Allgemeine Hinweise
Bitte lesen Sie die Informationen zu Blutgerinnseln in Abschnitt 2, bevor Sie mit der Anwendung von Bilinda beginnen. Es ist besonders wichtig, die Informationen zu den Symptomen eines Blutgerinnsels zu lesen – siehe Abschnitt 2, „Blutgerinnsel“).
Bilinda darf nicht angewendet werden, wenn einer der nachstehend aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft. Wenn einer der nachstehend aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft, müssen Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Ihr Arzt wird dann mit Ihnen besprechen, welche andere Form der Empfängnisverhütung für Sie besser geeignet ist.
Bilinda darf nicht eingenommen werden,
Sollte einer der oben angeführten Zustände oder Erkrankungen erstmals auftreten, während Sie die Pille einnehmen, unterbrechen Sie sofort die Einnahme und wenden Sie sich an Ihren Arzt. Bis zur Abklärung Ihrer Beschwerden sollten Sie eine nicht-hormonale Verhütungsmethode anwenden.
Sie dürfen Bilinda auch nicht einnehmen bzw. müssen die Einnahme sofort beenden, wenn bei Ihnen ein schwerwiegendes Risiko oder mehrere Risken für Blutgerinnungsstörungen vorliegen oder entstehen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Bilinda einnehmen.
Allgemeine Hinweise:
In dieser Gebrauchsinformation werden verschiedene Situationen bzw. Umstände beschrieben, die die sofortige Unterbrechung der Einnahme der Pille erforderlich machen oder die kontrazeptive Wirkung beeinträchtigen können. In diesen Fällen sollten Sie entweder keinen Geschlechtsverkehr haben oder zusätzlich eine nicht-hormonale Verhütungsmethode, wie z. B. Kondome oder ein anderes lokales Verhütungsmittel, anwenden. Verwenden Sie aber nicht die Kalendermethode oder die Temperaturmethode. Diese Methoden sind durch die Einnahme eines oralen Kontrazeptivums unzuverlässig.
Wie alle oralen Kontrazeptiva schützt Bilinda nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) bzw. anderen Geschlechtskrankheiten
Nehmen Sie Bilinda mit Vorsicht ein,
- wenn Sie rauchen. Dies gilt besonders für Frauen über 35 Jahre. Wenden Sie andere Verhütungsmethoden an, wenn Sie älter als 35 Jahre alt sind und rauchen möchten.
- wenn Sie einen erhöhten Blutdruck haben.
- wenn Sie unter krankhaft erhöhten Blutfettwerten leiden.
- wenn Sie übergewichtig sind
- wenn Sie an Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft oder in der Vergangenheit auf Sie zugetroffen hat.
Wenn die Krankheit ausbricht oder sich während der Anwendung von Bilinda verschlimmert, sollten Sie ebenfalls Ihren Arzt informieren.
- Epilepsie (Krampfleiden)
- multiple Sklerose (spezielle Erkrankung des Nervensystems)
- Tetanie (heftige Muskelkrämpfe)
- Migräne
- Asthma
- Herz- oder Nierenfunktionsschwäche
- Veitstanz (Chorea minor)
- Diabetes: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Blutzuckerwerte, solange Sie Bilinda einnehmen.
- Lebererkrankung: Warten Sie mit der Einnahme von Bilinda, bis sich Ihre Leberwerte normalisiert haben.
- erhöhte Blutfettspiegel (Hypertriglyceridämie) oder wenn diese Erkrankung in Ihrer Familie vorgekommen ist. Hypertriglyceridämie wurde mit einem erhöhten Risiko für eine Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) verbunden.
- erhebliches Übergewicht
- Erkrankungen des Immunsystems (einschließlich Lupus erythematodes – SLE, eine Krankheit, die Ihr natürliches Abwehrsystem beeinträchtigt)
- hämolytisches urämisches Syndrom (HUS – eine Störung der Blutgerinnung, die zu Nierenversagen führt)
- Sichelzellenanämie (eine erbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen)
- Bluthochdruck
- gutartige Gebärmutterschleimhautwucherung (Endometriose)
- gutartige Geschwülste (Myome) in der Gebärmutter
- Erkrankung der Brustdrüse (Mastopathie)
- Blutgerinnungsstörungen
- Bläschenausschlag (Herpes gestationis) aus einer früheren Schwangerschaften.
- Depressionen (Johanniskraut-haltige Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Verstimmungen sollten nicht zusammen mit Bilinda eingenommen werden).
- chronische entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- In seltenen Fällen können bräunliche Flecken im Gesicht (Chloasma) auftreten, insbesondere wenn sich diese Erscheinung in einer vorausgegangenen Schwangerschaft gezeigt hat. Wenn Sie dazu neigen, sollten Sie längere Sonnenbäder während der Einnahme von Bilinda vermeiden.
- bei Frauen mit der seltenen Erbkrankheit, bei der es zu immer wiederkehrenden Schwellungen (Ödeme) der Haut, Schleimhäute und der inneren Organe (Angioödem) kommt, können von außen zugeführte Östrogene Beschwerden eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.
- wenn Sie operiert werden müssen oder längere Zeit bettlägerig sind (siehe Abschnitt 2, „Blutgerinnsel“).
- wenn Sie vor kurzem entbunden haben, ist Ihr Risiko für Blutgerinnsel erhöht. Fragen Sie Ihren Arzt, wie bald nach der Entbindung Sie mit der Anwendung von Bilinda beginnen können.
- wenn Sie in den Venen unter der Haut eine Entzündung haben (oberflächliche Thrombophlebitis).
- wenn Sie Krampfadern (Varizen) haben.
Psychiatrische Erkrankungen:
Manche Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel wie Bilinda Gynial anwenden, berichten über Depression oder depressive Verstimmung. Depressionen können schwerwiegend sein und gelegentlich zu Selbsttötungsgedanken führen. Wenn bei Ihnen Stimmungsschwankungen und depressive Symptome auftreten, lassen Sie sich so rasch wie möglich von Ihrem Arzt medizinisch beraten.
BLUTGERINNSEL
Bei der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums wie Bilinda ist Ihr Risiko für die Ausbildung eines Blutgerinnsels höher als wenn Sie keines anwenden. In seltenen Fällen kann ein Blutgerinnsel Blutgefäße verstopfen und schwerwiegende Probleme verursachen.
Blutgerinnsel können auftreten
o in Venen (sog. „Venenthrombose“, „venöse Thromboembolie“ oder VTE)
o in den Arterien (sog „Arterienthrombose“, „arterielle Thromboembolie“ oder ATE).
Die Ausheilung eines Blutgerinnsels ist nicht immer vollständig. Selten kann es zu schwerwiegenden anhaltenden Beschwerden kommen, und sehr selten verlaufen Blutgerinnsel tödlich.
Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass das Gesamtrisiko eines gesundheitsschädlichen Blutgerinnsels aufgrund von Bilinda gering ist.
SO ERKENNEN SIE EIN BLUTGERINNSEL
Suchen Sie dringend ärztliche Hilfe auf, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen oder Symptome bemerken.
Tritt bei Ihnen eines dieser Anzeichen auf? |
Woran könnten Sie leiden? |
• Schwellung eines Beins oder längs einer Vene im Bein oder Fuß, vor allem, wenn gleichzeitig Folgendes auftritt:
- Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird.
- Erwärmung des betroffenen Beins.
- Änderung der Hautfarbe des Beins, z. B. aufkommende Blässe, Rot- oder Blaufärbung. |
Tiefe Beinvenenthrombose |
• plötzliche unerklärliche Atemlosigkeit oder schnelle Atmung;
• plötzlicher Husten ohne offensichtliche Ursache, bei dem Blut ausgehustet werden kann;
• stechender Brustschmerz, der bei tiefem Einatmen zunimmt;
• starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;
• schneller oder unregelmäßiger Herzschlag;
• starke Magenschmerzen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit einem Arzt, da einige dieser Symptome wie Husten oder Kurzatmigkeit mit einer leichteren Erkrankung wie z. B. einer Entzündung der Atemwege (z. B. einem grippalen Infekt) verwechselt
werden können. |
Lungenembolie |
Symptome, die meistens in einem Auge auftreten:
• sofortiger Verlust des Sehvermögens oder
• schmerzloses verschwommenes Sehen, welches zu einem Verlust des Sehvermögens fortschreiten kann. |
Thrombose einer Netzhautvene
(Blutgerinnsel in einer Vene im Auge) |
• Brustschmerz, Unwohlsein, Druck, Schweregefühl
• Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Brustbeins;
• Völlegefühl, Verdauungsstörungen oder Erstickungsgefühl;
• in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm und Magen ausstrahlende Beschwerden im Oberkörper;
• Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;
• extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;
• schnelle oder unregelmäßige Herzschläge |
Herzinfarkt |
• plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühl des Gesichtes, Arms oder Beins, die auf einer Köperseite besonders ausgeprägt ist;
• plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnis-schwierigkeiten;
• plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;
• plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oder Koordinationsstörungen;
• plötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;
• Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.
In manchen Fällen können die Symptome eines Schlaganfalls kurzfristig sein und mit einer nahezu sofortigen und vollständigen Erholung einhergehen. Sie sollten sich aber trotzdem dringend in ärztliche Behandlung begeben, da Sie erneut einen Schlaganfall erleiden könnten. |
Schlaganfall |
• Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer
• Extremität;
• starke Magenschmerzen (akutes Abdomen) |
Blutgerinnsel, die andere Blutgefäße verstopfen. |
BLUTGERINNSEL IN EINER VENE
Was kann passieren, wenn sich in einer Vene ein Blutgerinnsel bildet?
- Die Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva wurde mit einem höheren Risiko für Blutgerinnsel in einer Vene (Venenthrombose) in Verbindung gebracht. Diese Nebenwirkungen kommen jedoch nur selten vor. Meistens treten sie im ersten Jahr der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums auf.
- Wenn es in einer Vene im Bein oder Fuß zu einem Blutgerinnsel kommt, kann dieses eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) verursachen.
- Wenn ein Blutgerinnsel vom Bein in die Lunge wandert und sich dort festsetzt, kann es eine Lungenembolie verursachen.
- Sehr selten kann sich ein Blutgerinnsel in einer Vene eines anderen Organs wie z. B. dem Auge (Thrombose einer Netzhautvene) bilden.
Wann ist das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels in einer Vene am größten?
Das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels in einer Vene ist im ersten Jahr der erstmaligen Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums am größten. Das Risiko kann außerdem erhöht sein, wenn Sie die Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (gleiches oder anderes Arzneimittel) nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wiederaufnehmen.
Nach dem ersten Jahr sinkt das Risiko, es bleibt aber stets geringfügig höher als wenn kein kombiniertes hormonales Kontrazeptivum angewendet würde.
Wenn Sie die Anwendung von Bilinda beenden, kehrt das Risiko für ein Blutgerinnsel in wenigen Wochen auf den Normalwert zurück.
Wie groß ist das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels?
Das Risiko ist abhängig von Ihrem natürlichen Risiko für VTE und der Art des von Ihnen angewendeten kombinierten hormonalen Kontrazeptivums.
|
Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels pro Jahr |
Frauen, die kein kombiniertes hormonales Präparat in Form einer Pille/eines Pflasters/eines Rings anwenden und nicht schwanger sind |
Ungefähr 2 von 10.000 Frauen |
Frauen, die eine Levonorgestrel, Norethisteron oder
Norgestimat enthaltende kombinierte hormonale Pille anwenden |
Ungefähr 5-7 von 10.000 Frauen |
Frauen, die Bilinda anwenden. |
Bisher nicht bekannt. |
Faktoren, die das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Vene erhöhen
Das Risiko für ein Blutgerinnsel mit Bilinda ist gering, wird aber durch einige Erkrankungen und Risikofaktoren erhöht. Das Risiko ist erhöht:
- wenn Sie stark übergewichtig sind (Body-Mass-Index oder BMI über 30 kg/m2);
- wenn bei einem Ihrer nächsten Angehörigen in jungen Jahren (d. h. jünger als 50 Jahre) ein Blutgerinnsel im Bein, in der Lunge oder in einem anderen Organ aufgetreten ist. In diesem Fall haben Sie womöglich eine erbliche Blutgerinnungsstörung;
- wenn Sie operiert werden müssen oder aufgrund einer Verletzung oder Krankheit längere Zeit bettlägerig sind oder ein Bein eingegipst ist. Es kann erforderlich sein, dass die Anwendung von Bilinda mehrere
Wochen vor einer Operation oder bei eingeschränkter Beweglichkeit beendet werden muss. Wenn Sie die Anwendung von Bilinda beenden müssen, fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie die Anwendung wiederaufnehmen können.
- wenn Sie älter werden (insbesondere ab einem Alter von ungefähr 35 Jahren);
- wenn Sie vor wenigen Wochen entbunden haben.
Das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels steigt mit der Anzahl der vorliegenden Erkrankungen und Risikofaktoren.
Flugreisen (> 4 Stunden) können Ihr Risiko für ein Blutgerinnsel vorübergehend erhöhen, insbesondere wenn bei Ihnen weitere der aufgeführten Faktoren vorliegen.
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt informieren, wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, auch wenn Sie sich nicht sicher sind. Ihr Arzt kann dann entscheiden, Bilinda abzusetzen.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn es bei einem der oben erwähnten Punkte während der Anwendung von Bilinda zu einer Veränderung kommt, zum Beispiel, wenn bei einem nahen Angehörigen aus unbekannter Ursache eine Thrombose auftritt oder wenn Sie stark zunehmen.
BLUTGERINNSEL IN EINER ARTERIE
Was kann passieren, wenn sich in einer Arterie ein Blutgerinnsel bildet?
Genau wie ein Blutgerinnsel in einer Vene kann auch ein Gerinnsel in einer Arterie schwerwiegende Probleme verursachen. Es kann zum Beispiel einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hervorrufen.
Faktoren, die das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Arterie erhöhen
Es ist wichtig zu beachten, dass das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall aufgrund der Anwendung von Bilinda sehr gering ist, jedoch ansteigen kann:
- mit zunehmendem Alter (älter als 35 Jahre);
- wenn Sie rauchen. Bei der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums wie Bilinda wird geraten, mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn Sie nicht mit dem Rauchen aufhören können und älter als 35 Jahre sind, kann Ihr Arzt Ihnen raten, eine andere Art von Verhütungsmittel anzuwenden;
- wenn Sie übergewichtig sind;
- wenn Sie einen hohen Blutdruck haben
- wenn einer Ihrer nächsten Angehörigen in jungen Jahren (jünger als 50 Jahre) einen
Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte. In diesem Fall könnten Sie ebenfalls ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall haben;
- wenn Sie oder einer Ihrer nächsten Angehörigen einen hohen Blutfettspiegel (Cholesterin oder
Triglyceride) haben;
- wenn Sie Migräne und insbesondere Migräne mit Aura haben;
- wenn Sie an Herzproblemen leiden (Herzklappenerkrankung, Rhythmusstörung namens Vorhofflimmern);
- wenn Sie Zucker (Diabetes) haben.
Wenn mehr als einer dieser Punkte auf Sie zutrifft oder eine dieser Erkrankungen besonders schwer ist, kann Ihr Risiko für die Ausbildung eines Blutgerinnsels zusätzlich erhöht sein.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn es bei einem der oben erwähnten Punkte während der Anwendung von Bilinda zu einer Veränderung kommt, zum Beispiel, wenn Sie mit dem Rauchen anfangen, bei einem nahen Angehörigen aus unbekannter Ursache eine Thrombose auftritt oder wenn Sie stark zunehmen.
Suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf
- wenn Sie mögliche Anzeichen eines Blutgerinnsels bemerken, die bedeuten könnten, dass Sie ein Blutgerinnsel im Bein (d. h. tiefe Beinvenenthrombose), ein Blutgerinnsel in der Lunge (d. h. Lungenembolie), einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall haben (siehe den Abschnitt „Blutgerinnsel [Thrombose]“ unten).
Für eine Beschreibung der Symptome dieser schwerwiegenden Nebenwirkungen siehe den Abschnitt „So erkennen Sie ein Blutgerinnsel“.
Pille und Krebs
Brustkrebs wurde bei Frauen, die die Pille nehmen, geringfügig öfter festgestellt als bei Frauen gleichen Alters, die die Pille nicht nehmen. 10 Jahre nach Absetzen der Pille besteht allerdings kein Unterschied mehr. Es ist nicht bekannt, ob der Unterschied durch die Pille verursacht wird. Möglicherweise wurden diese Frauen nur sorgfältiger und öfter untersucht, so dass der Brustkrebs früher erkannt wurde. In seltenen Fällen traten gutartige, noch seltener bösartige Lebertumore bei Pillenanwenderinnen auf. Diese Tumore können zu inneren Blutungen führen. Suchen Sie sofort Ihren Arzt auf, wenn Sie starke Schmerzen im Oberbauch haben. Bei Frauen, die die Pille über längere Zeit nehmen, treten häufiger Fälle von Gebärmutterhalskrebs auf. Der bedeutendste Risikofaktor dafür ist eine bestehende Infektion mit einem bestimmten Virus (HPV). Das erhöhte Risiko kann auch mit dem Sexualverhalten (z.B. häufiger Partnerwechsel) und anderen Faktoren im Zusammenhang stehen
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen:
Vor Beginn der Anwendung von Bilinda wird Ihr Arzt eine gründliche allgemeine sowie gynäkologische Untersuchung durchführen, eine Schwangerschaft ausschließen und unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen entscheiden, ob Bilinda für Sie geeignet ist. Die Untersuchung sollte während der Einnahme von Bilinda jährlich durchgeführt werden.
Beeinträchtigung der Wirksamkeit:
Wenn Sie das Empfängnisverhütungsmittel nicht regelmäßig einnehmen, nach der Einnahme Erbrechen oder Durchfall haben oder gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel anwenden, kann die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein.
Auch bei korrekter Anwendung können hormonale Empfängnisverhütungsmittel keinen 100 %-igen Schutz vor einer Schwangerschaft garantieren.
Zwischenblutungen
Gerade in den ersten Einnahmemonaten von hormonalen Empfängnisverhütungsmitteln kann es in seltenen Fällen zu unregelmäßigen Blutungen aus der Scheide (Durchbruchblutung/Schmierblutung) kommen. Die Einnahme von Bilinda kann im Allgemeinen jedoch fortgesetzt werden. Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn die Blutungen nicht binnen weniger Tage von selbst aufhören oder mehrere Zyklen nacheinander auftreten.
Eine Zwischenblutung kann auch ein Hinweis auf eine verminderte empfängnisverhütende Wirkung sein. Dies kann vorliegen, wenn Sie die Einnahme von Bilinda vergessen, an Erbrechen oder Durchfall gelitten oder gleichzeitig andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben.
Ausbleiben der Entzugsblutung
Nach der 21-tägigen Einnahme von Bilinda kommt es normalerweise zu einer der Monatsblutung ähnlichen Blutung (Entzugsblutung). Gelegentlich und insbesondere in den ersten Monaten der Einnahme kann diese Blutung ausbleiben. Dies muss jedoch kein Hinweis auf eine verminderte empfängnisverhütende Wirkung sein. Wenn Sie keinen Einnahmefehler gemacht, den tablettenfreien Zeitraum von 7 Tagen nicht überschritten, keine anderen Arzneimittel gleichzeitig eingenommen/angewendet haben, und es nicht zu Erbrechen oder Durchfall gekommen ist, ist es unwahrscheinlich, dass Sie schwanger sind.
Sie können dann mit der Einnahme von Bilinda fortfahren. Befragen Sie Ihren Arzt bezüglich der weiteren Einnahme um Rat, wenn Bilinda vor der ersten ausbleibenden Entzugsblutung nicht gemäß dieser Anweisung eingenommen wurde oder die Entzugsblutung in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen ausblieb. Schließen Sie vor der weiteren Anwendung eine Schwangerschaft aus.
Einnahme von Bilinda zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die empfängnisverhütende Wirkung von Bilinda kann durch gleichzeitige Einnahme/Anwendung anderer Substanzen beeinträchtigt werden.
Folgende Arzneimittel/Wirkstoffe können die empfängnisverhütende Wirkung von Bilinda beeinflussen:
- Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (wie z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Barbexaclon, Barbiturate oder Topiramat).
- Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (z.B. Rifampicin, Rifabutin).
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Erkrankungen (Antibiotika) wie Ampicillin oder Tetracycline.
- krampflösende Arzneimittel (wie z.B. Primidon)
- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (wie z.B. Griseofulvin)
- Arzneimittel gegen Schlafstörungen (z.B. Modafinil)
- einige Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Viruserkrankungen (Proteasehemmer wie z.B. Ritonavir)
- Johanniskraut (Hypericum perforatum)-haltige Arzneimittel (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Verstimmungen),
- Arzneimittel, die die Darmbewegung anregen (z.B. Metoclopramid), sowie Aktivkohle.
Wenn Sie die Behandlung mit einem der oben genannten Arzneimittel beginnen, oder schon behandelt werden, können Sie Bilinda weiterhin einnehmen. Während der Behandlung mit einem dieser Arzneimittel und 7 Tage lang danach müssen Sie jedoch zusätzliche, mechanische Maßnahmen zur Empfängnisverhütung ergreifen (z.B. Kondome). Nehmen Sie nach Beenden einer Rifampicin - Behandlung noch 4 Wochen lang eine zusätzliche, mechanische Methode zur Empfängnisverhütung (z.B. Kondome).
Wenn die Anwendung des Begleitarzneimittels über das Ende der Einnahme aus der Zykluspackung Bilinda hinausgeht, soll direkt, ohne die übliche Pause, mit der Einnahme aus der nächsten Zykluspackung Bilinda begonnen werden.
Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Insulin oder andere blutzuckersenkende Arzneimittel einnehmen/anwenden. Gegebenenfalls muss die Dosierung dieser Arzneimittel geändert werden.
Während der Einnahme/Anwendung hormonaler Empfängnisverhütungsmittel kann die Ausscheidung von Diazepam (beruhigendes Arzneimittel), Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung des Abwehrsystems), Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von Asthma) und Prednisolon (Arzneimittel zur Behandlung von Rheumatismus) vermindert sein, so dass eine gesteigerte und verlängerte Wirkung dieser Arzneimittel die Folge sein kann.
Eine verminderte Wirkung ist für gleichzeitig angewendete Arzneimittel mit Clofibrat (Blutfett-senkendes Arzneimittel), Paracetamol (Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen) und Lorazepam (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen) zu erwarten.
Bilinda darf nicht eingenommen werden, wenn Sie Hepatitis C haben und Arzneimittel einnehmen, welche Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, da diese die Ergebnisse eines Leberfunktionsbluttests erhöhen können (Ansteigen der ALT Leberenzyme).
Ihr Arzt wird ein anderes Verhütungsmittel vor Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel verschreiben. Zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung kann mit Bilinda wieder begonnen werden. Siehe Abschnitt „Bilinda darf nicht eingenommen werden“.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch gelten, wenn Sie eines dieser Arzneimittel kurz vor Beginn der Einnahme von Bilinda angewendet haben.
Einige Labortests zur Überprüfung der Leber-, Nebennierenrinden- und Schilddrüsenfunktion, bestimmter Bluteiweiße, des Kohlenhydratstoffwechsels und der Blutgerinnung können durch die Einnahme von Bilinda beeinflusst werden. Teilen Sie daher vor einer Blutuntersuchung dem Arzt mit, dass Sie Bilinda einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Nehmen Sie Bilinda nicht in der Schwangerschaft ein. Beenden Sie sofort die Einnahme von Bilinda, wenn Sie während der Anwendung schwanger werden. Die vorausgegangene Einnahme von Bilinda ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.
Nehmen Sie Bilinda erst nach dem Abstillen. Bei der Einnahme von Bilinda wird die Milchproduktion verringert und die Beschaffenheit der Milch beeinträchtigt. Geringste Mengen der arzneilich wirksamen Bestandteile gehen in die Muttermilch über.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es gibt keine Hinweise darauf, dass kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen haben.
Bilinda enthält Lactose-Monohydrat
Bilinda enthält Lactose-Monohydrat (Milchzucker). Bitte nehmen Sie Bilinda erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.