allem bei Gehirntumoren.