Bei Einnahme von BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Allgemeine Informationen
Es ist zu beachten, dass bestimmte Arzneimittel durch Störungen des Kaliumgehaltes im Blut beeinflusst werden können.
Arzneimittel, deren gleichzeitige Anwendung mit BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg
nicht empfohlen wird:
Calciumantagonisten, wie Verapamil und in geringerem Maße Diltiazem: Negativer Einfluss auf die Kontraktilität und die atrioventrikuläre Erregungsleitung. Intravenöse Anwendung von Verapamil bei Patienten, die mit Betablockern behandelt werden, kann zu ausgeprägtem Blutdruckabfall und AV-Block führen.
Clonidin: Erhöhtes Risiko einer "Rebound-Hypertonie" (überschießender Blutdruckanstieg), sowie eine übermäßige Verringerung der Herzfrequenz und der kardialen Erregungsleitung. Clonidin darf erst abgesetzt werden, wenn die Anwendung von BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg einige Tage zuvor beendet wurde. Anschließend kann Clonidin dann ausschleichend abgesetzt werden.
Monoaminoxidase-Hemmer (außer MAO-B-Hemmer): Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung der Betablocker, aber auch Risiko einer Bluthochdruckkrise (hypertensive Krise).
Lithium: BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg kann die herz- und nervenschädigende (kardiotoxische und neurotoxische) Wirkung von Lithium durch eine Verringerung der Lithiumausscheidung verstärken.
Nicht antiarrhythmisch wirksame Arzneimittel, die einen Torsade de pointes (schwere Herzrhythmusstörungen) hervorrufen können: Astemizol, Erythromycin intravenös angewendet, Halofantrin, Pentamidin, Sparfloxacin, Terfenadin, Vincamin.
Beim Auftreten eines Kaliummangels sind Arzneimittel anzuwenden, die keinen Torsade de pointes hervorrufen.
Mit Vorsicht anzuwendende Kombinationen:
Calciumantagonisten, wie Dihydropyridinderivate (z. B. Nifedipin): Erhöhtes Risiko eines Blutdruckabfalls, besonders zu Behandlungsbeginn. Bei Patienten mit versteckter Herzinsuffizienz kann eine gleichzeitige Therapie mit Betablockern zum Herzversagen führen.
ACE-Hemmer (z. B. Captopril, Enalapril): Risiko einer übermäßigen Senkung des Blutdrucks zu Beginn der Therapie.
Klasse-I-Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die Erregungsleitungszeit von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (atriale Überleitungszeit) und der hemmenden Wirkung auf die Kontraktionskraft.
Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atriale Überleitungszeit.
Bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen können Torsade de pointes hervorrufen: Klasse IA Arzneimittel (Chinidin, Disopyramid), Amiodaron, Sotalol. Ein Kaliummangel ist zu vermeiden und wenn notwendig zu korrigieren. Das QT-Intervall ist zu überwachen. Beim Auftreten von Torsade de pointes dürfen keine Antiarrhythmika verwendet werden (elektrischer Schrittmacher).
Parasympathomimetika (einschließlich Tacrin): Die atrioventrikuläre Überleitungszeit kann erhöht sein.
Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin können zu einem übermäßigen Abfall des Blutdrucks, der Herzfrequenz oder zu einer Verzögerung der kardialen Überleitungszeit führen.
Andere Betablocker, einschließlich der in Augentropfen enthaltenen, haben verstärkende Wirkung.
Insulin und orale Antidiabetika: Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung. Eine Blockade von Beta-Adrenozeptoren kann Anzeichen eines erniedrigten Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) verschleiern.
Narkosemittel: Abschwächung einer gegenregulatorischen Beschleunigung der Herzfrequenz (Reflex-Tachykardie) und Erhöhung des Risikos eines Blutdruckabfalls. Eine Fortführung der Beta-Blockade verringert das Risiko von Arrhythmien während der Narkoseeinleitung und der Beatmung. Der Narkosearzt sollte informiert werden, wenn der Patient Betablocker (z. B. Bisoprolol) erhält.
Digitalisglykoside: Verlängerung der atrioventrikulären Überleitungszeit. Bei Kaliummangel und/oder Magnesiummangel, die sich während der Behandlung mit BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg entwickeln, kann der Herzmuskel erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden zeigen, was zu einer Verstärkung ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen führt.
Prostaglandin-Synthetase-Hemmer: Verringerte blutdrucksenkende Wirkung. Bei hochdosierter Salizylat-Anwendung kann die toxische Wirkung der Salizylate auf das Zentralnervensystem verstärkt werden.
Bei Patienten, die eine Hypovolämie (Verminderung der Gesamtblutmenge) entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe bestimmter Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (NSAIDS) ein akutes Nierenversagen auslösen.
Ergotaminderivate (Arzneimittel gegen Migräne): Verstärkung peripherer Durchblutungsstörungen.
Sympathomimetika: Die Kombination mit Bisoprolol kann die Wirkung beider Arzneimittel verringern. Zur Behandlung von allergischen Reaktionen können höhere Dosen von Adrenalin notwendig sein.
Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine sowie andere Antihypertensiva (Arzneimittel gegen Bluthochdruck): verstärkter blutdrucksenkender Effekt.
Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose): geringfügige Verkürzung der Wirkdauer von Bisoprolol. Normalerweise ist eine Dosisanpassung nicht notwendig.
Die Wirkung von harnsäuresenkenden Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Anwendung von BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg abgeschwächt sein.
Die Kombination von BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg und Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B, Furosemid oder Abführmitteln kann zu erhöhten Kaliumverlusten führen.
Die Wirkung von Muskelrelaxantien vom Curaretyp kann durch BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg verstärkt oder verlängert werden.
Zytostatika, z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat: Eine erhöhte schädigende Wirkung auf das Knochenmark (Knochenmarkstoxizität) ist zu erwarten.
Cholestyramin, Colestipol: Die Aufnahme der Hydrochlorothiazid-Komponente von BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg wird vermindert.
Methyldopa: In Einzelfällen wurde Hämolyse (Zerfall der roten Blutkörperchen) aufgrund von Antikörperbildung gegen Hydrochlorothiazid beschrieben.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Behandlung mit oralen Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Arzneimittel): die antithrombotische Wirkung kann durch die Anwendung von Thiaziden vermindert werden; Probenecid: verminderte entwässernde Wirkung.
Bei gleichzeitiger Anwendung zu beachten:
Mefloquin: erhöhtes Risiko einer Verlangsamung der Herzschlagfolge (Bradykardie).
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann BISO-PUREN comp 5 mg/12,5 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen:
Häufig:
Erhöhte Blutfettwerte (Triglyceride und Cholesterin), erhöhter Zuckergehalt in Blut und Urin, erhöhter Harnsäuregehalt im Blut, Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts (insbesondere Kalium- und Natriummangel, außerdem Magnesium- und Chroridmangel sowie erhöhter Kalziumgehalt), erhöhter Alkaligehalt des Blutes (metabolische Alkalose), Müdigkeit*, Erschöpfung*, Schwindel*, Kopfschmerzen*, Kälte- oder Taubheitsgefühl in den Extremitäten, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung.
Gelegentlich:
Schlafstörungen, Depressionen, verminderte Herzschlagfolge, Störungen der AV-Erregungsleitung, Verschlechterung einer Herzleistungsschwäche, Blutdruckabfall bei Lageänderung, Bronchialkrämpfe bei Patienten mit Bronchialasthma oder obstruktiven Atemwegserkrankungen in der Vorgeschichte, Appetitverlust, Bauchschmerzen, Anstieg der Amylasen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Muskel-schwäche und Krämpfe, vorübergehende Zunahme von Serumkreatinin und Harnstoff.
Selten:
Verminderung der weißen Blutkörperchen, Verminderung der Blutplättchen, Albträume, Sinnestäuschungen (Halluzinationen), verringerter Tränenfluss (muss bei Trägern von Kontaktlinsen berücksichtigt werden), Sehstörungen, Beeinträchtigung des Hörvermögens, allergischer Schnupfen, erhöhte Leberenzymwerte (ALAT, ASAT), Leberentzündung, Gelbsucht, Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Erröten (Flush), Ausschlag, photoallergisches Exanthem, Purpura, Nesselsucht), Potenzstörungen.
Sehr selten:
Blutbildungsstörungen (Agranulozytose), Bindehautentzündung, Brustschmerz, Betablocker können Psoriasis oder psoriasiforme Ausschläge hervorrufen oder verschlimmern, Haarausfall, kutaner Lupus erythematodes
* Diese Symptome treten hauptsächlich zu Beginn der Behandung auf. Sie sind im Allgemeinen geringfügig und verschwinden oft innerhalb von 1 – 2 Wochen.
Besondere Hinweise:
Klinische Anzeichen eines Kaliummangels sind: Müdigkeit, Erschöpfung, Muskelschwäche, Empfindungsstörungen an Armen und Beinen (Parästhesie), Lähmungserscheinungen, Teilnahmslosigkeit, Schwäche der glatten Muskulatur mit Verstopfung, Blähungen oder Herzrhythmusstörungen, Darmverschluss infolge von Darmlähmung, Bewusstseinsstörungen, Koma und EKG-Veränderungen.
In folgenden Fällen muss die Behandlung abgebrochen werden:
nicht behandelbare Störungen des Elektrolythaushalts,
Kreislaufstörungen bei Lagewechsel,
Überempfindlichkeitsreaktionen,
ausgeprägte Magen-Darm-Beschwerden,
Störungen des Zentralnervensystems,
Bauchspeicheldrüsenentzündung,
Veränderungen des Blutbildes (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie),
akute Gallenblasenentzündung,
Auftreten einer Gefäßentzündung,
Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit,
Serumkreatinin-Konzentrationen über 1,8 mg/100 ml oder Kreatinin-Clearance ? 30 mg/Minute.
Benachrichtigen Sie beim Auftreten von Nebenwirkungen Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden kann.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.