Wirkstoff
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
Wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Lopresor i.v. ist ein -Rezeptoren-Blocker und wird angewendet:
Bei Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen).
Zur Akutbehandlung des Herzinfarktes.
Die parenterale Applikation ist nur für Notfälle und Klinikbehandlung vorgesehen.
Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?
Vorsicht ist bei älteren Patienten geboten. Durch zu starke Senkung des Blutdrucks oder der Anzahl der Herzschläge pro Minute kann es zu ungenügender Blutversorgung lebenswichtiger Organe kommen.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Lopresor i.v. kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Bei Anwendung von Lopresor i.v. mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Lopresor i.v.
Die Wirkung von Lopresor i.v. und anderen Arzneimitteln zur Blutdrucksenkung können sich verstärken. Patienten, die gleichzeitig andere -Rezeptoren-Blocker (auch als Augentropfen), Monoaminoxidase-(MAO)-Hemmer, Sympathikus-hemmende Medikamente oder Arzneimittel erhalten, die den Katecholamin-Spiegel senken, sollten sorgfältig überwacht werden.
Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Lopresor i.v. verstärken
Kalzium-Antagonisten wie Verapamil oder Diltiazem sowie andere Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Amiodaron, Propafenon und andere Klasse-I-Antiarrhythmika wie Chinin und Disopyramid):
Wenn Sie mit Kalzium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder mit anderen Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen behandelt werden darf Lopresor i.v. bei Ihnen nicht angewendet werden. Außerdem dürfen Ihnen während der Behandlung mit Lopresor i.v. diese Arzneimittel nicht intravenös gegeben werden (Ausnahme Intensivmedizin).
Kalzium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ:
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopresor i.v. und Kalzium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.
Bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklischen Antidepressiva), Beruhigungsmittel (Barbiturate, Phenothiazine), Glyceroltrinitrat, harntreibende Mittel (Diuretika) oder gefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren):
Verstärkte Blutdrucksenkung.
Narkosemittel:
Verstärkung der Blutdrucksenkung und der schwächenden Wirkung auf die Herzkraft.
Hinweis: Für den Fall, dass Sie operiert werden müssen, muss Ihr Narkosearzt über die Behandlung mit Lopresor i.v. informiert werden.
Der Wirkstoff von Lopresor i.v. (Metoprolol) wird im Körper durch ein bestimmtes Leberenzym (Cytochrom P4502D6) abgebaut. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig mit Lopresor Arzneimittel angewendet werden, die dieses Enzym hemmen und damit die Wirkung von Lopresor i.v. verstärken können.
Hierzu gehören beispielsweise:
Arzneimittel gegen Depressionen wie Fluoxetin, Paroxetin oder Bupropion
Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen wie Thioridazin
Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie Chinidin oder Propafenon
Arzneimittel gegen Virusinfektionen wie Ritonavir
Arzneimittel gegen Allergien (Antihistaminika) wie Diphenhydramin
Arzneimittel gegen Malaria wie Hydroxychloroquin oder Chinin
Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen wie Terbinafin
Arzneimittel gegen Magengeschwüre wie Cimetidin
Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Lopresor i.v. verringern
Bestimmte Schmerzmittel (nicht steroidale Antiphlogistika wie Indometacin):
Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung.
Enzyminduzierende Medikamente wie Rifampicin:
Erniedrigung des Blutspiegels und dadurch Verringerung der Wirkung von Lopresor i.v. möglich.
Wirkung von Lopresor i.v. auf andere Arzneimittel
Prazosin:
Wenn Sie bereits Lopresor i.v. erhalten, kann es zur Verstärkung einer plötzlichen Blutdrucksenkung bei Lagewechsel (z. B. vom Liegen zum Stehen) nach der ersten Gabe von Prazosin kommen. Deshalb ist bei erstmaliger gemeinsamer Gabe von Lopresor i.v. und Prazosin besondere Vorsicht geboten.
Digitalis, Reserpin, -Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin:
Verstärktes Absinken der Herzfrequenz bzw. Verzögerung der Erregungsleitung im Herzen.
Um einen überschießenden Blutdruckanstieg zu vermeiden, darf Clonidin erst dann abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor bereits die Behandlung mit Lopresor i.v. beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.
Medikamente, die im Rahmen einer Narkose zur Muskelentspannung eingesetzt werden (periphere Muskelrelaxanzien wie z. B. Suxamethonium, Tubocurarin):
Lopresor i.v. kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärken.
Sympathikus-aktivierende Substanzen (Noradrenalin, Adrenalin oder andere ähnlich wirkende Substanzen, die z. B. in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen enthalten sind):
Beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.
Hinweis: Während der Therapie mit Lopresor i.v. kann es bei der Behandlung allergischer Reaktionen zu einer verminderten Wirkung von Adrenalin kommen.
Monoaminoxidase-(MAO)-Hemmer:
Überschießender Blutdrucksteigerung möglich. Deshalb sollten MAO-Hemmer nicht zusammen mit Lopresor i.v. angewendet werden.
Insulin und Sulfonylharnstoffe:
Lopresor i.v. kann bei Diabetikern, die mit Insulin behandelt werden, eine verstärkte oder verlängerte Erniedrigung des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) herbeiführen oder auch die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen aufheben. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Weitere mögliche Wechselwirkungen:
Lopresor i.v. kann die Ausscheidung anderer Medikamente (z. B. Lidocain) vermindern und damit deren Wirksamkeit verstärken.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Anwendung von Lopresor i.v. zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Durch den gleichzeitigen Genuss von Alkohol kann sich die Wirkung von Lopresor i.v. und des Alkohols verändern.