Lidocainhydrochlorid PUREN 10 mg/ml Injektionslösung

Abbildung Lidocainhydrochlorid PUREN 10 mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff(e) Lidocain
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Actavis Group PTC ehf.
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 19.02.1999

Zulassungsinhaber

Actavis Group PTC ehf.

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Lidocain-"Welk" 1 % K Lidocain Combustin Pharmazeutische PrÀparate GmbH
Lidocain Röwo 0,5% Ampulle 5ml Lidocain ASCONEX Arzneimittelvertriebs GmbH
elac Halsschmerztabletten Lidocain Engelhard Arzneimittel GmbH & Co.KG
Lignocaine Jelly 2 % Lidocain Pharmadrug Production GmbH
Xylocain 4 % Lidocain AstraZeneca GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Lidocainhydrochlorid PUREN ist ein Arzneimittel zur örtlichen BetÀubung (LokalanÀsthetikum vom SÀureamid-Typ).

Anwendungsgebiete: Lokale und regionale Nervenblockade

Lidocainhydrochlorid PUREN wird bei Erwachsenen und Kindern angewendet. Besondere Vorsicht ist bei der Behandlung von Kindern unter 4 Jahren geboten.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Lidocainhydrochlorid PUREN darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Lidocainhydrochlorid 1 H2O, andere LokalanĂ€sthetika vom SĂ€ureamid-Typ oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
  • bei schweren Störungen des Herz-Reizleitungssystems,
  • bei akutem Versagen der Herzleistung
  • bei Schock

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in der Geburtshilfe bei einer drohenden oder bereits bestehenden Blutung zur EpiduralanÀsthesie

ZusĂ€tzlich sind die speziellen Gegenanzeigen fĂŒr die Spinal- und PeriduralanĂ€sthesie zu beachten, wie z.B.

  • nicht korrigierter Mangel an Blutvolumen
  • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
  • erhöhter Hirndruck

Zur DurchfĂŒhrung einer rĂŒckenmarksnahen AnĂ€sthesie unter den Bedingungen einer Blutgerinnungsprophylaxe siehe unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“.

Hinweis
Das Risiko postspinaler Kopfschmerzen, das bei Jugendlichen und Erwachsenen bis ca. 30 Jahren bei der DurchfĂŒhrung der SpinalanĂ€sthesie gegeben ist, lĂ€sst sich durch die Wahl geeigneter dĂŒnner InjektionskanĂŒlen deutlich senken.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Lidocainhydrochlorid PUREN anwenden.

Besondere Vorsicht ist erforderlich bei

  • bei Nieren- oder Lebererkrankung,
  • Myasthenia gravis,
  • Injektion in ein entzĂŒndetes (infiziertes) Gebiet.

Vor einer LokalanĂ€sthesie ist grundsĂ€tzlich auf eine gute AuffĂŒllung des Kreislaufes zu achten.

Eine intravenöse Injektion oder Infusion darf nur unter sorgfĂ€ltiger KreislaufĂŒberwachung vorgenommen werden. Alle Maßnahmen zur Beatmung, Therapie von KrampfanfĂ€llen und Wiederbelebung mĂŒssen vorhanden sein.

Ist eine Allergie gegen Lidocainhydrochlorid bekannt, so muss mit einer Kreuzallergie gegen andere SÀureamid-LokalanÀsthetika gerechnet werden.

Bei Lösen der Blutsperre im Rahmen der intravenösen RegionalanÀsthesie ist das Risiko von Nebenwirkungen erhöht. Daher sollte das LokalanÀsthetikum fraktioniert abgelassen werden.

Bei Anwendung im Hals-Kopf-Bereich besteht ein höherer GefĂ€hrdungsgrad, weil das Risiko fĂŒr zentralnervöse Vergiftungserscheinungen erhöht ist.

Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (mehr als 25 % der maximalen Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang fĂŒr Infusion anlegen (Volumensubstitution)
  • Dosierung so niedrig wie möglich wĂ€hlen
  • In der Regel keinen gefĂ€ĂŸverengenden Zusatz verwenden (s. Dosierungsanleitung)
  • Korrekte Lagerung des Patienten beachten
  • Vor Injektion sorgfĂ€ltig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der KanĂŒle)
  • Vorsicht bei Injektion in infizierte Bereiche (aufgrund verstĂ€rkter Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit)
  • Injektion langsam vornehmen
  • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren

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Allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten

Es ist zu beachten, dass unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien, wie z. B. Heparin), nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine versehentliche GefĂ€ĂŸverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu ernsthaften Blutungen fĂŒhren kann, sondern dass allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss. Entsprechende Laboruntersuchungen sind vor der Anwendung von Lidocainhydrochlorid PUREN durchzufĂŒhren. Gegebenenfalls ist die Antikoagulanzientherapie zeitig genug abzusetzen.

Eine AnĂ€sthesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgefĂŒhrt werden.

Bei bestehender Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z. B. AcetylsalicylsĂ€ure) wird in den letzten fĂŒnf Tagen vor der geplanten rĂŒckenmarksnahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen.

Kinder
FĂŒr Kinder sind Dosierungen individuell unter BerĂŒcksichtigung von Alter und Gewicht und des Ausmaßes der Operation zu berechnen.

Die AnĂ€sthesie-Methode sollte sorgfĂ€ltig ausgewĂ€hlt werden. Schmerzhafte AnĂ€sthesie-Techniken sollten vermieden werden. Das Verhalten des Kindes sollte wĂ€hrend der Behandlung sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden.

FĂŒr die Anwendung zur AnĂ€sthesie bei Kindern sollten niedrigkonzentrierte Lidocainhydrochlorid– Lösungen (5 mg/ml) gewĂ€hlt werden. Zur Erreichung von vollstĂ€ndigen motorischen Blockaden kann die Verwendung von höher konzentrierten Lidocainhydrochlorid -Lösungen (10 mg/ml) erforderlich sein.

Ältere Menschen
FĂŒr Ă€ltere Menschen sind Dosierungen individuell unter BerĂŒcksichtigung von Alter und Gewicht zu berechnen. Vornehmlich bei Ă€lteren Patienten kann eine plötzliche arterielle Hypotension als Komplikation bei einer PeriduralanĂ€sthesie mit Lidocainhydrochlorid PUREN auftreten.

Anwendung von Lidocainhydrochlorid PUREN zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die gleichzeitige Gabe gefĂ€ĂŸverengender Arzneimittel fĂŒhrt zu einer lĂ€ngeren Wirkdauer von Lidocainhydrochlorid PUREN 10 mg/ml.

Bei gleichzeitiger Gabe von Lidocainhydrochlorid PUREN und Secale-Alkaloiden (wie z. B. Ergotamin) oder Epinephrin kann ein ausgeprÀgter Blutdruckabfall auftreten.

Vorsicht ist geboten bei Einsatz von Beruhigungsmitteln, die ebenfalls die Funktion des Zentralnervensystems (ZNS) beeinflussen und die schÀdigende Wirkung von LokalanÀsthetika verÀndern können. Es besteht ein Wechselspiel zwischen LokalanÀsthetika einerseits und Beruhigungsmitteln andererseits. Die letztgenannte Medikamentengruppe hebt die Krampfschwelle des ZNS an.

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Bei gleichzeitiger Anwendung von Aprindin und Lidocainhydrochlorid PUREN ist eine VerstÀrkung der Nebenwirkungen möglich. Aprindin hat aufgrund der chemischen StrukturÀhnlichkeit mit LokalanÀsthetika Àhnliche Nebenwirkungen.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Therapie mit bestimmten Herzmedikamenten (Propranolol, Diltiazem und Verapamil). Durch eine Abnahme der Lidocainhydrochlorid -Ausscheidung kommt es zu einer deutlichen VerlÀngerung der Eliminationshalbwertszeit Ausscheidungszeit mit der Gefahr der AnhÀufung von Lidocain.

Kombinationen verschiedener LokalanÀsthetika rufen additive Wirkungen am Herz-Kreislauf-System und ZNS hervor.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe des H2-Blocker Cimetidin. Durch eine Abnahme der Leberdurchblutung und Hemmung des Abbaus können bereits nach Interkostalblockade schÀdigende Lidocain-Blutkonzentrationen auftreten.

Die Wirkung nichtdepolarisierender Muskelrelaxanzien (bestimmte Arzneimittel zur Muskelerschlaffung) wird durch Lidocainhydrochlorid PUREN verlÀngert.

Lidocainhydrochlorid PUREN kann die methÀmoglobinbildende Wirkung von Arzneimitteln, die als MethÀmoglobinbildner bekannt sind (z.B. Sulfonamide), verstÀrken.

Anwendung von Lidocainhydrochlorid PUREN zusammen mit Nahrungsmitteln und GetrÀnken

Keine Angaben

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft
Lidocainhydrochlorid soll in der Schwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden.

Kontraindiziert ist die PeriduralanÀsthesie mit Lidocainhydrochlorid in der Geburtshilfe bei drohenden oder bestehenden Blutungen.

Stillzeit
Eine GefÀhrdung des SÀuglings bei Anwendung von Lidocainhydrochlorid in der Stillzeit erscheint unwahrscheinlich.

Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Bei operativer, zahnĂ€rztlicher oder großflĂ€chiger Anwendung von Lidocainhydrochlorid PUREN muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.

Lidocainhydrochlorid PUREN enthÀlt Natrium

Lidocainhydrochlorid PUREN enthĂ€lt Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend der nachfolgenden Dosierungsempfehlungen an.

Lidocainhydrochlorid PUREN wird im Allgemeinen durch einen Arzt angewendet.

Lidocainhydrochlorid PUREN wird in AbhĂ€ngigkeit vom jeweiligen AnĂ€sthesieverfahren intracutan, subcutan, zur RegionalanĂ€sthesie intravenös oder zur rĂŒckenmarksnahen LeitungsanĂ€sthesie peridural injiziert, in einem umschriebenen Bezirk in das Gewebe eingespritzt (Infiltration) oder in AbhĂ€ngigkeit von den anatomischen VerhĂ€ltnissen nach gezielter Punktion lokal appliziert.

Lidocainhydrochlorid PUREN sollte nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen DurchfĂŒhrung der jeweiligen AnĂ€sthesieverfahren angewendet werden.

GrundsÀtzlich gilt, dass bei kontinuierlicher Anwendung nur niedrig konzentrierte Lösungen von Lidocainhydrochlorid appliziert werden.

Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Entnahme vorgesehen. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung des BehĂ€ltnisses erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.

Handhabung der One-Point-Cut-(OPC-) Glasampullen:
ZunĂ€chst die FlĂŒssigkeit aus dem Ampullenhals nach unten schĂŒtteln.

Die Sollbruchstelle befindet Den Ampullenhals von diesem
sich unterhalb der Markierung. Punkt wegbrechen.

Wieviel und wie oft wird Lidocainhydrochlorid PUREN angewendet?

GrundsĂ€tzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewĂŒnschte ausreichende AnĂ€sthesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.

Bei Applikation in Gewebe, aus denen eine schnelle Resorption von Substanzen erfolgt, sollte eine Einzeldosierung von 300 mg Lidocainhydrochlorid ohne gefĂ€ĂŸverengenden Zusatz oder 500 mg Lidocainhydrochlorid mit gefĂ€ĂŸverengendem Zusatz nicht ĂŒberschritten werden. Bei Kindern und Ă€lteren Patienten muss eine Dosisanpassung vorgenommen werden.

FĂŒr die einzelnen Anwendungsarten gelten als Einzeldosen fĂŒr Jugendliche ĂŒber 15 Jahre und Erwachsene mit einer durchschnittlichen KörpergrĂ¶ĂŸe folgende Empfehlungen von verschieden konzentrierten Lidocainhydrochlorid -haltigen Injektionslösungen:

AnwendungsartDosierungKonzentration
OberflÀchenanÀsthesie (hier unabhÀngig von der Konzentration)bis zu 300 mg
Hautquaddeln pro Quaddelbis zu 20 mg5 - 10 mg/ml
Infiltrationbis zu 300 mg5 - 20 mg/ml
Infiltrations- und LeitungsanÀsthesie in der Zahnheilkundebis zu 300 mg20 mg/ml
Periphere Nervenblockadebis zu 300 mg10 - 20 mg/ml
Stellatum-Blockadebis zu 100 mg10 mg/ml
Grenzstrang-Blockadebis zu 300 mg10 mg/ml
ParavertebralanÀsthesiebis zu 300 mg10 mg/ml
EpiduralanÀsthesiebis zu 300 mg5 - 20 mg/ml
Feldblockbis zu 500 mg5 - 20 mg/ml
Intravenöse RegionalanÀsthesiebis zu 300 mg5 mg/ml

Bei der PeriduralanĂ€sthesie ist altersabhĂ€ngig zu dosieren, fĂŒr den Lumbalbereich gelten folgende Richtwerte:

5jÀhrige: 0,5 ml/Segment 10jÀhrige: 0,9 ml/Segment 15jÀhrige: 1,3 ml/Segment 20jÀhrige: 1,5 ml/Segment 40jÀhrige: 1,3 ml/Segment 60jÀhrige: 1,0 ml/Segment 80jÀhrige: 0,7 ml/Segment

Anwendung bei Kindern

Die durchschnittliche Dosis, die zu verwenden ist, betrĂ€gt zwischen 20 und 30 mg Lidocainhydrochlorid pro Eingriff. Alternativ kann die Dosis in mg von Lidocainhydrochlorid, die Kindern verabreicht werden darf, nach der folgenden Formel berechnet werden: Gewicht des Kindes (in kg) x 1,33. Eine Verabreichung von 5 mg Lidocainhydrochlorid pro Kilogramm Körpergewicht darf nicht ĂŒberschritten werden.

Lidocainhydrochlorid kann außer zur intravenösen RegionalanĂ€sthesie mit einem gefĂ€ĂŸverengenden Zusatz, wie z. B. Epinephrin, zur WirkungsverlĂ€ngerung kombiniert werden; bewĂ€hrt hat sich ein Epinephrinzusatz von 1 : 100 000 bis 1 : 200 000. Besonders im Bereich der Zahnheilkunde kann die Verwendung eines LokalanĂ€sthetikums mit gefĂ€ĂŸverengendem Zusatz bei Einsatz von kurz- bis mittellangwirkenden Substanzen unverzichtbar sein. Lidocainhydrochlorid mit Epinephrinzusatz sollte nur fĂŒr AnĂ€sthesien im Gesichtsbereich (Zahn, Mund, Kiefer) eingesetzt werden.

Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand bzw. verĂ€nderter Plasmaeiweißbindung (z.B. schweren Nieren-, Leber- oder Tumorerkrankungen, Schwangerschaft) mĂŒssen grundsĂ€tzlich kleinere Dosen angewendet werden.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wird eine verkĂŒrzte Wirkzeit der LokalanĂ€sthetika beobachtet. Dies wird auf einen beschleunigten Transport des LokalanĂ€sthetikums in die Blutbahn durch BlutĂŒbersĂ€uerung und gesteigertes Herz-Zeit-Volumen zurĂŒckgefĂŒhrt.

Bei Lebererkrankungen ist die Toleranz gegen SĂ€ureamid-LokalanĂ€sthetika herabgesetzt. Verantwortlich hierfĂŒr wird eine verminderte Stoffwechselleistung der Leber gemacht sowie eine verringerte Proteinsynthese mit einer daraus resultierenden niedrigeren Plasmaproteinbindung von LokalanĂ€sthetika. In diesen FĂ€llen wird ebenfalls eine erniedrigte Dosis empfohlen.

Bei Patienten mit zerebralem Anfallsleiden muss verstÀrkt auf die Manifestation zentralnervöser Symptome geachtet werden. Auch bei nicht hohen Lidocainhydrochlorid-Dosen muss mit einer

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gesteigerten Krampfbereitschaft gerechnet werden. Beim Melkersson-Rosenthal-Syndrom können allergische und toxische Reaktionen des Nervensystems auf LokalanĂ€sthetika vermehrt auftreten. Bei Patienten mit Zeichen einer Herzinsuffizienz oder klinisch relevanten Störungen der Erregungsbildung und –ausbreitung im Herzen ist die Dosis zu reduzieren und eine stete Kontrolle der Funktionsparameter erforderlich, auch nach Wirkungsende des LokalanĂ€sthetikums. Nichtsdestoweniger kann die lokale oder regionale Nervenblockade das anĂ€sthesiologische Verfahren der Wahl sein.

In der geburtshilflichen PeriduralanÀsthesie ist wegen der verÀnderten anatomischen VerhÀltnisse eine Dosisreduktion um etwa ein Drittel erforderlich.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Lidocainhydrochlorid PUREN zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge Lidocainhydrochlorid PUREN erhalten haben, als Sie sollten

  1. Symptome einer Überdosierung

Lidocainhydrochlorid PUREN wirkt in niedrigen schĂ€digenden Dosierungen als zentrales Nervenstimulans, in hohen schĂ€digenden Dosisbereichen kommt es zur DĂ€mpfung der zentralen Funktionen. Eine schwere Überdosierung verlĂ€uft in zwei Phasen:

Sie werden unruhig, klagen ĂŒber Schwindel, akustische und visuelle Störungen sowie Kribbeln, vor allem an Zunge und Lippenbereich. Die Sprache ist verwaschen, SchĂŒttelfrost und Muskelzuckungen sind Vorboten eines drohenden generalisierten Krampfanfalls. Bei fortschreitender Überdosierung kommt es zu einer zunehmenden Funktionsstörung des Hirnstammes mit den Symptomen Atemdepression und Koma bis hin zum Tod.

  1. Notfallmaßnahmen und Gegenmittel werden durch den behandelnden Arzt entsprechend der Krankheitszeichen sofort eingeleitet.

Wenn Sie die Anwendung von Lidocainhydrochlorid PUREN abbrechen

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende HĂ€ufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr hÀufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen HÀufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen Sehr selten kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar)

Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Lidocainhydrochlorid PUREN entsprechen weitgehend denen anderer LokalanĂ€sthetika vom SĂ€ureamid-Typ. UnerwĂŒnschte Wirkungen fĂŒr den

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gesamten Körper können bei höheren Blutspiegeln auftreten (ĂŒber 5 bis 10 ”g Lidocain pro ml) und betreffen das Zentralnerven- und das Herzkreislaufsystem.

Bei Blutspiegeln, wie sie bei richtiger Anwendung im Allgemeinen erreicht werden, wird der Blutdruck in der Regel nur gering von Lidocainhydrochlorid PUREN beeinflusst.

Ein Blutdruckabfall kann ein erstes Zeichen fĂŒr eine relative Überdosierung im Sinne einer herzschĂ€digenden Wirkung sein.

Die Auslösung eines schweren Fieberanfalls (maligne Hyperthermie) ist, wie bei anderen LokalanĂ€sthetika, auch fĂŒr Lidocainhydrochlorid nicht auszuschließen. Im Allgemeinen wird jedoch der Einsatz von Lidocainhydrochlorid bei Patienten mit einer solchen Erkrankung in der Vorgeschichte fĂŒr sicher gehalten, auch wenn ĂŒber das Auftreten einer malignen Hyperthermie bei einem Patienten, der Lidocainhydrochlorid zur EpiduralanĂ€sthesie erhalten hatte, berichtet wurde.

Allergische Reaktionen auf Lidocainhydrochlorid PUREN in Form von Juckreiz, Schwellung des Gewebes durch Wassereinlagerung, Verkrampfungen der Atemwege oder eines Atemnotsyndroms sowie Kreislaufreaktionen werden gelegentlich beschrieben. Anaphylaktische Reaktionen werden nur sehr selten beschrieben.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, 53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem BehĂ€ltnis und der Ă€ußeren UmhĂŒllung nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Das BehĂ€ltnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen. Nicht ĂŒber 25 °C lagern.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

EinmaldosisbehÀltnis:

Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.

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Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nicht verwenden, wenn Sie Folgendes bemerken: die Lösung ist nicht klar und das BehĂ€ltnis ist nicht unversehrt.

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Weitere Informationen

Was Lidocainhydrochlorid PUREN enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist: Lidocainhydrochlorid 1 H2O
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Natriumhydroxid (E 524), Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Wie Lidocainhydrochlorid PUREN aussieht und Inhalt der Packung

Klare, farblose Injektionslösung in Glasampullen.

1 ml Injektionslösung enthÀlt 10 mg Lidocainhydrochlorid 1 H2O.

Lidocainhydrochlorid PUREN 10 mg/ml Injektionslösung steht in folgenden PackungsgrĂ¶ĂŸen zur VerfĂŒgung:

Glasampullen zu 2 ml

5 Ampullen (N2)

10 Ampullen (N3)

50 Ampullen (F)

F = Praxis-/Sprechstundenbedarf

Pharmazeutischer Unternehmer

Actavis Group PTC ehf. Reykjavikurvegur 76 – 78 220 Hafnarfjördur

Island

Mitvertrieb

PUREN Pharma GmbH & Co. KG

Willy-Brandt-Allee 2

81829 MĂŒnchen

Telefon: 089/558909-0

Telefax: 089/558909-240

Hersteller

PUREN Pharma GmbH & Co. KG

Willy-Brandt-Allee 2

81829 MĂŒnchen

oder

Solupharm

Pharmazeutische Erzeugnisse GmbH

Industriestraße 3

34212 Melsungen

GI-950-05/16

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im MĂ€rz 2016.

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Wirkstoff(e) Lidocain
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Actavis Group PTC ehf.
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 19.02.1999

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden