Ärztliche Kontrolluntersuchungen
Ihr Arzt wird Sie beraten, ob Sie eine Hormonersatztherapie benötigen. Die Anwendung einer HRT birgt Risiken, so dass der Beginn oder die Fortführung einer Behandlung entsprechend überdacht werden muss.
Bevor Sie mit der Anwendung von ESTREVA 0,1 % Gel beginnen, sollte Ihr Arzt Sie zu Ihrer persönlichen und familiären Krankengeschichte befragen. Ihr Arzt sollte Ihre Brust und Ihren Bauch untersuchen und wird möglicherweise eine gynäkologische Untersuchung durchführen.
Er wird Sie darüber informieren, welche Art von Veränderungen der Brust Sie ihm mitteilen sollten, und rät Ihnen möglicherweise zu einer Mammographie.
Sobald Sie mit der Anwendung von ESTREVA 0,1 % Gel begonnen haben, sollten Sie Ihren Arzt regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen aufsuchen (mindestens einmal jährlich). Bei diesen Kontrolluntersuchungen sollte eine sorgfältige Neubewertung der Risiken und Vorteile der HRT-Behandlung vorgenommen werden, um festzustellen, ob eine Fortführung der Behandlung sinnvoll ist.
ESTREVA 0,1 % GEL darf nicht angewendet werden
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff (Estradiol) oder einen der sonstigen Bestandteile von ESTREVA 0,1 % Gel sind (siehe Abschnitt 6);
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wenn bei Ihnen Blutgerinnselbildungen in einer Ihrer Venen (in den Beinen oder der Lunge: tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie) aufgetreten sind oder im Moment vorliegen;
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wenn Sie an einer mit Thromboseneigung einhergehenden Blutgerinnungsstörung leiden (Thrombophilie, wie z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel);
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wenn bei Ihnen eine durch Blutgerinnselbildung in den Arterien ausgelöste Erkrankung, wie z. B. anfallsartig auftretende Brustschmerzen mit Brustenge (Angina pectoris) oder ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall vorliegt oder erst kurze Zeit zurückliegt;
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wenn Sie Brustkrebs haben oder hatten oder Ihr Arzt den Verdacht hat, dass Sie an einer Brustkrebserkrankung leiden könnten;
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wenn Sie Gebärmutterkrebs oder einen anderen bösartigen Tumor haben, dessen Wachstum durch Zufuhr bestimmter weiblicher Geschlechtshormone angeregt wird (Estrogen-abhängiger Krebs), oder Ihr Arzt den Verdacht auf eine solche Erkrankung bei Ihnen hat;
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wenn bei Ihnen eine übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) vorliegt, die noch nicht behandelt wurde;
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wenn Sie unter Blutungen aus der Scheide leiden, deren Ursache vom Arzt nicht geklärt ist;
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wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten; in diesem Fall dürfen Sie ESTREVA 0,1 % Gel nicht anwenden, solange sich wichtige Leberwerte nicht normalisiert haben;
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wenn Sie eine (erblich bedingte) Störung des Aufbaus des roten Blutfarbstoffes haben (Porphyrie).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von ESTREVA 0,1 % GEL ist erforderlich
ESTREVA 0,1 % Gel enthält Propylenglykol, das zu Hautreizungen führen kann.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eine der folgenden Situationen oder Erkrankungen vorliegt oder früher einmal vorlag und/oder wenn diese sich während einer Schwangerschaft oder einer vorhergehenden Hormonbehandlung verschlechtert hat, bevor Sie mit der Anwendung von ESTREVA 0,1 % Gel beginnen. Diese können während der Behandlung mit ESTREVA 0,1 % Gel erneut auftreten oder sich während der Behandlung verschlechtern.
Wenn dies der Fall ist, sind möglicherweise häufigere Kontrolluntersuchungen durch Ihren Arzt erforderlich:
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wenn Sie hohen Blutdruck (arterielle Hypertonie) haben;
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wenn Sie ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln haben;
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wenn Sie einen hohen Blutzuckerspiegel (Diabetes) mit oder ohne Gefäßveränderungen haben;
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wenn bei Ihnen eine Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter (Endometriose) vorliegt, die Schmerzen und Blutungen verursacht;
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wenn Sie ein gutartiges Geschwulst in Ihrer Gebärmutter haben (Gebärmuttermyom);
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wenn Sie eine übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) haben;
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wenn Sie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Tumorerkrankungen haben, die vom Estrogenspiegel im Blut abhängen, z. B. ein Familienmitglied (Mutter, Schwester oder Tochter) hatte bereits Brustkrebs;
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wenn Sie eine Lebererkrankung haben, z. B. gutartiger Lebertumor (Leberadenom);
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wenn Sie Gallensteine haben;
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wenn Sie unter Krampfanfällen (Epilepsie) leiden (siehe auch Abschnitt „Anwendung anderer Arzneimittel“);
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wenn Sie Migräne oder schwere Kopfschmerzen haben;
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wenn Sie Herz- oder Nierenfunktionsstörungen haben;
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wenn Sie Asthma haben;
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wenn Sie eine schwere Autoimmunerkrankung haben, die im Besonderen Ihre Haut betrifft (systemischer Lupus erythematodes);
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wenn Sie an einer Krankheit leiden, die einen Hörverlust bewirkt (Otosklerose).
Wenn Sie bereits ESTREVA 0,1 % Gel anwenden und die Beschwerden werden schlimmer, informieren Sie Ihren Arzt.
Beenden Sie die Anwendung von ESTREVA 0,1 % Gel sofort,
wenn einer der Punkte auftritt, die unter „ESTREVA 0,1 % Gel darf nicht angewendet werden“ aufgelistet sind, oder wenn eine der folgenden Situationen eintritt:
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Sie entwickeln eine Gelbfärbung der Haut oder des Augenweiß (Gelbsucht) oder Ihre Leberfunktion verschlechtert sich;
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Ihr Blutdruck steigt plötzlich deutlich an (Symptome können Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit sein);
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Sie leiden erstmals unter migräneartigen Kopfschmerzen;
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Sie sind schwanger.
Sie müssen Ihren Arzt auch informieren, wenn
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Sie sich einer Operation zu unterziehen haben;
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Sie für einen längeren Zeitraum immobilisiert sind;
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Sie an einer anderen Krankheit erkrankt sind.