Wirkstoff(e) Estradiol Norethisteron
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Gedeon Richter Plc.
Betäubungsmittel Nein
ATC Code G03FA01
Pharmakologische Gruppe Gestagene und Estrogene in Kombination

Zulassungsinhaber

Gedeon Richter Plc.

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Dermestril 50 µg/24 Stunden Estradiol MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Estraderm TTS 25 Mikrogramm/24 Stunden transdermales Pflaster Estradiol Novartis Pharma GmbH
Tradelia seven 75 µg Estradiol Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel
Progynova 21 Estradiol Jenapharm GmbH & Co. KG
Estradiol 2 - 1 A Pharma Estradiol 1 A Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist MINIVEL und wofür wird es angewendet?
Minivel gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln zur Hormonersatztherapie (HRT), der so genannten kontinuierlich kombinierten HRT und wird ohne Einnahmepause jeden Tag eingenommen. Die Filmtabletten enthalten zwei weibliche Sexualhormone: Estradiol 1 mg (ein Estrogen, das mit dem in den Eierstöcken produzierten Estradiol identisch ist), Norethisteronacetat 0,5 mg (ein Gestagen, welches in ähnlicher Weise wie das körpereigene Progesteron (Gelbkörperhormon) wirkt).
Minivel wird angewendet
- zur Linderung unangenehmer Symptome wie Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche und Scheidentrockenheit, welche auftreten, wenn die Estrogenspiegel sinken und die Periode ausbleibt (Menopause).
- zur Vorbeugung einer Osteoporose (Knochenschwund) bei Frauen nach der letzten Periodenblutung, bei denen ein hohes Risiko für zukünftige Knochenbrüche besteht und die andere zu diesem Zweck angewendete Arzneimittel nicht vertragen haben oder nicht anwenden dürfen.
Minivel wird bei Frauen angewendet, die noch ihre Gebärmutter haben und deren Menopause (letzte Periodenblutung) länger als 1 Jahr zurückliegt.
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei der Behandlung von Frauen über 65 Jahren vor.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Minivel beachten?
Medizinische Untersuchung/Kontrolluntersuchungen
Vor Beginn der Einnahme von Minivel wird Sie Ihr Arzt über die Nutzen und Risiken der Behandlung informieren (siehe auch Abschnitt 4, ?Weitere Nebenwirkungen der kombinierten HRT?). Ihr Arzt wird sowohl vor Beginn als auch während der Behandlung regelmäßig beurteilen, ob Minivel für Ihre Behandlung geeignet ist.
Ihr Arzt wird Ihnen erläutern, wie oft regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihnen durchgeführt werden sollten. Er wird dabei Ihren allgemeinen Gesundheitszustand berücksichtigen.
Wenn Sie nahe Blutsverwandte haben (Mutter, Schwester, Großmutter mütterlicher- oder väterlicherseits), die an schweren Erkrankungen wie z. B. thrombotischen Erkrankungen oder Brustkrebs gelitten haben, könnte auch Ihr eigenes Risiko erhöht sein. Daher müssen Sie Ihren Arzt immer informieren, sobald Ihre nahen Blutsverwandten an schweren Erkrankungen leiden. Dies gilt auch, wenn Sie Veränderungen an Ihren Brüsten feststellen.
Genauso wichtig wie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen durch Ihren Arzt ist es, dass Sie
- Ihre Brüste regelmäßig auf jegliche Veränderungen hin untersuchen, wie z. B. Vertiefungen in der Haut, Veränderungen der Brustwarzen sowie Schwellungen oder Knoten, die Sie sehen oder ertasten können.
- regelmäßig Brustuntersuchungen (Mammographie) sowie Abstriche von der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Zervix-Abstriche) durchführen lassen.
Minivel darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Estradiol, Norethisteronacetat oder einen der sonstigen Bestandteile von Minivel sind (siehe Liste in Abschnitt 6 ?Weitere Informationen?)
- wenn Sie an Brustkrebs leiden oder gelitten haben bzw. ein solcher Verdacht besteht
- wenn Sie an Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom) leiden, gelitten haben oder ein Verdacht auf einen solchen estrogenabhängigen Krebs besteht
- wenn Sie Blutungen aus der Scheide haben, deren Ursache vom Arzt nicht geklärt ist
- bei unbehandelter übermäßiger Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
- wenn Sie an einer thromboembolischen Erkrankungen leiden (z. B. Blutgerinnselbildung in den tiefen Venen oder Lungenembolie) oder bereits an thromboembolischen Erkrankungen gelitten haben
- bei erst kurze Zeit zurückliegendem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Angina pectoris
- bei akuter Lebererkrankung oder zurückliegenden Lebererkrankungen, solange sich wichtige Leberwerte nicht normalisiert haben
- wenn Sie an einer Stoffwechselerkrankung mit Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes (Porphyrie) leiden
Wenn eine der oben genannten Situationen auf Sie zutrifft, beginnen Sie keine Therapie mit Minivel, sondern sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Minivel ist erforderlich,
wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden oder gelitten haben. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt. Dieser wird Ihre Behandlung dann besonders engmaschig überwachen. In seltenen Fällen können diese Erkrankungen während der Behandlung mit Minivel wieder auftreten oder sich verschlimmern:
- wenn Sie an einer Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut leiden, einem Myom (gutartiger Tumor in der Muskelschicht der Gebärmutter), einer Endometriose (Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter) oder eine Endometriumshyperplasie (übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut) bei Ihnen aufgetreten ist
- bei in der Vergangenheit aufgetretenen Blutgerinnseln (Thrombose) oder wenn bei Ihnen Risikofaktoren für die Bildung von Blutgerinnseln vorhanden sind (eine Liste dieser Risikofaktoren und Symptome finden Sie in Abschnitt 4, ?Weitere Nebenwirkungen einer kombinierten HRT'?)
- wenn eine Ihrer Blutsverwandten Brustkrebs oder andere estrogenabhängige Krebserkrankungen gehabt hat (Endometriumkarzinom)
- bei Bluthochdruck
- wenn Sie an einer Lebererkrankung wie z. B. einem Leberadenom (gutartiger Tumor) leiden
- bei Erkrankungen der Nieren oder des Herzens
- bei Diabetes oder Gallenstein-Leiden
- bei Epilepsie oder Asthma
- bei Migräne oder schweren Kopfschmerzen
- bei Schmetterlingsflechte (auch systemischer Lupus erythematodes oder SLE genannt)
- bei erhöhten Blutfettwerten (Hypertriglyceridämie)
- bei Otosklerose (Schwerhörigkeit).
Wenn bei Ihnen eine Blutuntersuchung durchgeführt wird, sagen Sie Ihrem Arzt, dass Sie Minivel einnehmen, da Estrogen die Ergebnisse bestimmter Laboruntersuchungen beeinträchtigen kann.
Wenn bei Ihnen ein chirurgischer Eingriff geplant ist, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Es kann erforderlich sein. dass Sie die Einnahme dieser Tabletten 4 bis 6 Wochen vor der Operation unterbrechen, um das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln zu reduzieren. Ihr Arzt wird Sie informieren, wann Sie die Behandlung fortsetzen können.
Beenden Sie die Einnahme von Minivel,
wenn eine der folgenden Situationen bei Ihnen eintritt, unterbrechen Sie die Einnahme von Minivel und kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt:
- wenn Sie zum ersten Mal migräneartige Kopfschmerzen bekommen
- wenn sich Ihre Haut oder Ihre Augen gelblich verfärben (Ikterus) oder andere Lebererkrankungen auftreten
- wenn Ihr Blutdruck während der Einnahme von Minivel ansteigt (Symptome hohen Blutdrucks sind z. B. Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel)
- wenn Sie schwanger werden
- wenn eine der in Abschnitt 2, ?Minivel darf nicht eingenommen werden?, erwähnten Situationen eintritt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Nehmen Sie Minivel nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder planen, schwanger zu werden. Wenn Sie während der Behandlung mit Minivel schwanger werden, sollten Sie die Einnahme von Minivel umgehend abbrechen.
Nehmen Sie Minivel nicht während der Stillzeit ein.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Minivel hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Minivel
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Minivel daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Minivel einzunehmen?
Nehmen Sie Minivel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis: 1-mal täglich 1 Filmtablette
Sie können an jeden beliebigen Tag die Therapie mit Minivel beginnen. Wenn Sie jedoch von einer Hormonersatztherapie wechseln, sollte die Behandlung sofort nach Beendigung der Abbruchblutung begonnen werden.
Nehmen Sie die Filmtabletten jeden Tag ohne Unterbrechung etwa zur selben Tageszeit ein.
Nachdem Sie alle 28 Filmtabletten einer Kalenderpackung eingenommen haben, wird die Behandlung mit der nächsten Kalenderpackung fortgesetzt.
Zu Beginn und bei der Fortführung der Behandlung von Estrogenmangelbeschwerden z. B. Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen wird Ihr Arzt Ihnen die niedrigste wirksame Dosis verordnen und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sich Ihre Symptome nach dreimonatiger Behandlung nicht gebessert haben.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Filmtablette mit ausreichend Flüssigkeit ein (z. B. einem Glas Trinkwasser).
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Minivel zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Minivel eingenommen haben, als Sie sollten
Eine Überdosis von Minivel kann zu Unwohlsein und Erbrechen führen. Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie die Einnahme von Minivel vergessen haben
Wenn Sie die Einnahme einer Filmtablette zur gewohnten Zeit vergessen haben, nehmen Sie sie innerhalb der nächsten 12 Stunden ein. Wenn bereits mehr als 12 Stunden vergangen sind, setzen Sie die Behandlung wie gewohnt am nächsten Tag fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um die vergessene Filmtablette auszugleichen.
Das Vergessen einer Einnahme einer Filmtablette erhöht die Wahrscheinlichkeit von Durchbruchs- oder Schmierblutungen, es sei denn, Ihre Gebärmutter wurde entfernt.
Wenn Sie die Einnahme von Minivel abbrechen
Die Symptome, die zu einer Behandlung mit Minivel geführt haben, können wieder auftreten. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung unterbrechen oder eigenmächtig beenden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenden Sie sich jedoch so bald wie möglich an Ihren Arzt,
- wenn die Blutungen über die ersten 3 Behandlungsmonate hinaus andauern
- wenn nach einer Weile im Verlauf der Behandlung Blutungen auftreten
- wenn die Blutungen nach Beendigung der HRT andauern.
Ihr Arzt wird Sie bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen über vaginale Blutungen während der Behandlung mit Minivel befragen. Es könnte daher hilfreich sein, jede Art von Blutungen in einem Tagebuch zu notieren.
Sehr häufig auftretende Nebenwirkungen
können mehr als 1 von 10 Frauen betreffen

  • Brustschmerzen oder Empfindlichkeit der Brust
  • vaginale Blutungen


Häufig auftretende Nebenwirkungen

können mehr als 1 von 100 Frauen betreffen

  • Kopfschmerzen
  • Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung (Flüssigkeitsretention)
  • Entzündung in der Scheide
  • Migräne oder Verschlechterung von Migräne
  • Pilzinfektion in der Scheide
  • Depressionen oder Verschlechterung von Depressionen
  • Übelkeit
  • Vergrößerung der Brust oder Flüssigkeitsansammlungen in der Brust (Brust-Ödem)
  • Rückenschmerzen
  • Entstehung, Wiederauftreten oder Vergrößerung von gutartigen Geschwülsten in der Gebärmutter (Uterusmyome)
  • Flüssigkeitsansammlungen in den Armen und den Beinen (periphere Ödeme)
  • Gewichtszunahme


Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen

bei weniger als 1 von 1 00 Frauen

  • Völlegefühl, Bauchschmerzen, Unwohlsein oder Blähungen
  • Akne
  • Haarausfall
  • abnormale vermehrte Gesichts- oder Körperbehaarung
  • Juckreiz oder Nesselsucht (Urtikaria)
  • oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitis)
  • Krämpfe in den Beinen
  • Ineffektivität des Arzneimittels
  • Allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen)
  • Nervosität


Selten auftretende Nebenwirkungen

bei weniger als 1 von 1000 Frauen

  • thromboembolische Erkrankungen in den Blutgefäßen der Beine oder der Lunge (z. B. Blutgerinnselbildung in den tiefen Venen oder Lungenembolie)


Sehr selten auftretende Nebenwirkungen

bei weniger als 1 von 10000 Frauen

  • Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom)
  • Übermäßiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium.hyperplasie)
  • Bluthochdruck oder Verschlechterung von Bluthochdruck
  • Gallenblasenerkrankung, Gallensteine, Verschlechterung von Gallensteinleiden oder wiederauftretende Gallensteinleiden
  • verstärkte Talgabsonderung, Hautausschlag
  • akute oder wiederkehrende Ödeme (angioneurotisches Ödem)
  • Schlaflosigkeit, Schwindel, Angst
  • geschwächte oder gesteigerte Libido


• Sehstörungen


Weitere Nebenwirkungen der kombinierten HRT

Die folgenden Nebenwirkungen wurden im Zusammenhang mit der Estrogen/Gestagen-Behandlung

beobachtet:

Übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) und Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom)

Bei Frauen mit intakter Gebärmutter wurde festgestellt, dass das Risiko einer Endometriumhyperplasie (übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut) erhöht ist. Eine Estrogen-Monotherapie über einen längeren Zeitraum hinweg erhöht zudem das Risiko eines Krebses der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom). Die zusätliche Gabe eines Gestagens, wie es in Minivel enthalten ist, reduziert dieses erhöhte Risiko deutlich.

Brustkrebs

Jede Frau ist dem Risiko ausgesetzt, an Brustkrebs zu erkranken, unabhängig davon, ob sie Arzneimittel zur Hormonersatztherapie (HRT) einnimmt oder nicht. Bei Frauen, die eine Hormonersatztherapie durchführen, ist dieses Risiko, verglichen mit Frauen des gleichen Alters, die nie HRT-Präparate eingenommen haben, leicht erhöht. Dieses Risiko steigt mit zunehmender Behandlungsdauer an, kehrt jedoch einige (spätestens fünf) Jahre nach Beendigung der Behandlung auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück. Das Risiko einer Brustkrebserkrankung scheint im Vergleich zu einer Estrogen-Monotherapie höher zu sein, wenn Frauen ein Kombinationspräparat, bestehend aus einem Estrogen und einem Gestagen, zur Hormonersatztherapie anwenden.

Um einen Tumor in der Brust so früh wie möglich erkennen zu können, ist es wichtig, dass Sie Ihre Brüste regelmäßig auf jegliche Veränderungen hin untersuchen und diese Veränderungen mit Ihrem Arzt besprechen. Lassen Sie außerdem regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen, einschließlich Mammographie. Wenn Sie bzgl. des Risikos einer Brustkrebserkrankung besorgt sind, müssen Sie mit Ihrem Arzt über Nutzen und Risiken einer Hormonersatztherapie sprechen.

Blutgerinnsel in den tiefen Venen

Jede Frau ist dem Risiko der Bildung von Blutgerinnseln ausgesetzt, unabhängig davon, ob sie Arzneimittel zur Hormonersatztherapie (HRT) einnimmt oder nicht. Eine HRT kann das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln in den tiefen Venen bis zu 3-fach erhöhen, besonders im ersten Behandlungsjahr.

Wenn Sie den Verdacht haben, an einem Blutgerinnsel in den Venen zu leiden, begeben Sie sich bitte sofort in ärztliche Behandlung.

Das Risiko, dass sich bei Ihnen Blutgerinnsel bilden, ist erhöht,

- wenn Sie sehr übergewichtig sind

- wenn bei Ihnen bereits Blutgerinnsel aufgetreten sind oder Sie an einer Störung des Blutgerinnungssystems gelitten haben, die den Einsatz von Arzneimitteln wie z. B. Warfarin erfordert hat

- wenn bei einem Ihrer Blutsverwandten Blutgerinnsel aufgetreten sind

- wenn Sie eine Fehlgeburt erlitten haben

- bei längerer Bettlägerigkeit aufgrund von chirurgischen Eingriffen, Verletzung oder Krankheit

- bei systemischem Lupus erythematodes (SLE, eine Autoimmunerkrankung)

Folgende Symptome können Anzeichen von Blutgerinnseln in den tiefen Venen sein:

- schmerzhafte Schwellungen der Beine

- plötzlich auftretende Schmerzen im Brustkorb

- Atemnot

Suchen Sie so bald wie möglich einen Arzt auf. Unterbrechen Sie die Hormonersatztherapie so lange, bis Ihnen Ihr Arzt sagt, dass Sie diese fortsetzen dürfen.

Herzerkrankungen

Wenn Sie jemals an Angina pectoris erkrankt waren oder einen Herzinfarkt erlitten haben, müssen Sie mit Ihrem Arzt über Nutzen und Risiken einer Hormonersatztherapie sprechen. Es gibt keine Hinweise auf einen Nutzen in Bezug auf Erkrankungen der Herzkranzgefäße durch die Anwendung von Arzneimitteln zur Hormonersatztherapie in der Menopause.

Die Auswertung zweier klinischer Studien zeigte bei Frauen, die eine andere Estrogen/Gestagen-Kombination als die in Minivel anwendeten, im ersten Behandlungsjahr ein leicht erhöhtes Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße.

Zu anderen Arzneimitteln zur Hormonersatztherapie liegen aus Studien zu Auswirkungen auf das Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße nur begrenzt Daten vor.

Schlaganfall

Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, kann leicht erhöht sein, wenn Sie Arzneimittel zur Hormonersatztherapie einnehmen.

Durch folgende Faktoren kann dieses Risiko ebenfalls leicht ansteigen:

- fortgeschrittenes Alter

- Bluthochdruck

- Rauchen

- Konsum von zu viel Alkohol

- unregelmäßiger Herzschlag

Wenn bei Ihnen nicht erklärbare migräneartige Kopfschmerzen, mit oder ohne Sehstörungen, auftreten, suchen Sie so bald wie möglich einen Arzt auf. Unterbrechen Sie die Hormonersatztherapie so lange, bis Ihnen Ihr Arzt sagt, dass Sie diese fortsetzen dürfen.

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Aus klinischen Studien liegen einige Hinweise darüber vor, dass die Anwendung von

Estrogen-Monopräparaten über einen Zeitraum von mindestens 5 – 10 Jahren das Risiko von Eierstockkrebs bei Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde, gegenüber denen, die nie eine HRT durchgeführt haben, leicht erhöht. Es ist unsicher, ob die Langzeitanwendung kombinierter Estrogen/Gestagen-HRT-Präparate ein andersartiges Risiko darstellt als die reiner Estrogen-Präparate.

Demenz

Es gibt keinen Beweis dafür, dass eine Hormonersatztherapie das Erinnerungsvermögen, die Lernfähigkeit sowie die kognitiven Fähigkeiten (zur Beurteilung von Sachverhalten) verbessert.

Aus einer klinischen Studie liegen einige Hinweise auf ein erhöhtes Demenz-Risiko bei Frauen vor, die mit der Behandlung mit einer anderen Estrogen/Gestagen-Kombination als der in Minivel im Alter von über 65 Jahren begonnen haben. Ob diese Ergebnisse auf Frauen übertragbar sind, die zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns mit HRT-Präparaten jünger waren, oder die andere HRT-Präparate Teilnehmerinnen, ist nicht bekannt.

Auswirkungen auf die Haut

Braune Pigmentflecken im Gesicht, Rötung der Haut einschließlich Entzündungen an den Händen oder Beinen (Erythema multiforme) oder Einblutungen in die Haut.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Minivel mit anderen Arzneimitteln
Einige Arzneimittel können die Wirkung von Minivel abschwächen:
- Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie), z.B. Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin
- Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (z.B. Rifampicin, Rifabutin)
- Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (z.B. Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavin)
- pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Andere Arzneimittel können die Wirkung von Minivel verstärken:
- Arzneimittel, die Ketoconazol (ein Antipilzmittel) enthalten
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, pflanzliche Arzneimittel oder Naturprodukte handelt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Minivel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Blutungen während der Behandlung mit Minivel
Die Behandlung mit Minivel hat keine regelmäßigen Monatsblutungen zur Folge.
Während des Beginns der Behandlung treten jedoch bei vielen Frauen leichte vaginale Blutungen oder Schmierblutungen auf.
Falls bei Ihnen Durchbruchs- oder Schmierblutungen auftreten, ist dies, besonders in den ersten paar Monaten der HRT, kein Grund zur Besorgnis.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und den Blisterpackungen angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

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Weitere Informationen

Was Minivel enthält
Die Wirkstoffe sind Estradiol und Norethisteronacetat
1 Filmtablette enthält 1 mg Estradiol (als Hemihydrat) und 0,5 mg Norethisteronacetat.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern:
Maisstärke, Kartoffelstärke, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K 30, Talkum, Kolloidales, wasserfreies Siliciumdioxid, Lactose-Monohydrate.
Filmüberzug:
Kolloidales, wasserfreies Siliciumdioxid, Titandioxid (E171), Macrogol 6000, Macrogolstearat 40 (Ph.Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Hypromellose.
Wie Minivel aussieht und Inhalt der Packung
Weiße bis nahezu weiße, runde Filmtabletten mit einseitiger Prägung ?G 33?.
Minivel ist in Packungen mit 1 x 28 und 3 x 28 Filmtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
DiaMed GmbH
Kaiser-Wilhelm-Ring 4-6
48145 Münster
Hersteller
Gedeon Richter Plc.
Gyömri t 19-21
1103 Budapest
Ungarn
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2010
Versionscode: Z02

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Wirkstoff(e) Estradiol Norethisteron
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Gedeon Richter Plc.
Betäubungsmittel Nein
ATC Code G03FA01
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden