Lidocainhydrochlorid Noridem 2 % Injektionslösung darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Lidocainhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie allergisch gegen ähnlich wirkende Mittel zur örtlichen Betäubung sind (andere Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ).
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bei schweren Störungen des Herz-Reizleitungssystems.
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bei akutem Versagen der Herzleistung (Ihr Herz ist nicht in der Lage ausreichend Blut zu pumpen).
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wenn Sie zu viel Blut oder andere Körperflüssigkeiten verloren haben (kardiogener oder hypovolämischer Schock).
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in der Geburtshilfe darf Ihnen dieses Arzneimittel nicht in den Bereich des Rückenmarks (Periduralanästhesie) gegeben werden, wenn bei Ihnen eine Blutung droht oder Sie bereits bluten.
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bei sehr niedrigem Blutdruck.
Dieses Arzneimittel darf Ihnen für die Spinal- und die Periduralanästhesie nicht gegeben werden, bei
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B.:
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nicht korrigiertem Mangel an Blutvolumen
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erheblicher Störung der Blutgerinnung
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erhöhtem Hirndruck
Zur Durchführung einer rückenmarknahen Betäubung unter den Bedingungen einer Blutgerinnungs- prophylaxe siehe unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“.
Hinweis:
Die Durchführung einer Betäubung über eine Injektion in das Rückenmark (Spinalanästhesie) wird bei Jugendlichen und Erwachsenen bis ca. 30 Jahren nicht empfohlen, da in diesen Altersgruppen durch die Injektion häufig Kopfschmerzen ausgelöst werden können. Dieses Risiko lässt sich aber durch die Wahl geeigneter dünner Injektionskanülen deutlich senken.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Lidocain bei Ihnen angewendet wird, wenn Sie
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älter oder allgemein geschwächt sind.
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Herzprobleme wie einen langsamen oder unregelmäßigen Herzschlag haben oder an Herzinsuffizienz leiden.
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Probleme mit der Lunge oder mit dem Atmen haben.
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eine schwere Lebererkrankung oder Nierenprobleme haben.
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an Anfällen (Epilepsie) leiden.
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an einer Nervenkrankheit leiden die z. B. Muskelschwäche verursachen kann (Myasthenia gravis).
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Probleme mit der Blutgerinnung haben, oder Arzneimittel zur Blutverdünung (z. B. Heparin oder Acetylsalicylsäure) nehmen. Es kann zu schweren Blutungen kommen.
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Sie Arzneimittel zur Thrombose Vorbeugung einnehmen wie z. B. niedrig dosiertes Heparin.
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in dem Bereich, in den die Injektion erfolgen soll, eine Entzündung oder Infektion haben. Die Wirkung dieses Arzneimittels kann verringert sein.
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in den letzten drei Monaten einer Schwangerschaft sind.
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an Porphyrie leiden (einer seltenen erblichen Krankheit, die die Haut und das Nervensystem betrifft).
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eine zu geringe Blutmenge haben (Hypovolämie).
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:
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eine Injektion in einen Muskel kann Blutwerte verändern und es erschweren Anzeichen für einen Herzinfarkt zu erkennen.
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eine gute Auffüllung des Kreislaufes mit Flüssigkeit muss gewährleistet werden.
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eine intravenöse Injektion oder Infusion darf nur unter sorgfältiger Kreislaufüberwachung vorgenommen werden und alle Maßnahmen zur Beatmung, Therapie von Krampfanfällen und zur Wiederbelebung müssen zur Verfügung stehen.
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eine Injektion in eine Gelenkkapsel (intraartikuläre Injektion) kann zum Abbau von Knorpel führen. Lidocain darf nicht in die Gelenkkapsel injiziert werden.
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beim Lösen einer Blutsperre im Rahmen einer Betäubung eines Körperbereichs über eine Injektion in eine Vene (intravenöse Regionalanästhesie) ist da Risiko von Nebenwirkungen erhöht.
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bei Anwendung im Hals-Kopf-Bereich besteht ein höheres Risiko für Vergiftungserscheinungen im Bereich des Zentralnervensystems. Eine versehentliche Injektion in ein Blutgefäß in diesem Bereich kann selbst bei geringer Dosierung Symptome im Gehirn auslösen.
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bei Injektionen hinter den Augapfel (retrobulbär) oder in den Bereich um den Augapfel (peribulbär) besteht ein sehr seltenes Risiko dafür, dass das Arzneimittel ernste Reaktionen hervorruft. Dazu gehören Herzkreislaufzusammenbruch, Atemnot, Krampfanfälle, anhaltende Fehlfunktionen der Muskeln und vorübergehende Blindheit.
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bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von unregelmäßigen Herzschlag (Antiarrhythmika der Klasse III, wie z.B. Amiodaron) kann die Wirkung durch Lidocain verstärkt oder Nebenwirkungen von Lidocain auf Herz und Kreislauf verstärkt werden.
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bei einer Betäubung durch eine Injektion in das Rückenmarks bzw. den Wirbelkanal (Epiduralanästhesie) kann es zu einem niedrigen Blutdruck und verlangsamtem Herzschlag kommen (Bradykardie). Das Risiko kann durch kristalloide oder kolloidale Lösungen verringert werden.
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bei Verwendung während der Geburt zur beidseitigen Betäubung der Gebärmutter (Parazervikal-Blockade) kann der Herzschlag des Fötus verlangsamt oder beschleunigt werden. Dadurch entstehen Risiken für das ungeborene Kind und der Herzschlag des Kindes muss sorgfältig überwacht werden.
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bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (mehr als 25 % der maximalen Einzeldosis bei einzelner Gabe): muss ein Zugang in eine Vene für die Infusion gelegt werden.
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Dosierung so niedrig wie möglich wählen.
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in der Regel nicht zusätzlich ein Arzneimittel zur Verengung der Blutgefäße verwenden (Vasokonstriktorzusatz).
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auf die richtige Lagerung des Patienten achten.
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vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle um 180°) um eine Injektion in ein Blutgefäß zu vermeiden.
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Injektion langsam vornehmen.
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Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren.
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allgemeine und spezielle Gegenanzeigen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten.
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Bei bestehender Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (z. B. Acetylsalicylsäure) wird in den letzten 5 Tagen vor einer geplanten rückenmarknahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen.
Anwendung von Lidocainhydrochlorid Noridem 2 % Injektionslösung zusammen mit anderen
Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere, wenn Sie irgendwelche der folgenden Arzneimittel anwenden:
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Arzneimittel zur Verengung der Blutgefäße (Vasokonstriktoren).
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Mutterkornalkaloide (Secale-Alkaloide), wie z. B. Ergotamin.
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Beruhigungsmittel die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken (Sedativa).
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Propranolol, Diltiazem, Verapamil – zur Behandlung von z. B. hohem Blutdruck oder unregelmäßigen Herzschlag.
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Erythromycin – ein Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen.
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Schmerzmittel oder Betäubungsmittel die das zentrale Nervensystem beeinflussen.
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andere örtliche Betäubungsmittel.
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Arzneimittel gegen unregelmäßigen Herzschlag (z. B. Aprinidin oder Amiodaron).
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Cimetidin – zur Behandlung von Magen-Darm Problemen.
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Arzneimittel die eine vorübergehende Entspannung der Muskulatur verursachen (depolarisierende Muskelrelaxanzien).
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Methämoglobinbildner – z. B. zur Behandlung von Vergiftungen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, teilen Sie dies vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihrem Arzt oder dem medizinischem Fachpersonal mit.
Schwangerschaft
Eine Anwendung von Lidocain während der Schwangerschaft soll nur erfolgen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Es besteht ein Risiko für den Fötus.
Lidocainhydrochlorid Noridem 2 % Injektionslösung darf in der Geburtshilfe bei drohenden starken Blutungen oder tiefer Einnistung des Mutterkuchens nicht zur Periduralanästhesie angewendet werden. Es besteht ein Risiko für Neugeborene für Herzprobleme und Atemprobleme, wenn es während der Geburt eingesetzt wird. Dieses mitunter lebensbedrohliche Risiko muss abgewogen werden.
Stillzeit
Lidocain geht in geringer Menge in die Muttermilch über. Hinsichtlich möglicher Wirkungen beim Säugling liegen jedoch keine Erkenntnisse vor, klinisch bedeutsame Auswirkungen werden aber nicht erwartet.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Lidocainhydrochlorid Noridem 2 % Injektionslösung hat einen möglichen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Bei Anwendung von Lidocainhydrochlorid muss daher von Ihrem Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob Sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen dürfen.
Lidocainhydrochlorid Noridem 2 % Injektionslösung enthält Natrium.
Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle (5 ml Injektionslösung), d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.