Ciprobay 250 mg

Ciprobay 250 mg
Wirkstoff(e)Ciprofloxacin
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberEURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
ATC CodeJ01MA02
Pharmakologische GruppeChinolone

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist Ciprobay 250 und wofür wird es angewendet?
Ciprofloxacin, der Wirkstoff von Ciprobay 250, gehört zur Gruppe der Chinolone. Hauptangriffsort der Chinolone ist ein bakterielles Enzym (Gyrase), das für den Stoffwechsel und für die Vermehrung der Bakterien lebensnotwendig ist. Bei Blockade dieses Enzyms durch Ciprofloxacin (Gyrasehemmer) resultiert eine keimabtötende (bakterizide) Wirkung auf die Krankheitserreger.
Anwendungsgebiete
Bei Erwachsenen:
Zur Behandlung unkomplizierter und komplizierter Infektionen, die durch Ciprofloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:
- Infektionen
- der Atemwege. Viele so genannte Problemkeime (z.B. Klebsiella, Enterobacter, Proteus, Pseudomonas, Legionella, Staphylococcus, Escherichia coli) reagieren sehr empfindlich auf Ciprobay. Die meisten Fälle von Lungenentzündung (Pneumonie), die außerhalb des Krankenhauses behandelt werden, sind durch Streptococcus pneumoniae verursacht. Hier ist Ciprobay 250 nicht das Mittel der ersten Wahl.
- des Mittelohres (Otitis media), der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), insbesondere, wenn sie durch Problemkeime wie Pseudomonas oder Staphylokokken verursacht sind. Bei einer akuten Mandelentzündung (Angina tonsillaris) sollte ein anderes Antibiotikum angewandt werden.
- der Augen
- der Nieren und/oder ableitenden Harnwege
- der Geschlechtsorgane, einschließlich der Eierstock- und Eileiterentzündung (Adnexitis), Tripper (Gonorrhoe) und Infektion der Vorsteherdrüse (Prostatitis)
Gegen Treponema pallidum (Erreger der Syphilis) ist Ciprobay 250 nicht wirksam.
- des Bauchraumes z.B. des Magen-Darm-Traktes, der Gallenwege, Bauchfellentzündung (Peritonitis)
- der Haut und des Weichteilgewebes
- der Knochen und Gelenke
- Blutvergiftung (Sepsis)
- Infektionen oder drohende Infektionsgefahr (Prophylaxe) bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr, z.B. bei Behandlung mit Medikamenten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (Immunsuppressiva) bzw. bei einer verminderten Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie).
- Gezielte Beseitigung von Darmbakterien (selektive Darmdekontamination) bei Behandlung mit Medikamenten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (Immunsuppressiva).
Bei Kindern und Jungendlichen im Alter von 5-17 Jahren:
- Bei akuten, durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben einer cystischen Fibrose (Mukoviszidose, erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt), sofern eine orale Therapie ausreichend erscheint oder wirksamere parenterale Behandlungsmöglichkeiten nicht anwendbar erscheinen. Bei anderen Indikationen wird Ciprobay 250 nicht empfohlen.
Bei Milzbrand:
- Zur Soforttherapie und zur Behandlung des Milzbrandes nach Inhalation von Milzbrandbazillen (Bacillus anthracis). Die Wirksamkeit von Ciprobay bei Milzbrand wurde experimentell belegt.
Wie und wann sollten Sie Ciprobay 250 einnehmen?
Nehmen Sie die Filmtabletten unzerkaut mit Flüssigkeit ein. Sie können sie auch unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen. Die Einnahme auf nüchternen Magen beschleunigt die Aufnahme des Wirkstoffes.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Ciprobay 250 darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Ciprofloxacin, anderen Arzneimitteln aus der gleichen Stoffklasse (Chinolon-Typ, Gyrasehemmer) oder einem der sonstigen Bestandteile von Ciprobay 250 sind.
- in der Schwangerschaft und Stillzeit
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ciprobay 250 ist erforderlich,
- wenn bei Ihnen ein Anfallsleiden (Epilepsie) oder eine andere Vorschädigung des Zentralnervensystems (z.B. erniedrigte Krampfschwelle, Krampfanfälle in der Vergangenheit, verringerte Hirndurchblutung, Veränderungen in der Gehirnstruktur oder Schlaganfall) vorliegt. Sie sind in diesem Fall wegen möglicher Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem gefährdet.
In Einzelfällen traten teilweise schon nach Erstanwendung psychotische Reaktionen (seelische Störung mit Veränderung des Erlebens, bis hin zur Selbstgefährdung) auf. In diesen Fällen sollten Sie Ciprobay 250 sofort absetzen und den behandelnden Arzt verständigen.
- falls bei Ihnen schwere und anhaltende Durchfälle während oder nach der Behandlung auftreten. Hierzu sollte der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernst zu nehmende, möglicherweise lebensbedrohliche Darmerkrankung (pseudomembranöse Kolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. In solchen Fällen ist Ciprobay 250 abzusetzen und eine geeignete Behandlung durch den Arzt einzuleiten (z.B. Vancomycin oral, 4 x 250 mg täglich). Präparate, die die Darmbewegung (Darmperistaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
In Einzelfällen kann es unter der Behandlung mit Fluorchinolonen (Arzneimittel der Stoffgruppe, zu der Ciprobay 250 gehört) zu Sehnenentzündung (Tendinitis) und Rissen von Sehnen (z.B. der Achillessehne) kommen.
Solche Ereignisse wurden überwiegend bei älteren Patienten beobachtet, die zuvor mit Kortikosteroiden behandelt wurden. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung müssen die Behandlung mit Ciprobay 250 sofort beendet, körperliche Belastung vermieden und unter Umständen eine ärztliche Behandlung eingeleitet werden.
Obwohl eine Photosensibilisierung unter Ciprofloxacin nur sehr selten auftritt, sollten Patienten, die mit Ciprobay 250 behandelt werden, sich nicht unnötig dem Sonnenlicht aussetzen und Bestrahlungen mit UV-Licht (Höhensonne, Solarium) vermeiden. Wenn Lichtempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Sonnenbrand-ähnliche Hautreaktionen) auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
In Einzelfällen traten teilweise schon nach Erstanwendung schwere allergische Sofortreaktionen mit Gesichts-, Gefäß- und Kehlkopfschwellungen (Ödem) sowie Atemnot bis hin zum bedrohlichen Schock (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen) auf. In diesen Fällen sollten Sie Ciprobay 250 sofort absetzen und den behandelnden Arzt verständigen.
Kinder und Jugendliche
Wie auch von anderen Gyrasehemmern bekannt, verursacht Ciprofloxacin, der Wirkstoff in Ciprobay 250, Schädigungen an den gewichttragenden Gelenken juveniler Tiere. Die Auswertung der Sicherheitsdaten von Patienten im Alter unter 18 Jahren mit überwiegend cystischer Fibrose (Mukoviszidose) zeigten keine Hinweise auf Gelenk-/Knorpelschädigungen.
Die heutigen Erkenntnisse stützen die Anwendung von Ciprobay für die Therapie bei akuten, durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben einer cystischen Fibrose bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5-17 Jahren; für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen mit anderen Infektionen und bei Kindern unter 5 Jahren liegen bisher nur unzureichende Erkenntnisse vor. Daher soll Ciprofloxacin bei anderen Infektionen und generell bei Kindern unter 5 Jahren nicht angewandt werden.
Schwangerschaft
Sie sollen Ciprobay 250 während der gesamten Schwangerschaft nicht einnehmen, da keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen. Tierversuche haben zwar keine Hinweise auf Missbildungen (teratogene Wirkung) ergeben, aber Schädigungen der Gelenkknorpel sind beim noch nicht erwachsenen Organismus nicht völlig unwahrscheinlich.
Stillzeit
Aus grundsätzlichen Erwägungen wird ebenfalls empfohlen, Ciprobay 250 während der Stillzeit nicht einzunehmen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, weil dieses Arzneimittel auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern kann, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten ohne festen Halt eingeschränkt oder sogar aufgehoben sein kann. Dies gilt im verstärkten Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Ciprobay 250 einzunehmen?
Nehmen Sie Ciprobay 250 immer genau nach Anweisung des Arztes. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
bei Erwachsenen:

AnwendungsgebieteEinzel-/Tagesdosen bei Erwachsenen
EinzeldosisTagesgesamtdosis
Anzahl Filmtabletten Ciprobay 250Menge Wirkstoff (mg Ciprofloxacin)Anzahl Filmtabletten Ciprobay 250Menge Wirkstoff (mg Ciprofloxacin)
Atemwegsinfektionen* (z.B. Bronchitis)
- je nach Schweregrad und Erreger
1-2 Ftabl.250-5002-4 Ftabl.500-1000
Harnwegsinfektionen
- akut, unkompliziert
- Blasenentzündung (Zystitis) der Frau im gebärfähigen Alter (vor der Menopause)
- kompliziert
½ -2 Ftabl.
1 Ftabl.
1-2 Ftabl.
125-500
250
250-500
1-2 Ftabl.
1 Ftabl.
(Einzeldosis)
2-4 Ftabl.
250-500
250
500-1000
Gonorrhoe akut, unkompliziert1 Ftabl.2501 Ftabl.
(Einzeldosis)
250
Magen-Darminfektionenbis zu 2 Ftabl.bis zu 500bis zu 2 Ftabl.
(Einzeldosis)
bis zu 500
Übrige Infektionen*
(vgl. Anwendungsgebiete)
2 Ftabl.5004 Ftabl.1000

Tab. 1: Empfohlene Tagesdosen bei Erwachsenen
* Bei besonders schweren, lebensbedrohlichen Infektionen (insbesondere bei Beteiligung von Pseudomonas, Staphylokokken oder Streptokokken), z.B. durch Streptokokken verursachte Lungenentzündung, wiederkehrende Infektionsschübe bei Mukoviszidose-Patienten (erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt); Knochen- und Gelenkinfektionen, Blutvergiftung (Sepsis) sowie Infektionen des Bauchraums wie Ciprobay im Allgemeinen intravenös verabreicht. Alternativ ist die Behandlung auch durch Einnahme von 2 x 750 mg (entspr. 2 x 3 Filmtabletten Ciprobay 250) möglich.
Bei Chlamydieninfektionen der Harnwege und der Geschlechtsorgane kann die Tagesdosis, wenn nötig, auf 2 x 750 mg Ciprofloxacin (entspr. 2 x 3 Filmtabletten Ciprobay 250) erhöht werden.
bei Milzbrand
Erwachsene: 2mal täglich 2 Filmtabletten Ciprobay 250 (500 mg Ciprofloxacin)
Kinder: 2mal täglich 15 mg/kg Körpergewicht.
Die maximale Einzeldosis bei Kindern sollte 500 mg nicht überschreiten.
Die Behandlung sollte unverzüglich nach einer vermuteten oder bestätigten Inhalation von Milzbranderregern begonnen werden.
Hinweis
Neben Ciprobay 250 stehen weitere, niedriger und höher dosierte Darreichungsformen für die orale Behandlung sowie Infusionslösungen für die intravenöse Therapie zur Verfügung.
Sollten Sie nicht in der Lage sein, die Filmtabletten einzunehmen, empfiehlt es sich, die Behandlung intravenös mit einer Ciprofloxacin-Infusionslösung zu beginnen.
bei älteren Patienten
Patienten im höheren Lebensalter sollten in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung und von der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance) eine möglichst niedrige Dosis erhalten.
bei Kindern und Jugendlichen
Bei akuten, durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben bei Mukoviszidose-Patienten (erbliche Stoffwechselstörung mit vermehrter Produktion und gesteigerter Zähflüssigkeit des Drüsensekrets in Bronchien und Verdauungstrakt) beträgt die empfohlene orale Dosierung 2 x täglich 15 (- 20) mg/kg (maximal 1500 mg/Tag).
bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion:
Erwachsene
1. Bei mäßiger bis fortgeschrittener Funktionseinschränkung der Niere werden folgende Dosen empfohlen:
- Bei einer Kreatinin-Clearance zwischen 31 mL/min und 60 mL/min (Serumkreatinin zwischen 1,4 mg/100 mL und 1,9 mg/100 mL) beträgt die maximale Dosierung bei oraler Gabe 1000 mg Ciprofloxacin pro Tag.
- Bei einer Kreatinin-Clearance < 30 mL/min (Serumkreatinin > 2 mg/100 mL) beträgt die maximale Dosierung bei oraler Gabe 500 mg Ciprofloxacin pro Tag.
2. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei denen eine Blutwäsche (Hämodialyse) vorgenommen wird, sollten an den Dialysetagen im Anschluss an die Dialyse die gleiche Dosierung erhalten wie Patienten mit mäßiger bis fortgeschrittener Funktionseinschränkung der Niere (s. Punkt 1).
3. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und fortlaufender Bauchfelldialyse (CAPD) sind bei Bauchfellentzündung 4 x täglich im Abstand von 6 Stunden 500 mg Ciprofloxacin entspr. 2 Filmtabletten Ciprobay 250 erforderlich.
Alternativ kann Ciprobay-Infusionslösung zur Spülflüssigkeit (intraperitoneal) zugegeben werden. Die Dosierung beträgt 4 x täglich im Abstand von 6 Stunden 50 mg Ciprofloxacin pro Liter Spülflüssigkeit.
In dieser Indikation liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen mit einer geringen Patientenzahl vor. Damit ausreichend hohe Konzentrationen an Ciprofloxacin im Peritoneum erreicht werden, ist Ciprobay in hoher Dosierung anzuwenden. Daher müssen die Patienten sorgfältig hinsichtlich Nebenwirkungen überwacht werden. Wenn klinisch relevante Nebenwirkungen oder Symptome einer Überdosierung auftreten, muss die Dosis gesenkt oder Ciprobay abgesetzt werden.
Wie lange sollten Sie Ciprobay 250 einnehmen?
Über die Dauer der Einnahme entscheidet Ihr behandelnder Arzt. Sie richtet sich nach Schwere und Verlauf Ihrer Erkrankung, nach Ihrem Allgemeinzustand und nach der Empfindlichkeit des verursachenden Krankheitserregers. Grundsätzlich sollte die Behandlung wenigstens 3 Tage über die Entfieberung bzw. das Verschwinden der Krankheitserscheinungen hinaus konsequent weiter durchgeführt werden.
In der Regel beträgt die durchschnittliche Behandlungsdauer:
bei Erwachsenen
- 1 Tag bei akutem unkompliziertem Tripper (Gonorrhoe) und Blasenentzündung (Zystitis)
- bis zu 7 Tagen bei Infektionen der Nieren, der Harnwege und des Bauchraums
- bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr über den gesamten Zeitraum, in dem die Zahl weißer Blutkörperchen vermindert ist
- maximal 2 Monate bei Entzündungen des Knochenmarks (Osteomyelitis)
- 7-14 Tage bei allen übrigen Infektionen
Bei Streptokokkeninfektionen sollte die Behandlungszeit wegen der Gefahr von Spätkomplikationen mindestens 10 Tage dauern.
Chlamydieninfektionen sollten ebenfalls mindestens 10 Tage behandelt werden.
bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5-17 Jahren
10-14 Tage für akute durch P. aeruginosa verursachte Infektionsschübe einer cystischen Fibrose.
bei Milzbrand
- 60 Tage Behandlung bei Soforttherapie und zur Behandlung von Infektionen nach Inhalation von Milzbranderregern.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ciprobay 250 zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Ciprobay 250 eingenommen haben, als Sie sollten
Bei extremen Überdosierungen sind in einigen Fällen vorübergehende (reversible) Nierenschädigungen beobachtet worden. Es empfiehlt sich daher, die Nierenfunktion vom Arzt kontrollieren zu lassen. Durch Gabe von Magnesium- oder Calcium-haltigen Mitteln wird die Magensäure neutralisiert und dadurch die Aufnahme von Ciprofloxacin in die Blutbahn vermindert.
Wenn Sie die Einnahme von Ciprobay 250 vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Ciprobay 250 abgebrochen wird
Falls Sie die Behandlung mit Ciprobay 250 unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen, z.B. weil Sie sich wieder gesund fühlen oder weil bei Ihnen Nebenwirkungen aufgetreten sind, sprechen Sie bitte auf jeden Fall mit Ihrem Arzt. Wenn Sie Ciprobay 250 eigenmächtig absetzen, können die Bakterien sich wieder ungehemmt vermehren, und Ihr Zustand kann sich deutlich verschlechtern.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Ciprobay/Eisen-haltige Präparate/Antacida und Präparate mit hoher Pufferkapazität, die Magnesium, Aluminium oder Calcium enthalten
Die zeitgleiche Anwendung von Ciprobay 250 mit den oben genannten Präparaten verringert die Aufnahme (Resorption) von Ciprofloxacin; entsprechendes gilt z.B. für Sucralfat, Didanosin-haltige Mittel gegen Virusvermehrung, orale Nährlösungen sowie größere Mengen an Milch-Produkten. Deshalb sollten Sie Ciprobay 250 entweder 1-2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach diesen Produkten einnehmen. Diese Einschränkung gilt nicht für Mittel gegen Übersäuerung des Magens (Antacida) vom Typ der H2-Rezeptorenblocker.
Ciprobay/Xanthine
Die zeitgleiche Gabe von Ciprobay 250 und Theophyllin (Asthmamittel) kann zu einem unerwünschten Anstieg der Theophyllin-Konzentration im Blut und damit zu Theophyllin-verursachten Nebenwirkungen führen, die in Einzelfällen lebensbedrohlich oder tödlich sein können. Wenn auf eine zeitgleiche Anwendung beider Präparate nicht verzichtet werden kann, sollte die Theophyllinkonzentration im Blut kontrolliert und seine Dosierung angemessen gesenkt werden. Bei zeitgleicher Gabe von Ciprobay 250 und Coffein bzw. Pentoxifyllin (durchblutungsförderndes Mittel) wurden erhöhte Konzentrationen dieser Xanthin-Derivate (Coffein, Pentoxifyllin) im Blut berichtet.
Ciprobay/nichtsteroidale Antiphlogistika
Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, dass die Kombination sehr hoher Dosen von Chinolonen (Gyrasehemmern) und einigen entzündungshemmenden Medikamenten (nichtsteroidalen Antiphlogistika), ausgenommen Acetylsalicylsäure, Krämpfe auslösen kann.
Ciprobay/Ciclosporin
Bei der zeitgleichen Gabe von Ciprobay 250 und Ciclosporin (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) wurde in Einzelfällen eine vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit Anstieg der Kreatininkonzentration im Blut beobachtet. Falls Sie diese beiden Arzneimittel gleichzeitig einnehmen, ist eine engmaschige Kontrolle Ihres Kreatininwertes erforderlich (2 x wöchentlich).
Ciprobay/Warfarin
Wenn Sie Ciprobay 250 und Warfarin (gerinnungshemmendes Mittel) gleichzeitig einnehmen, kann die Wirkung von Warfarin verstärkt werden.
Ciprobay/Glibenclamid
Wenn Sie Ciprobay 250 und Glibenclamid (Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit) zeitgleich einnehmen, kann in Einzelfällen die Wirkung von Glibenclamid bis zur Unterzuckerung (Hypoglykämie) verstärkt werden.
Ciprobay/Probenecid
Probenecid (Gichtmittel) beeinflusst die Ausscheidung von Ciprofloxacin im Harn (renale Sekretion). Wenn Sie Ciprobay 250 und Probenecid gleichzeitig einnehmen, steigt die Konzentration von Ciprofloxacin im Blut (Serum).
Ciprobay/Metoclopramid
Metoclopramid (Magen-Darm-Mittel) beschleunigt die Aufnahme (Resorption) von Ciprofloxacin in den Blutkreislauf und führt innerhalb kürzerer Zeit zu maximalen Blutspiegeln. Eine Auswirkung auf die Verfügbarkeit im menschlichen Körper (Bioverfügbarkeit) wurde nicht festgestellt.
Ciprobay/Mexiletin
Die gleichzeitige Gabe beider Präparate kann zu einer erhöhten Mexiletin-Konzentration führen.
Ciprobay/Phenytoin
Bei gleichzeitiger Gabe beider Präparate wurde von verminderten bis hin zu erhöhten Phenytoin-Konzentrationen berichtet.
Ciprobay/Diazepam
Da bei gleichzeitiger Gabe beider Präparate ein verzögerter Diazepam-Abbau im Körper (verminderte Clearance, verlängerte Halbwertszeit) berichtet wurde, wird eine sorgfältige Überwachung der Diazepam-Behandlung empfohlen.
Ciprobay/Methotrexat
Bei gleichzeitiger Gabe beider Arzneimittel können durch eine verzögerte Ausscheidung von Methotrexat dessen Plasmaspiegel erhöht sein. Da dies zu einem gesteigerten Risiko Methotrexat-bedingter toxischer Reaktionen führen kann, sollten die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ciprobay 250 Nebenwirkungen haben. Die Häufigkeiten werden wie folgt angegeben:
Häufig: > 1 % bis < 10 %
Gelegentlich: > 0,1 % bis < 1 %
Selten: > 0,01 % bis < 0,1 %
Sehr selten: < 0,01 %
Allgemein
gelegentlich: Schwächegefühl. Eine langfristige und wiederholte Anwendung kann zu einer Unempfindlichkeit der Infektionserreger gegenüber Ciprofloxacin und bei noch bestehender Krankheit zu einer erneuten Infektion mit dem gleichen Krankheitserreger oder Sprosspilzen führen.
selten: Arzneimittelfieber, Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen, z.B. Gesichts-, Gefäß- und Kehlkopfödem; Atemnot bis hin zum lebensbedrohlichen Schock), teilweise schon nach der ersten Anwendung,
sehr selten: Serumkrankheits-ähnliche Reaktionen (mit z.B. Fieber, Lymphknotenschwellung, Hautrötung, Juckreiz, Schwellungen [Ödemen]), Verschlimmerung der Symptome einer Myasthenia gravis (belastungsabhängige Ermüdung der Muskulatur vor allem im Bereich der Gesichts-, Schlund- und Atemmuskeln).
Nervensystem
gelegentlich: Kopfschmerz, Schwindel, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Erregtheit, Verwirrtheit,
selten: Halluzinationen, Schwitzen, periphere Empfindungsstörungen, Angstzustände, Alpträume, Depressionen, Zittern, Krampfanfälle,
sehr selten: Gangunsicherheit, Erhöhung des Schädelinnendrucks, psychotische Reaktionen (seelische Störung mit Veränderung des Erlebens, bis hin zur Selbstgefährdung), teilweise schon nach Erstanwendung.
Magen-Darm-Trakt
Häufig: Übelkeit, Durchfall,
gelegentlich: Erbrechen, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit,
sehr selten: Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Colitis), Leberschäden (Hepatitis, Leberzellnekrose bis hin zum lebensbedrohlichen Leberausfall).
Herz-Kreislauf
selten: Herzjagen, Migräne, Ohnmacht, Hitzewallung, Schwellungen der Beine (periphere Ödeme).
Blut
gelegentlich: Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukozytopenie),
selten: Verminderung roter bzw. bestimmter weißer Blutkörperchen (Anämie, Granulozytopenie) oder von Blutplättchen (Thrombozytopenie), Vermehrung von weißen Blutzellen (Leukozytose) bzw. Blutplättchen (Thrombozytose), veränderte Blutgerinnungsfaktoren (Prothrombinwerte),
sehr selten: gesteigerter Abbau roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie), starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit den möglichen Anzeichen Schüttelfrost, Fieber, Bläschen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut (Agranulozytose).
Bewegungsapparat
gelegentlich: Gelenkschmerzen,
selten: Muskelschmerzen, Gelenkschwellung,
sehr selten: Sehnenentzündung (Tendinitis), Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis), Risse von Sehnen (z.B. der Achillessehne).
Haut
Häufig: Hautausschläge,
gelegentlich: Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria),
selten: Lichtempfindlichkeit mit Rötung der Haut (Photosensitivität),
sehr selten: punktförmige Hautblutungen (Petechien), Blasenbildungen mit Einblutungen (hämorrhagische Bullae) und kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis), Knotenrose (Erythema nodosum), scheibenförmige Hautrötungen (Erythema exsudativum multiforme minor) bis hin zu schweren Verlaufsformen (Stevens-Johnson-Syndrom), blasige Ablösung von Oberhaut, Mund- und Nasenschleimhaut (Lyell-Syndrom).
Sinnesorgane
gelegentlich: Geschmacks- und Geruchsstörungen,
selten: Ohrensausen, vorübergehende Schwerhörigkeit, besonders im Hochtonbereich, Sehstörungen (z.B. Doppeltsehen, Farbensehen), Verlust des Geschmacksvermögens, der normalerweise nach Absetzen der Therapie reversibel ist.
Urogenital-Trakt
selten: Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion bis hin zum vorübergehenden Nierenversagen.
Laborbefunde
gelegentlich: besonders bei Patienten mit vorgeschädigter Leber vorübergehende Beeinflussung der Leberfunktion mit Anstieg von Enzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) bis hin zur Gelbsucht, vorübergehender Anstieg von Harnstoff, Kreatinin oder Bilirubin (Gallenfarbstoff) im Serum,
selten: Erhöhung des Blutzuckers (Hyperglykämie) sowie Blut oder Kristalle im Harn (Hämaturie oder Kristallurie).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information:
November 2001
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Diese Packung wurde von der Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH,
83451 Piding, importiert. Der Beipackzettel wurde ebenfalls von der
Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.
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Weitere Informationen

Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH Bayer AG
Am Gänslehen 4 – 6 Leverkusen
83451 Piding
Tel.: 086504-0

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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