Acimol

Acimol
Wirkstoff(e)Methionin (Aminosäure)
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberDr. Pfleger Arzneimittel GmbH
Zulassungsdatum11.03.2002
ATC CodeV03AB26
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusnicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeUrologika, Alle übrigen therapeutischen Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Acimol ist ein Mittel zur Ansäuerung des Harns.

Acimol wird angewendet zur Harnansäuerung mit dem Ziel:

  • das Bakterienwachstum zu hemmen.
  • die Wirkung bestimmter Antibiotika (Mittel gegen bakterielle Infektionen) zu verbessern (z.B. Ampicillin, Carbenicillin, Nalidixinsäure, Nitrofurane)
  • die Neubildung bestimmter Harnsteine (Nierensteine, Harnleitersteine die aus Phosphaten bestehen (Struvit, Karbonatapatit, Brushit)) zu vermeiden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Acimol darf nicht eingenommen werden

  • wenn Sie allergisch gegen L-Methionin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • bei Homocysteinurie (angeborene Stoffwechselerkrankung)
  • bei Harnsäure- und Zystinsteinleiden (Steine, die nicht Phosphat enthalten)
  • bei Einschränkung der Nierenfunktion
  • bei Oxalose (vermehrte Ablagerung von Calciumoxalatkristallen in Nierengewebe und/oder anderen Organen)
  • bei Methionin-Adenosyltransferase-Mangel (Stoffwechselerkrankung)
  • bei metabolischer (z.B. renal-tubulärer) Azidose (Blutansäuerung)
  • von Säuglingen.
    Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Acimol einnehmen, wenn einer der folgenden Aspekte auf Sie zutrifft.
    • Wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden.

      Es besteht die Gefahr der Entstehung von Stoffen, die schädliche Wirkungen auf das Gehirn und die Nerven haben.

    • Wenn Sie unter einem Vitaminmangel (insbesondere der Vitamine Folsäure, Vitamin B2, B6 und/oder B12 leiden.
      • Es besteht die Gefahr der verstärkten Entstehung der sogenannten „Verkalkung“ von Gefäßen. Ihr Arzt wird Ihnen gegebenenfalls die Einnahme zusätzlicher Vitaminpräparate empfehlen.
    • Wenn Sie an einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden. Ihr Arzt wird ggf. die Funktion der Schilddrüse vor Einnahme von Acimol testen.
    • Falls Sie zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalzium über den Urin neigen. Ihr Arzt wird gegebenenfalls Ihren Mineralhaushalt kontrollieren.

Falls Sie eine Neigung zur „Blutübersäuerung“ haben. Ihr Arzt wird gegebenenfalls eine regelmäßige Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes durchführen.

Kinder

Zur Anwendung von Acimol bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Acimol sollte deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden. Bei Säuglingen darf Acimol nicht angewendet werden.

Einnahme von Acimol zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sie einen der folgenden Stoffe einnehmen:

  • Ampicillin/Amoxicillin, Carbenicillin (Antibiotika)
  • Sulfonamide, Nitrofurantoin, Nalidixinsäure (Antibiotika)
  • L-Dopa (zur Behandlung der Parkinson’schen Krankheit)
  • Methotrexat (bei Autoimmunerkrankungen oder Leukämie)
  • Colestyramin, Nicotinsäure (Mittel zu Behandlung zu hoher Blutfette)

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Methionin während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie stillen, dürfen Sie Acimol nicht einnehmen, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt hält dies für eindeutig erforderlich.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt:

Im Allgemeinen genügen 3-mal täglich 1 - 2 Filmtabletten.

Um eine schnelle Harnansäuerung zu erreichen, ist es sinnvoll, die Therapie mit 3- mal täglich 2 Filmtabletten zu beginnen.

In besonderen Fällen und nur auf ärztliche Anordnung können höhere Dosen eingenommen werden.

Angestrebt wird ein pH-Wert des Urins kleiner pH 6. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Wirkung von Acimol auch erst nach 5 - 6 Tagen eintreten kann.

Zur Bedeutung des Urin-pH bzw. der Messung des Urin-pH fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z.B. einem großen Glas Wasser) vor den Mahlzeiten eingenommen.

Dauer der Anwendung

Die Anwendungsdauer wird vom Arzt bestimmt und richtet sich ausschließlich nach der therapeutischen Notwendigkeit.

Wenn Sie eine größere Menge von Acimol eingenommen haben, als Sie

sollten:

Methionin, der Wirkstoff von Acimol, gehört zu den Aminosäuren, die der menschliche Organismus nicht selbst bilden kann, aber die er zum Eiweißaufbau benötigt. In vielen Nahrungsmitteln ist Methionin natürlicherweise enthalten.

Intoxikationen (Überdosierungserscheinungen) sind bisher nicht aufgetreten.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Mögliche Nebenwirkungen:

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Verschiebung des Blut-pH-Wertes in den sauren Bereich (siehe Abschnitt 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
  • Erbrechen, Übelkeit und Durchfall
  • Schläfrigkeit und Reizbarkeit

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittel zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Nicht über 25°C lagern.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was eine Filmtablette Acimol enthält:

Der Wirkstoff ist: 500 mg L-Methionin.

Die sonstigen Bestandteile sind: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Poly(ethylacrylat-co-methylmethacrylat)(2:1), hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (aus Mais), Talkum, Titandioxid (E 171).

Wie Acimol aussieht und Inhalt der Packung:

Weiße, bikonvexe Oblong-Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe. Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen; Des Weiteren enthält diese Packung pH-Teststreifen (CE 0197).

Acimol Filmtabletten sind in Originalpackungen mit 48 und 96 Filmtabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH, D-96045 Bamberg, Telefon: 0951/6043-0, Telefax: 0951/604329.

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2021.

Weitere Informationen

Zuletzt aktualisiert am 22.08.2022

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Medikament
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