Wechselwirkungen
Arzneimittel können sich gegenseitig beeinflussen, so dass ihre Wirkung dann stärker oder schwächer ist als gewöhnlich. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Xyloneural?
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Die gleichzeitige Gabe gefäßverengender Arzneimittel führt zu einer längeren Wirkdau- er von Xyloneural.
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Bei gleichzeitiger Gabe von Xyloneural und Secale-Alkaloiden (wie z.B. Ergotamin) o- der Epinephrin kann ein ausgeprägter Blutdruckabfall auftreten.
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Vorsicht ist geboten bei Einsatz von Sedativa, die ebenfalls die Funktion des ZNS be- einflussen und die toxische Wirkung von Lokalanästhetika verändern können. Es be- steht ein Antagonismus zwischen Lokalanästhetika einerseits und Sedativa und Hypno- tika andererseits. Die beiden letztgenannten Medikamentengruppen heben die Krampf- schwelle des ZNS an.
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Bei gleichzeitiger Anwendung von Aprindin und Xyloneural ist eine Summation der Ne- benwirkungen möglich. Aprindin hat aufgrund der chemischen Strukturähnlichkeit mit Lokalanästhetika ähnliche Nebenwirkungen.
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Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Therapie mit Propranolol, Diltiazem und Vera- pamil. Durch eine Abnahme der Lidocainhydrochlorid 1 H2O-Clearance kommt es zu einer deutlichen Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit mit Kumulationsgefahr.
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Kombinationen verschiedener Lokalanästhetika rufen additive Wirkungen am kardi- ovaskulären System und ZNS hervor.
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Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe des H2-Antagonisten Cimetidin. Durch eine Abnahme der Leberdurchblutung und Hemmung mikrosomaler Enzyme können bereits nach Interkostalblockade toxische Lidocain-Plasmaspiegel auftreten.
Welche anderen Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch Xyloneural beeinflusst?
Die Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxantien wird durch Xyloneural verlängert.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Mögliche Nebenwirkungen
Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Xyloneural entsprechen weitgehend denen anderer Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ. Unerwünschte, systemische Wirkun- gen, die bei Überschreiten eines Blutplasmaspiegels von 5 bis 10 µg Lidocain pro ml auftre- ten können, sind methodisch (aufgrund der Anwendung), pharmakodynamisch oder pharma- kokinetisch bedingt und betreffen das Zentralnerven- und das Herzkreislaufsystem.
Bei Plasmakonzentrationen, wie sie bei regelrechter Anwendung im Allgemeinen erreicht werden, wird der Blutdruck in der Regel nur geringgradig durch die positiv inotrope und posi- tiv chronotrope Wirkung von Xyloneural beeinflusst.
Ein Blutdruckabfall kann ein erstes Zeichen für eine relative Überdosierung im Sinne einer kardiotoxischen Wirkung sein.
Die Auslösung einer malignen Hyperthermie ist, wie bei anderen Lokalanästhetika, auch für Lidocainhydrochlorid 1 H2O nicht auszuschließen. Im Allgemeinen wird jedoch der Einsatz von Lidocainhydrochlorid 1 H2O bei Patienten mit maligner Hyperthermie für sicher gehalten, auch wenn über das Auftreten einer malignen Hyperthermie bei einem Patienten, der Lido- cainhydrochlorid 1 H2O zur Periduralanästhesie erhalten hatte, berichtet wurde.
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) werden allergische Reaktionen auf Xyloneural in Form von Urtikaria, Ödem, Bronchospasmus oder eines Atemnotsyndroms sowie Kreislaufreaktio- nen beschrieben.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.