Psychiatrische Erkrankungen
Manche Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel wie Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten anwenden, berichten über Depression oder depressive Verstimmung.
Depressionen können schwerwiegend sein und gelegentlich zu Selbsttötungsgedanken führen. Wenn bei Ihnen Stimmungsschwankungen und depressive Symptome auftreten, lassen Sie sich so rasch wie möglich von Ihrem Arzt medizinisch beraten.
Einnahme von Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie immer den Arzt, welche Arzneimittel Sie bereits anwenden oder kürzlich angewendet haben. Informieren Sie auch jeden anderen Arzt oder Zahnarzt, der Ihnen andere Arzneimittel verschreibt (oder den Apotheker), dass Sie Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten einnehmen. Diese können Ihnen sagen, ob Sie zusätzliche empfängnisverhütende Vorsichtsmaßnahmen anwenden müssen (z. B. Kondome) und, falls ja, wie lange.
Einige Arzneimittel können einen Einfluss auf die Blutspiegel von Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten haben und zu einer Minderung der empfängnisverhütenden Wirksamkeit oder zu unerwarteten Blutungen führen. Dazu gehören:
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Arzneimittel zur Behandlung von:
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gastrointestinalen Bewegungsstörungen (z. B. Metoclopramid)
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Epilepsie (z. B. Primidon, Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin, Oxcarbazepin; Topiramat oder Felbamat)
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Tuberkulose (z. B. Rifampicin)
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HIV- und Hepatitis C-Virus-Infektionen (sogenannte Proteaseinhibitoren und nicht- nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren wie Ritonavir, Nevirapin)
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Pilzinfektionen (Griseofulvin, Azolantimykotika z. B. Itraconazol, Voriconazol, Fluconazol)
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bakteriellen Infektionen (Makrolidantibiotika, z. B. Clarithromycin, Erythromycin)
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bestimmten Herzerkrankungen, hohem Blutdruck (Kalziumkanalblocker, z. B. Verampamil, Diltiazem)
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Arthritis, Arthrosis (Etoricoxib)
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das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut
Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten darf nicht eingenommen werden, wenn Sie Hepatitis C haben und Arzneimittel einnehmen, welche Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, da diese die Ergebnisse eines Leberfunktionsbluttests erhöhen können (Ansteigen der ALT Leberenzyme).
Ihr Arzt wird ein anderes Verhütungsmittel vor Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel verschreiben. Zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung kann mit Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten wieder begonnen werden.
Siehe Abschnitt „Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten darf nicht eingenommen werden“.
Die gleichzeitige Einnahme der „Pille“ und des Antibiotikums Troleadomycin kann das Risiko eines Gallenstaus erhöhen.
Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten kann die Wirksamkeit bestimmter anderer Arzneimittel beeinflussen, z. B.
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Arzneimittel, die Ciclosporin enthalten
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das Antiepileptikum Lamotrigin (dies könnte zu einer erhöhten Häufigkeit von Krampfanfällen führen)
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Melatonin
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Midazolam
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Theophyllin
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Tizanidin
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Einnahme von Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten kann zusammen mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden, wenn notwendig mit etwas Wasser. Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten sollte nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden.
Labortests
Hormonale Verhütungsmittel können die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen.
Informieren Sie daher Ihren Arzt oder das Laborpersonal, dass Sie die „Pille“ einnehmen, wenn bei
Ihnen ein Bluttest durchgeführt werden muss.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bekommen, insbesondere wenn diese schwerwiegend und anhaltend sind, oder wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert, und Sie dieses auf Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten zurückführen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Alle Frauen, die kombinierte hormonale Kontrazeptiva anwenden, haben ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel in den Venen (venöse Thromboembolie [VTE]) oder Arterien (arterielle Thromboembolie [ATE]). Weitere Einzelheiten zu den verschiedenen Risiken im Zusammenhang mit der Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva siehe Abschnitt 2 „Was müssen Sie
vor der Einnahme von Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten beachten?“.
Die Anwendung von „Pillen“, die die gleichen Wirkstoffe wie Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten enthalten, ist am häufigsten mit den Nebenwirkungen Kopfschmerz, Schmier- und Zwischenblutungen verbunden.
Weitere mögliche Nebenwirkungen, die bei Anwendung dieser „Pillen“ auftreten können, sind
Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
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Stimmungsschwankungen, depressive Stimmungslage
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Kopfschmerzen
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Übelkeit, Bauchschmerzen
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Brustschmerzen oder Empfindlichkeit der Brust
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Gewichtszunahme
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
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Abnahme des Geschlechtstriebs (Libidoabnahme)
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Migräne
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Erbrechen, Durchfall
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Hautausschlag
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Nesselsucht (Juckreiz)
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Anschwellen der Brüste
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Wassereinlagerung (Flüssigkeitsretention)
Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
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Kontaktlinsenunverträglichkeit
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Überempfindlichkeit
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Zunahme des Geschlechtstriebs (Libidozunahme)
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Ausfluss aus der Scheide oder Brust
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Hautrötungen, Flecken auf bzw. Knötchen unter der Haut
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Gewichtsabnahme
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Gesundheitsschädliche Blutgerinnsel in einer Vene oder Arterie, zum Beispiel: O in einem Bein oder Fuß (d. h. TVT)
Die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel kann erhöht sein, wenn Sie an anderen Erkrankungen leiden, die dieses Risiko erhöhen (weitere Informationen zu den Erkrankungen, die das Risiko für ein Blutgerinnsel erhöhen und die Symptome eines Blutgerinnsels siehe Abschnitt 2).
Die folgenden schweren Nebenwirkungen wurden etwas häufiger bei Frauen, die die „Pille“
einnehmen, berichtet, allerdings ist ungeklärt, ob diese Erhöhung der Häufigkeit durch die
Anwendung ausgelöst wird (siehe auch Abschnitt 2 „Wann besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten erforderlich ist“).
Auch die nachfolgenden Erkrankungen wurden mit der „Pille“ in Verbindung gebracht
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Endometriose (mit Symptomen sehr schmerzhafter Monatsblutungen), gutartige Gebärmuttertumore, Porphyrie (eine Stoffwechselerkrankung, die Bauchschmerzen und neurologische Störungen hervorruft), systemischer Lupus erythematodes (bei dem körpereigene Organe und Gewebe vom Immunsystem
angegriffen und geschädigt werden), Herpes in der späten Schwangerschaft, Chorea Minor
(Sydenham’sche Chorea; schnelle, unwillkürliche zuckende oder ruckartige Bewegungen), hämolytisch-urämisches Syndrom (eine Erkrankung, die nach durch E. coli-Bakterien ausgelösten Durchfall auftritt), Leberprobleme, die als Gelbsucht sichtbar werden, Fettstoffwechselstörungen, eine Form der Schwerhörigkeit (Otosklerose).
Die Estrogene in der „Pille“ können bei Frauen, die an einer erblichen plötzlich auftretenden
Schwellung der Haut, der Schleimhäute, der inneren Organe oder des Gehirns (hereditäres
Angioödem) leiden, die Symptome des Angioödems auslösen oder verschlimmern (siehe Abschnitt 2 „Wann besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ethinylestradiol/Levonorgestrel Pharbil 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten erforderlich ist“).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen haben, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.