Lidocard B. Braun 2 % darf nicht angewendet werden
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bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln zur örtlichen Betäubung (Lokal- anästhetika) vom Säureamid-Typ
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bei schweren Störungen der Erregungsleitung des Herzens
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innerhalb der ersten drei Monate nach Herzinfarkt oder bei eingeschränkter Herzleistung, außer bei lebensbedrohenden Störungen des Herzkammer-Rhythmus.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Lidocard B. Braun 2 % ist erforderlich, falls Sie an
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Störungen der Erregungsbildung und -leitung des Herzens,
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stark verlangsamter Schlagfolge des Herzens unter 50 Schlägen pro Minute,
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Nieren- oder Lebererkrankungen,
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stark erniedrigtem Blutdruck unter 90 mm Hg systolisch oder
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erniedrigtem Kaliumspiegel des Blutes
leiden.
Der anwendende Arzt wird bei der Anwendung von Lidocard B. Braun 2 %
eine intravenöse Injektion oder Infusion nur unter sorgfältiger Kreislaufüberwachung durchfüh- ren,
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eine länger dauernde parenterale Therapie (Gabe von Arzneimitteln als Dauertropf in eine Vene) nur unter Überwachung des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes und Säure-Base-Haushaltes durchfüh- ren.
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen wird Ihr Arzt folgende Punkte beachten:
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Dosierung so niedrig wie möglich wählen,
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Injektion langsam vornehmen,
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die Infusion beenden, sobald sich der Herzrhythmus stabilisiert hat oder früheste Zeichen einer Überdosierung auftreten,
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EKG, Blutdruck und Atmung kontrollieren,
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Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen (siehe Abschnitte „Lidocard B. Braun 2 % darf nicht angewendet werden“ und „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Lidocard B. Braun 2 % ist erforderlich“) sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln (siehe Abschnitt
„Bei Anwendung von Lidocard B. Braun 2 % mit anderen Arzneimitteln“).
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Kinder sind Dosierungen im Einzelfall unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht zu berech- nen. Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung von Lidocainhydrochlorid zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen bei Kindern sind nicht ausreichend untersucht.
Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?
Für ältere Menschen sind Dosierungen im Einzelfall unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht zu berechnen. Bei Patienten über 60 Jahren ist eine Verringerung der Dosis angezeigt.
Bei Anwendung von Lidocard B. Braun 2 % mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder an- wenden bzw. vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht ver- schreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Gleichzeitig verabreichte Arzneimittel, die den Arzneimittelabbau in der Leber steigern oder hemmen, können die Konzentration von Lidocain im Blut beeinflussen und dadurch die Wirkung von Lidocain verstärken oder abschwächen bzw. verlängern oder verkürzen.
Arzneimittel, die die Wirkung von Lidocain abschwächen, sind v. a. Barbiturate (v. a. Phenobarbital), Carbamazepin, Phenytoin oder Primidon.
Arzneimittel, die die Wirkung von Lidocain verlängern, sind Beta-Rezeptor-Antagonisten („Beta- blocker“ z. B. Propranolol, Metoprolol), Cimetidin, Amiodaron und Noradrenalin.
Die zusätzliche getrennte Gabe von Adrenalin oder Noradrenalin führt zu einer längeren Wirkdauer von Lidocard B. Braun 2 %.
Bei Ansäuerung des Blutes (Acidose) ist der Plasmaspiegel an freiem Lidocain erhöht und somit die Wirkung von Lidocain verstärkt.
Die Wirkung von Muskelrelaxantien (bestimmte Arzneimittel zur Muskelerschlaffung), insbesonde- re von Suxamethoniumchlorid, kann durch Lidocard B. Braun 2 % verstärkt werden.
Bei Kombination von Lidocard B. Braun 2 % mit anderen herzwirksamen Medikamenten wie
Antiarrhythmika, Beta-Blocker oder Calcium-Antagonisten muss am Herzen mit einer Zunahme der hemmenden Wirkung auf die Erregungsleitung und die Kontraktionskraft gerechnet werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lidocain mit Erythromycin (einem Antibiotikum) und Fluvoxamin (einem Mittel zur Behandlung seelischer Erkrankungen) kann die Ausscheidungsdauer
von Lidocain verlängert oder der Blutspiegel von Lidocain erhöht sein. Daher ist Vorsicht geboten, um eine Anhäufung von Lidocain im Körper zu vermeiden.
Eine gleichzeitige Verabreichung anderer ähnlich wirkender Antiarrhythmika sollte wegen der Gefahr des Auftretens schwerwiegender Nebenwirkungen vermieden werden.
Vorsicht ist geboten bei Einsatz von Beruhigungsmitteln wie Diazepam, die ebenfalls die Funktion des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark) beeinflussen und nachteilige Wirkungen von Lidocainhydrochlorid verändern können. Es besteht ein Wechselspiel zwischen Lidocainhydrochlorid einerseits und Beruhigungsmitteln andererseits. Diese Medikamente heben die Krampfschwelle des zentralen Nervensystems an.
Bei gleichzeitiger Gabe von Lidocard B. Braun 2 % und gasförmigen Narkosemitteln können sich die dämpfenden Wirkungen gegenseitig verstärken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme bzw. Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Lidocain soll in der Schwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung und in reduzierter Dosis angewendet werden.
Stillzeit
Lidocainhydrochlorid geht in die Muttermilch und soll daher bei stillenden Müttern nur mit Vorsicht angewendet werden. Jedoch muss das Stillen im allgemeinen nicht unterbrochen werden. Eine Ge- fährdung des Säuglings bei Anwendung von Lidocard B. Braun 2 % in der Stillzeit erscheint unwahr- scheinlich.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Aufgrund der Wirkung von Lidocard B. Braun 2 % auf das zentrale Nervensystem muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob Sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen dürfen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Lidocard B. Braun 2 %
Lidocard B. Braun 2 % enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle (5 ml oder 10 ml), d.h., es ist nahezu „natriumfrei“