Tradelia seven 50 µg

Tradelia seven 50 µg
Wirkstoff(e)Estradiol
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberDr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel
ATC CodeG03CA03
Pharmakologische GruppeEstrogene

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist TRADELIA SEVEN 50 µg und wofür wird es angewendet?
Estradiol gehört zur Substanzklasse der Sexualhormone. Es entspricht dem körpereigenen Estradiol und dient zum Ersatz, wenn dessen Produktion abfällt oder versiegt.
von:
Dr. August Wolff GmbH & Co. Arzneimittel
Sudbrackstr. 56, 33611 Bielefeld
Tel.: 052808-05; Fax: 052808-334
Internet: www.wolff-arzneimittel.de; E-Mail: info@wolff-arzneimittel.de
Tradelia seven 50 µg wird angewendet zur Hormonersatzbehandlung bei Beschwerden durch einen Mangel an dem weiblichen Geschlechtshormon Estrogen bei Frauen nach der letzten Periodenblutung (Menopause). In Bezug auf die Behandlung von Frauen über 65 Jahren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
Tradelia seven 50 µg darf nicht angewendet werden bei

  • bekanntem bestehenden oder früher aufgetretenem Brustkrebs bzw. einem entsprechenden Verdacht,
  • bekannten anderen Tumoren, deren Wachstum durch Zufuhr bestimmter weiblicher Geschlechtshormone (Estrogene) angeregt wird (v.a. Krebs der Gebärmutterschleimhaut) oder einem entsprechenden Verdacht,
  • bestehenden oder früher aufgetretenen venösen thromboembolischen Erkrankungen (Blutgerinnsel in den tiefen Venen, Lungenembolie),
  • bestehenden oder erst kurze Zeit zurückliegenden arteriellen thromboembolischen Erkrankungen (Blutgerinnselbildung in den Arterien), v.a. anfallsartig auftretende Brustschmerzen mit Brustenge (Angina pectoris), Herzinfarkt,
  • Blutungen aus der Scheide, deren Ursache vom Arzt nicht geklärt ist,
  • unbehandelter übermäßiger Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie),
  • akuter Lebererkrankung oder zurückliegender Lebererkrankungen, solange sich wichtige Leberwerte nicht normalisiert haben,
  • Porphyrie (Stoffwechselerkrankung mit Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes),
  • bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem Hilfsstoff.


Wenn Sie nicht sicher sind, ob für Sie einer dieser Punkte zutrifft, fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Tradelia seven 50 µg ist unter bestimmten Umständen erforderlich. Diese sind nachfolgend aufgeführt:
Die Anwendung von Tradelia seven 50 µg sollte nur zur Behandlung solcher Beschwerden begonnen werden, welche die Lebensqualität beeinträchtigen. In jedem Fall sollte Ihr Arzt mindestens einmal jährlich eine sorgfältige Abschätzung von Nutzen und Risiken der Behandlung vornehmen. Die Behandlung sollte nur so lange fortgeführt werden, wie der Nutzen die Risiken überwiegt.
Medizinische Untersuchungen/Kontrolluntersuchungen
Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer Hormonersatztherapie sollte eine vollständige Erfassung aller wichtigen Krankheiten in Ihrer Vorgeschichte sowie bei nahen Verwandten durchgeführt werden. Die ärztliche Untersuchung (einschließlich Unterleib und Brust) sollte sich an dieser Erfassung der Krankengeschichte sowie den Gegenanzeigen und Warnhinweisen für dieses Arzneimittel orientieren. Während der Behandlung sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, die sich in Häufigkeit und Art nach Ihrer persönlichen Gesundheitssituation richten. Ihr Arzt sollte Ihnen erläutern, welche Veränderungen Ihrer Brüste Sie ihm mitteilen müssen. Die Untersuchungen, u.a. Röntgenaufnahmen der Brüste (Mammographie), sollten entsprechend der gegenwärtig üblichen Vorsorgepraxis und vor dem Hintergrund Ihrer persönlichen Gesundheitssituation durchgeführt werden.
Situationen, die eine besondere ärztliche Überwachung erfordern
Eine engmaschige Überwachung Ihres Gesundheitszustandes ist erforderlich, wenn bei Ihnen eine der folgenden Situationen oder Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat. Dies gilt auch für den Fall, dass eine der nachfolgend genannten Erkrankungen im Laufe der aktuellen Hormonersatztherapie mit Tradelia seven 50 µg auftritt bzw. sich verschlechtert:
Folgende Erkrankungen bzw. Risikofaktoren sind zu beachten:

  • gutartige Geschwülste der Gebärmuttermuskulatur (Uterusmyome),
  • Vorkommen von aktiven Gebärmutterschleimhautherden außerhalb der Gebärmutter (Endometriose),
  • übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) (Weitere Informationen dazu erhalten Sie weiter unten.),
  • in der Vergangenheit aufgetretene Blutgerinnsel in den Gefäßen (Thromboembolien) oder entsprechende Risikofaktoren hierfür (Weitere Informationen dazu erhalten Sie weiter unten.),
  • zurückliegende estrogenabhängige Krebserkrankung, wie z.B. Gebärmutterschleimhautkrebs,
  • Risikofaktoren für estrogenabhängige Krebserkrankungen, z.B. Auftreten von Brustkrebs bei nahen Blutsverwandten (z.B. Mutter, Großmutter, Schwestern),
  • Bluthochdruck,
  • Lebererkrankungen, z.B. Leberadenom (gutartige Lebergeschwulst),
  • Zuckerkrankheit,
  • Gallenstein-Erkrankungen,
  • Migräne oder (ungewöhnlich starke) Kopfschmerzen,
  • Schmetterlingsflechte (systemischer Lupus erythematodes, eine bestimmte Autoimmunerkrankung),
  • Epilepsie (Anfallsleiden),
  • Asthma,
  • Otosklerose (besondere Form der fortschreitenden Mittelohrschwerhörigkeit).


Wenn einer dieser Punkte für Sie zutrifft, fragen Sie Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin oder die behandelnden Ärzte, was in Ihrem speziellen Fall zu tun ist.
Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch:
Die Therapie muss bei Auftreten von Gegenanzeigen und in den folgenden Situationen abgebrochen werden:

  • Gelbsucht oder Verschlechterung der Leberfunktionswerte,
  • deutliche Erhöhung des Blutdruckes,
  • neues Auftreten von migräneartigen Kopfschmerzen,
  • Schwangerschaft.


Übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
Bei Frauen mit Gebärmutter wurde festgestellt, dass das Risiko einer Endometriumhyperplasie (übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut) und eines Endometriumkarzinoms (Krebs der Gebärmutterschleimhaut) erhöht ist, wenn Estrogene alleine (Estrogen-Monotherapie), d.h. ohne zusätzliche Gabe eines Gelbkörperhormons (Gestagen), angewendet werden. Mit zunehmender Dauer einer solchen Estrogen-Monotherapie erhöht sich dieses Risiko.
Daten aus Studien besagen, dass bei etwa 5 von 1.000 Frauen, die keine Hormonersatztherapie anwenden, zwischen ihrem 50. und 65. Lebensjahr ein Endometriumkarzinom festgestellt wird. Bei Anwenderinnen einer Estrogen-Monotherapie erhöht sich das Risiko in Abhängigkeit von der Dauer der Behandlung und der Estrogendosis um das 2- bis 12fache gegenüber Nichtanwenderinnen. Bei Frauen mit Gebärmutter wird dieses Risiko durch die zusätzliche Einnahme eines Gestagens zu dem Estrogen (pro Zyklus mindestens 12 Tage lang) weitgehend vermindert.
In den ersten Monaten einer Hormonersatztherapie können Durchbruchs- und Schmierblutungen auftreten. Wenn solche Blutungen über die ersten Behandlungsmonate hinausgehen, erst nach einer längeren Behandlungszeit einsetzen oder diese nach Beendigung der Hormonersatztherapie anhalten, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt aufsuchen, um die Ursache der Blutungen feststellen zu lassen. Ggf. muss durch Beurteilung einer Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut eine bösartige Geschwulst ausgeschlossen werden
Ungehinderte Estrogenstimulation kann zu einer bösartigen Umwandlung von noch bestehenden Endometrioseherden (Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter) führen. Daher wird in Fällen, in denen aufgrund einer Endometriose eine Gebärmutterentfernung vorgenommen wurde, die Gabe eines Gestagens (Gelbkörperhormon) zusätzlich zur Estrogenersatztherapie empfohlen, vor allem, wenn noch Endometrioseherde vorhanden sind.
Brustkrebs
In verschiedenen Studien wurde bei Frauen, die im Rahmen einer Hormonersatzbehandlung über mehrere Jahre Estrogene oder Estrogen-Gestagen-Kombinationen oder Tibolon angewendet hatten, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko festgestellt (siehe Abschnitt “Nebenwirkungen”).
Dieses erhöhte Risiko zeigte sich für alle Formen einer Hormonersatztherapie nach einigen Anwendungsjahren. Es steigt mit zunehmender Behandlungsdauer an, kehrt jedoch einige (spätestens fünf) Jahren nach Beendigung der Behandlung auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück. Das Risiko einer Brustkrebserkrankung ist größer, wenn Frauen ein Kombinationspräparat, bestehend aus einem Estrogen und einem Gestagen, zur Hormonersatztherapie anwenden, und zwar unabhängig von der Art des Gestagens und der Weise, wie es mit dem Estrogen kombiniert wird (kontinuierlich oder sequenziell). Es gibt keinen Unterschied im Risiko hinsichtlich der verschiedenen Anwendungsarten (z.B. als Tablette oder Pflaster).
Es gibt Hinweise, dass die Brusttumore bei Frauen, die eine bestimmte Kombination aus einem Estrogen und einem Gestagen (konjugierte equine Estrogene fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat) anwenden, etwas größer sind und häufiger Tochtergeschwülste in den benachbarten Lymphknoten ausgebildet haben, als die Brusttumore unbehandelter Frauen.
Die Anzahl der zusätzlichen Brustkrebsfälle ist im Altersbereich zwischen 45 und 65 Jahren weitgehend unabhängig vom Alter der Frauen bei Beginn der Hormonersatztherapie.
In einer ”Million Women Study” genannten Studie wurde der Einfluss verschiedener Präparate zur Hormonersatztherapie auf das Brustkrebsrisiko untersucht. Berechnet auf 1.000 Frauen, besagten die Ergebnisse Folgendes:
Betrachtet man 1.000 Frauen, die keine Hormone angewendet haben, so wird im Durchschnitt bei 32 Frauen zwischen ihrem 50. und 64. Lebensjahr ein Brustkrebs festgestellt werden.
Bei 1.000 Frauen, die nur mit einem Estrogen (d.h. ohne Gestagen) behandelt wurden, wurden im entsprechenden Altersabschnitt im Durchschnitt
- nach 5jähriger Therapie 1,5 zusätzliche Brustkrebsfälle
- und nach 10jähriger Therapie 5 zusätzliche Brustkrebsfälle festgestellt.
Bei 1.000 Frauen, die mit einer Kombinationstherapie (d.h. Estrogen und Gestagen) behandelt wurden, wurden im entsprechenden Altersabschnitt im Durchschnitt
- nach 5jähriger Therapie 6 zusätzliche Brustkrebsfälle
- und nach 10jähriger Therapie 19 zusätzliche Brustkrebsfälle festgestellt.
Laut Schätzung der so genannten ”WHI-Studie” (mit Estrogen-Gestagen-Kombinationsarzneimitteln) ergeben sich folgende Berechnungen des Brustkrebsrisikos:
Von 1.000 Frauen der Altersgruppe 50 – 79 Jahre, die keine Hormonersatztherapie erhalten hatten, wurde innerhalb von 5 Jahren bei 16 Frauen Brustkrebs festgestellt. Von 1.000 Frauen, die mit einer Kombination aus Estrogen und Gestagen behandelt wurden, traten innerhalb von 5 Jahren 4 zusätzliche Fälle von Brustkrebs auf.
Die Hormonersatztherapie, insbesondere die Kombination aus Estrogenen und Gestagenen, verringert die Durchlässigkeit des Brustdrüsengewebes für Röntgenstrahlen. Dadurch kann der Nachweis eines Brustkrebs bei Untersuchung der Brust mit Röntgenstrahlen (Mammographie) erschwert werden.
Venöse Thromboembolie
Die Anwendung von Arzneimitteln zum Hormonersatz ist im Vergleich zur Nichtanwendung mit einem zwei- bis dreifach erhöhten Risiko für Verschlüsse der tiefen Venen durch Blutgerinnsel (Thrombosen) verbunden, die sich unter Umständen lösen und in die Lunge gelangen können (Lungenembolie). Thrombosen und Lungenembolie werden als venöse thromboembolische Erkrankungen bezeichnet. Das Risiko für das Auftreten venöser thromboembolischer Erkrankungen ist insbesondere im ersten Jahr der Hormonersatzbehandlung erhöht.
Die Auswertung neuerer Studien, die das Risiko für solche venöse thromboembolische Erkrankungen untersuchten, führten zu folgenden Ergebnissen:
Alle Frauen haben ein altersabhängiges Grundrisiko, eine venöse thromboembolische Erkrankung zu erleiden. Innerhalb von 5 Jahren erkranken daran etwa 3 von 1.000 Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die keine Hormone anwenden. Bei Frauen dieser Altersgruppe, die Hormone anwenden, sind es etwa 7 von 1.000 Frauen, d.h., es ist mit 4 zusätzlichen Fällen zu rechnen.
Unter Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren, die keine Hormone anwenden, erleiden innerhalb von 5 Jahren 8 von 1.000 Frauen eine venöse thromboembolische Erkrankung. Bei 1.000 Frauen der gleichen Altersgruppe, die Hormone anwenden, ist mit etwa 17 Fällen zu rechnen, d.h. es treten etwa 9 zusätzliche Fälle auf.
Allgemein anerkannte Risikofaktoren für die Entwicklung venöser thromboembolischer Erkrankungen sind:

  • venöse thromboembolische Erkrankungen in der eigenen Krankengeschichte bzw. eine entsprechende familiäre Belastung,
  • erhebliches Übergewicht (so genannter “Body Mass Index” (BMI) über 30 kg/m),
  • Schmetterlingsflechte (systemischer Lupus erythematodes, eine bestimmte Autoimmunerkrankung).


Über die Bedeutung von Krampfadern (Varizen) für das Auftreten einer venösen thromboembolischen Erkrankung besteht keine einheitliche Meinung.
Patientinnen mit venösen thromboembolischen Erkrankungen in der Vorgeschichte oder bekannter Neigung zur Bildung von inneren Blutgerinnseln (Thrombosen) haben ein erhöhtes Risiko, eine solche Erkrankung erneut zu erleiden. Eine Hormonersatzbehandlung kann dieses Risiko erhöhen.
Wenn bei Ihnen oder Ihren nahen Blutsverwandten Blutgerinnsel bzw. deren Verschleppung im Blutstrom (venöse thromboembolische Erkrankungen) oder wiederholte spontane Fehlgeburten aufgetreten sind, sollte geklärt werden, ob eine Neigung zu venösen thromboembolischen Erkrankungen vorliegt. Bis dahin bzw. bis zum Beginn einer Behandlung mit Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung dürfen Sie keine Hormonersatzpräparate anwenden. Sollten Sie bereits mit Gerinnungshemmern behandelt werden, sollte Ihr Arzt Nutzen und Risiko einer Hormonersatzbehandlung sorgfältig gegeneinander abwägen.
Das Risiko für venöse thromboembolische Erkrankungen kann bei längerer Ruhigstellung (z.B. Bettlägerigkeit, Bein im Gipsverband) sowie schweren Verletzungen oder größeren Operationen vorübergehend erhöht sein. Bei Patientinnen, die eine Hormonersatztherapie durchführen, sollten, wie bei allen Patienten nach erfolgten Operationen, die Vorsorgemaßnahmen zur Verhinderung einer venösen thromboembolischen Erkrankung äußerst genau eingehalten werden.
Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie Ihren Arzt. Wenn nach einer vorgesehenen Operation, vor allem bei Eingriffen in der Bauchregion oder orthopädischen Operationen an den Beinen, mit einer längeren Ruhigstellung zu rechnen ist, sollte erwogen werden, ob eine Unterbrechung der Hormonersatzbehandlung 4 bis 6 Wochen vor dem Eingriff möglich ist. Diese Behandlung sollte ggf. erst wieder aufgenommen werden, wenn Ihre Bewegungsfähigkeit vollständig wiederhergestellt ist.
Falls bei Ihnen nach Beginn der Hormonersatzbehandlung Anzeichen einer venösen thromboembolischen Erkrankung auftreten bzw. ein Verdacht darauf besteht, muss die Behandlung mit Tradelia seven 50 µg sofort abgebrochen werden. Wenn Sie bei sich mögliche Anzeichen für eine venöse thromboembolische Erkrankung bemerken (schmerzhafte Schwellung eines Beines, plötzlicher Schmerz im Brustkorb, Atemnot), müssen Sie umgehend Kontakt mit einem Arzt aufnehmen.
Erkrankung der Herzkranzgefäße
Aus großen klinischen Studien gibt es keine Hinweise auf einen Nutzen in Bezug auf Erkrankungen der Herzkranzgefäße durch Anwendung von Arzneimitteln zur Hormonersatztherapie mit einer bestimmten Wirkstoffkombination (konjugierte Estrogene, fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat). Zwei große klinische Studien zeigten ein möglicherweise erhöhtes Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße im ersten Jahr der Anwendung und insgesamt keinen Nutzen. Für andere Arzneimittel zur Hormonersatztherapie mit anderen Wirkstoffen gibt es derzeit keine großen klinischen Studien, in denen die Wirkungen auf Erkrankungen der Herzkranzgefäße untersucht wurden.
Schlaganfall
In einer großen klinischen Studie (WHI-Kombi-Studie) wurde ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall bei gesunden Frauen während einer Behandlung mit einer bestimmten Wirkstoffkombination (konjugierte Estrogene fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat) gefunden.
Demnach erleiden etwa 3 von 1.000 Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die keine Hormone anwenden, einen Schlaganfall innerhalb einer Zeitspanne von 5 Jahren bzw. etwa 11 von 1.000 Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren. Bei Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die diese Arzneimittel anwenden, tritt etwa 1 zusätzlicher Schlaganfall pro 1.000 Frauen auf. Bei Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren, die diese Arzneimittel anwenden, sind es etwa 4 zusätzliche Fälle pro 1.000 Frauen.
Eierstockkrebs
Es liegen Hinweise aus einigen epidemiologischen Studien vor, dass eine Langzeitbehandlung über mindestens 5 bis 10 Jahre mit Estrogen allein (d.h. ohne Zusatz von Gestagen) bei Frauen mit entfernter Gebärmutter mit einem erhöhten Risiko für einen Eierstockkrebs verbunden ist. Ob dieses Risiko auch besteht, wenn zusätzlich zu dem Estrogen ein Gestagen angewendet wird, ist nicht geklärt.
Wenn Sie wegen Eierstockkrebs besorgt sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.
Demenzerkrankung
Es ist nicht schlüssig nachgewiesen, dass sich durch eine Hormonersatztherapie die geistigen Fähigkeiten (Gedächtnis, Wahrnehmung, Denken, Lernen, Urteilungsvermögen, Erinnerung etc.) verbessern. Aus einer großen Studie gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine Hirnleistungsstörung (“wahrscheinlich Demenz”) bei Frauen, die nach dem 65. Lebensjahr eine Hormonersatztherapie mit einer bestimmten Wirkstoffkombination (konjugierte equine Estrogene, fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat) begonnen haben. Es ist nicht bekannt, ob diese Erkenntnisse auch für jüngere Frauen nach der letzten Regelblutung bzw. andere Hormonersatztherapie-Präparate gelten.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Tradelia seven 50 µg ist während der Schwangerschaft nicht angezeigt. Wenn während einer Behandlung mit Tradelia seven 50 µg eine Schwangerschaft eintritt, muss die Behandlung unverzüglich abgesetzt werden.
Die Ergebnisse der meisten heute vorliegenden epidemiologischen Studien, die sich auf unbeabsichtigte Exposition von Feten gegenüber Estrogen beziehen, zeigen keine teratogene oder fötotoxischen Wirkungen.
Tradelia seven 50 µg ist während der Stillzeit nicht angezeigt.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Tradelia seven 50 µg hat keinen bekannten Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen.
Bei der Risikobewertung und Entscheidung über den Beginn bzw. die Fortführung einer Hormonersatztherapie sollten alle oben genannten Faktoren berücksichtigt werden.

Wie wird es angewendet?

Art und Dauer der Anwendung
Zu Beginn und bei der Fortführung der Behandlung von Estrogenmangelbeschwerden wird Ihr Arzt Ihnen die niedrigste wirksame Dosis verordnen und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten. Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Tradelia seven 50 µg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Tradelia seven 50 µg sonst nicht richtig wirken kann!
Wie oft sollten Sie Tradelia seven 50 µg anwenden?
Tradelia seven steht in drei Dosisstärken zur Verfügung:
Tradelia seven 25, 50 und 75 µg. Zur Gewährleistung einer kontinuierlichen Estradiolzufuhr wird das Pflaster einmal wöchentlich auf die Haut geklebt, nach 7 Tagen wieder entfernt und durch ein neues ersetzt.
Die Dosierung ist im Verlauf der Behandlung individuell anzupassen, abhängig von der Wirksamkeit oder dem Auftreten von Überdosierungssymptomen (z. B. Spannungsgefühl in den Brüsten und/oder Vaginalblutungen). Treten bei der Behandlung von Patientinnen mit Estrogenmangelsymptomen diese Nebenwirkungen auf, kann die Dosis reduziert werden.
Für die Erhaltungstherapie ist stets die niedrigste wirksame Dosis zu wählen.
Um die Gebärmutterschleimhaut zu schützen, ist Tradelia seven 50 µg bei Frauen mit intaktem Uterus in jedem Zyklus mindestens 12 Tage lang in Verbindung mit einem Gestagen anzuwenden.
Für die Therapie bieten sich zwei Behandlungsmuster an:
a) Die diskontinuierliche (zyklische) Anwendung
21- bis 28-tägige Behandlung mit Tradelia seven 50 µg, gefolgt von einer 2- bis 7-tägigen Behandlungspause. Frauen mit intakter Gebärmutter sollen mindestens während der letzten 12 Tage der Estrogentherapie ein Gestagen einnehmen. In dieser Zeit kann es zu Abbruchblutungen kommen.
b) Die fortdauernde (kontinuierliche) Anwendung
Anwendung von Tradelia seven 50 µg ohne Behandlungspause. Eine kontinuierliche, nicht zyklische Behandlung kommt in Frage, wenn während eines behandlungsfreien Zeitraums wieder ausgeprägte Estrogenmangelsymptome auftreten.
Bei Frauen mit intakter Gebärmutter ist ein Gestagen mindestens 12 Tage pro Monat einzunehmen. Nach Absetzen des Gestagens kann es zu Abbruchblutungen kommen.
Von Frauen mit intakter Gebärmutter ist in den 1-2 Jahren nach der Menopause ein Gestagen zur Vermeidung von Blutungen kontinuierlich einzunehmen.
Wie und wann sollten Sie Tradelia seven 50 µg anwenden?
Der Siegelbeutel wird an der markierten Stelle aufgerissen und das Pflaster entnommen. Zur Vermeidung von Beschädigungen des Pflasters sollte keine Schere benutzt werden.
Dann wird das Pflaster zwischen Daumen und Zeigefinger an der kleineren Fläche der zweigeteilten Schutzfolie gehalten und mit der anderen Hand der größere Teil der Schutzfolie abgezogen. Die Klebeseite des Pflasters sollte nicht berührt werden.
Tradelia seven 50 µg wird auf eine Hautstelle im Bereich der Hüfte, im oberen Bereich des Gesäßes, in der Lendengegend oder im Bauchbereich geklebt. Um eine gute Haftung zu gewährleisten, muss die gesamte Fläche, insbesondere die Ränder des Pflasters, fest angedrückt werden.
Die Resorptionsfähigkeit der Haut ist der entscheidende Faktor für die Estradiol-Freisetzung aus Tradelia seven 50 µg. Das Pflaster darf nicht auf andere (weiter oben liegende) Hautbereiche geklebt werden, da dies die Estradiol-Freisetzung beeinflussen könnte.
Die Hautstelle, auf die das Pflaster geklebt werden soll, muss sauber und trocken sein. Sie darf weder fettig sein noch eine Rötung oder Entzündung aufweisen. Hautbereiche des Körpers, die sich falten oder bei Bewegungen einer Reibung ausgesetzt sind, sind zu meiden.
Tradelia seven 50 µg darf nicht auf die Brüste oder in deren Umgebung geklebt werden.
Dieselbe Hautstelle soll nicht zweimal direkt nacheinander zum Aufkleben eines Pflasters benutzt werden.
Mit einem korrekt geklebten Pflaster kann auch ein Vollbad oder ein Duschbad genommen werden. In sehr heißem Badewasser oder in der Sauna kann sich das Pflaster jedoch ablösen. In diesem Falle ist das Pflaster, wie oben beschrieben, durch ein neues zu ersetzen. Nach Möglichkeit sollte der Saunabesuch für den Tag des Pflasterwechsels eingeplant werden.
Wie lange sollten Sie Tradelia seven 50 µg anwenden?
In regelmäßigen, z. B. halbjährlichen Abständen soll gemeinsam mit dem Arzt geprüft werden, ob eine Fortsetzung der Behandlung notwendig ist.
Wenn das Pflaster sich vor Ablauf von 7 Tagen löst oder der Pflasterwechsel vergessen wurde
Wurde das Pflaster korrekt geklebt, bleibt es, wie vorgesehen, ohne weiteres eine Woche lang haften. Sollte sich das Pflaster dennoch lösen, ist es während der restlichen Tage der betreffenden Woche durch ein neues Pflaster zu ersetzen. Danach wird, wie vorher geplant, gewechselt, damit der normale Ablauf der Therapie wieder aufgenommen werden kann. Sollte ein Pflaster nicht zum geplanten Zeitpunkt gewechselt worden sein, so wird es so schnell wie möglich ersetzt. Dann wird weiterhin, wie vorher geplant, gewechselt.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkungen von Tradelia seven 50 µg können bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Arzneimitteln abgeschwächt werden. Dazu zählen z.B. Arzneimittel, die eingesetzt werden bei

  • Krampfanfällen (Epilepsie; z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin),
  • Infektionskrankheiten (z.B. die Tuberkulosemittel Rifampicin und Rifabutin),
  • HIV-Infektionen (z.B. Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir).


Auch pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten, können die Wirkungen von Tradelia seven 50 µg abschwächen.
Diese Wechselwirkungen sind bei der Anwendung von Präparaten wie Tradelia seven 50 µg, bei denen der Wirkstoff über die Haut aufgenommen wird, möglicherweise weniger ausgeprägt.
Eine abgeschwächte Wirkung von Estrogen kann zu Blutungsstörungen führen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Tradelia seven 50 µg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:

Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig:
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten
Selten:
weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten:
weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

Über folgende seltene unerwünschte Wirkungen wurde im Zusammenhang mit der Behandlung von Estrogen und Gestagen berichtet:
Geschlechtsorgane / Brust
Brustkrebs, Krebs der Gebärmutterschleimhaut (siehe Abschnitt 2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Tradelia seven µg ist unter bestimmten Umständen erforderlich).
Selten estrogenabhängige gutartige Geschwülste sowie bösartige Tumoren, insbesondere Krebs der Gebärmutterschleimhaut
Herz-Kreislaufsystem
Selten Herzinfarkt, Schlaganfall und selten venöse thromboembolische Ereignisse, z.B. Verschlüsse der tiefen Bein- bzw. Beckenvenen durch Blutgerinnsel (Thrombosen) sowie Lungenembolien. Diese treten bei Anwenderinnen von Arzneimitteln zum Hormonersatz häufiger auf als bei Nicht-Anwenderinnen (für weitere Informationen lesen Sie bitte den Abschnitt “Was müssen Sie vor der Anwendung von Tradelia seven 50 µg beachten”).
Gelegentlich tritt Blutdruckanstieg auf.
Zentralnervensystem
Hirnleistungsstörung (siehe Abschnitt 2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Tradelia seven 50 µg ist unter bestimmten Umständen erforderlich).
Häufig sind Reizbarkeit und Kopfschmerzen, gelegentlich Schwindel und Migräne aufgetreten. Selten sind Libidoveränderungen, sowie die Verschlimmerung einer bestehenden Epilepsie beobachtet worden.
Verdauungssystem
Hier kann es häufig zu Übelkeit, Bauchkrämpfen und Blähungen (Meteorismus) und gelegentlich zu Erbrechen kommen. Erkrankungen der Gallenblase (z.B. Gallensteine) wurden berichtet.
Haut
An der Hautstelle, an der das Pflaster aufgeklebt wird, kann eine vorübergehende Rötung (Erythem) und Hautreizung mit Juckreiz (Pruritus) entstehen.
Selten sind lokale Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (allergische Kontaktdermatitis), eine vorübergehende Pigmentierung nach Entzündungen, ein ausgedehnter Juckreiz (generalisierter Pruritus) und Hautausschlag (Exanthem) beobachtet worden. Auch können bräunliche Hautpigmentierung (Chloasma), verschiedene Hautkrankheiten mit Blasen- und Knötchenbildung oder Einblutungen in die Haut (Erythema multiforme, Erythema nodosum, vaskuläre Purpura) auftreten.
(Anmerkung: Hautreaktionen sind seltener zu beobachten, wenn das Pflaster im äußeren oberen Teil des Gesäßes aufgeklebt wird, wobei bei jeder Anwendung die Stelle gewechselt werden soll).
Andere Reaktionen
Häufig kann es zu einer Rückhaltung von Flüssigkeit mit Schwellungen (Flüssigkeitsretention mit Ödem), schweren Beinen, zu Gewichtzunahme oder Gewichtsverlust, Depressionen, gelegentlich zu Änderung der Glukosetoleranz und Blutgerinnung sowie selten zu Augenreizung beim Tragen von Kontaktlinsen und allergischen Sofortreaktionen (anaphylaktische Reaktionen, insbesondere bei Patientinnen mit allergischen Reaktionen in der Anamnese) kommen.
Ein sofortiges Absetzen der Therapie ist in folgenden Fällen erforderlich:
- Migräne oder häufig auftretende, schwere Kopfschmerzen, die vor Beginn der
Behandlung nur selten aufgetreten sind,
- Seh- oder Hörstörungen aller Art,
- Verletzungen (Traumata),
- Gelbsucht (cholestatischer Ikterus), Leberentzündung (Hepatitis),
- Zunahme epileptischer Anfälle.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton/Behältnis angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Nicht über 25 °C und nur in einem intakten Beutel aufbewahren.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren! Dies gilt auch für gebrauchte transdermale Pflaster, da diese noch Wirkstoff enthalten. Nach Gebrauch sollten die Pflaster daher mit der Klebefläche nach innen zusammengefaltet und dann normal entsorgt werden.
Stand der Information: August 2004

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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