Wirkstoff(e) Tryptophan (Aminosäure)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller STADA GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N06AX02
Pharmakologische Gruppe Antidepressiva

Zulassungsinhaber

STADA GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

zur Förderung der Schlafbereitschaft und Erleichterung des Einschlafens bei Schlafstörungen.

Anzeige

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

KALMA darf NICHT eingenommen werden
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Tryptophan oder einen der sonstigen Bestandteile von KALMA sind
wenn Sie an schweren Leberfunktionsstörungen leiden
wenn bei Ihnen eine hepatische Enzephalopathie (Störung der Gehirnfunktion infolge chronischer Lebererkrankung) besteht
wenn bei Ihnen schwere Nierenerkrankungen und Störungen der Nierenfunktion vorliegen
wenn Sie unter einem Dünndarmkarzinoid (bestimmte Tumorerkrankung) mit Herzschädigung (Hedinger-Syndrom) leiden
- wenn Sie wegen einer seelischen Erkrankung mit bestimmten Arzneimitteln gegen depressive Erkrankungen (Monoaminoxidase-Hemmer, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) behandelt werden oder wenn Sie bestimmte Appetitzügler (z.B. Dexfenfluramin) einnehmen (siehe auch unter 2.: Bei Anwendung von KALMA mit anderen Arzneimitteln).
Nehmen Sie KALMA nur nach ausdrücklicher Rücksprache mit Ihrem Arzt ein
wenn Sie wegen einer seelischen Erkrankung mit Phenothiazinen oder Benzodiazepinen behandelt werden (siehe auch unter 2: Bei Anwendung von KALMA mit anderen Arzneimitteln)
wenn Sie mit anderen Hemmstoffen der Monoaminoxidase wie Selegilin (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung), Procarbazin (Arzneimittel zur Behandlung von Krebs) oder Furazolidon (Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen) behandelt werden
wenn Sie unter hohem Blutdruck leiden, da Tryptophan, der Wirkstoff von KALMA, blutdrucksteigernd wirken kann
wenn Sie gleichzeitig Dextromethorphan, ein Wirkstoff, der in vielen freiverkäuflichen Hustenmitteln enthalten ist, einnehmen. Bei gleichzeitiger Einnahme mit KALMA ist Vorsicht geboten. Fragen Sie vorher Ihren Arzt!
Unter der Behandlung mit Tryptophan-haltigen Medikamenten sind so genannte Eosinophilie-Myalgie-Erkrankungen aufgetreten, die auf verunreinigte Rohstoffe zurückgeführt wurden. Bei Auftreten einer so genannten Eosinophilie (Vermehrung bestimmter weißer Blutzellen des Immunsystems) zusammen mit Muskel- und Gelenkschmerzen, Krämpfen, Hautveränderungen während oder nach der Behandlung mit Tryptophan ist dies in Betracht zu ziehen. In diesem Fall ist der Arzt über die Tryptophan-Einnahme zu unterrichten und die Behandlung mit Tryptophan sofort abzubrechen.
Vor der Einnahme von KALMA sollen andere Ursachen für Ihre Schlafstörungen (z.B. depressive Erkrankungen oder andere geistig-seelische Erkrankungen) durch einen Arzt ausgeschlossen werden, da diese besondere Risiken für Sie bergen (siehe unten: Suizidgedanken) und zur Behandlung solcher Erkrankungen eine abweichende und ärztlich überwachte Behandlung erforderlich ist. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Suizidgedanken
Ihr Arzt wird untersuchen, ob bei Ihnen depressive oder andere psychiatrisch-bedingte Erkrankungen vorliegen. Wenn Sie depressiv sind oder andere psychiatrisch-bedingte Erkrankungen haben, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Arzneimitteln, wie Kalma, verstärkt sein. Vor der Behandlung mit KALMA wird Ihr Arzt daher Ihre Depression oder psychiatrisch-bedingte Erkrankung entsprechend behandeln.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen
wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen, dass Sie KALMA anwenden. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
Kinder und Jugendliche
Da zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, ist diese Altersgruppe bislang nicht für eine Behandlung mit Tryptophan vorgesehen.
Bei Anwendung von KALMA mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Arzneimittel mit höherer Bindung an bestimmte Bluteiweiße (Plasmaproteine)
Die Wirkungen von Arzneimitteln mit höherer Bindung an Plasmaproteine (z.B. Digitoxin: Arzneimittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche) können verstärkt werden. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, ob es sich bei den von Ihnen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln, um solche Arzneimittel handelt.
Antiepileptika (Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie)
Die Wirkung von KALMA kann durch Carbamazepin verstärkt und durch Phenytoin abgeschwächt werden.
Levodopa (L-DOPA, Arzneimittel zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung)
Die Wirkung von Levodopa kann durch KALMA abgeschwächt werden.
Psychopharmaka (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen)
Bei gleichzeitiger Anwendung von Monoaminoxidase-Hemmern oder Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (z.B. Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin; Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Erkrankungen) oder auch bestimmten Appetitzüglern (z.B. Dexfenfluramin) kann ein Serotonin-Syndrom auftreten (Stoffwechselstörung mit Verwirrtheit, Erregung, Temperaturerhöhung, Muskelzuckungen, gesteigerten Reflexen, Zittern, Durchfall und Blutdruckanstieg, in schweren Fällen mit Blutdruckabfall, Koma und Schock).
Diese Wechselwirkungen können auch für andere Hemmstoffe der Monoaminoxidase wie Selegilin (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung), Procarbazin (Arzneimittel zur Behandlung von Krebs) oder Furazolidon (Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen) nicht ausgeschlossen werden.
Die Wirkungen von tricyclischen Antidepressiva und Lithiumsalzen (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen) können verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Behandlung mit Phenothiazinen (Arzneimittel z.B. zur Behandlung schwerer psychischer Störungen; Psychosen) oder Benzodiazepinen (Schlaf- und Beruhigungsmittel) traten gelegentlich gesteigertes sexuelles Verlangen, vorübergehende Dyskinesien (unwillkürliche krampfartige Bewegungen besonders im Kopf-, Hals-, und Schulterbereich) und Parkinson-ähnliche Erscheinungen auf.
Schmerzmittel
KALMA vermindert die Gewöhnungsbildung (Toleranzentwicklung) bei Opiaten (starke Schmerzmittel).
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Sie sollten KALMA in dieser Zeit nicht einnehmen, da keine Erfahrungen zur Anwendung von KALMA in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen. In begründeten Fällen wird Ihr Arzt entscheiden, ob eine Anwendung von KALMA in der Schwangerschaft bzw. Stillzeit notwendig und möglich ist.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Wie ist KALMA einzunehmen?
Nehmen Sie KALMA immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für Erwachsene
täglich 2 Tabletten (entsprechend 1 g Tryptophan).
Nach Rücksprache mit Ihrem Arzt kann diese Dosis auf bis zu 4 Tabletten (entsprechend 2 g Tryptophan) gesteigert werden.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Filmtabletten 20 bis 30 Minuten vor dem Schlafengehen mit etwas Flüssigkeit ein.
Dauer der Anwendung
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sich keine Besserung Ihrer Beschwerden einstellt. Nach 3 bis 4 Wochen sollte Ihr Arzt die Notwendigkeit der Weiterbehandlung mit KALMA überprüfen.
Über die Langzeitbehandlung mit KALMA liegen keine Erfahrungen vor.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von KALMA zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge KALMA eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Vergiftungen mit Tryptophan, dem Wirkstoff von KALMA, können zu Erbrechen und Erscheinungen des Serotonin-Syndroms (siehe unter 2.: Bei Anwendung von KALMA mit anderen Arzneimitteln) führen.
Als ärztliche Maßnahme wird eine symptomatische Behandlung unter ständiger Kontrolle und Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen empfohlen.
Wenn Sie die Einnahme von KALMA vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, sondern setzen Sie die Einnahme so fort, wie es in dieser Packungsbeilage angegeben ist oder von Ihrem Arzt verordnet wurde.
Wenn Sie die Einnahme von KALMA abbrechen
Sofern Ihnen dieses Arzneimittel vom Arzt verordnet wurde, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung mit KALMA abbrechen. Der Behandlungserfolg kann sonst gefährdet werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann KALMA Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Folgende Nebenwirkungen sind berichtet worden. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Schwindel
Kopfschmerzen
Nachwirkende Müdigkeit
Lichtempfindlichkeit
Blutdrucksenkende Wirkung bei Patienten mit erhöhtem Blutdruck
Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten.
Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten sind während der Therapie mit Arzneimitteln, die ebenfalls die Serotonin-Menge im Gehirn beeinflussen (z.B. Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen) oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung berichtet worden (siehe unter 2. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von KALMA ist erforderlich).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über +30°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr anwenden.
Arzneimittel sollten nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Anzeige

Weitere Informationen

Was KALMA® enthält
Der Wirkstoff ist: Tryptophan.
1 Filmtablette enthält 500 mg Tryptophan.
Die sonstigen Bestandteile sind
Basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph.Eur.), Croscarmellose-Natrium, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K 29-32, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Triacetin, Patentblau V (E131), Titandioxid (E171).
Wie KALMA® aussieht und Inhalt der Packung
Türkisfarbene, glänzende, oblonge Filmtablette.
KALMA® ist in Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten erhältlich.
Zulassungsinhaber
STADA GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0, Telefax: 06101 603-259, Internet: www.stada.de
Vertrieb
Hemopharm GmbH
Königsteiner Straße 2
61350 Bad Homburg v. d. H
Internet: www.hemopharm.de
Hersteller
Hemopharm GmbH
Königsteiner Straße 2
61350 Bad Homburg v. d. H
Internet: www.hemopharm.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2008.

Anzeige

Wirkstoff(e) Tryptophan (Aminosäure)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller STADA GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N06AX02
Pharmakologische Gruppe Antidepressiva

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden