Aminomix 4 wird Ihnen durch einen Arzt oder durch Fachpersonal als intravenöse Infusion in eine zentrale Vene entsprechend den nachfolgenden Dosierungsempfehlungen gegeben.
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Die Dosierung erfolgt entsprechend dem AminosÀuren-, Kohlenhydrat- und Elektrolytbedarf in AbhÀngigkeit vom klinischen Zustand des Patienten (ErnÀhrungszustand und Ausmaà der krankheitsbedingten Katabolie).
Zu Beginn einer parenteralen ErnĂ€hrung ĂŒber 2 bis 3 Tage einschleichend dosieren. Dauertropf, soweit nicht anders verordnet.
Erwachsene
Tagesdosis
20 - 30 ml/kg KG
- 1 - 1,5 g AminosÀuren und 2,4 - 3,6 g D-Glucose und 1,2 - 1,8 g Xylitol/kg KG
- 1500 - 2000 ml bei 70 kg KG
- 75 â 100 g AminosĂ€uren und 180 â 240 g D-Glucose und 90 â 120 g Xylitol/70 kg KG
Maximale Infusionsgeschwindigkeit
1,38 ml/kg KG und Stunde
^ 0,07 g AminosÀuren und 0,17 g D-Glucose und 0,083 g Xylitol/kg KG und Stunde
Maximale Tagesdosis
30 ml/kg KG
- 1,5 g AminosÀuren und 3,6 g D-Glucose und 1,8 g Xylitol je kg KG
- 2100 ml bei 70 kg KG
- 105 g AminosÀuren und 252 g D-Glucose und 127 g Xylitol bei 70 kg KG
Unter normalen Stoffwechselbedingungen ist die Gesamtzufuhr von Kohlenhydraten auf 300 - 400 g/Tag zu beschrĂ€nken. Die Limitierung ergibt sich aus der Ausschöpfung der möglichen Oxidationsrate. Bei Ăberschreiten dieser Dosis treten unerwĂŒnschte Wirkungen, z. B. eine Leberverfettung, auf.
Unter eingeschrÀnkten Stoffwechselbedingungen, z. B. im Postaggressionsstoffwechsel, bei hypoxischen ZustÀnden [Sauerstoffmangel] oder Organinsuffizienz [eingeschrÀnkte LeistungsfÀhigkeit von Organen],
ist die Tagesdosis auf 200 - 300 g (entsprechend 3 g/kg KG) zu reduzieren; die individuelle Anpassung der Dosierung erfordert eine adĂ€quate Ăberwachung.
Wenn Kohlenhydrate in Lösung einzeln oder in Kombination verwendet werden, sind folgende DosierungsbeschrÀnkungen strikt einzuhalten:
Gesamtkohlenhydratzufuhr: bis zu 5 - 6 g/kg KG und Tag
D-Glucose: 0,25 g/kg KG und Stunde und bis zu 6,0 g/kg KG und Tag
Xylitol: 0,125 g/kg KG und Stunde und bis zu 3,0 g/kg KG und Tag
Bei Verabreichung von Kohlenhydratlösungen, gleich welcher Konzentration, sind Blutzuckerkontrollen dringend anzuraten. Zur Vermeidung von Ăberdosierungen, insbesondere bei Einsatz hochkonzentrierter Lösungen, ist die Zufuhr ĂŒber Infusionspumpen zu empfehlen.
Eine GesamtflĂŒssigkeitszufuhr von 40 ml/kg KG und Tag sollte im Rahmen einer parenteralen ErnĂ€hrungstherapie beim Erwachsenen nicht ĂŒberschritten werden.
Die allgemeinen GrundsĂ€tze fĂŒr die Anwendung und Dosierung von Kohlenhydraten sowie die Richtlinien zur FlĂŒssigkeitszufuhr sind zu beachten.
Art der Anwendung
Intravenöse Anwendung, Infusion in eine zentrale Vene
Dauer der Anwendung
Bei alleiniger Anwendung betrĂ€gt die Anwendungsdauer bei Patienten in mĂ€Ăigem bis schlechtem ErnĂ€hrungszustand und/oder bei schwerer bis mittelschwerer Katabolie bis zu einer Woche.
DarĂŒber hinaus kann die Lösung im gleichen Anwendungsbereich bei unzureichender oder unmöglicher Nahrungszufuhr auch lĂ€ngerfristig angewendet werden, wenn eine entsprechende Zufuhr von Fetten, Vitaminen und Spurenelementen erfolgt.
Bitte sprechen Sie mit dem Sie behandelnden Arzt oder Fachpersonal, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Aminomix 4 zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine gröĂere Menge Aminomix 4 angewendet haben, als Sie sollten
Bei Anzeichen einer Ăberdosierung (im Sinne einer ĂberwĂ€sserung (Hyperhydratation), eines erhöhten Blutzuckers (HyperglykĂ€mie)) ist die Zufuhr zu unterbrechen. Gegebenenfalls kann die Behandlung mit verringerter Dosierung fortgesetzt werden. Im Falle eines KaliumĂŒberschusses im Blut (HyperkaliĂ€mie) empfiehlt sich die Infusion von 200 - 500 ml 10%iger Glucoselösung mit Zusatz von 1 - 3 IE Altinsulin/3 - 5 g D-Glucose. Bei erfolglosem Versuch ist die zusĂ€tzliche Gabe eines kaliumbindenden Kationenaustauschers angezeigt. In bedrohlichen FĂ€llen ist eine Dialyse unumgĂ€nglich.
Bei zu schneller Infusion von AminosĂ€urenlösungen kann es zu SchĂŒttelfrost, Ăbelkeit und Erbrechen kommen.
Bei zu schneller Infusion sind Verluste ĂŒber die Niere mit nachfolgenden Störungen des AminosĂ€urengleichgewichtes möglich.
Auf Grund des Xylitol-Gehaltes ist eine Ăberschreitung der angegebenen Dosierungen unbedingt zu vermeiden, da es zu Oxalatbildung und Ablagerung von Oxalatkristallen in den NierenkanĂ€lchen und HirngefĂ€Ăen kommen kann.