Welche Wechselwirkungen zwischen Lamisil und anderen Arzneimitteln können auftreten?
Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die den Metabolismus fördern, wie z.B. Rifampicin, kann die Plasmaclearance von Terbinafin beschleunigt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die Cytochrom-P-450 hemmen (z.B. Cimetidin), kann die Plasmaclearance von Terbinafin gehemmt werden. Wenn die gleichzeitige Einnahme dieser Medikamente notwendig ist, sollte die Dosis von Lamisil entsprechend angepasst werden.
In-vitro-Studien und Studien an gesunden Freiwilligen haben gezeigt, dass Terbinafin nur ein geringfügiges Potenzial hat, die Clearance von Arzneimitteln, die über das Cytochrom-P-450-System metabolisiert werden (z.B. Ciclosporin, Terfenadin, Triazolam, Tolbutamid, Ethinylestradiol [z.B. in oralen Kontrazeptiva]) zu hemmen oder zu fördern.
Terbinafin reduziert die Ausscheidung von Coffein um 19 %; es erhöht die Ausscheidung von Ciclosporin um 15 %.
Es gibt Hinweise, dass Terbinafin den Abbau von Medikamenten hemmt, die durch ein Enzym aus der Cyto-chrom-P-450-Familie (CYP2D6) verstoffwechselt werden. Dazu gehören: Trizyklische Antidepressiva, selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmstoffe und Monoaminoxidase-Inhibitoren vom Typ B und ß-Rezeptorenblocker.
Es wurde in Spontanmeldungen über eine Erhöhung oder Senkung der Prothrombinzeit bei Patienten berichtet, die gleichzeitig Terbinafin und Warfarin einnahmen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Einnahme von Lamisil und den beobachteten Veränderungen ist jedoch nicht gesichert.
Bei einigen Patientinnen, die Terbinafin gleichzeitig mit oralen Kontrazeptiva eingenommen haben, wurden Menstruationsstörungen (z.B. unregelmäßige Menstruation, Durchbruchsblutungen, Zwischenblutungen und Ausbleiben der Menstruation) beobachtet. Diese Störungen traten jedoch nicht häufiger auf als bei Frauen, die nur orale Kontrazeptiva einnahmen.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Lamisil auftreten?
Verdauungssystem:
Häufig treten gastrointestinale Beschwerden (Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Übelkeit, leichte Bauchschmerzen, Durchfall) auf.
Sinnesorgane:
Selten können auch Geschmacksstörungen oder Geschmacksverlust beobachtet werden, die sich in der Regel innerhalb von 15 Wochen nach Absetzen von Lamisil zurückbilden. In Einzelfällen können Geschmacksstörung oder -verlust auch länger (bis zu 2 Jahren) dauern. Bei Auftreten dieser Nebenwirkungen sollte Lamisil sofort abgesetzt werden. In seltenen Fällen führten die Geschmacksstörungen zu Appetitlosigkeit, die durch verminderte Nahrungsaufnahme einen ungewollten Gewichtsverlust verursachte.
Zentralnervensystem:
In seltenen Fällen können Kopfschmerzen auftreten.
Leber:
Vereinzelt wurde über klinisch relevante Störungen der Leberfunktion (primär cholestatischer Natur) berichtet. In Einzelfällen kann Leberversagen auftreten, das zur Lebertransplantation oder bis zum Tod führen kann. In der Mehrzahl der Fälle hatten die Patienten schwerwiegende Grunderkrankungen.
Wenn bei Ihnen Anzeichen oder Symptome vorliegen, die auf eine Leberfunktionsstörung hinweisen, wie unerklärliche andauernde Übelkeit, das Auftreten von Gewichtsabnahme oder Müdigkeit, Gelbsucht, dunkler Urin oder blasser Stuhl, wird eine Kontrolluntersuchung vor Therapiebeginn empfohlen; während der Therapie ist eine engmaschige Kontrolle angezeigt (siehe ?Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung? und ?Warnhinweise?).
Haut:
Häufig treten allergische Hautreaktionen (Ausschlag, Urtikaria) auf. In Einzelfällen wurden schwere Hautveränderungen (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) und anaphylaktische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Angioödeme) beobachtet. Deshalb sollte bei Patienten, die unter Lamisil sich verschlimmernde Hautreaktionen zeigen, die Behandlung mit Lamisil abgebrochen werden.
Blut:
Es wurde über vereinzelte Fälle einer starken Verminderung der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose und Lymphopenie) und der Blutplättchen (Thrombozytopenie) berichtet. Bei Auftreten derartiger Blutbildveränderungen sollte Lamisil abgesetzt werden.
Andere Organsysteme:
Häufig treten das Muskel- und Skelettsystem betreffende Reaktionen (Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen) auf. Vereinzelt wurde über Fälle von Haarausfall berichtet. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Behandlung mit Lamisil Tabletten konnte nicht bestätigt werden.