Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Ciprobay/Eisen-haltige Präparate/Antacida und Präparate mit hoher Pufferkapazität, die Magnesium, Aluminium oder Calcium enthalten
Die zeitgleiche Anwendung von Ciprobay 250 mit den oben genannten Präparaten verringert die Aufnahme (Resorption) von Ciprofloxacin; entsprechendes gilt z.B. für Sucralfat, Didanosin-haltige Mittel gegen Virusvermehrung, orale Nährlösungen sowie größere Mengen an Milch-Produkten. Deshalb sollten Sie Ciprobay 250 entweder 1-2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach diesen Produkten einnehmen. Diese Einschränkung gilt nicht für Mittel gegen Übersäuerung des Magens (Antacida) vom Typ der H2-Rezeptorenblocker.
Ciprobay/Xanthine
Die zeitgleiche Gabe von Ciprobay 250 und Theophyllin (Asthmamittel) kann zu einem unerwünschten Anstieg der Theophyllin-Konzentration im Blut und damit zu Theophyllin-verursachten Nebenwirkungen führen, die in Einzelfällen lebensbedrohlich oder tödlich sein können. Wenn auf eine zeitgleiche Anwendung beider Präparate nicht verzichtet werden kann, sollte die Theophyllinkonzentration im Blut kontrolliert und seine Dosierung angemessen gesenkt werden. Bei zeitgleicher Gabe von Ciprobay 250 und Coffein bzw. Pentoxifyllin (durchblutungsförderndes Mittel) wurden erhöhte Konzentrationen dieser Xanthin-Derivate (Coffein, Pentoxifyllin) im Blut berichtet.
Ciprobay/nichtsteroidale Antiphlogistika
Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, dass die Kombination sehr hoher Dosen von Chinolonen (Gyrasehemmern) und einigen entzündungshemmenden Medikamenten (nichtsteroidalen Antiphlogistika), ausgenommen Acetylsalicylsäure, Krämpfe auslösen kann.
Ciprobay/Ciclosporin
Bei der zeitgleichen Gabe von Ciprobay 250 und Ciclosporin (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) wurde in Einzelfällen eine vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit Anstieg der Kreatininkonzentration im Blut beobachtet. Falls Sie diese beiden Arzneimittel gleichzeitig einnehmen, ist eine engmaschige Kontrolle Ihres Kreatininwertes erforderlich (2 x wöchentlich).
Ciprobay/Warfarin
Wenn Sie Ciprobay 250 und Warfarin (gerinnungshemmendes Mittel) gleichzeitig einnehmen, kann die Wirkung von Warfarin verstärkt werden.
Ciprobay/Glibenclamid
Wenn Sie Ciprobay 250 und Glibenclamid (Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit) zeitgleich einnehmen, kann in Einzelfällen die Wirkung von Glibenclamid bis zur Unterzuckerung (Hypoglykämie) verstärkt werden.
Ciprobay/Probenecid
Probenecid (Gichtmittel) beeinflusst die Ausscheidung von Ciprofloxacin im Harn (renale Sekretion). Wenn Sie Ciprobay 250 und Probenecid gleichzeitig einnehmen, steigt die Konzentration von Ciprofloxacin im Blut (Serum).
Ciprobay/Metoclopramid
Metoclopramid (Magen-Darm-Mittel) beschleunigt die Aufnahme (Resorption) von Ciprofloxacin in den Blutkreislauf und führt innerhalb kürzerer Zeit zu maximalen Blutspiegeln. Eine Auswirkung auf die Verfügbarkeit im menschlichen Körper (Bioverfügbarkeit) wurde nicht festgestellt.
Ciprobay/Mexiletin
Die gleichzeitige Gabe beider Präparate kann zu einer erhöhten Mexiletin-Konzentration führen.
Ciprobay/Phenytoin
Bei gleichzeitiger Gabe beider Präparate wurde von verminderten bis hin zu erhöhten Phenytoin-Konzentrationen berichtet.
Ciprobay/Diazepam
Da bei gleichzeitiger Gabe beider Präparate ein verzögerter Diazepam-Abbau im Körper (verminderte Clearance, verlängerte Halbwertszeit) berichtet wurde, wird eine sorgfältige Überwachung der Diazepam-Behandlung empfohlen.
Ciprobay/Methotrexat
Bei gleichzeitiger Gabe beider Arzneimittel können durch eine verzögerte Ausscheidung von Methotrexat dessen Plasmaspiegel erhöht sein. Da dies zu einem gesteigerten Risiko Methotrexat-bedingter toxischer Reaktionen führen kann, sollten die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ciprobay 250 Nebenwirkungen haben. Die Häufigkeiten werden wie folgt angegeben:
Häufig: > 1 % bis < 10 %
Gelegentlich: > 0,1 % bis < 1 %
Selten: > 0,01 % bis < 0,1 %
Sehr selten: < 0,01 %
Allgemein
gelegentlich: Schwächegefühl. Eine langfristige und wiederholte Anwendung kann zu einer Unempfindlichkeit der Infektionserreger gegenüber Ciprofloxacin und bei noch bestehender Krankheit zu einer erneuten Infektion mit dem gleichen Krankheitserreger oder Sprosspilzen führen.
selten: Arzneimittelfieber, Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen, z.B. Gesichts-, Gefäß- und Kehlkopfödem; Atemnot bis hin zum lebensbedrohlichen Schock), teilweise schon nach der ersten Anwendung,
sehr selten: Serumkrankheits-ähnliche Reaktionen (mit z.B. Fieber, Lymphknotenschwellung, Hautrötung, Juckreiz, Schwellungen [Ödemen]), Verschlimmerung der Symptome einer Myasthenia gravis (belastungsabhängige Ermüdung der Muskulatur vor allem im Bereich der Gesichts-, Schlund- und Atemmuskeln).
Nervensystem
gelegentlich: Kopfschmerz, Schwindel, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Erregtheit, Verwirrtheit,
selten: Halluzinationen, Schwitzen, periphere Empfindungsstörungen, Angstzustände, Alpträume, Depressionen, Zittern, Krampfanfälle,
sehr selten: Gangunsicherheit, Erhöhung des Schädelinnendrucks, psychotische Reaktionen (seelische Störung mit Veränderung des Erlebens, bis hin zur Selbstgefährdung), teilweise schon nach Erstanwendung.
Magen-Darm-Trakt
Häufig: Übelkeit, Durchfall,
gelegentlich: Erbrechen, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit,
sehr selten: Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Colitis), Leberschäden (Hepatitis, Leberzellnekrose bis hin zum lebensbedrohlichen Leberausfall).
Herz-Kreislauf
selten: Herzjagen, Migräne, Ohnmacht, Hitzewallung, Schwellungen der Beine (periphere Ödeme).
Blut
gelegentlich: Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukozytopenie),
selten: Verminderung roter bzw. bestimmter weißer Blutkörperchen (Anämie, Granulozytopenie) oder von Blutplättchen (Thrombozytopenie), Vermehrung von weißen Blutzellen (Leukozytose) bzw. Blutplättchen (Thrombozytose), veränderte Blutgerinnungsfaktoren (Prothrombinwerte),
sehr selten: gesteigerter Abbau roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie), starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit den möglichen Anzeichen Schüttelfrost, Fieber, Bläschen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut (Agranulozytose).
Bewegungsapparat
gelegentlich: Gelenkschmerzen,
selten: Muskelschmerzen, Gelenkschwellung,
sehr selten: Sehnenentzündung (Tendinitis), Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis), Risse von Sehnen (z.B. der Achillessehne).
Haut
Häufig: Hautausschläge,
gelegentlich: Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria),
selten: Lichtempfindlichkeit mit Rötung der Haut (Photosensitivität),
sehr selten: punktförmige Hautblutungen (Petechien), Blasenbildungen mit Einblutungen (hämorrhagische Bullae) und kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis), Knotenrose (Erythema nodosum), scheibenförmige Hautrötungen (Erythema exsudativum multiforme minor) bis hin zu schweren Verlaufsformen (Stevens-Johnson-Syndrom), blasige Ablösung von Oberhaut, Mund- und Nasenschleimhaut (Lyell-Syndrom).
Sinnesorgane
gelegentlich: Geschmacks- und Geruchsstörungen,
selten: Ohrensausen, vorübergehende Schwerhörigkeit, besonders im Hochtonbereich, Sehstörungen (z.B. Doppeltsehen, Farbensehen), Verlust des Geschmacksvermögens, der normalerweise nach Absetzen der Therapie reversibel ist.
Urogenital-Trakt
selten: Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion bis hin zum vorübergehenden Nierenversagen.
Laborbefunde
gelegentlich: besonders bei Patienten mit vorgeschädigter Leber vorübergehende Beeinflussung der Leberfunktion mit Anstieg von Enzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) bis hin zur Gelbsucht, vorübergehender Anstieg von Harnstoff, Kreatinin oder Bilirubin (Gallenfarbstoff) im Serum,
selten: Erhöhung des Blutzuckers (Hyperglykämie) sowie Blut oder Kristalle im Harn (Hämaturie oder Kristallurie).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.