Aktren 400 mg - Kapseln

Aktren 400 mg - Kapseln
Wirkstoff(e)Ibuprofen
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberBayer Austria GmbH
Zulassungsdatum23.08.1995
ATC CodeM01AE01
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeNichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was sind Aktren 400 mg – Kapseln und wofür werden sie angewendet?

Eine Aktren 400 mg – Kapsel enthält als Wirkstoff 400 mg Ibuprofen.

Ibuprofen gehört zu der Gruppe von Schmerzmitteln, die als kortisonfreie Rheumamittel = nicht- steroidale Anti-Rheumatika (NSAR), bezeichnet werden.

Diese Arzneimittel haben schmerzstillende, entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung.

Ibuprofen wird angewendet

  • zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen (wie z.B. Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Menstruationsbeschwerden)
  • zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen und Fieber bei Erkältungskrankheiten

Wenn Sie sich nach 3 – 4 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Aktren 400 mg – Kapseln sind auf Grund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht für Kinder (Personen bis zum vollendeten 12. Lebensjahr) geeignet.

Ibuprofen darf nicht eingenommen werden,

wenn Sie allergisch gegen Ibuprofen oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind

  • bei Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten anderen Schmerz- oder Rheumamitteln (sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika = NSAR) oder Acetylsalicylsäure (wenn bei Ihnen nach deren Anwendung schon einmal Atemnot, Asthma, Schnupfen oder Hautreaktionen auftraten)
  • bei Hirnblutungen
  • bei akuten starken Blutungen
  • bei bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen Magen/Darm- Geschwüren, Blutungen oder Durchbrüchen (mindestens zweimaliges Auftreten nachgewiesener Geschwüre oder Blutungen)
  • wenn bei Ihnen schon einmal nach der Einnahme von Schmerz- oder Rheumamitteln (NSAR) Blutungen im Magen-Darm-Trakt aufgetreten sind, eventuell auch mit einem Durchbruch
  • bei schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung
  • bei schwerer Herzmuskelschwäche
  • bei Störungen der Blutbildung, Knochenmarksschädigungen
  • bei einer krankhaft gesteigerten Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese)
  • bei starker Austrocknung (z.B. nach Durchfällen, Erbrechen und unzureichender Flüssigkeitsaufnahme)
  • im letzten Drittel der Schwangerschaft

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Aktren 400 mg – Kapseln einnehmen.

Bei Schmerzen im Magen-Darmbereich sind Aktren 400 mg – Kapseln nicht einzunehmen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker wenn Sie eine Infektion haben – siehe unter „Infektionen“.

Allgemeine Warnhinweise

Wenn Sie Produkte, die Acetylsalicylsäure enthalten, gleichzeitig mit Aktren 400 mg – Kapseln einnehmen, sollten Sie Ihren Arzt befragen.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem Sie die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Kontrolle der Beschwerden erforderlichen Zeitraum anwenden.

Die Anwendung des Wirkstoffes Ibuprofen in Kombination mit NSAR, einschließlich sogenannter COX-2-Hemmer (selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer), soll vermieden werden, da dies ein erhöhtes Risiko für Geschwüre, Blutungen und andere Nebenwirkungen darstellt.

Vorsichtsmaßnahmen“)

Thrombozytenaggregations-

Erhöhung des Risikos einer Magen-Darm-Blutung (siehe

Punkt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)

hemmende Arzneimittel

     

Acetylsalicylsäure (niedrig dosiert)

Die Hemmung der Verklumpung von Blutplättchen kann als Thrombozyten- durch die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen bei aggregationshemmer, zur länger dauernder Einnahme beeinträchtigt sein.

„Blutverdünnung“

       

NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien

Antikoagulanzien (Arzneimittel zur

verstärken (siehe Punkt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“); ein erhöhtes Blutungsrisiko ist

Hemmung der Blutgerinnung)

möglich (Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen)

     

Phenytoin (Arzneimittel zur

Erhöhung der Konzentration dieses Arzneimittels im

Blut möglich – entsprechende Kontrolle und

Behandlung von Krampfanfällen)

gegebenenfalls Dosisanpassung empfohlen.

     

selektive Serotonin-Wieder-

Erhöhung des Risikos einer Magen-Darm-Blutung (siehe aufnahmehemmer/SSRI (bestimmte Punkt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)

Antidepressiva)

 

Lithium (Arzneimittel zur

Erhöhung der Lithium-Konzentration im Blut – Kontrolle Behandlung psychischer und gegebenenfalls Dosisanpassung empfohlen.

Erkrankungen)

 
Kombination von Ibuprofen (dem Wirkstoff in Aktren 400 mg - Kapseln) mitMögliche Reaktionen
anderen NSARs, einschließlich SalicylateVerstärkung der Nebenwirkungen, insbesondere des Risikos von Magen-Darm-Geschwürer und Blutungen (diese Kombination ist zu vermeiden, siehe Punkt 2 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Herzglykoside (eine Gruppe von Wirkstoffen, die zur Stärkung der Herzkraft dienen)Erhöhung von deren Konzentration im Blut - entsprechende Kontrollen und gegebenenfalls wird eine Dosisanpassung empfohlen.
Zidovudin (antivirales Arzneimittel)Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Einblutungen in Gelenke (Hämarthrosen) und Blutergüsse bei Hämophilie-Patienten (Blutern).
GlucocorticoideErhöhung des Risikos von Magen-Darm-Geschwüren oder Blutungen (siehe Punkt 2 " Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Thrombozytenaggregations- hemmende ArzneimittelErhöhung des Risikos einer Magen-Darm-Blutung (siehe Punkt 2, Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Acetylsalicylsäure (niedrig dosiert) als Thrombozyten- aggregationshemmer, zur "Blutverdünnung"Die Hemmung der Verklumpung von Blutplättchen kann durch die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen bei länger dauernder Einnahme beeinträchtigt sein.
Antikoagulanzien (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung)NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien verstärken (siehe Punkt 2 " Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen"); ein erhöhtes Blutungsrisiko ist möglich (Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen)
Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen)Erhöhung der Konzentration dieses Arzneimittels im Blut möglich - entsprechende Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung empfohlen.
selektive Serotonin-Wieder- aufnahmehemmer/SSRI (bestimmte Antidepressiva)Erhöhung des Risikos einer Magen-Darm-Blutung (siehe Punkt 2 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Lithium (Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen)Erhöhung der Lithium-Konzentration im Blut - Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung empfohlen.

Acetylsalicylsäure: Die Einnahme zusammen mit Ibuprofen wird nicht empfohlen, da dies das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen kann.

Einige andere Arzneimittel können die Behandlung mit Aktren 400 mg – Kapseln ebenfalls beeinträchtigen oder durch eine solche selbst beeinträchtigt werden. Sie sollten daher vor der

Anwendung von Aktren 400 mg – Kapseln zusammen mit anderen Arzneimitteln immer den Rat Ihres Arztes oder Apothekers einholen.

Einnahme von Aktren 400 mg – Kapseln zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Anwendung von Ibuprofen sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken (siehe obenstehende Tabelle).

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Wird während der Anwendung von Ibuprofen eine Schwangerschaft festgestellt, so ist der Arzt zu benachrichtigen.

Sie dürfen Ibuprofen im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.

Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf Ibuprofen wegen eines erhöhten Risikos von Komplikationen für Mutter und Kind nicht angewendet werden.

Stillzeit

Der Wirkstoff Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Wird eine längere Einnahme höherer Dosen verordnet, ist jedoch ein frühzeitiges Abstillen zu erwägen.

Wie wird es angewendet?

Wie sind Aktren 400 mg – Kapseln einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die niedrigste wirkungsvolle Dosis ist für die kürzeste Dauer, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, anzuwenden. Nebenwirkungen können so minimiert werden.

Die Dosierung richtet sich nach den Angaben in der nachfolgenden Tabelle.

Das jeweilige Dosierungsintervall richtet sich nach dem Beschwerdebild und der maximalen Tagesgesamtdosis. Es sollen 6 Stunden nicht unterschritten werden.

Bei Fieber und Schmerzen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem jeweiligen Beschwerdebild. Die Behandlung mit Ibuprofen soll jedoch 3-4 Tage nicht überschreiten. Bestehen die Beschwerden über diesen Zeitraum hinaus, ist deren Abklärung durch einen Arzt erforderlich.

Wenn Sie eine Infektion haben, konsultieren Sie unverzüglich einen Arzt, falls Symptome (z.B. Fieber und Schmerzen) anhalten oder sich verschlimmern (siehe Abschnitt 2).

Erwachsene und Jugendliche (ab dem vollendeten 12. Lebensjahr):

1 Kapsel eingenommen alle 6 – 8 Stunden. Die maximale Tagesdosis von 1200 mg (3 Kapseln) ist nicht zu überschreiten.

Körpergewicht (Alter)Einzeldosis in Anzahl der Tablettenmax. Tagesdosis in Anzahl der Tabletten
>40 kg (Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene)1 Tablette (entsprechend 400 mg Ibuprofen)3 Tabletten (entsprechend 1200 mg Ibuprofen)

Ältere Personen (≥ 65 Jahre)

Es ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich. Wegen des möglichen Nebenwirkungsprofils (siehe Punkt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“) sind ältere Menschen besonders sorgfältig zu überwachen.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich. Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz dürfen Ibuprofen nicht einnehmen (siehe Punkt 2 „Ibuprofen darf nicht eingenommen werden, bzw. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich. Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung dürfen Ibuprofen nicht einnehmen (siehe Punkt 2 „Ibuprofen darf nicht eingenommen werden, bzw. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).

Kinder (bis zum vollendeten 12. Lebensjahr)

Aktren 400 mg – Kapseln sind auf Grund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht für Kinder geeignet.

Art der Anwendung Zum Einnehmen.

Nehmen Sie Aktren 400 mg – Kapseln bitte unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) während oder nach einer Mahlzeit ein.

Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, nehmen sie Ibuprofen mit etwas Nahrung ein.

Dauer der Anwendung

Nehmen Sie Aktren 400 mg – Kapseln ohne ärztlichen Rat nicht länger als 3-4 Tage ein.

Wenn Sie eine größere Menge von Aktren 400 mg – Kapseln eingenommen haben, als Sie sollten

Falls Sie mehr Aktren 400 mg – Kapseln eingenommen haben, als sie sollten, oder falls Kinder aus Versehen das Arzneimittel eingenommen haben, wenden Sie sich immer an einen Arzt oder ein Krankenhaus in Ihrer Nähe, um eine Einschätzung des Risikos und Rat zur weiteren Behandlung zu bekommen.

Die Symptome können Übelkeit, Erbrechen (möglicherweise auch mit Blut), Magenschmerzen oder seltener Durchfall, Ohrensausen, Verwirrung, Augenzittern, Kopfschmerzen und Magen-Darm- Blutungen umfassen. Bei hohen Dosen wurde über Schläfrigkeit, Brustschmerzen, Herzklopfen, Ohnmacht, Krämpfe (vor allem bei Kindern), Schwäche und Schwindelgefühle, Blut im Urin, Frieren, Atemprobleme Benommenheit, Bewusstlosigkeit (bei Kindern auch Schüttelkrämpfe), gelegentlich Erregung und Desorientiertheit oder Koma berichtet. Ferner kann es zu Blutdruckabfall, verminderter Atmung und zur blauroten Färbung von Haut und Schleimhäuten (Zyanose) kommen.

Gelegentlich entwickeln Patienten Krämpfe. Bei schwerwiegenden Vergiftungen kann es zu einer stoffwechselbedingten Übersäuerung des Blutes und des Körpers (metabolische Azidose) kommen und die Blutgerinnungszeit kann verlängert sein. Akute Nierenfunktionsstörungen und Leberschäden können auftreten. Eine Verschlechterung von Asthma ist bei Asthmatikern möglich.

Es gibt kein spezifisches Gegenmittel (Antidot).

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Ibuprofen benachrichtigen Sie bitte einen Arzt. Dieser kann entsprechend der Schwere einer Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden.

Hinweis für den Arzt: Informationen zur Überdosierung finden Sie am Ende der Gebrauchsinformation.

Wenn Sie die Einnahme von Aktren 400 mg – Kapseln vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern fahren Sie wie gewohnt mit der Einnahme fort.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bestimmte Nebenwirkungen erfordern, dass Sie das Arzneimittel absetzen und unverzüglich ärztlichen Rat suchen – siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“

Ältere Patienten (≥ 65 Jahre)

Bei älteren Patienten treten häufiger Nebenwirkungen nach Anwendung von NSAR auf, insbesondere Blutungen und Durchbrüche im Magen- und Darmbereich, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Daher ist bei älteren Patienten eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.

Magen-Darm-Trakt

Blutungen des Magen-Darm-Traktes, Geschwüre oder Durchbruch, auch mit tödlichem Ausgang, wurden während der Behandlung mit allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende Ereignisse im Magen-Darm-Trakt in der Vergangenheit zu

jedem Zeitpunkt der Therapie auf. Das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen, Geschwüren und Durchbruch ist bei Patienten mit Geschwüren in der Vergangenheit mit steigender NSAR-Dosis höher, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Durchbruch (siehe Punkt 2 „Ibuprofen darf nicht eingenommen werden,“) und bei älteren Patienten.

Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das Risiko für Magen-Darm- Erkrankungen erhöhen können, benötigen, sollte eine Kombinationstherapie mit Arzneimitteln, die die Magenschleimhaut schützen (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden.

Wenn bei Ihnen in der Vergangenheit Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt aufgetreten sind, insbesondere in höherem Alter, sollten Sie jegliche ungewöhnlichen Beschwerden im Bauchraum (vor allem Magen-Darm-Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist angeraten, wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Geschwüre oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, blutgerinnungshemmende Arzneimittel wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die unter anderem zur Behandlung von depressiven Verstimmungen eingesetzt werden, oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS) (siehe Punkt 2 „Einnahme von Ibuprofen zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

Wenn es bei Ihnen während der Behandlung mit Ibuprofen zu Magen-Darm-Blutungen oder Geschwüren kommt, ist die Behandlung sofort abzusetzen.

NSAR sollten bei Patienten mit einer Magen-Darm-Erkrankung in der Vergangenheit (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Punkt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Wirkungen am Herz-Kreislauf-System

Die Anwendung von Arzneimitteln wie Ibuprofen könnte mit einem geringfügig erhöhten Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, verbunden sein. Jedes Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und Dauer der Anwendung. Steigern Sie daher nicht die empfohlene Dosierung und Therapiedauer von 3-4 Tagen.

Sie sollten Ihre Behandlung vor der Einnahme von Aktren 400 mg - Kapseln mit Ihrem Arzt oder Apotheker besprechen, wenn Sie

  • eine Herzerkrankung, einschließlich Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Angina (Brustschmerzen), haben oder einen Herzinfarkt, eine Bypass-Operation, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (Durchblutungsstörungen in den Beinen oder Füßen aufgrund verengter oder verschlossener Arterien) oder jegliche Art von Schlaganfall (einschließlich Mini-Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke, „TIA“) hatten. Hohe Dosen (2400 mg täglich) sollten vermieden werden.
  • Bluthochdruck, Diabetes oder hohe Cholesterinspiegel haben oder Herzerkrankungen oder Schlaganfälle in Ihrer Familienvorgeschichte vorkommen oder wenn Sie Raucher sind.

Hautreaktionen

Im Zusammenhang mit der Behandlung mit Aktren 400 mg – Kapseln wurden schwerwiegende Hautreaktionen berichtet. Bei Auftreten von Hautausschlag, Läsionen der Schleimhäute, Blasen oder sonstigen Anzeichen einer Allergie sollten Sie die Behandlung mit Aktren 400 mg

– Kapseln einstellen und sich unverzüglich in medizinische Behandlung begeben, da dies die ersten Anzeichen einer sehr schwerwiegenden Hautreaktion sein können. Siehe Abschnitt 4.

Besondere Vorsicht ist geboten bei bestimmten Störungen des Immunsystems (sogenannte Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes und Mischkollagenosen). Es wurden bei diesen Grunderkrankungen unter der Behandlung mit NSAR Beschwerden einer Gehirnhautentzündung berichtet.

Während einer Windpockeninfektion (Varizellen-Infektion) sollte eine Anwendung von Ibuprofen vermieden werden.

Leber

Eine sorgfältige ärztliche Überwachung soll bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion erfolgen, da es zu einer Verschlimmerung dieser Beeinträchtigung kommen könnte.

Bei Patienten mit bestimmten erblichen Stoffwechselerkrankungen (hepatische Porphyrie) ist Ibuprofen nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter entsprechender Überwachung anzuwenden, da eine Attacke ausgelöst werden kann.

Eine Leberfunktionsstörung erhöht das Risiko der schädlichen Wirkung und kann eine Schädigung der Leber und tödliche Reaktionen hervorrufen.

Überempfindlichkeitsreaktionen

Bei Patienten mit Asthma, allergischen Schnupfen, Schwellungen der Nasenschleimhaut (z.B. Nasenpolypen), chronisch obstruktiver Lungenkrankheit oder chronischen Atemwegsinfektionen (vor allem in Verbindung mit Beschwerden von der Art eines allergischen Schnupfens) sind Reaktionen auf NSAR wie Verschlimmerung von Asthma (sogenannte Intoleranz für Analgetika/Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem (Schwellung von Haut, Schleimhaut und Geweben) oder Nesselsucht häufiger als bei anderen Patienten. Daher werden bei diesen Personen besondere Vorsichtsmaßnahmen empfohlen (Bereitschaft für einen Notfall). Dies gilt auch für Patienten, die auf andere Substanzen allergische Reaktionen wie etwa Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselsucht zeigten.

Wie bei anderen NSARs können allergische Reaktionen auch dann auftreten, wenn das Arzneimittel zuvor noch nicht angewandt wurde.

Bei Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z.B. Gesichtsschwellungen, Schwellungen in den Atemwegen (z.B. Kehlkopfschwellung), Luftnot, Asthma, Herzjagen, Hautreaktionen (Rötung, Ausschlag, Nesselausschlag, Juckreiz) und/oder Blutdruckabfall, muss die Einnahme/Anwendung des vermutlichen Auslösers beendet und sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Blut und Blutgerinnung

Besondere Vorsicht (Überwachung) ist erforderlich bei Gerinnungsstörungen und Mangel an Blutplättchen im Blut. Ibuprofen, der Wirkstoff von Aktren 400 mg – Kapseln kann vorübergehend die Blutplättchenfunktion (Thrombozytenaggregation) hemmen.

Kreislauf, Niere, Elektrolyt- und Wasserhaushalt

Da Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts und Wasseransammlungen im Gewebe in Verbindung mit einer Behandlung mit NSAR berichtet wurden, ist besondere Vorsicht geboten bei Patienten mit eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion, bei Patienten mit Bluthochdruck in der Vergangenheit, bei älteren Patienten, bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika (harntreibende Arzneimittel) oder andere Arzneimittel mit einem möglichen Einfluss auf die Nierenfunktion einnehmen.

Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann sich weiter verschlechtern. Es besteht das Risiko einer Nierenfunktionsstörung bei Kindern und Jugendlichen mit Flüssigkeitsmangel. Bei Patienten mit Flüssigkeitsmangel jeglicher Ursache, z.B. während großer chirurgischer Eingriffe ist wegen möglicher Blutungs-, Elektrolyt- und Volumenkomplikationen besondere Vorsicht geboten.

Eine Überwachung der Nierenfunktion wird empfohlen.

Allgemeine Hinweise

Ibuprofen gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln (nicht-steroidale Anti-Rheumatika), die die Fruchtbarkeit von Frauen beeinträchtigen können. Diese Wirkung ist nach Absetzen des Arzneimittels reversibel (umkehrbar).

Bei Weiterbestehen oder Verschlimmerung von Schmerzen oder anderer Entzündungszeichen wie z.B. bei einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens sowie beim Auftreten von Fieber unter der Behandlung mit Ibuprofen müssen Sie unverzüglich ärztlichen Rat einholen.

Bei längerem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, wenn Sie trotz der Einnahme von Ibuprofen häufig unter Kopfschmerzen leiden.

Ein plötzliches Absetzen von Schmerzmitteln nach längerer Anwendung hoher Dosierungen kann Entzugserscheinungen auslösen (z. B. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität), die typischerweise innerhalb weniger Tage verschwinden. Eine erneute Einnahme von Schmerzmitteln darf daher nur nach entsprechender Anordnung eines Arztes und nach Abklingen der Entzugserscheinungen erfolgen.

Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann - insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe - zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens führen.

Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Magen-Darm-Trakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.

Infektionen

Aktren kann Anzeichen von Infektionen wie Fieber und Schmerzen verdecken. Daher ist es möglich, dass sich durch Aktren eine angemessene Behandlung der Infektion verzögert, was zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen führen kann. Dies wurde bei bakterieller Pneumonie und bakteriellen Hautinfektionen im Zusammenhang mit Windpocken beobachtet.

Wenn Sie dieses Arzneimittel während einer Infektion einnehmen und Ihre Infektionssymptome anhalten oder sich verschlimmern, konsultieren Sie unverzüglich einen Arzt.

Laborkontrollen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Ibuprofen länger als 3-4- Tage anwenden wollen, gleichzeitig Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckers, kaliumsparende Entwässerungsmittel (Diuretika) oder Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen, da Ihr Arzt Laborkontrollen anordnen wird.

Weitere Empfehlungen siehe Punkt 2 „Einnahme von Ibuprofen zusammen mit anderen Arzneimitteln“.

Einnahme von Aktren 400 mg – Kapseln zusammen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder

beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die folgende Tabelle informiert über Reaktionen, die durch die gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln mit Ibuprofen, dem Wirkstoff von Aktren 400 mg - Kapseln, möglich sind. Falls Sie eines dieser Arzneimittel verwenden, ist eine entsprechende Information vor einer Einnahme von Ibuprofen besonders wichtig.

Kombination von Ibuprofen (dem Wirkstoff in Aktren 400 mg - Kapseln) mitMögliche Reaktionen
anderen NSARs, einschließlich SalicylateVerstärkung der Nebenwirkungen, insbesondere des Risikos von Magen-Darm-Geschwürer und Blutungen (diese Kombination ist zu vermeiden, siehe Punkt 2 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Herzglykoside (eine Gruppe von Wirkstoffen, die zur Stärkung der Herzkraft dienen)Erhöhung von deren Konzentration im Blut - entsprechende Kontrollen und gegebenenfalls wird eine Dosisanpassung empfohlen.
Zidovudin (antivirales Arzneimittel)Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Einblutungen in Gelenke (Hämarthrosen) und Blutergüsse bei Hämophilie-Patienten (Blutern).
GlucocorticoideErhöhung des Risikos von Magen-Darm-Geschwüren oder Blutungen (siehe Punkt 2 " Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Thrombozytenaggregations- hemmende ArzneimittelErhöhung des Risikos einer Magen-Darm-Blutung (siehe Punkt 2, Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Acetylsalicylsäure (niedrig dosiert) als Thrombozyten- aggregationshemmer, zur "Blutverdünnung"Die Hemmung der Verklumpung von Blutplättchen kann durch die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen bei länger dauernder Einnahme beeinträchtigt sein.
Antikoagulanzien (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung)NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien verstärken (siehe Punkt 2 " Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen"); ein erhöhtes Blutungsrisiko ist möglich (Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen)
Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen)Erhöhung der Konzentration dieses Arzneimittels im Blut möglich - entsprechende Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung empfohlen.
selektive Serotonin-Wieder- aufnahmehemmer/SSRI (bestimmte Antidepressiva)Erhöhung des Risikos einer Magen-Darm-Blutung (siehe Punkt 2 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen")
Lithium (Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen)Erhöhung der Lithium-Konzentration im Blut - Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung empfohlen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 30°C lagern.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Aktren 400 mg - Kapseln enthalten

Der Wirkstoff ist: Ibuprofen. 1 Kapsel enthält 400 mg Ibuprofen. Die sonstigen Bestandteile sind:

Kapselinhalt: Poloxamer, Propylenglykol, Macrogol-Glycerol-Hydroxystearat Kapselhülle: Gelatine, Glycerol 85 %, Titandioxid (E 171), gereinigtes Wasser

Wie Aktren 400 mg – Kapseln aussehen und Inhalt der Packung

Aktren Kapseln sind gelblich-weiße, undurchsichtige, längliche Weichkapseln gefüllt mit einer

gelblich-weißen Suspension.

Aktren ist in Packungen zu 10 und 20 Stück erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:

Bayer Austria Ges.m.b.H., 1160 Wien

Hersteller:

Dolorgiet Arzneimittel GesmbH, St. Augustin/53754 Bonn, Deutschland

Z.Nr.: 1-21186

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Jänner 2021.

Die folgenden Informationen sind nur für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Überdosierung

Symptome:

Die meisten Patienten entwickelten Nausea, Erbrechen, epigastrische Schmerzen oder seltener Diarrhoe. Tinnitus, Kopfschmerzen und gastrointestinale Blutungen sind auch möglich. Bei schwerwiegenden Vergiftungen wurde über zentralnervöse Störungen mit Schwindel, Benommenheit, Bewusstlosigkeit (bei Kindern auch myoklonische Krämpfe), gelegentlich Erregung und Desorientiertheit oder Koma berichtet. Ferner kann es zu Blutdruckabfall, Atemdepression und Zyanose kommen.

Gelegentlich entwickeln Patienten Konvulsionen. Bei schwerwiegenden Vergiftungen kann eine metabolische Azidose auftreten und die Prothrombin-Zeit/INR kann verlängert sein. Akute Nierenfunktionsstörungen und Leberschäden können auftreten. Eine Verschlechterung von Asthma ist bei Asthmatikern möglich.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung:

Ein spezifisches Antidot existiert nicht.

Die Therapie bei Überdosierung erfolgt symptomatisch (Magenspülung, wenn erforderlich Korrektur der Serumelektrolyte) und unterstützend und beinhaltet das Freihalten der Atemwege und eine Überwachung der Herz- und Vitalparameter bis der Patient wieder stabil ist. Innerhalb einer Stunde nach Einnahme einer möglicherweise toxischen Menge kann Aktivkohle eingesetzt werden.

Krämpfe sollten mit intravenösem Diazepam oder Lorazepam behandelt werden. Bronchodilatoren sind bei Asthma angezeigt.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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