Thomapyrin darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Coffein oder Salicylate sowie gegen einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie an einer seltenen ererbten Stoffwechselerkrankung leiden, die zur Unverträglichkeit gegen einen der Bestandteile des Arzneimittels führt (siehe „Thomapyrin enthält Lactose“)
- wenn bei Ihnen bereits einmal nach der Behandlung mit Salicylaten oder anderen entzündungshemmenden Schmerz- oder Rheumamitteln (nichtsteroidale Antirheumatika = „NSAR“) Symptome von Überempfindlichkeit aufgetreten sind wie z. B. Atembeschwerden (Asthma), Nasenpolypen, Haut- und/oder Schleimhautschwellungen (vor allem im Gesichtsbereich, bei Beteiligung von Nase, Kehlkopf und Zunge unter Umständen mit Atemnot und Schluckbeschwerden) oder Nesselausschlag (juckende rote Flecken auf der Haut)
- wenn Sie an einer der nachfolgenden Erkrankungen leiden: Geschwüre, Blutungen oder Durchbrüche des Magens oder des Darms, krankhaft erhöhte Blutungsneigung oder Blutgerinnungsstörung, erhebliche Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion, schwere Herzmuskelschwäche
- wenn bei Ihnen früher einmal eine Magen-Darm-Blutung oder ein Magen-Darm-Durchbruch aufgetreten ist, der durch entzündungshemmende Schmerz- oder Rheumamittel (NSAR) hervorgerufen wurde
- wenn bei Ihnen früher wiederholt (mehr als einmal) Geschwüre, Blutungen oder Durchbrüche des Magens oder des Darms aufgetreten sind
- wenn bei Ihnen starke Blutungen auftreten oder ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht (z. B. wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist – informieren Sie in diesem Fall Ihren Arzt über die Einnahme von Thomapyrin)
- wenn Sie mit Methotrexat (Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf das Immunsystem oder gegen Krebs) in einer Dosierung von 15 mg pro Woche oder mehr behandelt werden (siehe „Einnahme von Thomapyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
- wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulanzien) und hohe Dosen von Thomapyrin anwenden (siehe „Einnahme von Thomapyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
- wenn bei Ihnen eine bestimmte erbliche, sehr seltene Stoffwechselerkrankung (Mangel an Glukose-6-phospat-Dehydrogenase) vorliegt
- wenn Sie regelmäßig oder größere Mengen Alkohol trinken (siehe „Einnahme von Thomapyrin zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol“)
- von Schwangeren im letzten Schwangerschaftsdrittel (siehe „Schwangerschaft und Stillzeit“)
- von Kindern oder Jugendlichen mit Windpocken oder grippeähnlichen Erkrankungen wegen des Risikos der Entwicklung eines „Reye-Syndroms“ – einer sehr seltenen, aber unter Umständen lebensbedrohlichen Krankheit (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
- von Kindern unter 12 Jahren
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Thomapyrin einnehmen,
- wenn Sie an chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden leiden
- wenn bei Ihnen bereits früher Magen-Darm-Geschwüre, -Blutungen oder -Durchbrüche aufgetreten sind
- wenn Sie an Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, chronischer
Nasenschleimhautschwellung (Nasenpolypen), chronischen Atemwegserkrankungen oder Allergien (z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselfieber) leiden. Bei manchen Patienten kann das Auftreten von Asthmaanfällen auf eine Allergie gegen Acetylsalicylsäure oder andere NSAR zurückzuführen sein; in diesem Fall darf Thomapyrin nicht eingenommen werden (siehe „Thomapyrin darf nicht eingenommen werden“)
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen entzündungshemmende Schmerz- oder Rheumamitteln (nichtsteroidale Antirheumatika = „NSAR“ – siehe „Thomapyrin darf nicht eingenommen werden“) sind
- wenn bei Ihnen gleichzeitig Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulanzien),
Arzneimittel zur Vermeidung oder Auflösung eines Blutgerinnsels (Thrombozytenaggregationshemmer, Heparin, Thrombolytika) oder bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer = „SSRI“) angewendet werden (siehe „Einnahme von Thomapyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln“) – wenn Sie an Herzmuskelschwäche und/oder Bluthochdruck leiden – in Zusammenhang mit der Anwendung von einem der Wirkstoffe in Thomapyrin (Acetylsalicylsäure) wurde über Flüssigkeitseinlagerung und Schwellungen berichtet
- wenn Sie einen chronisch niedrigen Blutdruck haben
- wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist (z. B. nach einer Leberentzündung)
- wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist oder durch frühere Erkrankungen Nierenschäden bestehen
- wenn Sie am Gilbert-Syndrom (einer seltenen erblichen Stoffwechselerkrankung) leiden
- wenn Sie an Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden
- wenn bei Ihnen Mangelernährung oder Austrocknung (z. B. bei zu geringer Trinkmenge) vorliegen
- wenn bei Ihnen eine Operation – einschließlich „Zähneziehen“ – geplant ist (Informieren Sie in diesem Fall Ihren Arzt über die Einnahme von Thomapyrin)
- wenn bei Ihnen verstärkte, verlängerte oder unregelmäßige Menstruationsblutungen auftreten
Thomapyrin darf in diesen Fällen nur nach ärztlicher Anordnung und unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Wenden Sie sich daher bitte an Ihren Arzt, wenn einer der genannten Punkte auf Sie zutrifft.
Thomapyrin darf bei Schmerzen nicht länger als 3-4 Tage und bei Fieber nicht länger als 3 Tage ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden. Wenn Schmerzen oder Fieber bestehen bleiben oder sich sogar verschlimmern, oder wenn neue Beschwerden auftreten (z. B. Rötung bzw. Schwellung oder eine Verschlechterung des Allgemeinbefindens), suchen Sie bitte unverzüglich einen Arzt auf, da dies Anzeichen einer schweren Erkrankung sein können.
Die entzündungshemmenden Wirkstoffe in Thomapyrin können die Anzeichen (Symptome) einer Infektion verschleiern. Bei Anzeichen einer Infektion wie z. B. Rötung, Schwellung oder Anhalten von Beschwerden wie Schmerzen oder Fieber über mehr als drei Tage muss ärztlicher Rat eingeholt werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (bis hin zum Versagen des Herz-Kreislauf-Systems = anaphylaktischer Schock) können auftreten. Brechen Sie die Behandlung beim ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion ab.
Blutungsrisiko bei Operationen
Da die in Thomapyrin enthaltene Acetylsalicylsäure bereits in sehr niedrigen Dosierungen und mehrere Tage lang anhaltend die Blutgerinnung hemmt, kann die Blutstillung nach Operationen beeinträchtigt sein. Vor einer Operation – selbst bei geringfügigen chirurgischen Eingriffen (z. B. „Zähneziehen“) – müssen Sie daher bitte den behandelnden Arzt bzw. Zahnarzt über die Einnahme von Thomapyrin informieren.
Situationen mit erhöhtem Nebenwirkungsrisiko
Während der Behandlung können jederzeit Blutungen, Geschwüre oder ein Durchbruch von Geschwüren im Magen-Darm-Trakt, auch mit tödlichem Ausgang, auftreten – auch ohne vorangehende Beschwerden oder entsprechende Magen-Darm-Erkrankungen in der Vorgeschichte. Wenn Sie älter sind, ein geringes Körpergewicht haben oder mit einem blutgerinnungshemmenden Arzneimittel (Antikoagulanzien wie Warfarin oder Thrombozytenaggregationshemmer) behandelt werden, besteht ein erhöhtes Risiko (siehe auch „Einnahme von Thomapyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Vorsicht ist ebenfalls erforderlich, wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko einer Magenschädigung oder von Blutungen erhöhen, wie z. B. andere Schmerz- oder Rheumamittel (NSAR), kortisonhältige Arzneimittel (Kortikosteroide), oder bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer = SSRI) (siehe auch „Einnahme von Thomapyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Das Risiko für Blutungen, Geschwüre oder ein Durchbruch von Geschwüren im Magen-Darm-Trakt erhöht sich mit ansteigender Dosis, bei Geschwüren in der Vorgeschichte, insbesondere in Verbindung mit den Komplikationen Blutung oder Durchbruch (siehe „Thomapyrin darf nicht eingenommewerden“) und für ältere Patienten. Wenn Sie zu diesen Patientengruppen gehören, sollten Sie die Behandlung mit der niedrigsten möglichen Dosis beginnen und mit Ihrem Arzt über eine Behandlung zusammen mit magenschützenden Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonen-Pumpen-Hemmer) sprechen.
Falls Sie Anzeichen einer Nebenwirkung im Magen-Darm-Trakt bemerken (z. B. Bluterbrechen, kaffeesatzartiges Erbrechen, Magenschmerzen, Bauchschmerzen, teerähnlicher Stuhl), setzen Sie bitte Thomapyrin sofort ab und fragen Sie unverzüglich einen Arzt um Rat.
Patienten mit erhöhtem Nebenwirkungsrisiko
In bestimmten Fällen von schwerem Glukose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel (eine erbliche, sehr seltene Stoffwechselerkrankung) können höhere Dosen von Acetylsalicylsäure Blutarmut durch den Zerfall von roten Blutkörperchen auslösen. Die Anwendung von Thomapyrin bei Glukose-6-phosphat- Dehydrogenasemangel muss daher unter ärztlicher Überwachung erfolgen.
Einer der Wirkstoffe in Thomapyrin (Acetylsalicylsäure) kann die Ausscheidung von Harnsäure verringern und bei empfänglichen Patienten einen Gichtanfall auslösen.
Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen dürfen Acetylsalicylsäure-haltige Arzneimittel ausschließlich nach ärztlicher Anweisung – und nur, wenn andere Maßnahmen keine Wirkung zeigen – gegeben werden. Besonders bei jungen Patienten besteht das Risiko für das
Auftreten des seltenen, jedoch lebensbedrohlichen Reye-Syndroms (siehe „Thomapyrin darf nicht eingenommen werden“), das unbedingt sofortiger ärztlicher Intensivbehandlung bedarf. Es kamen allerdings auch Fälle bei Erwachsenen vor. Beim Reye-Syndrom handelt es sich um eine nicht
ansteckende Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie) mit gleichzeitigem Leberversagen. Es treten typischerweise nach dem Abklingen die ersten Anzeichen einer fieberhaften Erkrankung (insbesondere bei Windpocken und grippeähnliche Erkrankungen) auf. Alarmsignale sind lang andauerndes, heftiges Erbrechen, Kopfschmerzen und Bewusstseinstrübung. Brechen Sie die Behandlung mit Thomapyrin sofort ab, und wenden Sie sich sofort an einen Arzt, wenn diese Symptome auftreten.
Aus diesem Grund soll auch nach einer Impfung gegen Windpocken vorsichtshalber 6 Wochen lang kein Acetylsalicylsäure-haltiges Arzneimittel eingenommen werden. Thomapyrin ist nicht geeignet für Personen mit einem Körpergewicht unter 30 kg.
Folgen längerer Anwendung von Schmerzmitteln
Bei längerer Anwendung von Schmerzmitteln – vor allem in hoher Dosierung – können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen desselben Arzneimittels behandelt werden dürfen. Falls Sie meinen, dass bei Ihnen derartige Kopfschmerzen vorliegen, lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt beraten.
Ein plötzliches Absetzen von Schmerzmitteln nach längerer Anwendung in hoher Dosierung kann Entzugssymptome auslösen (z. B. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Nervosität), die gewöhnlich innerhalb weniger Tage abklingen. Eine erneute Einnahme von Schmerzmitteln darf nur nach entsprechender Anordnung des Arztes und nach Abklingen der Entzugserscheinungen erfolgen. Eine gewohnheitsmäßige Langzeitanwendung von Schmerzmitteln kann zu dauerhafter Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens führen.
Weitere Warnhinweise
Thomapyrin bzw. NSAR im Allgemeinen können die Wirkung eines Intrauterinpessars („ die Spirale“) abschwächen; eine Wirkung, die vermutlich auf ihrem entzündungshemmenden Effekt beruht. Thomapyrin kann in höheren Dosierungen verschiedene klinisch-chemische Bestimmungsmethoden bzw. deren Ergebnisse beeinflussen (siehe „Einnahme von Thomapyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Die Einnahme von NSAR könnte mit einem geringfügig erhöhten Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, verbunden sein. Es sind zu wenige Daten vorhanden, um dieses Risiko für Thomapyrin bzw. Acetylsalicylsäure bei einer täglichen Dosis von nicht mehr als 3 g auszuschließen.
Einnahme von Thomapyrin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Um die Gefahr einer Überdosierung zu vermeiden, sollten Sie keine anderen Paracetamol-haltigen Arzneimittel zusammen mit Thomapyrin einnehmen. Bitte beachten Sie auch den möglichen Gehalt an Acetylsalicylsäure oder Coffein in anderen von Ihnen verwendeten Arzneimitteln. Eine Überschreitung der empfohlenen Tageshöchstdosis an Paracetamol kann zu Leberschäden führen (siehe auch „Wenn Sie eine größere Menge von Thomapyrin eingenommen haben, als Sie sollten“).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wird Thomapyrin gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet, so können die einzelnen Wirkstoffe sich wie in der nachstehenden Tabelle aufgeführt beeinflussen:
Acetylsalicylsäure:
Kombination von
Acetylsalicylsäure mit: |
Mögliche Reaktionen: |
Entzündungshemmende Schmerzund
Rheumamittel (NSAR) |
Wechselseitige Verminderung der Wirksamkeit bei
verstärktem Risiko einer Magen-Darmschädigung - diese
Kombination wird nicht empfohlen, wenn Ihr Arzt sie für
erforderlich hält, müssen Sie die Gebrauchsinformation der
verwendeten NSAR genau beachten |
„Digitalis“ (herzstärkende
Arzneimittel) |
Erhöhung von deren Blutspiegel und Wirkung – eine
entsprechende Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung
durch den Arzt ist erforderlich |
Bestimmte Arzneimittel gegen
Infektionen (Sulfonamide) |
Verstärkung der Wirkung bzw. der Nebenwirkungen |
„Kortison“ (Kortikosteroide) |
Erhöhung des Risikos eines Magen-Darm-Geschwürs oder
einer –Blutung |
Schilddrüsenhormone |
durch Acetylsalicylsäure kann die Aufnahme von
Schilddrüsenhormonen gehemmt werden |
Arzneimittel zur Vermeidung eines
Blutgerinnsels |
erhöhtes Blutungsrisiko im Magen-Darm-Trakt (siehe auch
„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ und „Welche
Nebenwirkungen sind möglich?“) – möglicherweise wird Ihr
Arzt die Blutgerinnungswerte überprüfen |
Blutgerinnungshemmende
Arzneimittel |
Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von
blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln verstärken; erhöhtes
Blutungsrisiko (siehe auch „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen“ und „Welche Nebenwirkungen sind
möglich?“) – möglicherweise wird Ihr Arzt die
Blutgerinnungswerte überprüfen.
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel dürfen nicht
zusammen mit hohen Dosen von Thomapyrin
(Acetylsalicylsäure) angewendet werden (siehe „Thomapyrin
darf nicht eingenommen werden“) |
Arzneimittel zur Auflösung von
Blutgerinnseln |
erhöhtes Blutungsrisiko (siehe auch „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen“ und „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) |
Valproinsäure (Arzneimittel zur
Behandlung von Epilepsie) |
Acetylsalicylsäure kann zu einem Anstieg der Blutspiegel von
Valproinsäure führen und in der Folge die Wirkung bzw.
Nebenwirkungen dieser Substanz verstärken |
Bestimmte Arzneimittel zur
Behandlung von Depressionen
(sogenannte selektive Serotonin-
Wiederaufnahme-Hemmer =
„SSRI“) |
Erhöhung des Risikos einer Magen-Darmblutung (siehe auch
„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ und „Welche
Nebenwirkungen sind möglich?“) |
Lithium (Arzneimittel zur
Behandlung psychischer
Erkrankungen) |
Erhöhung der Lithium-Blutspiegel – eine entsprechende
Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung durch den Arzt
ist erforderlich |
Pentoxifyllin (Arzneimittel zur
Behandlung von
Durchblutungsstörungen) |
Erhöhtes Blutungsrisiko – ärztliche Überwachung mit
häufigeren Kontrollen der Blutungszeit werden empfohlen |
Bestimmte Arzneimittel gegen
bakterielle Infektionen (Antibiotika
vom Tetrazyklin-Typ) |
Bei gleichzeitiger Einnahme von Acetylsalicylsäure und
Tetrazyklinen kann es zur Bildung von Verbindungen
kommen, die der Körper nicht aufnehmen kann. Daher soll
zwischen der Anwendung von Thomapyrin und Tetrazyklin-
Antibiotika ein Zeitraum von mindestens 1 bis 3 Stunden
liegen |
Harnsäuresenkende Arzneimittel |
Wirkungsverminderung |
Entwässernde Arzneimittel |
Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung –
Blutdruckkontrollen werden empfohlen |
Bestimmte entwässernde
(kaliumsparende) Arzneimittel -
sogenannte Aldosteronantagonisten
(z. B. Spironolacton) |
Wirkungsverminderung |
Blutdrucksenkende Arzneimittel |
Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung –
Blutdruckkontrollen werden empfohlen |
Methotrexat (Arzneimittel mit
hemmender Wirkung auf best.
Immunreaktionen oder gegen
Krebs) |
Acetylsalicylsäure kann zu einem Anstieg der Blutspiegel von
Methotrexat führen und in der Folge die schädigende Wirkung
dieser Substanz verstärken – diese Kombination soll vermieden
werden; falls doch erforderlich, ist eine strikte Kontrolle von
Blutbild, Leber- und Nierenfunktion durch den Arzt nötig. Bei
einer Dosierung von Methotrexat von 15 mg oder mehr pro
Woche darf Thomapyrin nicht gleichzeitig angewendet werden
(siehe auch „Thomapyrin darf nicht eingenommen werden“) |
Blutzuckersenkende Arzneimittel
zum Einnehmen |
Blutzuckerschwankungen sind möglich
– vermehrte Blutzuckerkontrollen werden empfohlen |
Bestimmte blutdrucksenkende
Arzneimittel (vom Typ der ACEHemmer) |
verminderte Nierenausscheidung, achten Sie auf eine
ausreichende Flüssigkeitsaufnahme |
Lokal wirksame Magen-Darm-
Präparate (Magnesium-,
Aluminium- und Kalziumsalze, -
oxide und -hydroxide) |
erhöhte Ausscheidung von Salicylaten durch den Urin |
Paracetamol:
Kombination von Paracetamol mit: |
Mögliche Reaktionen: |
Arzneimittel, die die Leberfunktion
beeinflussen wie z. B.
Gluthethimid (Schlaf- und
Beruhigungsmittel), Phenytoin
(Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie), Barbiturate
(Narkosemittel), Carbamazepin
(Arzneimittel zur Behandlung
depressiver Erkrankungen),
Rifampicin (Arzneimittel zur
Behandlung von Infektionen) und
andere leberschädigende
Wirkstoffe |
Erhöhung von der leberschädigenden Wirkung von
Paracetamol; Leberschäden bereits durch sonst untoxische
Dosen möglich |
Chloramphenicol (bestimmtes
Antibiotikum = Arzneimittel gegen
Infektionen ) |
erhöhte schädigende Wirkung des Chloramphenicol durch
verzögerte Ausscheidung |
Warfarin und Cumarin |
Die Bedeutung von Wechselwirkungen zwischen Paracetamol
und Warfarin bzw. Cumarin ist noch unklar. Eine längere
Einnahme von Paracetamol (über einen Zeitraum von 7 Tagen
oder mehr) zusammen mit Warfarin bzw. Cumarin sollte nur
unter ärztlicher Kontrolle erfolgen |
Zidovudin |
erhöhtes Risiko einer Verminderung bestimmter weißer
Blutkörperchen (Neutropenie) – diese Kombination sollte nur
auf ärztlichen Rat erfolgen |
Probenecid (harnsäuresenkendes
Arzneimittel) und Salicylamid
(entzündungshemmendes
Schmerzmittel) |
erhöhte schädigende Wirkung von Paracetamol durch
verzögerte Ausscheidung, bei gleichzeitiger Einnahme von
Probenecid sollte die Paracetamol-Dosis verringert werden |
Cholestyramin (bestimmtes
Arzneimittel zur
Cholesterinsenkung) |
verminderte Aufnahme von Paracetamol |
Arzneimittel, die die
Magenentleerung beschleunigen
(z. B. Metoclopramid [gegen
Erbrechen und Übelkeit]) |
Erhöhung der Aufnahme von Paracetamol, dadurch
beschleunigter Wirkeintritt |
Arzneimittel, die die
Magenentleerung verlangsamen |
Verminderung der Aufnahme von Paracetamol, dadurch
verzögerter Wirkeintritt |
Coffein:
Kombination von Coffein mit: |
Mögliche Reaktionen: |
Beruhigungsmittel |
Verminderung der beruhigenden Wirkung |
Bestimmte Arzneimittel bei
Asthma (Sympathomimetika) oder
Schilddrüsenhormone (Thyroxin) |
Verstärkung der herzschlagbeschleunigenden Wirkung |
Theophyllin (bestimmte
Arzneimittel zur Behandlung von
Atembeschwerden) |
Verzögerung der Ausscheidung von Theophyllin (die Wirkung
von Theophyllin hält länger an) |
Chinolone (bestimmte
Antibiotika = Arzneimittel gegen
Infektionen ) |
Verzögerung der Ausscheidung von Coffein (die Wirkung von
Coffein hält länger an) |
Verhütungsmittel zum Einnehmen
(orale Kontrazeptiva = „die Pille“),
Cimetidin (Arzneimittel gegen
zuviel Magensäure); Fluvoxamin
(Arzneimittel gegen Depressionen)
oder Disulfiram (Arzneimittel zur
Unterstützung des
Alkoholentzuges) |
Verzögerung des Coffein-Stoffwechsels in der Leber (die
Wirkung von Coffein hält länger an) |
Nikotin (Rauchen oder Nikotinersatztherapie) oder bestimmte dämpfende Arzneimittel (Barbiturate) |
Steigerung des Coffein-Abbaues in der Leber (Die Wirkung
von Coffein lässt rascher nach) |
Es gibt keine Hinweise, dass das mögliche Abhängigkeitspotenzial von Schmerzmitteln bei gemeinsamer Anwendung von Coffein erhöht wird.
Beeinflussung von Labortests
Acetylsalicylsäure kann in höheren Dosierungen die Ergebnisse verschiedener Laboruntersuchungen beeinflussen. Paracetamol kann bestimmte Laboruntersuchungen zur Bestimmung der Harnsäurewerte und der Blutzuckerwerte beeinträchtigen.
Bitte informieren Sie daher den Arzt vor Laboruntersuchungen über die Einnahme von Thomapyrin.
Einnahme von Thomapyrin zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Gleichzeitiger Alkoholkonsum erhöht die Gefahr von Nebenwirkungen, insbesondere im Magen- Darm-Trakt (z. B. Blutungen), im zentralen Nervensystem sowie die Gefahr einer Leberschädigung bei normalerweise harmlosen Paracetamol-Dosen und soll daher vermieden werden! Dies gilt
insbesondere für Alkoholmissbrauch.
Bitte beachten Sie den möglichen Gehalt an Coffein in Genussmitteln (z. B. Kaffee oder Tee), um die Gefahr einer Überdosierung zu vermeiden. Rauchen steigert den Coffein-Stoffwechsel in der Leber.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Erstes und zweites Schwangerschaftsdrittel
Thomapyrin darf während der ersten 6 Monate der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche ärztliche Anweisung eingenommen werden. Dabei muss die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Letztes Schwangerschaftsdrittel
Im letzten Schwangerschaftsdrittel darf Thomapyrin nicht eingenommen werden, da ein erhöhtes Risiko von Komplikationen für Mutter und Kind besteht (Fehlentwicklungen im Kreislaufsystem und/oder Nierenfunktionstörung beim Ungeborenen, erhöhte Blutungsgefahr bei Mutter und Kind
während der Geburt, Geburtsverzögerung durch Beeinträchtigung der Wehen) Eine länger dauernde Einnahme von hohen Coffein-Dosen kann bei Schwangeren zu Fehl- und Frühgeburten führen.
Stillzeit
Die Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über. Eine Störung der Blutgerinnung beim Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Coffein kann das Allgemeinbefinden und Verhalten des Säuglings beeinflussen.
Während der Einnahme von Thomapyrin soll daher nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Einige der möglichen Nebenwirkungen können die Aufmerksamkeit oder die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen (z. B. Schwindel, Drehschwindel).
Wenn Sie diese Nebenwirkungen bemerken, dürfen Sie bis zum Abklingen der Symptome keine Fahrzeuge lenken und keine gefährlichen Maschinen bzw. Werkzeuge bedienen.
Thomapyrin enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Thomapyrin - Tabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckerarten leiden. Eine Thomapyrin - Tablette enthält 16 mg Lactose-Monohydrat (Milchzucker), das entspricht 96 mg Lactose-Monohydrat bei Einnahme von 6 Tabletten. Wenn Sie an einer seltenen ererbten Stoffwechselerkrankung (Galactose-Unverträglichkeit, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose- Verwertungsstörung) leiden, sollten Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Thomapyrin - Tabletten sind für Diabetiker geeignet (1 Tablette enthält 0,094 g Kohlenhydrate entsprechend 0,008 Broteinheiten [BE]).