Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten dürfen nicht eingenommen werden
Informieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie mit der Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg- überzogene Tabletten beginnen, wenn einer der nachfolgenden Punkte auf Sie zutrifft. Ihr Arzt kann Ihnen dann raten, eine andere Behandlung anzuwenden:
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wenn Sie allergisch gegen Cyproteronacetat, Ethinylestradiol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arznemittels sind.
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wenn Sie ein anderes hormonales Verhütungsmittel benutzen;
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wenn Sie an einem Blutgerinnsel in Ihrem Bein (Thrombose), Ihrer Lunge (Lungenembolie) oder einem anderen Körperteil leiden (oder jemals gelitten haben);
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wenn Sie schwerwiegende oder mehrere Risikofaktoren für venöse oder arterielle Thrombosen aufweisen, da dies eine Kontraindikation darstellen könnte (siehe auch Abschnitt „Blutgerinnsel (Thrombose)“);
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wenn Sie eine Krankheit haben (oder früher einmal gehabt haben), die Vorbote eines Herzinfarkts (z. B. Angina pectoris, die starke Brustschmerzen verursacht) oder eines leichten Schlaganfalls (transitorische ischämische Attacke) sein kann;
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wenn Sie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall haben (oder früher einmal gehabt haben);
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wenn Sie Beschwerden haben, welche das Risiko für Blutgerinnsel in Ihren Arterien erhöhen können. Dies gilt für die folgenden Beschwerden:
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Zuckerkrankheit mit Gefäßveränderungen
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Stark erhöhter Blutdruck
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Stark erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin oder Triglyzeride);
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wenn Sie Probleme mit der Blutgerinnung (z. B. Protein-C-Mangel) haben;
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wenn Sie an Migräne mit Sehstörungen leiden (oder früher einmal gelitten haben).
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wenn Sie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse verbunden mit einer hohen Blutfettkonzentration haben oder hatten.
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wenn Sie Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut) oder eine schwere Lebererkrankung haben.
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wenn Sie Brust- oder Unterleibskrebs haben oder hatten.
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wenn Sie einen Lebertumor (gutartig oder bösartig) haben oder hatten.
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wenn Sie ein Meningeom haben oder bereits früher ein Meningeom (ein normalerweise gutartiger Tumor in der Gewebeschicht zwischen Gehirn und Schädel) festgestellt wurde.
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wenn Sie Scheidenblutungen ungeklärter Ursache haben.
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wenn Sie Herz-Kreislauf-Störungen, das heißt Herzerkrankungen, Klappenfunktionsstörungen oder Herzrhythmusstörungen haben.
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wenn Sie unter anhaltender Gelbsucht oder Juckreiz während einer früheren Schwangerschaft litten.
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wenn Sie während einer Schwangerschaft unter der Verschlechterung einer Mittelohrsklerose litten
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wenn Sie jemals Herpes gestationis (eine während der Schwangerschaft auftretende Hauterkrankung) hatten
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wenn Sie Sichelzellanämie haben (eine seltene Bluterkrankung)
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wenn Sie rauchen
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wenn Sie schwanger sind, vermuten, schwanger zu sein oder planen, schwanger zu werden
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wenn Sie stillen.
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wenn Sie Hepatitis C haben und Arzneimittel, welche Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir oder Glecaprevir/Pibrentasvir enthalten, einnehmen (siehe Abschnitt „Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Sollten die zuvor erwähnten Erkrankungen oder Umstände während der Behandlung das erste Mal auftreten, unterbrechen Sie bitte die Einnahme der Tabletten und informieren Sie sofort Ihren behandelnden Arzt. Achten Sie in der Zwischenzeit darauf, nicht-hormonelle Verhütungsmethoden anzuwenden.
Dieses Arzneimittel ist nicht für Männer, oder für Frauen, die schwanger werden möchten, geeignet.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor sie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg- überzogene Tabletten einnehmen.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten wirken auch als orales Verhütungsmittel. Sie und Ihr Arzt müssen alle Punkte berücksichtigen, die normalerweise für eine sichere Anwendung oraler hormonaler Verhütungsmittel gelten.
Vor der Behandlung mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten sollten durch den Arzt eine sorgfältige allgemeine und gynäkologische Untersuchung (inklusive Brustuntersuchung und Gebärmutterhalsabstrich) erfolgen. Zudem empfiehlt sich auch eine gründliche Erhebung der Familienanamnese (Krankheitsfälle innerhalb der Familie). Weiters sind Störungen des Blutgerinnungssystems auszuschließen, wenn bei Blutsverwandten bereits im jüngeren Alter Erkrankungen infolge Blutgerinnselbildung (thromboembolische Erkrankungen, z.B. tiefe Venenthrombosen, Schlaganfall oder Herzinfarkt) aufgetreten sind.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel sollten diese Untersuchungen in etwa halbjährlichen Abständen wiederholt werden. Eine sorgfätige Überwachung Ihres Gesundheitszustandes kann auch notwendig sein, wenn Sie orale Kombinationspräparate zur Verhütung verwenden und gleichzeitig im folgenden Teil angeführte Krankheiten oder Umstände auf Sie zutreffen. Ihr behandelnder Arzt kann Sie genauer darüber informieren. Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt vor Beginn der Behandlung mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten, falls einer der folgenden Umstände auf Sie zutrifft:
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Sie leiden an Zuckerkrankheit, Epilepsie, Migräne oder Erkrankungen der Leber oder der Gallenblase
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Sie sind übergewichtig.
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Sie haben Bluthochdruck.
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Sie haben eine Venenentzündung (oberflächliche Phlebitis).
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Sie haben Krampfadern.
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Bei einem Ihrer nahen Verwandten traten Thrombosen, Herzinfarkt oder Schlaganfall auf.
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Sie oder einer Ihrer nahen Verwandten hatte oder hat hohe Cholesterin- bzw. Triglyzeridkonzentrationen (Blutfette) im Blut.
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Sie haben gutartige Gebärmuttertumore.
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Sie haben Endometriose oder eine Erkrankung der Brust.
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Einer Ihrer nahen Verwandten hatte Brustkrebs.
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Sie haben Depressionen.
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Sie leiden unter Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (chronische, entzündliche Darmerkrankungen).
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Sie haben systemischen Lupus erythematodes (eine Erkrankung, die Hautreaktionen am ganzen Körper hervorrufen kann).
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Sie haben Multiple Sklerose.
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Sie haben eine Nierenerkrankung.
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Sie haben das hämolytisch-urämische Syndrom (eine Störung der Blutgerinnung, die Nierenversagen hervorruft).
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Sie leiden unter Zuständen, die während einer Schwangerschaft oder im Zusammenhang mit einer vorangegangenen oralen Kombinationsverhütung das erste Mal auftraten oder sich verschlechterten (z.B. Porphyrie (eine Stoffwechselerkrankung), Chorea minor (eine neurologische Erkrankung).
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Sie haben oder hatten Chloasma (gelblich-braune Hautpigmentflecken, insbesondere im Gesicht). In diesem Falle sollten Sie Sonnenlicht und UV-Strahlung meiden.
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Wenn Sie Symptome eines Angioödems wie geschwollenes Gesicht, geschwollene Zunge und/oder geschwollenen Rachen und/oder Schluckbeschwerden oder Nesselsucht mit möglichen Atembeschwerden haben, wenden Sie sich sofort an einen Arzt. Arzneimittel, die Östrogene enthalten, können die Symptome eines hereditären oder erworbenen Angioödems verursachen oder verschlimmern.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, falls einer der zuvor genannten Umstände das erste Mal auftreten, wiederkehren oder sich verschlechtern sollte, während Sie diese Tabletten einnehmen. Wenn Sie unter Hirsutismus leiden und neue bzw. deutlich verstärkte Symptome bemerken, informieren Sie zwecks Ermittlung der Ursachen Ihren Arzt.
Orale Verhütungsmittel stellen eine effektive Art der Verhütung dar. Vorschriftsmäßig eingenommen (keine vergessene Einnahme) ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sehr gering.
Diese Gebrauchsinformation informiert Sie über diverse Situationen, in welchen die Einnahme oraler Verhütungsmittel beendet werden muss, oder in welchen die Zuverlässigkeit nicht mehr gewährleistet ist. Bei Eintreten einer solchen Situation sollten Sie Geschlechtsverkehr vermeiden oder zusätzlich nicht-hormonelle Verhütungsmethoden, wie Kondome oder andere mechanische Methoden verwenden. Bedienen Sie sich nicht der Kalendermethode (Abschätzen der fruchtbaren Tage im Zyklus) oder der Messung der Basaltemperatur. Diese Methoden sind nicht zuverlässig, da die Einnahme von oralen Kontrazeptiva die Veränderungen der Körpertemperatur und des Cervikalschleims, die während des Menstruationszyklus für gewöhnlich auftreten, beeinflusst.
Aufgrund der Gefahr der Verweiblichung von männlichen Föten muss eine Schwangerschaft vor Behandlungsbeginn mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten ausgeschlossen werden.
Wie andere orale Kontrazeptiva, stellen auch Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten keinen Schutz vor einer Infektion mit HIV (AIDS) oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten dar. Da die Erfahrungen mit Estrogen/Progesteron-Kombinationspräparaten hauptsächlich auf den Erfahrungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva beruhen, betreffen die folgenden Warnhinweise für kombinierte orale Kontrazeptiva auch Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten.
Blutgerinnsel (Thrombose)
Bei der Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten kann das Risiko für ein Blutgerinnsel (eine so genannte Thrombose) leicht erhöht sein. Die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel wird durch die Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten im Vergleich zu Frauen, die weder Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten noch eine andere Anti-Baby-Pille nehmen, nur leicht erhöht. Es erfolgt nicht immer eine vollständige Erholung und 1-2 % der Fälle können tödlich verlaufen.
Blutgerinnsel in einer Vene
Ein Blutgerinnsel in einer Vene (eine so genannte „Venenthrombose“) kann die Vene verstopfen. Dies kann in den Venen der Beine, Lunge (Lungenembolie) oder eines anderen Organs passieren.
Bei Anwendung einer kombinierten Pille ist das Risiko einer Frau zur Bildung solcher Gerinnsel im Vergleich zu einer Frau, die keine kombinierte Pille einnimmt, erhöht. Das Risiko, in einer Vene ein Blutgerinnsel zu bilden, ist im ersten Jahr der Pillenanwendung am größten. Das Risiko ist nicht so groß wie dasjenige, während einer Schwangerschaft ein Blutgerinnsel zu bekommen.
Das Risiko von Blutgerinnseln in einer Vene bei Anwenderinnen einer kombinierten Pille steigt weiter:
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mit zunehmendem Alter;
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wenn Sie rauchen. Wenn Sie ein hormonales Verhütungsmittel wie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten einnehmen, wird Ihnen dringend geraten, mit dem Rauchen aufzuhören, vor allem, wenn Sie älter als 35 Jahre sind;
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wenn ein naher Verwandter in jungen Jahren ein Blutgerinnsel in einem Bein, der Lunge oder einem anderen Organ hatte;
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wenn Sie übergewichtig sind;
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wenn Sie sich einer Operation unterziehen müssen, oder wenn Sie aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung längere Zeit bettlägerig gewesen sind, oder wenn Ihr Bein eingegipst ist.
Wenn dies auf Sie zutrifft, ist es wichtig, dass Sie Ihrem Arzt mitteilen, dass Sie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten anwenden, da die Behandlung unter Umständen abgesetzt werden muss. Ihr Arzt kann Sie anweisen, die Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg- überzogene Tabletten mehrere Wochen vor einer Operation oder wenn Sie nur eingeschränkt beweglich sind, einzustellen. Ihr Arzt wird Ihnen außerdem mitteilen, wann Sie die Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten wieder aufnehmen können, nachdem Sie wieder auf den Beinen sind.
Blutgerinnsel in einer Arterie
Ein Blutgerinnsel in einer Arterie kann schwerwiegende Probleme verursachen. So kann ein Blutgerinnsel in einer Herzarterie z. B. einen Herzinfarkt oder in einer Hirnarterie einen Schlaganfall verursachen.
Die Anwendung einer kombinierten Pille wurde mit einem erhöhten Risiko für Blutgerinnsel in den Arterien verbunden. Dieses Risiko steigt weiter:
mit zunehmendem Alter;
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wenn Sie rauchen. Wenn Sie ein hormonales Verhütungsmittel wie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten einnehmen, wird Ihnen dringend geraten, mit dem Rauchen aufzuhören, vor allem, wenn Sie älter als 35 Jahre sind;
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wenn Sie übergewichtig sind;
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wenn Sie hohen Blutdruck haben;
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wenn ein naher Verwandter in jungen Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte;
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wenn Sie erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin oder Triglyzeride) haben;
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wenn Sie Migräne bekommen;
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wenn Sie ein Herzproblem (Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen) haben.
Symptome für Blutgerinnsel
Beenden Sie sofort die Einnahme der Tabletten und suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf, wenn Sie mögliche Anzeichen eines Blutgerinnsels an sich bemerken, wie z.B.:
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plötzlich auftretender Husten unklarer Ursache;
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starke Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm ausstrahlen können;
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Atemnot;
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ungewohnte, starke oder länger anhaltende Kopfschmerzen oder Verschlimmerung von Migräne;
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teilweiser oder völliger Sehverlust oder Sehen von Doppelbildern;
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undeutliche Sprache oder Probleme beim Sprechen;
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plötzliche Veränderungen des Hör-, Geruch- oder Geschmackvermögens;
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Schwindel oder Ohnmachtsanfälle;
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Schwäche- oder Taubheitsgefühl in einem Körperteil;
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starke Bauchschmerzen;
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starker Schmerz oder Schwellung eines Beines.
Nach einem Blutgerinnsel kommt es nicht immer zu einer vollständigen Erholung. Selten können schwerwiegende dauerhafte Behinderungen auftreten oder das Blutgerinnsel zum Tode führen.
Frauen weisen direkt nach einer Geburt ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel auf, weshalb Sie Ihren Arzt fragen sollten, wie rasch nach der Entbindung Sie mit der Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten anfangen können.
Orale Kontrazeptiva und Krebs
Bei Frauen, die orale Verhütungsmittel verwenden, wird Brustkrebs geringfügig öfter diagnostiziert, als bei Frauen gleichen Alters, die diese nicht verwenden. Dieser geringfügige Unterschied in der Anzahl diagnostizierter Fälle von Brustkrebs verschwindet nach Beendigung der Einnahme kontinuierlich innerhalb von 10 Jahren. Es ist nicht bekannt, ob der besagte Unterschied auf die Verwendung oraler Kontrazeptiva zurückzuführen ist oder nicht. Es besteht die Möglichkeit, dass Frauen, die orale Verhütungsmittel angewendet haben, öfter untersucht wurden und der Brustkrebs dadurch früher diagnostiziert werden konnte. Selten wurden gutartige und noch seltener bösartige Lebertumore bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva gefunden. Tumore können innere Blutungen verursachen. Informieren Sie im Falle von starken Unterleibsschmerzen umgehend Ihren Arzt. Über das häufigere Auftreten von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, die orale Kontrazeptiva über einen sehr langen Zeitraum verwendet haben, wird berichtet. Dieser Umstand ist nicht zwangsläufig durch orale Kontrazeptiva begründet, sondern kann auch mit dem Sexualverhalten und anderen Faktoren in Zusammenhang stehen.
Für höhere Dosen von Cyproteronacetat (25 mg pro Tag und darüber) wurde ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines gutartigen Gehirntumors (Meningeom) berichtet. Wird bei Ihnen ein Meningeom festgestellt, wird Ihr Arzt alle cyproteronacetathaltigen Arzneimittel vorsichtshalber absetzen, einschließlich Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten (siehe Abschnitt „Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten dürfen nicht eingenommen werden“).
Psychiatrische Erkrankungen
Manche Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel wie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg- überzogene Tabletten anwenden, berichten über Depression oder depressive Verstimmung.
Depressionen können schwerwiegend sein und gelegentlich zu Selbsttötungsgedanken führen. Wenn bei Ihnen Stimmungsschwankungen und depressive Symptome auftreten, lassen Sie sich so rasch wie möglich von Ihrem Arzt medizinisch beraten.
Wann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen?
Regelmäßige ärztliche Untersuchungen
Wenn Sie orale Kontrazeptiva verwenden, sollten Sie sich regelmäßig ärztlich untersuchen lassen. Im Allgemeinen sollte Sie diese Untersuchungen nach Beginn der Therapie 2 mal jährlich durchführen lassen. Informieren Sie so rasch wie möglich Ihren Arzt, wenn:
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Sie irgendwelche Veränderungen Ihres Gesundheitszustandes bemerken, insbesondere Punkte, die in dieser Gebrauchsinformation erwähnt werden (siehe auch Abschnitte „Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten dürfen nicht eingenommen werden“ und „Was sollten Sie vor der Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten beachten?“)
Bedenken Sie bitte auch,was bezüglich des Auftretens zuvor genannter Umstände bei Ihren nahen Verwandten erwähnt wurde.
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Sie einen Knoten in der Brust fühlen.
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Sie neue Medikamente einnehmen (siehe auch Abschnitt „Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
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Sie vom Arzt Bettruhe verordnet bekommen haben oder operiert werden (informieren Sie Ihren Arzt zumindest 4 Wochen zuvor).
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Sie anhaltende ungewöhnliche Blutungen, Zwischenblutungen nach vorangegangenen regulären Anwendungszyklen oder starke Vaginalblutungen haben.
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Sie in der ersten Woche der Anwendung die Einnahme von Tabletten vergessen haben und innerhalb der 7 Tage davor Geschlechtsverkehr hatten.
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Sie schwere Durchfälle haben.
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2 Mal hintereinander Ihre Periode ausbleibt oder Sie schwanger zu sein glauben (beginnen Sie nicht mit dem nächsten Blister, bevor Ihr Arzt es Ihnen erlaubt).
Beenden Sie die Tabletteneinnahme und suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf, wenn eine der folgenden Erkrankungen oder Beschwerden auftritt:
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Erstmaliges Auftreten bzw. Verschlechterung von Migränekopfschmerz, ungewöhnlich häufigem oder heftigem Kopfschmerz.
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Plötzliche Seh- oder Hörstörungen, sowie andere Sinnesstörungen.
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Wenn Sie mögliche Anzeichen eines Blutgerinnsels an sich bemerken. Die Symptome sind in Abschnitt 2 „Blutgerinnsel (Thrombose)“ beschrieben.
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Sechs Wochen vor einer großen Operation (z.B. Unterleibsoperationen oder orthopädische Eingriffe), Beinoperationen oder langfristig andauernder Bettruhe (z.B. nach einem Unfall, nach einer Operation). Setzen Sie die Einnahme frühestens 2 Wochen nach Wiederherstellung Ihrer Beweglichkeit fort.
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Gelbfärbung, Hepatitis, Juckreiz am ganzen Körper.
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Vermehrte epileptische Anfälle.
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Signifikant erhöhter Blutdruck.
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Verschlechterung einer bestehenden Depression oder erstmaliges Auftreten einer Depression.
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Starke Schmerzen im Oberbauch oder Lebervergrößerung.
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Eindeutige Verschlechterung von Beschwerden, von denen man weiß, dass während einer hormonellen Kontrazeption oder Schwangerschaft eine Verschlechterung eintritt.
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Schwangerschaft.
Die zuvor erwähnten Erkrankungen und Beschwerden werden in detailierterer Form auch in anderen Abschnitten dieser Gebrauchsinformation beschrieben und erläutert.
Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten können andere Arzneimittel beeinflussen oder durch diese beeinflusst werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Man wird Sie darüber informieren, ob und wie lange Sie eine zusätzliche Kontrazeption benötigen.
Einige Arzneimittel können die Wirkung oraler Verhütungsmittel unterdrücken. Zu diesen zählen Antiepileptika (Primidon, Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin, Oxacarbamazepin, Topiramat, Felbamat), Mittel gegen Tuberkulose (Rifampicin, Rifabutin) und HIV (z.B. Ritonavir) und entzündungshemmende Arzneimittel (Phenylbutazon). Es kann sein, dass Sie zusätzlich verhüten müssen (z.B. mit Kondom). Bitte fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Die gleichzeitige Verwendung pflanzlicher Mittel, welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) beinhalten, können die empfängnisverhütende Wirkung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg- überzogene Tabletten verringern. Wenn Sie ein Präparat, welches Johanniskraut beinhaltet, verwenden, so sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten können die Wirkung folgender Arzneimittel beeinflussen: Blutgerinnungshemmer, blutzuckersenkende Medikamente, Blutfettsenker (Bezafibrat, Clofibrat, Etofibrat), Blutdrucksenker und Mittel gegen Depressionen (erhöhte Toxizität). Die Wirkung von Glukokortikoiden, Theophyllin, Diazepam und Chlordiazepoxid kann verstärkt werden. Die Dosis von blutzuckersenkenden Mitteln oder Insulin muss gegebenenfalls angepasst werden.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten unterdrücken den Eisprung und wirken deshalb empfängnisverhütend. Wenn Sie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten einnehmen, dürfen Sie keine zusätzlichen hormonellen Kontrazeptiva verwenden, da dies zu einer Überdosierung mit Hormonen führen würde und für eine effektive Verhütung auch nicht notwendig ist.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten darf nicht eingenommen werden, wenn Sie Hepatitis C haben und Arzneimittel anwenden, welche Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir oder Glecaprevir/Pibrentasvir enthalten, da diese die Ergebnisse eines Leberfunktionsbluttests erhöhen können (Ansteigen der ALT Leberenzyme).
Ihr Arzt wird ein anderes Verhütungsmittel vor Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel verschreiben. Zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung kann mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten wieder begonnen werden. Siehe Abschnitt „Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten darf nicht eingenommen werden“.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten dürfen nicht während einer bestehenden oder vermuteten Schwangerschaft verwendet werden. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn sie glauben, schwanger zu sein.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten dürfen nicht während der Stillzeit eingenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist nicht bekannt, dass orale Kontrazeptiva die Fahrtüchtigkeit beeinflussen.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten enthalten Lactose und Saccharose
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten enthalten Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.